"
bat, bei der dreifachen Siebung der in betracht kommen den Personen, wohl noch nie ein Sozialdemokrat bei der Rechtsprechung mitgewirkt. Es ist deshalb ganz einleuchtend, wenn die D. V. C." die Bekleidung dieser Posten den Sozialdemokraten auch gefeßlich verbieten will. Was aber soll man dazu sagen, wenn die D. B. C." sich schließlich dazu versteigt, eine gefeßliche Be stimmung zu fordern, wonach Sozialdemokraten nicht Beisiger im Gewerbegericht sein dürfen? So unglaublich dieser Satz flingt, die" D. B. C." spricht ihn allen Ernstes und mit größtem Nachdruck aus. Sie schreibt:
Arbeitern auf jede Weise klar zu machen.
"
Beamten belehrend gewirkt und hierdurch eine Wiederholung be- den Fürsten geht es überall abwärts, auch bei ime.. regter Borkommnisse nach Möglichkeit hintangehalten werde. Es giebt keinen Roche de bronze mehr... Sie fümmern
Dies wird mit dem Ersuchen ergebenst bekannt gegeben, sich um nichts, als daß sie in den geitungen Gegenwärtiges bei den unterhabenden Sanitätsoffizieren und gepriesen werden und so viel Geld als möglich Garnisonslazarethen für Kenntniß und Abschriftnahme gefälligst für ihre persönlichen Bedürfnisse erlangen. Der in Umlauf zu setzen. Einzige, der seinen Beruf ordentlich erfüllt, ist der alte König von Sachsen ."
Die linksfreisinnige Bittauer
"
"
"
-
Der Korps Generalarzt. ( gez.) Dr. Vogl, Generalarzt." Roch charakteristischer als die eben erwähnte ist Bismard's Die Münchener Post" bemerkt dazu: Wie wär's denn, wenn Aeußerung über das während der Unterhandlungen mit Thiers aufman der Presse ein und für allemal verbieten und den Mitgliedern getauchte Gerücht, er wolle die Abtretung der Insel Pondichery von Achnlich würde es mit dem Ehrenamt als Geschworene, als der Kammer bei ihrem Abgeordneten Eid untersagen würde, in Frankreich fordern. Ich brauche überhaupt teine KoSchöffen, als Beisiger der Gewerbegerichte zu halten sein. Diese militärischen Dingen je etwas Anderes als das lieblich klingende lonien. Ihr einziger Nugen ist der, Sineturen find zur Mitwirkung bei der Rechtsprechung berufen, welche im 9- a von sich zu geben?- zu schaffen. Das ist alles, was England von seinen Kolonien Namen des Königs geschicht. Jene Mitwirkung erfolgt also in hat, und Spanien auch. Und was uns Deutsche betrifft Kolonien Ausübung vom Staate delegirter obrigkeitlicher Funktionen, sollte Die Bekämpfung der Sozialdemokratie durch die Militär: würden für uns sein, was Seide und Säbel dem polnischen Edelalso Sozialdemokraten aus den von Herrn Boffe sehr folgerichtig vereine wird in der sächsischen Oberlausis in ebenso ausgiebiger, mann sind, der darunter kein Hemd hat."- wie lächerlicher Weise betrieben. entwickelten Gründen versagt bleiben. Die Macht" der Sozial- Morgen- Zeitung", die bei der letzten Reichstags- Stichwahl zwischen Herr Victor Schweinburg und die Verkürzung der demokratie beruht sehr wesentlich darauf, daß ihre Führer in den einem bümblerijchen Nationalliberalen und dem Sozialdemokraten Arbeitszeit. Herr Wictor Schweinburg, der für die Bekämpfung Augen der Menge mit jenem Nimbus bekleidet sind, welcher aus den freisinnigen Wählern empfahl:„ Wählt das fleinere Uebel!, hat der Arbeiterinteressen jährlich viele tausend Mark vom Verband der der Uebertragung obrigkeitlicher Funktionen alt Privatpersonen resultirt. Man wird also die Machtstellung an ihrem Berbreitungsbezirke eine große Anzahl sogenannter Wochen- Industriellen