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Ein neuer Dauerrekord für Wasserflugzeuge. Ein neues Wasserflugzeug. S. II" hat den Dauerretord geschlagen. Es ist in Guantico( Bir ginien) nach einem Fuge von 20 Stunden 28 Mi­nuten gelandet und hat einen Weg von 1500 Meilen bei einer mittleren Schnelligkeit von 75 Meilen in der Stunde zurückgelegt. Ein neuer Hochstaplerinnentrid. Eine angebliche Baronin Sophie Johanna Schütter von Klingen­berg, geb. Swobodoff, schlicht bürgerlich genannt Lud­milla Swoboda aus Göding  , mit der die deutschen  Behörden schon mehrfach zu tun hatten, ist jetzt in Berlin   wieder mit einem hübschen neuen Schwin­deltrick aufgetaucht. Sie erstattete eines Tages auf dem Polizeipräsidium Anzeige, daß ihr auf einer Reise der Koffer erbrochen worden sei. Ein kostbarer Vielfraßpelz sei ihr dabei entwendet worden. Einige

Monate danach erstattete sie gegen eine bekannte Pelzfirma Unter den Linden   Anzeige. Sie war ſpazieren gegangen, und hatte in dem Schau­fenster angeblich ihren kostbaren Pelz gesehen. Sic holte einen Kriminalbeamten vom nächsten Revier herbei. Unter dem Hinweis auf ihre vor Monaten erstattete Verlust anzeige bei der Kriminal­polizei forderte sie die Herausgabe des Pelzes. Die ser wurde auch beschlagnahmt. All ihre Bemühungen

12. Oktober 1924.

13.000 Streitende.

Die Arbeiter folgender Fabriken haben sich

aber, den Pelz vor abgeschlossener Untersuchung in die Arbeiterschaft, wenn sie nicht ganz verelenden die Hände zu bekommen, scheiterten selbstverständlich. will, nicht weiterexistieren. Die industriell Es konnte jetzt nachgewiesen werden, daß der Pelz Denkenden, an welche der Artikelschreiber als Rohstück auf der Leipziger Messe gefauft war. appelliert, haben sich zu allen Zeiten gegen jede noch dem Streike angeschlossen: 2. Pohl- Tell Sturze Zeit danach versuchte sie ein ähnliches Manö- Erhöhung der Löhne und Verbesserung der nit, Aussiger Porzellanindustrie ver in Hanau   a. M. Hier entdedte sie in einem fozialen Lage der Arbeiter ausgesprochen. Der G. m. b. H. in Mariaschein  . Von der Laden zufällig" ihre gestohlene märchenhaft schöne rechtlich Denkende jedoch weiß, daß eine Firma G. Bihl& Co., Ladowin, wo be Berlenkette. Auch diese wurde beschlagnahmt. Doch Industrie, die Anspruch auf Daseinsberechtigung reits gemeldet wurde, daß die Brennhausarbei das Wertstück blieb in den Händen der Polizei, bis erheben will, ihre Arbeiter so entlohnen muß, te und Schmelzer in den Streit getreten sind, wieder festgestellt werden konnte, daß es nie der Badaß sie nicht in Not und Elend verkommen. kommt nun die Nachricht, daß die gesamte Ar­ronin" gehört hatte. Die Schwindlerin wurde jetzt unsere Unternehmer sind in der Lage, ihrer Arbeiterschaft sich im Ausstand befindet. Es stehen in Berlin   verhaftet. beiterschaft eine Erhöhung ihrer Löhne zu ge- nun 44 Betriebe im Streif. währen. Wenn je ein Stampf berechtigt war und die Sympathien der Gesamtbevölkerung hinter arbeiter. sich hatte, so ist es der Kampf der Porzellan­

Boltswirtschaft.

