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4.

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Lär 1926.

Die Räuber.

( 0017) 2006.

Devisenturke. S

Prager Kurse am 3. März.

Zu den 22 Bundesfürsten, die Deutschland   um 22 Milliarden Mart schröpfen möchten, gefellt sich neuerdings ein halbes 100 holländische Gulden Sundert ,, Standesherren!  "

folgende

,, deposetierte Fürsten"

1. Alexander Landgraf von Hessen  

2. Friedrich Karl Prinz von Hessen

3. Ernst Eugen Landgraf von Heffen

Mark

-

-

100 Reichsmart. i Viund Sterling 100 belgiiche Frants 100 Schweizer Frants 100 Lire Dollar

Geld 1353.50.­805­158.80.­

649.87.50 163.80.­

185.85.

83.70.

126.55.­

59.75.50 4.71.75 434.50.­001477.25.­

Ware  

Celte 5.

Verbandstag der Metallarbeiter.

Der Vorstand des Internationalen Metall­arbeiterverbandes hat für den 22. bis 25. Mai 1926 den dritten ordentlichen Verbandstag nach) Teplitz   mit folgender Tagesordnung einberufen: 1. Geschäftliches: a) Eröffnung; b) Geschäftsord 652.87.50 nung; c) Wahl der Mandats, Wahl- und An­

1359 50. 154.70

809.­

165.­

137.25. tragsprüfungsfommission.

34.-.- 2. Berichte: a) des Vorstandes; b) der Kon 127.95.- trolle; c) des Schiedsgerichtes.

60.25.50

4.81.75 3. Wirtschaftslage: a) Die Umwälzungen in 440.5 der Eisen- und Metallindustrie; b) Die wirt schaftliche Situation in der Tschechoslowakischen Republik and unsere Lohnpolitik."

480.25.­

ccc

Es verlangen von der   Republik an Renten in   Lübbenau 800 Mark für Aufhebung feiner Rechte und Angaben, Graf zu Rantau für die Gutsherrschaft Greifenburg 900 Mart, Groß­100 französische Franks herzog von Sachsen- Weimar 24.000 Mark, 100 Dinar .612.000 Marktstandgeld 1000 Marft, die Wiedsche Rent 100 volnische Bloth Freiherr von Hammerstein   für aufgehobenes 10.000 magyarische Kronen. 96.000 kammer in   Neuwied für Malzzwangsentschädi­150.000 gungsrenten 5000 Mart, Fürst von Stolberg- 0000000 100 Schilling Stolberg für seine Rheinoftroirente für knappe 20 Mart- Graf zu Altleiningen  - Westerburg für Jänner im Ascher Gebiet und auch im Neustädter 195.000 fein Rheineccoi 12.000 Mart, Graf von Gebiet noch ziemlich gut. In den Wollspinne.len 150.000 Matuschka- Greifenklaut für aufgehobene Blutzehn jedoch war die Beschäftigung im allgemeinen sehr schwach und wurde teilweise Sturzarbeit eingeführt, teilweise wurden auch bereits Entlassungen durch geführt. Ziemlich gut war die Beschäftigung im Jänner noch in der

6. Friedrich Ferdinand Herzog zu Schleswig Holstein- Sonderburg­Glücksbur

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4. Alexis Lardgraf von Hessen

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5. Albert Herzog zu Schleswig- Hol­

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Stein- Sonderburg- Augustenburg.

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181.000 Jahr, ten und aufgehobene Leibeigenschaft 100 Mart im 181.000 Jahr, Freiin von Breienbach für aufgehobene 7. Fürst von Hohenzollern- Sigmaringen   75.000 Jagdfrohnden für Tanzerlaubnisgelder", Juden­1,459.000 abgabe" und" Kellelzins" 850 Mart. Macht zu­sammen:

Diese Renten wurden bis 1913 prompt be­zahlt. Dann setzte der Rechtsstreit um die Auf­wertung" ein, der heute noch nicht abgeschlossen ist.