erhält, polemisirt in seiner Storrespondenz gegen das Verder Sozialdemokratie brechent, jucnit man ihre Mit Ausgabestellen errichtet. Unter den Juhabern solcher Ausgabestellen langen, daß der Bundesrath auf grund des§ 120e der Gewerbe- Ordnung glieder dieses Nimbus entkleidet, und da solches, ohne die befindet sich auch ein Vorstandsmitglied des Militärvereins. Dieser überall, wo eine allzulange Arbeitszeit besteht, einschreiten solle. Die erhielt mun ein vom Vorstande des Bezirksvereins des Königlich lange Arbeitszeit müsse, um ein solches Einwirken möglich zu machen, kann, würde nicht zu verstehen sein, weshalb das, was Herr Bosse Groß- Schönau unterzeichnetes, vom 13. September datirtes und mit aktive und passive politische Wahlfähigkeit zu berühren, geschehen Sächsischen Militärvereins- Bundes, Premierlieutenant E. Haensch in notorisch gesundheitsschädlich sein. Man wird doch nicht bestreiten wollen," heißt es, daß es an für sein Ressort im Verordnungswege als Norm aufstellen konnte,„ Vertraulich" bezeichnetes Schreiben. Herr Haeusch fragt, bezugnehmend sich lange Arbeitszeiten giebt, die der Gesundheit der nicht für alle anderen Refforts gefeßlich festgelegt werden sollte. Das würden gefeßliche Ausnahmebestimmungen allerschlimmster auf eine mündliche Unterredung, bei dem Adressaten an, ob er entschlossen Arbeiter durchaus nicht schaden. Wollte man die Betriebe, in denen Art sein, wie sie nicht einmal das Sozialistengesetz kannte. Aber ici, die Ausgabestelle aufzugeben. Er müsse ihn dazu auffordern, weil es diese üblich sind, dem§ 120e unterwerfen, so würde der letztere wer die preußische Reaktion tennt, wird kaum bezweifeln, daß die wahl, fonden überhaupt, mit der Mitgliedschaft eines föniglichen dem Verwaltungswege darstellen. Das aber ist niemals beabsichtigt nach der ganzen Haltung des Blattes, nicht nur bei der letzten Stich nichts weiter als die Einführung des Maximal- Arbeitstages auf preußische Regierung mit einer konservativen Mehrheit auch diesen Militärvereins, besonders aber mit dem Amte eines Vorsitzenden worden." wift, fondern, Schritt thun würde. In ihrem Uebermuth scheuen die Konservativen eines königlichen Militärvereins schwer vereinbar sei, in irgend einem Wir möchten den gut bezahlten Vertreter der Unternehmernicht davor zurück, die Gefahren einer konservativen Majorität den Verhältnisse zu dieser Zeitung zu stehen. Der Adreſſat werde nach intereffen darauf aufinertiam machen, daß übertrieben lange ArbeitsLage der Dinge felbst einsehen, daß diese Aufforderung nichts Un geiten immer gefundheitsschädlich find. Im übrigen ist die von Die Preskorruption wird seit langem wieder einmal in der billiges fordere. Von demselben Bezirksvorsitzenden ist dem gedachten Schweinburg ausgehechte Weisheit, daß für das Einschreiten des bürgerlichen Breffe ganz vorsichtig anläßlich eines Einzelfalles er Verein direkt verboten worden, in der freisinnigen Zeitung zu Bundesraths die Gesundheitsschädlichkeit Voraussetzung ist, nicht örtert. Wir haben über denselben vor mehreren Monaten schon inseriren. Man sieht also, daß diese Herren, die geneigt sind, gegen nen. Sie bildet nämlich den Inhalt des angezogenen Paragraphen der ausführlich und auch in den letzten Tagen berichtet, trotzdem hat das jede Verrufserklärung, wenn sie von Arbeitern ausgeht, mit den Gewerbe- Ordnung. Aber dem Schweinburg ist jedenfalls nichts Organ für die