Parungsrum eines Snoutridoires( VIII. Auray  ):

3wischen Graslih und Falfenau.

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Warum die einen nicht Stoffe weben, die anderen nicht Kohle fördern dürfen. Das sterbende Revier. Herr Kramarich auf der Friedens­fonferenz und in der Ersparungsfommission". Die Opfer der Trockenlegungspolitik. Aus der Hölle des Kurzarbeiter- und Arbeits­lofendaseins.- Weniger Geburten als 1919. Es geschieht ein Ver­brechen an tausenden Arbeitsmenschen.

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och nie ist so mit der Arbeits-| Sunderte vor der Kanglei, um morgen und über­fraft Raubbau getrieben worden" morgen einer neuen Enttäuschung nachzuheben. urteilt ein zweiter. Sein Recht wahren, oder für Für diese Tragödien und für dieses menschliche die Organisation eintreten, bringt Entlassungs- Herventum hat aber die bürgerliche Deffentlich­gefahr oder mehr Feierschichten. feit nicht den hundertsten Teil des Interesses

*

" Ich habe in den letzten zwei Jahren übrig, als sie der Leistung eines Rekordschwim­mers oder Luftschiffers entgegenbringt. 16 mal den Arbeitsplatz gewechselt." teilte ein dritter Vertrauensmann mit. Wo die Organisation die Menschen nicht mehr moralisch aufrecht erhält, blüht die Kriecherei und Schma­rogerei: Jeder deckt seine eigene Flanke"

fich sagen:

Wenn schon der tägliche Ausschrei der Ar­beiterpreffe bei den verantwortlichen Regierungs­männern fein Gehör findet, vielleicht lassen sie sich von den Berichten der Pfarrämter

Jahr

Geburten

Sterbefälle

Trauungen

1919

183

244

99

1920

267

267

134

1921

279

253

129

1922

284

196

74

1923

236

172

61

1924 1925

215

191

67

192

178

106

85 30

Es war ein Gefühl wie beim Friedhofsgang Die Differenz von rund 500 bei dem Stande. zu Allerseelen. Wie in einer Gruft aneinander von 1926 beruht darauf, daß die zweite Aufstel- wird gesagt. Neben harter Verurteilung fällt belehren, wie schlecht es in einzelnen Gebieten gereihte Särge saben sich die toten Webstühle in lung vom Anfang d. J. stammt, weshalb die im auch manches verzeihende Wort für die Abtrün- steht. Nachstehend ein Bericht über die Volks­der großen Graslizer Kammgarnspin- ersten Halbjahr 1926 Entlassenen noch nicht in nigen. Ein Genosse meint, daß noch viele im bewegung im Falkenauer Pfarrsprens nerei an. Gin in vollen Betrieb stehender Ma- begriffen find. In einem objektiven Bericht darf In einem objektiven Bericht darf schinensaal übt auf den Besucher eine packende allerdings nicht der Hinweis fehlen, daß unter Herzen bei uns sind, doch aus Furcht vor der gel in der Zeit von 1. Jänner 1919 bis Wirkung aus, weil ihm da zwischen vier Wänden den eingestellten Schächten manche Konjunk- Entlassung die Faust in der Tasche ballen und 1. Juni 1926: das atemberaubende Arbeitstempo und die Hast turbetriebe waren, sogenannte Kriegs­San manur froh, daß wir Arbeit unseres Jahrhunderts unmittelbar gegenüber- schächte", die mit dem Aufhören der Kohlennot ham." tritt. Mächtiger als der Eindruck des faufenden ihre Existenzberechtigung verloren. Der Rüd­und brausenden Lebens industriellen Hochbetrie- gang ging jedoch weit über die in den geänderten leber solche Fälle läßt sich schwer richten. Aber bes ist das Schweigen der Maschinen. Es ist als Wirtschaftsverhältnissen begründeten Grenzen wie würde es erst aussehen, wenn die alten Ver­ob der Tod durch die weiten Räume geschritten hinaus und ergriff auch große wohlfundierte trauensmänner und Genossen nicht doch aufrecht wäre und das Leben der hilfsbereiten eisernen Bergbaubetriebe, wie den Erzbergbau in Schön- blieben, aller höllischen Versuchung und Zermür­Stlaven ausgelöscht hätte. Dort, wo in einem feld, den Konkordiatagban, Johannizeche und Saal noch einige Webstühle laufen, glaubt man Annazeche in Neusattl  , Franziskusschacht und in den wenigen Arbeitern und Arbeiterinnen die Richardschacht in Chodau ust. Der Staat hat bersprengten Reste einer geschlagenen Truppe zu brav mitgeholfen, das hart bedrängte Revier sehen. Von 700 Webstühlen sind noch 150 im vollends zu ruinieren. Mit Hilfe der Kohlensteuer Gang, von sieben Schlichtmaschinen zwei, von und unsinnig hoher Transporttarife wurde der 21 Schermaschinen sieben. Der Führer fragt den Falfenauer Braunkohlenerport tödlich getroffen, Bedienungsmann: Der Auslandsabfaz des Revieres betrug:

Sagen Sie, wie lange stehen schon die anderen Schlichtmascht. Iten?"