Der Rechtsgrund der Renten? ,, Deposedierte  

Fürsten" ,, Standesherren  " ,, Kleine Herren"

Alles in allem

. 1,459.000 Mk. 370.000 Mr. 200.000 Mr. 2,029.000 Mt.

Der hessische Thronschat" sollte im Jahr. im Jahre 1866 von Preußen abgelöst werden. Seine Dukaten find bekanntlich aus dem ano- beschädigten 900 Mart, dem Arbeits­Also: Dem erwerbsunfähigen Kriegs nenfutter" der hessischen Landestinder ge- invaliden 700 Mart, dem aufs Altenteil ge­wonnen worden. Die   Schleswig- Holstei fetten Kleinrentner 1200 Mart Unter­ner haben ihre Rente" lediglich einer dynasti- ftüßungssatz" und dem Kriegsinvaliden schen Geste der Hohenzollern   zu verdanken, über von 70-71 ganze 300 Mark im Jahre. die sogar der kaiserliche Hofmarschall Zedlitz­Trüßschler in seinem Tagebuch schreibt: Want hatte ihnen gar nichts zu entschädigen; der Augu­stenburger hatte keine Ansprüche aufgegeben; denn er fonnte gar feine machen.". Der Hohenzol ler Sigmaringer hatte auf auf seine Ho­heitsrechte freiwillig verzichtet, ohne daß der " hohenzollernsche Landtag" seine Zustimmung dazu gab!

Der Rechtsgrund dieser Tributleistung an die deposetierten Fürsten" war also schon zu Wil helms Zeiten umstritten. Die   Republik aber foll den dynastischen Ruhhandel um Untertanentno­chen rechtsfräftig machen und legalisieren.

Den mecklenburgischen Fürstenmaitressen aber 15.000 Mart dem Rommandierenden Gene­ral 20.000 Mark und den arbeitslosen Landes vätern von Sefsen, Schleswig-   Holstein und So henzollern- Sigmaringen   je 1 Million im Jahr.

Volkswirtschaft.

Konjunkturrüdgang in der Zegtilindustrie.

Strids und Wirhvarenindustrie.

Wenn auch in dem einen oder dem anderen Betriebe der verschiedenen in Betv cht kommenden Gebiete die Beschäftigung etwas schwächer war. so fommt dies für die Gesamtsituation in dieser Branche nicht in Betracht.

Flachs, Leinen- und Juteindustrie. längerer Zeit in allen in Betracht kommenden Die Flachsspinnereien sind schon seit Gebieten anhaltend mangelb ft beschäftigt.

4. Sozialpolitif: a) Die Sozialversicherung; b) Das Center Syſtem.

Die Betriebsausschüſſe im Spiegel der

6. Statutenänderung und Anträge. 7. Neuwahlen. 8. Sonstiges.

Kinderfreundebewegung.