Vertheidigung von Thomasmehl Tantièmen, die schwersten Strafen einzuschreiten, selbst einen regelrechten Boykott anderes eingefallen, und er hat doch das Bedürfniß gefühlt, für seine " Deutsche Tageszeitung", die Stirn zu behaupten, wir hätten es ängstlich inszeniren. Die arme freisinnige Zeitung, die nun für die Sünden Bezahlung auch etwas zu leisten. Denn für ihn gilt im Kampfe vermieden, den Fall zu erwähnen. Schon unsere ganze Haltung der Preß der Sozialdemokratie büßen muß! gegen die Arbeiterinteressen das Wort: nulla dies sine linea( fein forruption gegenüber hätte das würdige Blatt abhalten sollen, eine solche Tag sei ohne einen Strich). Behauptung aufzustellen. Der Vorwärts" hat mehr Material gegen Elemente in den deutschen Kriegervereinen ruft bereits eine Die hurrahpatriotische Hatz gegen die oppositionell gesinnten Einen Kartoffelring in der deutschen Landwirthschaft zu bilden, die Preßtorruption zusammengetragen, als die ganze übrige Berliner Preffe. natürliche Reaktion auf seiten der einsichtigeren Leute unter den wird vom Bund der Landwirthe angelegentlichst empfohlen. Die Wir würden auf den zuletzt bekanntgewordenen Fall Duntz nicht" Staatserhaltenden" hervor, die sich der Erkenntniß nicht ver- diesjährigen Kartoffeln haben nämlich einen höheren Stärkegehalt noch einmal zurückkommen, wenn die Haltung der„ Voff. 3tg." nicht schließen, daß alle jene Maßregeln der Acchtung und Ausschließung als die des Vorjahres, und da die Stärke jetzt im Großhandel drei dazu herausforderte. In dem Blatte, das sich auf seine Reputirtich politisch Andersdenkender das Uebel, das man bekämpfen will, mir Mark höher steht als im vorigen Herbst, so wollen sich die Bündler feit so viel zu gute thut, wird seit einigen Tagen behauptet, der verschlimmern und in ihrem Endeffekt zu einer schweren Schädigung nicht gefallen lassen, daß die Stärkefabriken diesmal auch nur 30 M. für den Wispel geben wollen. Die Bundeskorrespondenz der patriotischen" Vereine felbst führen müssen. In der pp. Dunk sei fofort entlassen worden, als seine Beziehungen zu wendet sich ein alter falfulirt min aber:„ Die Stärkelager sind gering, der SpiritusBankhäusern bekannt geworden waren. Bevor in den Spalten der regierungsoffiziösen Straßburger Post" Bresse der Fall breiter erörtert wurde, bestritt die Redaktion der Offizier" gegen das politische Spionirsystem in den Krieger- Bereini- martt ist animirt und ein Eßkartoffel- Grport steht in Aussicht." " Voff. Ztg.", daß Herrn Dung' Verhältniß zur Tante Voß deshalb gungen, die doch vor allem militärischer aber nicht politischer Art Deshalb räth fie, den Wispelpreis, nach dem Vorschlage einiger gelöst wurde. Man gab rein private, mit der journalistischen ein sollten. Der Mami hat zwar nichts dagegen einzuwenden, daß Kolmarer Mitglieder des Bundes auf 36 M. zu setzen. Die„ Bundes Thätigkeit des Herrn außer jeder Beziehung stehende Gründe hierfür sich die Striegervereine der Sozialdemofraten mit allen forrespondenz" fügt stolz hinzu: Thätigkeit des Herrn außer jeder Beziehung stehende Gründe hierfür Mitteln zu erwehren suchen, weil diese„ kein Vaterland anerkennen, aut. Ja, als vor wenigen Wochen ein ehrengerichtliches Verfahren gegen den früheren Redakteur der„ Voss. 8tg." eingeleitet wurde, war jeglicher Monarchie dauernde Feindschaft geschivoren und die Die große Redaktion der„ Boff. Ztg." mit ihren Affiliirten, selbst solchen Souveränetät