Diese Schlichtmaschinen? Ich glaube feit 1916!"

1913 1921

1925

F d

N

.

'

2,050.150 Tonnen 1,360.392 1,011.506

1926( 1. Salbjahr) 380.900

"

"

"

bung zum Trozz?

*

1926 bis 1. 6. 92

Nach den angeführten 3'ffern über den Um- Davaus folgt, daß die Zahl der Geburten givei Momente, die fang der Feierschichten im Falfenauer Revier und der Eheschließungen- wird die Mitteilung wohl feinem Zweifel mehr mit der Wirtschaftsfurve eng zusammenhängen- begegnen, daß es Bergarbeiter gibt, deren ein- fich bereits 1925 dem Stand von 1919 näherte ziges Hemd die Frauen in der Nacht von Sonntag und weiter im Sinfen ist, wiewohl die bürger­auf Montag waschen müssen. Nicht nur in ver- liche und bäuerliche Bevölkerungsschichte von den einzelten Familien laufen die Kinder nadt in der schlechten Verhältnissen mur indirekt getroffen Stube herum. Bei den Erholungsaktionen der wird. Ist es da noch eine Uebertreibung, Revierräte für Bergarbeiterfinder stellte sich in sagen, daß die Lebensverhältnisse der zu mehr Nordwestböhmen wie in Falkenau heraus, daß jähriger Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit Ver­Mso ein Rückgang um mehr als die Hälfte ein ansehnlicher Prozentsaz der Kinder nicht in dammten heute schon schlimmer sind als in den gegen die Vorkriegszeit, der noch immer fort die Erholungsheime fommen fonnte, weil ihnen Striegsjahren? Was tut der Staat, um den fchreitet. Das Revier hatte einige Aussicht, durch selbst die notwendigste Wäsche fehlte. Für sie Jammer feiner wertvollsten Bürger zu lindern? gesteigerten Inlandsabsah sein Dasein weiter mußte erst Wäsche gekauft werden, damit sie Er vergrößert durch den nationalistischen Per­fristen zu können. Das fonnte die Regierung der Fürsorgeaktion nicht verloren gehen. Wie fonalumbau in seinen Betrieben noch die Ar­nicht zugeben und sie beschleunigte die Trocken- mag es nun erst in den Familien der Arbeits- beitslosigkeit. In der Station Fallerau sind seit legung durch radikale Herabjegung der Staats- lofen aussehen? Tatsache ist. daß von den 4000 1921 287 Bedienstete pensioniert, abgebaut oder bahnlieferungen. Die Staatsbahnliefe- im Falfenauer Bezirke entlaffenen Bergleuten entlassen worden. 282 tschechische Sträfte wurden mehr als die Hälfte die ganzen Jahre hin- in dieser Zeit eingestellt. Das nationale Verhält rungen des Falkenauer Revieres betrugen: durch keine feste Beschäftigung mehr fand. Das nis in der Station Falkenau betrug: geht aus den Arbeitslosenmeldungen beim Bea

1920

1921

T

TIM

1922

1923

1924

1925

9

.

689.070 Tonnen 636.899 403.377 370.336

"

"

zirke hervor, die je nach der Jahreszeit zwischen

.

"

354.589

"

290.347

"

"