Der Hafenarbeiterstreik in Petersburg

Wetterübersicht vom 11. Oktober. Am Freitag war in der Republik   leicht bewölktes, sonniges, trok­tenes Wetter vorherrschend. Die Höchsttemperatur lag zwischen 14 und 20 Grad, die Tieffttemperatur der Die Erekutive der Zentralgewerk chaits: Als Anfang September die Meldung über letzten Nacht außer im äußersten Often durchwegs unter fünf Grad Celsius( Budweis   und Raj. Teplic tommission zum Porzellanarbeiterstreit einen Safenarbeiterstreik in Petersburg   verbreitet Null Grad Celsius). Die günstige Wirkung des bin­wurde, wurde sie von der offiziellen russischen Te In ihrer Sizung am Donnerstag, den 9. Of- legraphenagentur und der fommunistischen Presse nenländischen Hochdruces dürfte anhalten. Wahr- tober befaßt sich die Exekutive der Zentralgiavert auf das Entschiedenste dementiert. Wie verlogen scheinliches Wetter von heute: Vorwie- fchaftsfommission mit dem Stret der Porzellan diese Dementis waren, geht aus folgendem gend heiter bis wechselnd bewölkt, in den Niederun- arbeiter. In den überaus langwierigen Berhand authent schen Bericht hervor, der von einem Pe­gen Morgennebel, am Tage fortschreitende Erwär- lungen über die Neuregelung der Löhne in der tersburger Hafenarbeiter stammt: mung, Südwind. Porzellanindustrie haben von Anfang an die Un­fernehmer durch ihr Verhalten gezegt, daß sie Am 5. September brach in hiesigen Hasen

Der Lohnkampf in der Porzellaninduſtrie.