des Volkes( schrecklich!) auf ihre Fahne geschrieben aus dem Auslande, zur Stelle, um für Herrn Dung einzutreten. haben". Dagegen erblickt er in dem Vorgehen einiger preußischer Und der Chefredakteur der Boff. 3tg.", Herr Stephany, bemühte sich Landräthe, die sich bereits nach den freisinnigen Mitgliedern Daß die Herren Großgrundbesiyer auch an den Kartoffeln nicht in längerer Rede, die Unschuld, Charakterreinheit und journalistische in den Kriegervereinen erkundigten", eine Maßregel, die die ger Ehrenhaftigkeit des ehemaligen Kollegen zu erweisen. Und nun wird störung der Kameradschaft zur nothwendigen Folge haben und den genug verdienen, hatte man bisher noch nicht gehört. Aber man dem blöden Publikum erklärt, Herr Dung ist wegen seiner Börsen- Berfall dieser vaterländischen Vereine nach sich ziehen müßte. Der weiß ja seit langem, daß jede rücksichtslose Preissteigerung auch der beziehungen Knall und Fall aus dem Redaktionsverbande der„ Voss. alte Offizier" ruft schließlich die Bundesbehörde der deutschen unentbehrlichsten Volksnahrungsmittel zu den berechtigten FordeBeitung" entlassen worden. Kriegervereine auf, gegen derartig übertriebene Nachforschungen rungen" des Bundes der Landwirthe gehört. Jedenfalls zeigt sich nach der politischen Stellung der einzelnen Mitglieder" Stellung zu hier wieder einmal, daß der Bund der Landwirthe im wesentlichen nehmen, weil sonst diesem Ankerplage für vaterländische Gefimmung nichts weiter ist, als eine ausgetragene Genossenschaft zur Ausin dem Gewoge der Parteiungen eine ernstliche Gefahr entstehen beutung der deutschen Konsumenten. Bom Regen in die Traufe scheinen die Agrarier nach und Als Herr Stephany Herrn Dung vertheidigte, gab er deffen nach mit ihrem Margarinegesetz zu kommen. Durch dieses Gesetz foll Beziehungen zu verschiedenen großen Berliner Banken und Bankiers Durch Verfügung des Instizminifters ist den Direktionen bekanntlich der Verkauf der Margarine möglichst erschwert werden zu, aber er erklärte diese Beziehungen für legitime, die journalistische der Strafgefängnisse seit einiger Zeit die Befugniß ertheilt worden, und deshalb ist die Feilbietung von Butter und Margarine in denInabhängigkeit nicht tangirende. Aber selbst wenn Herr Dunk Disziplinarstrafen bis zur Dauer von sechs Wochen zu verhängen, felben Näumen so gut wie unmöglich gemacht. Nun bemächtigen lediglich tendenzlose statistische Arbeiten für die Diskontogesellschaft, auch dann noch, wenn der betreffende Gefangene in ein oder wenigen fich jedoch in vielen Orten die Schlächter des Margarineverlaufs das Haus Bleichröder cz. gemacht haben sollte, so wäre er doch um Tagen die ihm durch Richterspruch zuerkanite Strafe verbüßt hat. und dadurch vermehren sich natürlich die Margarine- Verkaufsstellen feine Unabhängigkeit als Börsenredakteur gekommen. Der Mann In solchen Fällen ist der Gefangene auch über seine eigentliche noch weit über die Zahl der vor Erlaß des Margarinegesetzes vormit großen gesellschaftlichen Verpflichtungen, der von der„ Voss. 8tg." Strafzeit in der Anstalt festzuhalten. Früher durften Disziplinar- handenen. Jetzt erläßt z. B. die Düsseldorfer Fleischerinnung folgende nicht so bezahlt wurde, daß er auf Nebenverdienst verzichten, daß strafen über die Dauer der gerichtlich festgesetzten Strafzeit nicht Bekanntmachung: er der Versuchung leicht entgehen fonnte, mußte fich bei jeder verhängt werden. In dem Augenblicke