T

1926( 1. Salbjahr).143 092

Vor zehn Jahren begann das Sterben der Maschinen. Der Weltkrieg ist für die Textil­industrie und für die Textilarbeiterschaft noch nicht zu Ende! Das spüren besonders die Gras Titzer Weber, Stickerinnen und Klöpplerinnen, die der Arbeitslosigkeit nicht mehr entrtunen können. Glücklich sind noch die Familien, wo die Frauen und Töchter einige Kronen als Kurzarbeiterin nen oder Heimarbeiterinnen verdienen, Wehe aber, wo auch diese Strohbalme zerrissen find.- Auf dem Graslizer Marktplatz stehen gruppen­weise Männer und Burschen. Worauf warten sie? Auf den Baumeister, den sie, wenn er da­herkommt, förmlich überfallen und flehentlich be stürmen, sie auf den ein oder zwei Baustellen als Die Reduktion der Staatsbahnlieferungen Hilfsarbeiter wenigstens einige Tage arbeiten zu macht somit schon mehr als die Hälfte und wird, lassen. Um das Bild der Verhältnisse besser zeich- wenn es so weiter geht, bald drei Fünftel des lassen. Um das Bild der Verhältnisse besser zeich­nen zu können, müssen wir vorläufig Graslih nen zu können, müssen wir vorläufig Graslih früheren Quantums betragen. Hieher gehört verlassen und uns in das eine schwache Bahn- eine Konstatierung: Derselbe Dr. Kramař, stunde entfernte Falkenau begeben. der 1921 in der Ersparungskommission" den An­stoß zu dieser Trockenlegungspolitik gab, begrün­Zwischen dem Bahnhofe und der Stadt Fal- dete auf der Friedenskonferenz den Anspruch auf fenau begegnet uns ein merkwürdiges Fuhrwerk. Die Zuteilung des Egerlandes damit, daß die Ein verhärmt aussehender Junge zieht im naffen Tschechoslowakei   ohne die Weltbäder und ohne Herbstivetter barfuß einen Handwagen mit Kohle die Falfenauer Kohle nicht leben könne. durch den Straßentot. Er hat kein Hemb am Leibe, ein zerschliffenes Röckchen deckt seine Blößen.

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Bedienstete:

deutsche

162

tschechische Summe 5 475 284 446

Am 1. Oktober d. J. sind wieder vier deut­

Bedarf es noch weiterer Beweise, daß der ganze Abbau ein heuchlerischer Vorwand zu ausgiebigen nationalen Verschiebungen war, daß der tschechische Nationalismus nur darauf auts­geht, das Leben der deutschen Arbeiterbevölke­rung von allen Seiten abzuschnüren und zut erdrosseln?