STILENATIONEPOEL 0000000000 ben berechtigten Forderungen der Porzellanar- egen der niedrigen Entlohnung ein beiterschaft nicht die geringste Einsicht entgegen Streit der Hafenarbeiter aus. I'm Durdyschnitt bringen. Anstatt mit Rücksicht auf die zunehmende verdient hier ein Hafenarbeiter be: Taglohn 2.40 Ste gerung der Kosten der Lebenshaltung die Rubel( ein Rubel gleich 2.15 M.) und bei Atford­In unserem gestrigen Artikel haben wir| ven in der Weise anzulegen, daß sie ihre Betriebe striellen bei Aufstellung des neuen Lohntarifver tag wird nicht cingchalten). De Hafenarbeiter Löhne aufzubeffern, versuchen die Porzellanindu- chn drei bis fünf Rubel im Tag( der Achtſtunden­flargelegt und nachgewiesen, wie unrichtig die besser eingerichtet und modernisiert hätten, wären trages fogar Kürzungen vorzunehmen. Ohnehin verlangten eine Erhöhung des Arbeits. Argumente der Porzellanindustriellen sind, wenn sie heute besser daran. Einige haben es wohl find die Löhne in der Porzellanindustrie im Ver- ohnes und eine Herabsetzung der Lei sie behaupten, daß sie wegen der deutschen   Kon- getan, die meisten jedoch nicht. furrenz unseren Arbeitern eine Lohnerhöhung gleich zu den Preisen der Lebensmittel niedrig beitern schon längst aufgerollt worden, aber der stungsnormen. Die Frage war von den Ar­nicht gewähren können. Wir wollen uns heute nun auch der Arbeitgeberverband von selbst begründet. In ihren Forderungen sind hatte sie nach seiner Gewohnheit verschleppt und Interessant ist, daß in dem zitierten Artikel genug, so daß sich eine entsprechende Aufbesserung| Verband der Transportarbeiter und Schauerleute mit den übrigen Argumenten des Artikels be- zugeben muß, daß durch den Aufbau der d'e Porzellanarbeiter so bescheiden, daß der schroff den Vertretern der Arbeiter den Mund goſtopft. fassen. Es wird von den Unternehmern die Frage Vorschlag bringt, nur in jenen Fabriken eine Auf- unverständlich ist. Sie schützen vor, die Porzellan­Mindestlöhne, wie man sie den Arbeitern in ablehnende Standpunkt der Unternehmer völlig Bis zum 5. September fanden im Hafen aufgeworfen, wie sich der Warenpreis befferung der Löhne erfolgt, welche die industrie in der Tschechoslowakei   sei gegenüber der fleine italienische Streits" statt. Am 5. Septem zum Lohnabbaudes Jahres 1922 verbis her vereinbarten Mindestlöhne Porzellanindustrie in Deutschland   nicht mehr fon- ber waren überall Bekanntmachungen an den hält und es wird folgendermaßen argumentiert. unterschritten haben. Deutlicher gefagt! furrensfähig. Der Erlös für ein Kilogramm exportierten Bor  - Ein Teil der Unternehmer zahlt in seutschland sei eine weitere Verschlimmerung mezustand erklärt, jegliche Zuſammenfünfte und unterschritten haben. Deutlicher gesagt! furrenzfähig. Nach Annahme der Dawesgesetze Wänden angeklebt, wonach im Hafen der Ausnah­Gellans im Jahre 1921 betrug 18 K, und 1922 trok Fortbestand des Kollektivver- cuvarten, weshalb die Unternehmer die Er- Bersammlungen verboten und mitgeteilt wurde, 14 K und soll gegenwärtig auf 7.25 K gesunken trages nicht mehr die vertragsmäßis zeugungsfesten herabsetzen müßten. Das soll daß ein Teil der unaufgeklärten" Arbeiter in den sein. Der Erlös aus den Porzellanprodukten betrug angeblich gegenwärtig nur mehr 40 Pro- en Minimallohnsäße, ist also be nun ausschließlich durch Lohntürzungen der in Streit getreten fei.(!) reits längst vertragsbrüchig gewor- der Porzellanindustrie beschäftigten Arbeiter und zent der Summe des höchsten Erlöses des Jahres den. Es wäre Aufgabe und Pflicht des Arbeit- Urbeiterinnen evreicht werden. Hingegen muß die formierten Agenten der Tschela und 1921, es iſt demnach ein Abbau von 60 Prozent geberverbandes gewesen als Vertragskontrahent" Borzellanarbeiterschaft darauf bestehen, daß die Milizsoldaten überfüllt. Beim Eingang erfolgt, während man den Lohn des Arbeiters feine Mitglieder dazu zu verhalten, die vertrag Töhne im ein cusprechendes Gleichgewicht zu den wurde eine strenge Revisien vorgenommen, damit nur um 30 Prozent abgebaut hat, da man doch lich festgelegten Lohnfäße einzuhalten. Beschwer- ohen Lebensmittelpreisen gebracht werden. Aus die akto geſtimmten Arbeiter nicht hineingelassen in eigentlich hätte 60 Prozent wegnehmen können. den in diefer Richtung hat der Verband der Por- en Verhalten der Unternehmer gegenüber der und die Streifenden isoliert wurden. Das von den Es ist schade, daß man dies nicht gemacht hat. dem Die Arbeiter brauchten dann heute zellanarbeiter genug erhoben. von den Arbeitern geforderten bescheidenen Lohn- Avbeitern gewählte Streitkomitee wurde nicht um einen Bissen mehr Brot Zugegeben wird nun auch, daß haupt- erhöhung ist der Streit entstanden, der immer verhaftet und nach dem Gefängnis transpor streifen, weil sie inzwischen verfächlich in allen größeren Fabriten, we ter um sich greift und bereits über 12.000 Be- tiert. In der Atmosphäre der hier herrschendent hungert wären. wo die vereinbarten Mindest löhne teiligte zählt. Nicht nur in Westböhmen, sondern Rechtlosigkeit wurde der Stret schnell liquidiert,

