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Gemeinsame Tagung des Internatio- 1 nalen Gewertichaitsbundes mit der
Eretutive der 5.A.J.
Berlin , 18. Feber.( Eigenbericht.) Am 26. Feber tritt in Amsterdam die Leitung des Internationalen Gewerkschaftsbundes gemeinsam mit der Exekutive der Sozialistischen Arbeiterinternationale zu einer Sigung zusammen. Auf der Tagesordnung steht die Besprechung der wirtschaftlichen und politischen Lage und die Belämpfung des Fascismus.
Inland.
Die deutschen Landbündler auf dem Kriegspfad gegen den Berband der deutschen
Selbstverwaltungstörper.
Ein Teil unserer deutschen Landbündler ist auf die Leitung des Verbandes der deutschen Selbstverwaltungskörper in der Tschechoslowatischen Republik nicht gut zu sprechen. Ihre Gegnerschaft hat sich in der letzten Zeit durch Angriffe auf rig ist, daß die Verfassung der Republik grund- Personen und den Verbandsvorstand gezeigt. In fäßlich nur Durchführungsverordnungen zu der Nummer der Deutschen Landpost" vom
Samstag, 19. Feber 1927.
Steuerträgern Abgeordnete und Senatoren gegen sammenhang mit den übrigen militärischen Vorden herrschenden Steuerdruck losziehen und auf lagen, namentlich mit der Verlängerung der der anderen Seite Erleichterung im Steuerwesen Dienstzeit, verabschiedet werden soll. Die bishe fordern, weil es den Grund- und Hausbesitzern, rigen Bestimmungen über die Unterbringung von Fabrikanten und Gewerbetreibenden mur recht Legionären und Zertifikatisten werden weitaus sein wird, wenn die Umlagen nicht in den Him- übertroffen und der Kreis jener Privatbemel wachsen". Was er aber sonst zur Steuer- triebe, in die von Amts wegen frühere Unteroffireformvorlage zu sagen hat, ist nur von einseiti- ziere hineingesetzt werden können, wird noch begem Standpunkt des Agrariers aus gesprochen, der deutend erweitert. auf die anderen Menschen, welche die Republik So bleiben im Staatsdienst folgende bewohnen, keine Rücksicht nimmt. Posten den längerdienenden Unteroffizieren vorbehalten:
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a) Militär- und Gendarmeriegagisten außerhalb der Rangsklassen, Angestellte der uniformier Die Christlichsozialen ärgern sich ten Sicherheitswache und der Grenzfinanzwache; Gefeßen, nicht aber Verordnungen an Stelle 21. Jänner I. J. liest der Bezirksobmann Wenzel grün und blau darüber, daß wir ihnen und ihrer b) Manipulationsbeamte und Angestellte im von Gefeßen kennt, darauf hat schon Professor Zebiten, welche bei der außerordentlichen Tagung und daß wir absolut feinen Sinn für die unge- Gerichten, staatlichen oder vom Staat verwalteten Bauer aus Satschen bei Dauba allen jenen die Lotterpolitik nichts, aber rein gar nichts schenken, Kanzleihilfsdienst bei den staatlichen Behörden, Rauchberg hingewiesen. Hier soll aber eine des Verbandes der deutschen Selbstverwaltungs - heuren Dienste haben, die sie dem Volk mit Zöllen Anstalten, Unternehmungen und Fonden; Verordnung festlegen, was verboten törper in Teplitz zur Vorlage des neuen Ge
und erlaubt, was strafbar und was zulässig meindefinanzgesetzes gesprochen haben. Nach sei- und Kongrua, mit Verwaltungsreform und Kor
standen.