1000 und 3000 Personen schwankten, bis mit 30. Mai 1925... 470 Einführung des Genter Systems die Meldungen 30. Sept. 1926 nachließen. Bis auf vereinzelte Abwandemingen kann die Arbeitslosigkeit nicht wesentlich abge­nommen haben, weil seit 1920 auch die Beschäf- sche Bedienstete nach§ 17 der Arbeitsordnung tigtenzahl der fünf größten Industriebetriebe des gekündigt und zugleich 16 tschechische Arbeiter ein­Bezirkes von 4500 auf 4000 gesunken ist. Die gestellt worden. chemische Fabrik z. B. hat von einer 1800 Men­schen starken Belegschaft( 1920) mehr als zivet Drittel verloren. Auch in den Glasfabriken sind Entlassungen und Kurzarbeit eingetreten. Im Elbogener Gerichtsbezirk, wo der Nie­derbruch des Bergbaues am katastrophalsten war, bot die Keramindustrie den Abgestoßenen teil­weise Zuflucht. Nun geht es in dieser Branche Der von Kramařs Ersparungskomödie ents au schlecht. Die Epiag"-Porzellanfabrik( rund wurzelte Bergmann   prallt bei der Arbeitssuche 1000 Vorkriegsstand) reduzierte ihren Arbeiter auf den durch Frankes Abbauschwindel auf die Wer fragt die Falfenauer Bergarbeiter, ob stand von 670 auf 450, eine Firma in Chodau Straße geworfenen Eisenbahner und beide finden Wer ist das?". sie in dem Staate leben können, der ohne sie an- nahm 120 Entlassungen vor, die Glasfabrik nirgends einen Ausweg aus ihrer Not. Sogar ,, Ach, das ist einer von den Roh- geblich nicht bestehen konnte? Es scheint die Ne Ne usa ttl beschäftigt nur mehr 950 Arbeiter die Pflicht zur Unterstützung der Arbeitslosen hat Tenklaubern, die es zu hunderten in gierenden gar nicht zu interessieren, ob sie über- von beinahe 2000 Friedensbelegschaft, weil die der Staat größtenteils von sich abgewälzt. Bis unserem Bezirke gibt." haupt noch existieren. Sonst fönnte der beispiel Einstellung von Owensmaschinen viele Flaschen- zum Inkvafttreten des Genter Systems( 1. April Ja, wir sind doch in einem Gebiet des lose Notstand dieser Menschen nicht ohne jedes macher überflüssig machte. Steines der Nachbar- 1925) erhielten im Fallenauer Bezirke noch 629 Rchlerüberflusses?" Echo in der Oeffentlichkeit und ohne jebe staat gebiete bot nennenswerte Arbeitsgelegenheiten Personen Arbeitslosenunterstützung. Dann fant ,, Eben deshalb ist hier das Kohlenklauben die liche Hilfe bleiben. Nehmen wir zunächst die für die entlassenen Bergarbeiter, so daß eine diese Ziffer mit einem Schlag auf 71 herab. Lebensvettung für viele Arbeiter." Minderheit vor, die noch in Arbeit steht. Dauerarbeitslosigkeit von mindestens September 1926 bezogen von 1200 gemeldeten Man fuche in Innerafvika oder Australien   Die tägliche Durchschnittsleiftang ist seit dem Be- 2000 Menschen seit vier Jahren im Bezirke Fal- Arbeitslosen wohlgezählte 84 Unterstützung. Die nach einem Segerstamm, der eine so verrückte ginn des großen Abbaues gewaltig gestiegen. Bei fenau allein vorhanden ist. Was wird aus Erklärung dafür ist, daß die Opfer der jahrelan­Organisation der Bedarfsdeckung hat! In Gras- einem Lohnabbau von rund 40 Prozent stieg der den Menschen? Diese Frage vermag nur zu gen Dauerarbeitslosigkeit einfach die getvertschaft­lizz dürfen die Weber feine Stoffe weben, die Förderanteil eines Bergmannes von 13.90 ergründen, wer die ungeheuere Zähigkeit und liche Karenzfrist( zumeist 52 Beitragswochen) Frauen keine Hemden schneidern für die Fal- Meterzentnern pro Tag im Jahre 1920 auf 21.90 Energie des deutschböhmischen Arbeiters im nicht mehr erreichen können, welche die Voraus fenauer Bergarbeiter, denen wieder verboten ist, im Jahre 1926. Das ist mit eine Ursache der Eristenzkampfe kennt. Mag fommen, was da fetzung jeder Unterstützung ist. Wenn die Re­genügend Kohle zu graben für sich und für die vielen Feierschichten, mit denen gerade die Fal will, er gibt sich nicht verloren. Buchstäblich bis gierung den Standpunkt einnimmt, daß ihre Ar­frierenden Erzgebirgler. Ein schwarzer Medizin- fenauer Bergarbeiter in den letzten Jahren gefeg- zum letzten Atemzug bleibt er auf der Schanze beitslosenfürsorge nicht über den Rahmen des mann würde die Sache vielleicht zu organisieren net sind. Hier der statistische Nachweis von eini- und kämpft mit dem Mute der Verzweiflung um Genter Systems hinaus erweitert werden kann, wissen, daß die einen nicht erfrieren, die anderen gen Gruben. Es gab durchschnittlich Feierschich- ein ehrliches Fortkommen. Unermüdlich in der so verkündet sie damit ein Hungertodes­Jagd nach neuem Erwerb und im Erspähen von urteil über die Tausende von Dauer­nicht verhungern müssen der Kapitalisten pro Monat: Im Jahre: Nebenverdiensten, en unübertroffen in seiner Be- arbeitslosen und Ausgesteuertent mus vermag das nicht. Für die geistes­gelähmten Anbeter der herrschenden Wirtschafts­1922 1923 1924 1925 1926 dürfnislosigkeit schlägt er sich durch, solange es im ganzen Band. Die Konsequenzen dieser geht. Viele graben auf verlassenen Schächten Haltung und die Verantwortung