zu

Der Hafen war mit Spikeln, unis

In dem Artikel wird weiter behauptet, daß von den tatsächlichen Verdiensten auch in Nordböhmen   stehen Porzellanbetriebe still. und am 7. September wurde die Arbeit wieder der Prozentsatz des Lohnes an dem Fertigpro- überschritten werden, keinerlei Er- Unter den Streifenden selbst herrscht Stampfes- aufgenommen. Es erschienen nur diejenigen nicht, dutte in der Porzellanindustrie 45 bis 50 Prozent höhung eintritt und es bei den bis- mut und eine zuversichtliche Stimmung. Die Ein- die verhaftet oder wegen des Streits vom ausmacht, während er in Wirklichkeit her gezahlten Löhnen bleibt. Mehr wendungen der Porzellanindustriellen gegen die Verband davon gejagt waren. höchstens 26 bis 30 Prozent beträgt. haben auch wir nicht behauptet, als daß neun Forderungen der Arbeiter sind bei den Haaren her- Einige Erfolge hat indes der Streit doch ge Die Gestehungskosten von einem Zehntel unserer Arbeiterschaft durch das Angebot beigezegen und nicht stichhältig. Während derzeitigt, und zwar wurde der Akkordlohn um Stilogramm Porzellan betragen im der Unternehmer auch keinen Heller mehr an ganzen Verhandlungen haben die Vertreter der 50 v. H. erhöht, wenn die festgesetzten Lei höchsten Falle vier bis 4.50 K. Bei Lohn erhält, als was sie gegenwärtig bezieht. Wir Borzellanarbe terschaft deutlich aufgezeigt, daß der stungsnormen eingehalten werden. Die feftange einem Erlös pro Stilogramm von 7.25 K von haben nie behauptet, daß der Arbeitgeberverband Simveis auf die Konkurrenz Deutschlands   nicht stellten Hafenwvbeiter hatten am Streit nicht teil­heute, verdienen die Unternehmer noch immer in der Porzellanindustrie einen allgemeinen Lohn- zutrifft, sondern die Unternehmer es mur darauf genommen, da sie Angst hatten, auch ihren je gen über 60 Prozent. Man kann sich daher einen abbau in Aussicht genommen hat, obwohl auch abgesehen haben, bei der Neuregelung der Löhne niedrigen Lohn einzubitßen. Denn Streitbre Begriff davon machen, was diese Herren in den dieser Versuch vorgelegen ist, sondern wir haben in der Porzellanindustrie die Lage der Arbeiter cher gibt es hier in Hülle und Fülle, Jahren 1921 und 1922 verdient haben, als sie nur prozentmäßig nachgewiesen, wie sich der Un- noch mehr zu verschlechtern. Der Abwehr- und der Verband fördert dieses Streit das Kilogramm Porzellan noch mit 18 und 14 K ternehmervorschlag in den verschiedenen Arbeiter- Lohntampf der Porzellanarbeiter verdent die bre chertum, und auch sonst sind die Kommu bezahlt erhielten und die Komponente Arbeits- gruppen auswirkt, wo die Minimallohnsäße bei größte Aufmerksamkeit der gesamten Arbeiterklasse. nisten zu allen und jedent bereit. Es muß her John um nur 30 Prozent höher als heute war. einzelnen Kategorien eine Erhöhung, bei anderen Es darf nicht zugelassen werden, daß in der Zeit vorgehoben werden, daß der Hafenarbeiterstreit Neben diesen horrenden Verdiensten von dagegen wieder eine Erniedrigung ausweisen. der steigenden Lebensmittelpreise die Vorstöße der die vollste Sympathie nicht nur der am Streit damals hatten die Herren noch ungeheuere hohe Beijenen Kategorien, die in unseren Unternehmer auf die Lebenshaltung der Arbeiter nicht beteiligten Hafenarbeiter, sondern auch der Valutage wiune, deren Höhe niemals fest Betrieben am zahlreichsten vertre- Erfolg haben. Alle gewerkschaftlich organ sierten Arbeiter der anliegenden Fabriken( Putilow- Werke stellbar sein wird. ten sind, wirken sich diese Erniedri- Arbeiter, unsere Verbände und Kreisgewerkschafts- usw.) genoß. In einem Punkte sind unsere Betriebe gegen- gungen auf Grund des Vorschlages tommissionen haben dem Kampf der Porzellan Es wäre gut, wenn Edo Fimmen   als über der deutschen   Industrie im Nachteil. Das am schärfsten aus. arbeiter gegenüber die Aufgabe, alles zu tun, was Sekretär des Jnternationalen Transportarbeiter. müssen auch wir zugeben ein großer Teil Wenn die Herren nur ein bißchen Sinn und diesen Kampf fördert und den streifenden Por- verbandes bei uns nach dem Rechten schauen unserer Fabriken steht betriebs- Einsicht für die Lage ihrer Arbeiter hätten, wäre zellanarbeitern den Erfolg sichert. würde. Und auch Lawrence könnte einen Ver technisch nicht auf der Höhe. Ihre es nicht notwendig geworden, daß auch nur Erweiset den Porzellanarbei- gleich zwischen der Lage der englichen und der innere Einrichtung ist veraltet und nicht mehr eine Order, die für Weihnachten be- tern die notwendige gewertschaft- russischen Hafenarbeiter zeitgemäß. Hätten unsere Unternehmer die Jahre, stimmt war, annulliert zu werden siche Solidarität in ihrem harten. würden wir dann von beiden andere Reden ver­des großen Verdienens dazu benutzt, ihre Reser- brauchte. Ohne Erhöhung ihres Lohnes tann durchaus berechtigten Lohnkampfe! nehmen."