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im Dienst der öffentlich rechtlichen
ist. Mehr als das: den Subalternen wird ner Meinung hat ein einziger Redner die ruption, mit Polizeimethoden und Diktaturfehn Rorporationen und Anstalten, auf die sich im Verordnungswege die Vollmacht ge- Sache tiefgründig behandelt, zumal die Bezirks- füchten eviveisen. Die Deutsche Prejse" ver- der§ 212 des Gehaltsgesetzes bezieht, sowie deren geben werden, ihrerseits Verbote zu erlassen, und Gemeindevertreter mangels Kenntnis der gißt angesichts der Tatsache, daß wir die Massen Unternehmungen, Fonds und Einrichtungen: während doch kein Richter strafbare Handlum- Vorlage nicht Stellung nehmen konnten. Es soll zu Versammlungen, zu Demonstrationen und zum Manipulations- und Kanzleibeamte, Angestellte, gen fixieren darf und jemals, seit es ein fo- ten zuerst die wirtschaftlichen Faktoren das Wort Kampf aufrufen, ganz ihre gute Erziehung, die ihr Aufseher und Angestellte im Kangleihilfsdienst. und JesuitenlehranstalBei Privatunternehmungen, die difiziertes Recht gibt, firieren durfte, die nicht haben, wie es sich wohl gebührt, und erst nachher ten zuteil wurde, und schimpft auf die sozialdemo a) dem öffentlichen Eisenbahn- und Schifdie Stellungnahme fonen." Heute, wo die Steuer- kratischen berufsmäßigen Schreier", auf die fahrtsverkehr dienen; und das ,, moderne Will man von Details und von der brei- reformvorlage den einzelnen noch unbekannt ist," Straßenräuberpolitik" b) an denen der Staat zum überwiegenden ten Ausmalung der jetzt schon abzuschäßenden und wie Bauer meint, zumindest drei Vierteln Strauchritterium" der österreichischen Sozial Teil Teilhaber ist, ferner Folgen des Gesezes absehen, so bliebe noch zu der bei der Versammlung in Teplitz Anwesenden, über jene nichts glaubt beweisen zu müssen. Wir garantiert werden oder zu deren Errichtung eine demokratie, weil sie sich gegen uns nicht traut und c) die vom Staat ständig subventioniert oder sagen, daß für die Slowakei und Kar- dort das erste über dieselbe erfuhren, kann von vathorußland das Prügelpatent ein be- einer Beurteilung der Vorlage noch nicht gespro- gönnen der Deutschen Presse" diesen ordi- staatliche Erlaubnis notwendig ist, werden die den jonderes Präsent ist, da diese ehemalig chen werden." Dann bemängelt Bauer, daß das nären Ton, gegen den wir durch jedesmaliges längerdienenden Unteroffizieren vorzuhaltenden ungarischen Länder bis jetzt einem verhältnis Referat des Herrn Dr. Seifert nicht zuminde Sändewaschen nach dem Gebrauch dieser Zeitung Dienstposten im Einvernehmen zwischen dem Vermäßig modernen Verwaltungsrecht unter- tens acht Tage vor der Hauptver- immun find. Köstlich ist nur, daß dieses Blatt den teidigungsministerium und dem zuständigen Minisammlung in den Verbandsnachrichten ver- Arbeitern empfiehlt, nicht die Wege der Sozial- fterium erst festgesetzt. Von irgend einer QualifiZum zweitenmale hat die Brutalität des öffentlicht wurde,„ damit die Vertreter mit einer demokratie zu wandeln, sondern andere fation der in einen Privatbetrieb hineingeschien entsprechenden Vorbereitung hätten erscheinen Wege, auf denen man sich und zwar mit Unteroffiziere wird nicht gesprochen! Anspruch auf Posten haben diejenigen UnBachschen Absolutismus über den Geist Sabli- tönnen" und er findet es ungerecht, daß nachher sicherem Erfolg sein Recht verschaffen čets triumphiert. Daß die deutschen Bür das Referat und die Ausführungen der Debatte- fann". Damit ist wahrscheinlich der Weg zu den teroffi iere, die mindestens acht Jahre als länger gerparteien bei diesem Gesez Pate stehen, redner den politischen Parteien nur in je einem Kohleneinfuhr- Knödeln gemeint, die dienende Unteroffiziere gedient und eine gute Qualifikation haben. das wird keinen wunder nehmen. Wohin sie Exemplar zur Verfügung gestellt wurden. Herr die Christlichsozialen mitfressen! Daß die„ Deutsche Presse" in ihrer Not und Nach Paragraph 9 sind die Unternehmer vertraten, wuchsen noch immer Polizeijäbel; daß Wenzel Bauer ist Bezirksobmann, allerdings in die tschechische Bourgeoisie Masaryk Dauba, aber trotzdem hätte er vom Gemeinde- Angst