für ihre Folgen ordnung werden solche zwangslaufige Erkennt- Ratharinazedhe Bittmit und Tagbauen unter Rebensgefahr Kohle zum im kommenden Winter tragen allein die Regie­niffe natürlich wieder sozialistische Uebertreibun­Verkauf( auf der sogenannten Riefel bei Zwodau rungsparteien. Aber es ist unsere sozialistische­gen" oder Verallgemeinerungen von Einzelfäl- Britaniawerke len" sein. Nun denn, so sei hier der Beweis an­wurde 1925 ein Vater mit 2 großen Söhnen ber nein, unfere rein menschliche Pflicht, vor schüttet) oder lesen auf abgeernteten Feldern Kar  - aller Welt die Anflage zu erheben, daß ein getreten, daß der heutige Wirtschaftswahnsinn- Agnesschacht toffeln nach, manche versuchen ihr Glück mit namenloses Verbrechen begangen wird an schuld­Strise" genannt nicht nur Ginzelne, sondern Agenturen, mit einem Hausier- oder Ratenge- lofen Männern, Frauen und Kindern, daß ein ganze Tausendheere arbeitender Antoni- Eleonoren­Menschen in die Schlucht des Verderbens schäft, andere wagen Vierstundenmärsche bis an Staat, der die wirtschaftliche Existenz seiner Bür­stürzt. Falfenau und Graslih sind keine willkür- Nur wenige Schächte weisen ein besseres die Grenze und tragen zentnerschwere Schmugger gemordet hat, noch mit wahrhaft neronischer lich gewählten Beispiele, sondern Brenn- Verhältnis aus. Die übrigen verzeichneten 12, gellasten herein punkte des Wirtschaftselends und 14, 16 oder gar 18 monatliche Feierschichten im Augen. Wird in irgend einem Belvieb ein Elendsflammen verzehrt und unter den Trüm der Massennot in diesem Staate. Jahresdurchschnitt. Das bedeutet ohne jede Dutzend Menschen aufgenommen, drängen sich mern der zerstörten Wirtschaft begraben werden. Uebertreibung gesprochen: Seit nahezu vier Jah­ren sind tausende Bergarbeiter des Fallenauer Revieres auf Hungerrationen gefeßt. Oder ist es anders, wenn Familienväter, die vier bis fünf Köpfe zu versorgen haben, am Lohntag mit 24 Warschau, 30. Oktober. Die für heute vorge- beschlossen, bei der Verlesung des Defretes fizzen zu Kronen heimgehen? Oder wenn ein Verdiener sehene Eröffnung der Seim- Tagung bleiben, es sei denn, daß der Staatspräsident es für eine franke Frau und fünf Kinder 81 Stronen ist auf den 3. November vertagt worden. Die persönlich verlese. In der Sitzung des Senioren­bringt? Die Lohndüten der Bergarbeiter aus Ursache der Vertagung ist ein Konflikt zwischen der konvents des Sejm   entspann sich heute vormittag den letzten Jahren in einem Ausstellungsraum Regierung und dem Sejm  , der erst heute abend über die Frage des Eröffnungszeremoniells eine aneinandergereiht müßten ein packendes Reit- beigelegt werden konnte. Marschall Pilsuditi lebhafte Debatte, ohne daß es zu einem Beschluß gemälde ergeben. Und all die dummen Nach hatte nämlich die Forderung gestellt, daß der Seim gekommen wäre. Die Hausfiyung unterblieb, da­erzähler der Lüge von den hohen Bergarbeiter die Verlesung des Eröffnungsdetre- für trat am Abend der Seniorenkonvent abermals Töhnen" müßte man zu dieser Schau hinführen. tes de 3 Präsidenten stehend anhören zusammen. In der Sigung wurden drei Briefe, Doch die Berglente leiden noch mehr als den solle, um damit die nach dem Maiumsturz erfolgte die zwischen dem Staatspräsidenten Mofcicki, nagenden Hunger. Sie leiden in den Betrieben Stärkung der Autorität der Vollzugsgewalt gegen Marschall Pilsudski und Sejmmarschall unter dem fürchterlichsten Ausbeutungs- über der Volksvertretung au symbolisieren. Dieses Rataj gewechselt worden sind. vorgelegt. Nach Verlangen, das der Ministerrat dem Parlament der Sitzung wurde den Sejm- Abgeordneten mit­Jeder, der nicht Höchstleist ut ngegenüber verirat, stieß auf starken Wider geteilt, daß der Konflikt zwischen der Regierung gen vollbringen tann, fliegt hin- tand bei den republikanischen Parteien. Die und dem Sejm beigelegt sei und daß die offi­aug" Sozialdemokraten übernahmen die Füh zielle Eröffnung der Sejm  - Session am 3. Novem­berichtet ein Betriebsvat. rung der Opposition gegen diese Forderung und ber stattfinden werde.

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Mögen wieder die Ziffern sprechen: Jm Revierbergamtsbezirk Karlsbad( umfas­fend die Bezirke Elbogen  , Karlsbad  , Falkenau   und Joachimstal  ) waven beschäftigt:

1913 1921 1926( Juni).

8

7.195 Bergarbeiter 13.974 5.857

"

Seit 1921 sind im Revier 8117 Bergarbeiter entlassen und insgesamt 39 Gruben eingestellt worden. Die Verluste verteilen sich auf die ein­zelnen Bezirke wie folgt: Arbeiterstand

1921 1926

Elbogen   2.423

Karlsbad   1.962

Eingestellte

Schächte 1921-1926

844

16

422

9

9

300

5

39

Falfenau 8.890 4.768

Joachimstal 699

13.974 6.334

Schacht:

16

17 18 10

14

9

Königswerth Reichenau  

*= 10 12

12

12

12

13

9

13 12

.

12

14 zeche Bettlitz.

12 11

6

druck.

Tod und Gefängnis vor Grausamkeit untätig zusieht, wie sie von den

Biljubiti fommandiert den Sejm  .