Die Stung des Reichsausschusses der Kinderfreunde",

-

die am 18. Feber   in Prag stattfand, bewies neuer. Die Sigung beschäftigte sich hauptsächlich mit drei lich, daß es auch in der Tschechoslowakei   mit der ,, Kinderfreunde" Bewegung rüstig vorwärts geht. Gegenständen: Mit der Vorbereitung der für den Die Entwicklung der Situation in der Flachs- Somnter geplanten Funktionärkurse, mit der Um induſtrie steht im engsten Zusammenhang mit der und Ausgestaltung der Kinderbeilage der Sozial­Gestaltung der Verhältnisse in den Leinen demokratin" und mit der Frage der Mitarbeit unfe­we bereien, die schon seit Striegsende einen rer Jugendlichen in der Minderfreunde"-Bewegung. schweren Kampf um bessere Absatzmöglichkeiten Die in Aussicht genommenen Funktionär. führen. Der Jnlandmarkt ist nicht aufi hmsfähig tur se sollen womöglich) in allen Bauen an drei genug, um die in der Tschechoslowakei   bestehenden aufeinanderfolgenden oder zweimal Tagen Leinenvebereien voll beschäftigen zu können und( Samstag nachmittags und Sonntag) stattfinden das Exportgeschäft ist nur zum Teil möglich. Diese und folgende Themen umfassen: Sozialistische Er­Industrie hatte in der Vortriegszeit ganz andere ziehung- Büchereiwejen Büchereiwesen Ausflugswesen Abjazmöglichkeiten, als dies in der Nachkriegszeit Spiel und Bastelstunden Programme für Kin der Fall ist. Sowohl im Inlande( dem damaligen berfeste Organisationsfragen. Als Lehrer wer­Cesterreich  - Ungarn), als auch im Auslande war den führende Funktionäre unserer Kinderfreunde" nach Leinenwaren bedeutende Nachfrage. Bewegung wirken; die Auswahl der Schüler wird schäftigungsgrad im Jänner äußerst unbefriedi- tinder beilage der Sozialdemokratin" wird Auch in der Juteindustrie war der Be- den Gau- und Gruppenleitungen überlassen. Die in gend und es fm in einzelnen Gebieten zu wei- ab März gemeinschaftlich von der Frauenorganisa­teren Betriebsreduktionen. Die Kurzarbeit tion und den Kinderfreunden herausgegeben wer nimmt überhand und es wurden auch bereits den; sie wird doppelt so stark und viel reicher illu vielfach Entlassungen vorgenommen. Die striert sein als bisher. Wir wünschen, daß die neue gegenwärtige Situation in der Flachs-, Leinen- tinderzeitung, mit deren Redaktion die Genossen und Juteindustrie zeigt ein wenig erfreuliches Hofbauer und Schweißer betraut wurden, Bild, das auch für die nächsten Wochen keine unseren Buben und Mädeln recht viel Freude be­Renderung im günstigen Sinne erwarten läßt. reiten möge. Die Mitarbeit der Jugend. In den hauptsächlichsten Branchen, mit Aus. Aus dem vorstehenden Allgemeinbericht istlichen in der Kinderfreuzbe"-Bewegung, die in In den hauptsächlichsten Branchen, mit Auszu entnehmen, daß in der Textilindustrie eine schwung genommen hat, soll nunmehr planmäßig den letzten Jahren einen sehr erfreulichen Auf­46,000 nahme der Baumwollindustrie, die aber ebenfallsendung zum Schlechtern unverkenn- ausgebaut und damit eine neue, starke Seraft in den 7.000 bereits Symptome der rückläufigen Entwicklung bar ist. aufweist, wurde aus den Gaugebieten überall ein 40.500 Abflauen der Beschäftigung im Monat Jänner 46.500 gemeldet. Dies ist zunächst bei der

Es verlangen von der deutschen Republik an Renten ferner die

,, eigentlichen Standesherren":

1. Otto Fürst zu Salmhorstmar 2. Nikolaus Leopold Fürst zu Salm­Salm ,.

3. Herzog von Croy   zu Dülmen 4. Fürst zu Salm- Wittgenstein- Hohen­ſtein

5. Fürst zu Salm- Wittgenstein- Berle burg

6. Fürst zu Solms- Hohensolms

7. Engelbert Maria Herzog von Arens­berg

8. Fürst zu Wied

9.

9. Gustav Graf zu Alt- Leiningen­Westerburg

10, Fürst zu Bendheim- Steinfurth

11. Die Töchter der Gräfin Reichenbach­Lessonitz,

.