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vielleicht

reichen Beifall für die Mitwirkenden und Direktor| Musikfest ausgegraben. Fünf Bilder aus dem Leben neuen Wiener   Streichquartett", einer Vereinigung

Wiener   Theater- und Mufitfeft.| chall, der dirigierte.

Dritte Woche.

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des oberösterreichischen Mundartdichters Franz von vier ausgezeichneten Instrumentalfünstlern, die Das Burgtheater brachte eine bedeutende, wenn Stelz hammer werden lose aneinandergereiht. Die ersten Lorbeeren. Sie erprobten sich zuerst an Haydn  auch nicht voll ausgereifte Dichtung des jungen Charaktere der Personen sind typisiert, leider auch und spielten dann das Streichquartett von Alban Im Mittelpunkte der letzten Tage, die mit un Ernst Fischer, Das Schwert des Attila" genannt. Stelzhammers Aussprüche, die wohl einst im Munde Berg, das, schon in Salzburg   1923 aufgeführt, sidh vermindertem Ansturm eine Aufführung nach der Der Dichter versucht, in dieser Waffe ein Symbol des Dichters anders lauteten, als man sie hier hört. auch diesmal als wundervolle und bedeutsame Schöp­anderen brachten, stand die Premiere von Mo. der Straft und Hemmungslosigkeit aufzustellen. In Auch Bahr fand in ausgezeichneter Wiedergabe fung der neuen Musik bewährte. In der Mitte stan­lieres Bürger als Edelmann", eine gemeinsame den Händen seines Trägers, Lug übt das Schwert Gefallen beim Publitum. Das erprobte Volksstück den die Cellosonate von Karl Weigl  , ein schwäche­Vorstellung der Oper und des Burgtheaters. Der solange verheerende Wirkungen, als jener sich über Das grobe Hemd", im Voltstheater neu aufgenom- res Werk des Preisträgers der Stadt Wien  , und das Redoutensaal bot den prunkvollen Rahmen für das die Bande der Tradition( Religion, Staat) hinweg- men, ergänzt die Reihe dieser Vorstellungen. geistliche Lied von Egon Wellesz  . Diese feine, satirische Spiel des großen Franzosen, aus dem die sept. Die verschiedenen Phasen der inneren Entwid- Zu erwähnen ist noch das, auf der neu errichteten reizvolle Stimmungsmusit, von Rosette Anday   mit überlebensgroße Figur des Emportömmlings Jour- lung des Helden, nicht etwa das Statholische" des Naumbühne" aufgeführte Stück von Paul Fri größter Vollkommenheit gesungen, von Geige und dain auch heute noch mit unverminderter Gewalt Milieus( Mittelalter) oder die pazifistische Idee, schauer Jm Dunkeln". Durch die magisch anzie- Bratsche anmutig begleitet, nahm für ihren Schöpfer, wirkt. Leider sind durch die Nachdichtung of wenngleich diese start mitschwingt, sind die Schwer hende Gestalt eines Neurers" wird ein Beamter na- den bekannten Opernkomponisten, sehr ein. Auch mannsthals einige wertvolle Szenen und die punkte des Dramas, welches sehr freundlich aufge. türlich über die Brüche seines Weibes zum Kassen Hans Eislers Erstlingswert, eine Klaviersonate, Geschlossenheit des Ganzen verloren gegangen, wenn nommen wurde und in seinem Gedankenreichtum dieb. Das oft kraftvolle, oft auch banale Stüd, in der Schönbergschule entsprossen, ist mehr als eine auch andererseits Derbheiten ausgenügt wurden und für Fischers hohe Begabung zeugt. Zu den mehr dem nur drei Stünstler( Schmöle, Maria Guttmann Talentprobe. Sie bietet durch die Brillanz des Sages das Stück