der vollendeten Straf Zeile, die er schrieb, sagen, unterdrücke lieber Dinge, die verbüßung war es mit den disziplinaren Machtmitteln der Strafden dich beschäftigenden Banken unbequent sein können, anstalt zu Ende, denn der Gefangene durfte nicht eine Minute denn sonst entziehen sie dir dein Nebeneinkommen, das du nicht über seine Zeit innerhalb der Gefängnißmauern festgehalten werden. entbehren kannst, weil die Millionäre, die die Voss. 8tg." besigen, Es scheint aber, als würde von dieser erweiterten Machtbefugniß nur dich nicht anständig genug bezahlen. Herr Dung, früher am Börsentheile in sehr seltenen Fällen Gebrauch gemacht. Im Zentralgefängniß der Berliner Neuesten Nachrichten", des Organs der schlesischen Blögensee ist dies dem Vernehmen nach noch garnicht vorgekommen. Kohlenmagnaten, thätig war, bekam dort ein Gehalt von 2500 M. Die Leiter der größten Strafanstalten sind keineswegs einstimmig Dort, bei dem der Deutschen Tageszeitung" so nahestehenden darüber, ob die Verlängerung einer Freiheitsstrafe auf dein Disziplinar Blatte hat er von den verbotenen Früchten der Börsentorruption wege mit unseren Rechtsgrundsätzen vereinbar ist. auerst geloftet. Wir verurtheilen das entschieden. Aber weit verwverflicher als der arme Schächer, find die Millionäre, die den armen Schriftsteller ausbeuten und ihn auf das Feld der Unehre mit der Hungerpeitsche hetzen.-
"
"
"
"
Die Boff. 8tg." hat in diesem Falle teinen Beweis ihrer puritanischen Reinheit erbracht, sie hat sich zum Mitschuldigen des Dunk
gemacht.
"
"
Ein militärischer Geheimakt nicht ganz unintereffanten Ju halts fand sich ohne jegliche Bemerkung im Redaktions- Briefkasten der„ Münchener Post". Das Blatt bemerkt dazu:„ Wir nehmen an, daß der uns unbekannte Ueberbringer die Veröffentlichung des Schriftstückes in der„ Münchener Post" angestrebt hat und stehen nicht an, diefem unausgesprochenen Wunsche nachzukommen. Der Aft hat folgenden Wortlaut: But München , 20. Juni 1898.
Nr. 94 g.
St. B. I. Armeekorps Korpsarzt. Betreff: Einhaltung des Dienstes.
Geheim.
Mit G. K. V. vom 15. de. Nr. 163 g. wurde nachstehender K. M. E. vom 11. de. Nr. 7930 zur Kenntniß gebracht. In jüngster Zeit fauden persönliche Interessen von Offizieren sowie von Beamten der Militärverwaltung sowohl in der Presse wie durch Mitglieder der Kammer der Abgeordneten wiederholt eine Vertretung, die auf unmittelbare Anregung seitens Angehöriger des Offiziers- und Beamtenstandes der Armee schließen läßt.
fönnte".
"
"
Wir sind überzeugt, daß es sich bei dem Erlaß um einen bedenklichen Rechtsirrthum im Justizministerium handelt.-
-
Hoffentlich wird das Vorgehen der Landwirthe des Kolmarer Kreises von dem erwünschten Erfolge begleitet sein und den erneuten Beweis dafür liefern, daß die Landwirthschaft bei einmüthigem, geschlossenem Vorgehen auch heute noch die Macht befigt, ihre berechtigten Forderungen durchzusetzen!"
-
-
Durch das Margarinegesetz vom 15. Juni 1897 ist der Verkauf von Margarine für Geschäfte, welche Naturbutter und Margarine führen, sehr erschwert. Der Hauptbestandtheil der Margarine iſt von Stearin befreites Rinderfett. Dadurch haben die Mezger ein großes Intereffe dafür, daß der Verkauf nicht behindert, sondern möglichst erleichtert wird. Die hiesige Fleischevinnung hat beschlossen, nach dem Beispiel vieler anderer Städte für die Folge in ihren Gefchäften Margarine von bester Beschaffenheit feilzuhalten."