Mart

Der Textilarbeiter" bringt einen ausführli chen Bericht über die Lage der Textilindu­

ſtrie im Jänner 1926, woraus wir einiges hier

wiedergeben:

Die Soffnung, daß die besonders in der weiten Hälfte des Jahres 1925 bemerkbar ge­60.000 wordene Besserung der Produktionslage in der Textilindustrie im Jahre 1926 weitere Fortschritte 58.000 machen werde, erfüllt sich nicht. Im Gegenteil: in 18.000 vielen Branchen der Textilindustrie zeigt sich eine bedenkliche Verschlechterung der Beschäf­22.500 tigungsmöglichkeit.

20.300 1.500

36,800

370.000

Der Rechtsgrund dieser Renten? Die hohen Herren hatten Sitz und Stimme im alten Reich bis zum Reichsdeputationshaupt­ fchluß  "

Schuh" von 1803 und leiteten ihre Rechte aus dem Artikel 14 der   Wiener Bundesafts, von 1815 her! Es verlangen schließlich von der   deutschen

Tuchindustrie

der Fall, in der mit Ausnahme ganz vereinzelter Fälle eine ziemliche Verminderung des Beschäf­figungsgrades gemeldet wurde. Zivar wurde noch fast überall 48 Stunden pro Woche gearbeitet, doch läßt die Neberhandnahme der Flauheit be­fürchten, daß schon in den nächsten Wochen Se ur 3- arbeit m größerem Umfange eintreten fann. In der Baumwollindustric

Dienst unserer Sache gestellt werden. Vor allem ist Die Arbeiterschaft der tschechoslowakischen wichtig, daß die Jugendgenossen bei der Organisa­Textilindustrie hat alle Ursache, die Entwicklung tion der Roten alten" tatkräftig mithelfen. der Dinge mit gespanntester Aufmerksamkeit zu unsere Sünderfreunde" haben diese Form der Nin­verfolgen, da ihr aus derselben eine schwere der bezw. Jugendbewegung, über welche im So­Gefährdung ihrer Existenzmöglichkeit droht. zialdemokrat" vor furzem Genosse Rosenthal Diese Gefahr ist es aber nicht allein, vor der die berichtet hat, bereits in einigen ihrer Ortsgruppen. Arbeiter stehen. Die Unternehmer lauern bekannt-   Neutitschein, Reichenberg etc. ins lich cauf jeden, ihnen günstigen Moment, die Lohn Leben gerufen und es ist wahrscheinlich, daß auch und Arbeitsverhältnisse zu verschlechtern. Es ist andere Ortsgruppen dem gegebenen Beispiele folgen fogar sehr wahrscheinlich, daß die Textilfabrikanten werden. Aus dieser Sachlage ergibt sich für die an der gegenwärtig wieder auftretenden Verschär- Jugendorganisation und die Kinderfreunde" die fung des Krisenzustandes nicht ganz unschuldig Aufgabe, gemeinschaftlich zur gedeihlichen Entwic find. Vielleicht vorsuchen sie es auf diese Art, sich lung dieser jungen Bewegung beizutragen. Wobe

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von dem unerträglichen Druck der verschiedenen aber ausdrücklich betont werden muß, daß Rote Laſten"( Steuerdruck, Sozialpolitik, hohe" Löhne Fallen" Selbständigkeit brauchen, nicht im und dergleichen) etwas Luft zu machen. Die Ar- üblichen Sinne von den Erwachsenen geleitet" wer­beiterschaft muß daher beiterschaft muß daher die Augen offen halten, den dürfen. Wo man mit den Zwölf bis Fünf­zehnjährigen noch nicht so weit iſt, daß man ihnen die Fähigkeit zur Selbständigkeit zutraut, lieber noch

waren nur die Spinnereien noch sehr gut beschäftigt und wurden auch mehrfach lieber stunden und Schichtarbeit beibehalten. Ungünstiger und lagen Dinge, soweit die Baumwoll we be reien in Betracht kommen. Faft überall wurde von Stockungen in den Webereibetrieben berichtet Hans Joachim von der Schulenburg für das Rit und arbeiteten viele Betriebe bereits zum Teil der in Aussicht gestellten Verteuerung der Lebens warten. Jedenfalls bittet die Reichsleitung der tergut 600