an Rundung und Glätte gewann. Auch volkstümlichen Stüden leitet das Apostelspiel" von und Slitsch) beschäftigt sind, hinterließ starken Ein- allen Pianisten eine dankbare Aufgabe. die Musik hat mancherlet Wandlungen durchgemacht. Wax Melt über, mit dem sich die Reinhardt brud. Eine glückliche Idee war es, in Schuberts   Ge Richard Strauß   hatte ursprünglich die Oper Bühne in der Josefstadt am Feste beteiligten. Ein Die Konzerte brachten einige Enttäuschung. Max burtshause eine Schubertiade" zu veranstalten, Ariadne  " als Einlage in den Woliereteɣt eingefügt. im weltenfernen Gebirge lebendes Paar, Großvater Springers große Festmesse in D- Dur ist zwar nach Art der zwanglosen Musiken, die der Meister in Dann wurde diese verselbständigt, und es blieben und Mädchen, haben den Bibelglauben in sich so ein reifes Wert, das viel Können und große Fähig den wiener Bürgerhäusern so liebte. Das Essen und einige Nummern übrig, die jetzt, durch einiges Neue lebendig erhalten, daß sie die Apostel auch auf Erden feiten enthüllt. Aber seit Brudners Tod ist die Kir- Trinken, das dem wienerischen Genie damals Haupt­ergänzt, eine anmutig untermalende, von Wiy, wandelnd wähnen. Das junge Stind, Magdalena, hält chenmusik Desterreichs arm an Erscheinungen, die den sache war, fehlte allerdings diesmal. Dafür fang der Groteske und Parodie nicht freie Begleitmufit erge zwei Strolche, die mit Mordabsichten in die Sütte Bergleich mit dem Großen nicht scheuen müßten. Und Schubertbund zwei herrliche Chöre, das B.- Dur- Kla ben. Die Ausführung( besonders Thaller in der kommen, für Petrus   und Johannes und es geschicht, daran scheitert auch Springers solide und kenntnis- viertrio fand in Gottesmann, Busch und Schulhoff Sauptrolle) war vorzüglich, der Beifall start. Die daß sich die Banditen vor der Macht dieses Kinder- reiche Arbeit. Der Männergesangverein glänzende Interpreten und Duhan sang pracht Frage, ob sich dieses Prachtstück ständig auf dem glaubens entwaffnet fühlen und entfliehen, um gu- wartete mit drei Chören von Schubert auf, die ur- volle Lieder, die allen Gästen ans Herz griffen, welche Repertoire halten wird, bleibt allerdings noch zu tes zu tun. Die Kraft der Dichtung ist groß, ihr aufgeführt wurden. Die Manuskripte, durch Zufall den stimmungsvollen Hof dicht füllten. Dieſe wirk

In der Staatsoper wurde auch die ethischer Gehalt bedeutend, wenn auch die Weltan- entdedt, bereichern den Chorschatz des Meisters erheblich festliche und doch rein künstlerische Veranstaltung Sauberflöte" neu ſtudiert.( Studiert, und nicht neu schauung Wells feineswegs einer freiheitlichen ent- lich. Bewährtes von Schubert und drei berühmte war von tiefer Wirkung. Wie denn überhaupt alles, inszeniert, wie ursprünglich versprochen). Dabei gab spricht. Bebeutend oberflächlicher ist Der Franzl" Chöre von Bruckner schlossen die Neuheiten ein. Die- was mit Wien   so sehr verwurzelt ist, wie Schubert, es es feftliche Besetzung der Hauptrollen( Duhan, von Herrmann Bahr, bereits vor etwa zwanzig ses Stonzert hatte starken äußeren Erfolg. Der erste am reinsten und stärksten zu den Wienern ſpricht. Mayr), andächtige Stimmung beim Publikum und Jahren zum erstenmale aufgeführt und jetzt zum Abend moderner Kammermusik brachte dem

Dr. Paul A. Pisk( Wien  ).