44 Fleischermeister führen in Düsseldorf bereits Margarine und es wird den Agrariern, wenn das so weiter geht, nichts übrig bleiben, als das Margarinegefeßz dahin abzuändern zu suchen, daß die Fabrikation und der Verkauf von Margarine überhaupt bestraft Weitere Indiskretionen aus dem Busch'schen Buche. In wird, am wirksamsten mit Zuchthaus. Nur der Bedarf der Agrarier Crehanges, während des deutsch - französischen Krieges, sagte Bismard, felbst darf als Leute- Butter" hergestellt und verkauft werden.- als er von der Frühstückstafel bei dem Könige fam, er sei dort Die Vertreter fämmtlicher preußischer Landwirthschafts. unter Larven die einzig fühlende Brust" gewesen. Es waren alle kammern sind heute in Breslau zusammengetreten. Die Verdie fleinen Fürsten anwesend, und an diesen ließ Bismard kein handlungen find„ vertraulich". Warum wohl? Giebt's wieder gutes Haar. Besonders auf eine thüringische Hoheit er meinte neue Wünsche aufzustellen, die vorläufig noch das Licht der Deffentwohl den nun auch verstorbenen Herzog von Sachsen- Coburg - lichkeit zu schenen haben? war er schlecht zu sprechen. Er brauchte Ausdrücke wie blöde Die Landwirthschaftskammer für Westpreußen , Sizz Selbstüberschäzung, Icerer Kopf, verfehlte Erziehung. Ein andermal nannte er die sämmtlichen Duodezhoheiten des Hauptquartiers unüße Danzig , hat trotz einer Anregung des Landwirthschaftsministers Bummler, Geier und Aasträhen, und später in Versailles wüthete die Einrichtung einer Arbeitsnachweisstelle für ländliche Arbeiter er darüber, daß die Herrschaften es sich im Hotel des Reservoirs" abgelehnt.auf Kosten der Stadt wohl sein ließen und reichlich tafelten. Ve- Wieder ein wegen Mißhandlung beftrafter Polizist. sonders erzürnt war er deshalb gegen den Herzog von Koburg . Der Polizeisergeant Kindt zu alle a. S. wurde wegen vora " Das ist ein reicher Mann, der nicht so schäbig zu sein brauchte." säglicher Körperverlegung zu 30 M. Geldstrafe eventuell Am 2. September 1870 fagte er zu Busch nur:„ Metz und 3 Tagen Gefängniß verurtheilt. Der Angeklagte hatte den Tapezirer Straßburg , das ist es, was wir brauchen und was wir zu nehmen Schores, der ihm von dem Wachtmeister Meyer zum arretiren überwünschen, nämlich die Festungen. Elsaß ist eine Professoren- geben worden, mit einer Kuebellette über den Kopf geschlagen und Jde e." den Schores außerdem geohrfeigt. Als Entschuldigung für die That führte der Beamite aus, daß Schores ihm entspringen sei und er ( der Beamte) am genannten Tag eine ununterbrochene 24stindige Dienstzeit(!!) zu bestehen gehabt habe, wodurch er sehr abgespannt gewesen sei.
Gegen
Die deutschen Soldaten schienen Bismard zu milde. Er wollte nicht mur, daß alle gefangenen Franctireurs sofort erschossen würden, sondern in den legten Monaten des Krieges hätte er auch den Dieses Verfahren steht mit den Allerhöchsten Vorschriften, nach Regulären gern dasselbe Los bereitet. So oft er einer Schaar gedenen die Anbringung aller Bitten, Gesuche und Beschwerden aus fangener Franzosen ansichtig ward, rief er aus: Warum Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozeffe. schließlich auf den Dienstweg verwiesen ist, in Widerspruch und macht man überhaupt Gefangene? Warum wirft Maximilian Harden , den Herausgeber der Wochenschrift„ Die Zumuß die ernsteste Mißbilligung des Kriegsministeriums finden. man die erle nicht ins Wasser oder erschießt sie?" funft", ist noch ein dritter Majestätsbeleidigungs- Prozeß anhängig Zugleich erscheint die Betretung solcher Nebenwege mit der Eines Tages grollte Bismarck : Heute hat mir der König eine gemacht worden wegen