,, leinen Herren":

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verkürzt, zum Teil mit reduzierter Belegsch ft.  Wollwarenindustrie.

rich Graf von Galen 1000 Mart im Jahr,- Fürst Hendel- Donnersmard für Aufhebung der Privatzölle seiner polnisch gewordenen Standes- In dieser Bv: nche war die Er eugung von herrschaft 1000 Mark im Jahr, Graf zu Lynar Herren- und Damen- Modestoffen im Monat

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wenn sie nicht dabei als das offeinige leibtragende Element ſein will. Den Arbeitern winkt infolge haltung ohnedies die Zukunft trübe genug und sie wird durch engsten Zusammenschluß die erforder Liche Seraft sammeln müssen, um cuf alle auf sie einstürmenden Angriffe in entschiedenster und er­folgreicher Abwehr antworten zu können.

Kinderfreunde" alle Ortsgruppen, die sich für die Falken- Bewegung interessieren, bevor sie etwas in der Sache unternehmen, an den Obmann des Ver­eines( Genossen   Schweizer, Brünn, Augartengasse 8) zu schreiben und sich mit ihm zu beraten.

und seine Hand nach dem Klingelknopf strecte, entgegen und nach, hält die Blätter den Vorüber-| Demütigungen, die ihm beim Postensuchen zuteil fühlte er das Blut in die Wangen steigen und die gehenden entgegen. Jeßt muß er schon mehr als geworden waren. Alles war vergeblich gewesen. Der Zeitungsverfäufer. Hand sank wieder hinab. Nein, berteln konnte zwanzig Stück verkauft haben. Indessen ist der Die Wohnung wurde leer und leerer, weil Stüd er nicht! Kein einziges Wort hätte er hervor- trübe Nachmittag in dunkle Nacht übergegangen. um Stück verkauft werden mußte. Und nun steht Da stand er nun also mit dem Pack Zeitun- gebracht, so schnürte ihm irgendetwas die Kehle und ein feiner Regen rieselt nieder. Auf dem er da... Sein Blick irrt zu den hellerleuchteten gen unterm Arm und hatte den Hut tief ins Ge- zu. Und so hatte er sich zitternd vor Scham aus feuchten Pflaster zerfließen die Reflere der elef- Fenstern der gegenüberliegenden Häuserreihe. Die sicht gedrückt, damit ihn Bekannte und frühere dem Hause wieder hinausgeschlichen. Und nun trischen Lampen. Und er fühlt die Nässe durch Menschen dort oben in den warmen Wohnungen Berufskollegen nicht erkennen. Und sein Körper spürte er dasselbe Würgen in der Kehle. Am die schadhaften Schuhe, und die Stälte gleich wissen nicht, wie gut sie es haben. Ein Herr und zitterte vor innerer Aufregung, obwohl er sichs liebsten würde er den Pack Zeitungen wegwerfen Schlangen an seinen Beinen emporkriechen. Die eine Dame kommen des Weges. So ist er vor­gestern oft und oft im Geiste vorgestellt hatte, wie und sich davonschleichen. Aber das konnte er Menschen eilen achtlos an ihm vorüber. Selten dem auch mit Steffi gegangen. Damals. Er es fem wird, wenn er als Zeitungsverkäufer an nicht. Sie waren ja nicht sein. Und dann: es nimmt ihm einer ein Blatt ab. Irgendwo bietet dem Herrn eine Zeitung an. Achtlos geht Der Straßenkreuzung stehend, die Zeitungen den war ja die letzte Hoffnung auf einige Groschen schlägt auf einem Turm die Uhr zehn. So spät das Paar an ihm vorüber. Eine Bitterkeit, wie Borübergehenden anbieten wird mit lauten Ru- Verdienst, nachdem nun schon so viele Hoffnun- schon! Und er hat erst etwa dreißig Blätter ver- er sie bisher nie