einer Dorfgeschichte Großvaters Uhr", in Standeswürde der Offiziere, Sanitätsoffiziere und Beamten un nivahrheit gesagt. Ich fragte ihn, ob das Bombardement nicht an der die Anklagebehörde eine Majestätsbeleidigung gefunden zu haben vereinbar, welche von der festen Ueberzeugung getragen sein fangen werde, und er erwiderte, er hätte es angeordnet. Aber ich glaubt. Bur Unterstützung der Auflagen find 23 frühere Artikel der sollten, daß ihre persönlichen Intereffen nirgends eine wohl wußte gleich, daß es nicht wahr war. Ich kenne ihn. Wochenschrift herangezogen worden. Die„ Volls- Zeitung" bemerkt wollendere Förderung und thatkräftigere Unterstützung finden, als Er fann nicht lügen oder wenigstens nicht so, daß man dazu:„ Wir sind gespannt darauf, zu ersehen, wie der zuständige Gebei den berufenen Vertretern des Standes, den militärischen Bor - es nicht merkt. Er wechselt plöglich die Farbe, und das war heute richtshof den Versuch, die Strafbarkeit dreier thatsächlich inkriminirter gefeßten. besonders auffallend, als er meine Frage beantwortete. Ariifel durch unbeanstandet gebliebene Artikel derselben Zeitschrift er= Wenn in einzelnen dem Kriegsministerium bekannt gewordenen Als ich ihm fest in die Augen sah, konnte er es nicht ertragen." weisen zu helfen, aufnehmen wird. Die Frage ist für die gesammte Fällen eine unmittelbare Inanspruchnahme anderwärtiger Ver- Man erwähnte bei Tische, Napoleon III . habe sich in den neun- deutsche Presse von äußerster Wichtigkeit." tretung nicht erfolgt sein sollte, so scheint doch durch den öffent- zehn Jahren seiner Regierung ein Vermögen von 50 Millionen ge- In Breslau wurde die Steinfegerfrau Johanna Rippin am lichen Verkehr die allgemeine Aufmerksamkeit auf die bestehenden macht." Sagen Sie achtzig," fügte Bismarck hinzu, aber ich be- Sonnabend von der ersten Strafkammer zu drei Monaten Gefängniß Bünsche gelenkt und letztere hierdurch der Presse und der Volts- zweifle es. Ludwig Philipp verdarb das Geschäft. wegen Majestätsbeleidigung verurtheilt. vertretung zugängig geworden zu sein. Er veranstaltete Aufläufe und dann taufte er Defterreich. Wird von den Angehörigen der Armee vermieden, persönliche Papiere an der Amsterdamer Börse , aber zulegt Verhältnisse und Wünsche in der Oeffentlichkeit und vor un merkten es die Geschäftsleute." Wien , 4. Oft. Abgeordnetenhaus. Die erste Lesung berufenen geugen zu besprechen, so werden die Fälle selten Dann sprang er auf die Frage der Regierungsform über der Vorlagen betreffend den Ausgleich mit Ungarn wurde fortgefegt. werden, daß Fernstehende zu einer Hilfeleistung sich bemüßigt und erklärte einen erleuchteten Absolutismus für die beste. Aber Es ergriffen das Wort die zur deutschen Volkspartei gehörenden finden, die weder das allgemeine Ansehen des Standes zu heben, wir haben feine echten Absolutisten mehr, das Abgg. Kaiser, Girsimayr und Edler v. Milleft, sowie der deutschnoch die Interessen der einzelnen zu fördern geeignet sind. heißt: teine Könige. Sie sind verschwunden, die Spielart fortschrittliche Dr. Meuger. Sämmtliche Redner sprachen sich gegen Das Kriegsministerium darf der gefälligen Unterstützung der ist ausgestorben. Die Republik ist im ganzen die richtige die Ausgleichsvorlagen aus. Abg. Kaiser erklärte, die deutsche VollzKommandostellen und Behörden gewärtig sein, daß in dieser Regierungsform und sie wird in Zukunft ohne Zweifel partei werde gegen die Verweisung an einen Ausschuß stimmen. Richtung auf die unterstellten Offiziere, Sanitätsoffiziere und kommen aber unsere Republikaner gefallen mir nicht... Mit Nächste Sigung morgen.-