gekannt, steigt in ihm auf. Er fen. Und nun fühlte er, daß er sich das viel gen gescheitert waren. Es mußte sein! Schon fauft. Die Straßenbahnzüge kommen in länge- sieht seine Frau und Kinder daheim in der kahlen, leichter vorgestellt hatte, als es in Wirklichkeit ist. den tindern daheim zuliebe... Und er sieht ren Zwischenräumen, die Straße wird ſtiller. falten Wohnung. Wieder rollt ein Straßenbahn­Und so oft er sich anschickte, den Namen der Zei- die schmalen Gesichtchen seiner beiden Kinder, Von Frost geschüttelt blickt er die Straße entlang, zug heran. Und rollt weiter, ohne daß er ein tung auszurufen, tat er es dennoch nicht, schloß Ellis Wuschelkopf mit den blauen Augen und das einem davonfahrenden Straßenbahnzug nach. Blatt verkauft hätte. In dünnen Fäden rieselt die geöffneten Lippen, preßte fie fest aneinander trotzige Bubengesicht, aus dem Vaters Augen Und es fällt ihm ein, daß er in besseren Zeiten der Regen nieder aus dem Dunkel der Nacht, die und gab sich selbst eine furze Frist: bis dort der blicken. Und die Augen schließend, ruft er den mit Steffi, als sie noch seine Braut war, oft an undurchdringlich über der Stadt liegt. Und in Herr vorüber sein wird, der dem Buchhalter Namen der Zeitung aus. Baghaft und gepreßt Sonntagen auf dieser Linie hinaus ins Freie ge- feinem müden Sirn glimmt der Gedanke auf, ob Maresch so ähnlich sieht, als ob er es selber wäre. flingt es in den Lärm der Straße hinein. Aber fahren ist. Ja domals! Hätte er damals ge- es denn einen Sinn habe, noch länger hier zu Und immer wieder zögerte er, ließ diesen oder die Scham und die Scheu ist überwunden. Im- ahnt, daß er einmal als Beitungsverkäufer hier stehen. Es ist ja doch zwecklos! Zwedlos, wie jenen Menschen herankommen und vorübergehen mer wieder ruft er feine Beitungen aus, fühlt an der Straßenede stehen wird? Steffi war so der Kampf, den er um das Leben führt. Ob er und zögerte immer noch Zögerte? Nein, freudig bewegt die erſten harten Gelbstücke in wie er bei einer Bant angestellt und beider Ge- heute noch eine Zeitung verkauft oder nicht, zum er fonnte es einfach nicht über sich bringen. Es seiner Tasche und rechnet nach jedem verkauften halt zusammen hatte es ihnen ermöglicht, nach Sattessen reicht es doch nicht. Und morgen wird würgte ihn in der Stehle so wie an jenem Tage, Exemplar aus, was er für die bisher verdienten ihrer Heirat, ihr Nest recht heimelig einzurichten. es wieder so sein. Und übermorgen wieder. Und on dem er sich entschlossen hatte, von Tür zu Tür Groschen kaufen könnte. Ordentlich warm wird Dann kamen die Kinder und das Glück war für so jeden Tag... Hat dieser verziveifelte Kampf Groschen im Hause war und die Kinder vor Sun- leicht glücken wird, auf diese Weise wenigstens Banten und er verlor seine Stelle. Die Abferti- sich der Mann von dannen. ger geweint haben. Etwas Brot würde er schon das Notwendigste für seine Familie verdienen zu gung ging auf, alle Bemühungen, einen anderen er zu bon den Leuten bekommen, hatte er sich damals fönnen. Immer wieder schreit er den Namen Posten zu finden, blieben ohne Erfolg, wie sehr gesagt. Als er aber in dem fremden Hause stand der Zeitung aus, rennt den Straßenbahnzügen er sich auch bemüht hatte. Er denkt an die vielen

Heinrich Holet.