jetzt sogar schon unsere geplanten Stund - pflichtet, die betreffenden Stellen dem Nationalzwingt, ein Gesetz zu sanktionieren, das zu finanzgesetz und der Kritik desselben schon etwas gebungen dazu benüßen will, um die Kerzelweiber verteidigungsministerium bekanntzugeben, welches fundmachen wird. unterschreiben Metternich nicht gezögert hätte, erfahren können, denn es wurde in der gesamten bei der Stange zu erhalten, ist übrigens sogar der diese Posten in Evidenz führt und sie zeitweilig Die zur Besetzung gelangenden öffentlichen wird nur denen eine Enttäuschung sein, die on Bresse schon wiederholt darüber geschrieben. Der Bohemia" zu dumm, die dazu schreibt: an Verbandstag des Verbandes der deutschen SelbstUns fällt es keineswegs ein, der Deutschen Stellen werden im Konturswege ausgeden demokratischen Geist dieser Bourgeoisie ge- verwaltungskörper in Bodenbach hat schon vor Presse" und der christlichsozialen Partei den schrieben. glaubt haben. Nur im gemeinsamen Monaten dazu Stellung genommen und die VerKampf gegen die Sozialdemokratie irgendwie gut Der Paragraph 14 enthält schwere StrafKampfe deutscher und tschechischer Prole- bandsnachrichten haben wiederholt ausführliche vevargen; aber daß tas christlichsoziale Blatt ge fanttionen bei ce etwidriger Stellenvergebung". rade diese Kundgebung, bei der die deutschen Wenn eine Stelle im Staatsdienste ohne Berück tarier gegen die internationale Bürgerklasse Berichte über den Gesezentwurf und Kritiken desSozialdemokraten der Billigung jedes volstreuen sichtigung dieser Vorschriften besetzt wurde, so ist wird der Geist Metternichs und selben gebracht. Der Aufmerksamkeit des Daubaer Deutschen sicher sein können, zum Anlaß nimmt, die bereits erfolgte Ernennung ungültig(!) Bachs zum andernmale zu besie- Bezirksobmannes ist das alles entgangen, und so legt er nun los. Aber auch die Redaktion der sich an ihnen zu reiben, kann nur schwer mit dem und der bereits Ernannte muß ohne gen sein. agrarischen Deutschen Landpost", welche sozu- Unterschiede der Parteidoktrinen begründet wer- Anspruch auf eine Entschädigung sagen das Zentralorgan des Bundes der Land- den. Dankbar weiter wären wir der Deutschen entlassen werden. Handelt es sich um eine wirte ist, scheint all diese Ereignisse verschlafen zu Presse", wenn sie uns wenigstens einen der gesetzwidrige Besetzung einer Stelle in Privathaben, denn sonst hätte sie doch den Herrn Bauer Wege, auf denen man sich sein Recht, sein natio- Siensten, so ist eine Straffanttion in Form nales Recht, mit sicherem Erfolge verschaffen einer Geldstrafe von 1000 bis 10.000 auf seinen Frrtum aufmerksam machen müssen. Sie hätte auch wissen müssen, daß mit Rüdsicht fönnte, nennen wollte." Kronen festgesetzt. auf den Zeitmangel die Herstellung vieler Vervielfältigungen der Referate nicht möglich war und sich aus diesem Grunde alle Parteien mit je Wie die längerdienenden Untero fiziere untergebracht werden. einem Berichtexemplar für ihre Presse zufrieden geben mußten. Aber in der Redaktion der DeutSelbst Privatbetriebe zur Einstellung solcher schen Landpost" schielen wohl die Herren sehr stark Zertifikatisten genötigt! nach der neuen Interessenorganisation der ländlichen Gemeinden?! In einemt hat Herr Bauer recht. Nämlich, wenn es ibm sonderbar anmutet, I wenn draußen in Versammlungen gegenüber den
Der Konflitt in der sächsischen Metallindustrie.
Berlin , 18. Feber( Wolff.) Nachdem die Verhandlungen im Reichsarbeitsministerium über die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsspruches für die Leipziger Metallindustrie, der von den Arbeitgebern beantragt worden war, ergebnislos verlaufen waren, hat munmehr der Reichsarbeitsminister den Antrag auf Verbindlichkeitserflärung abgelehnt. Der Streit geht also weiter, doch rechnet man damit, daß zunächst ein neues Schiedsgericht zusammentritt und den Verfuch einer Schlichtung dieses Konfliktes unternehmen wird.
Ein Proletariermädel.
Die furchtbare Anklage eines Tagebuches.
Von nun an find zwei Dämonen entfesselt, benen Margarete wehrlos ausgeliefert ist, die Klatschsucht der Nachbarschaft und die Neugierde der Polizei. Da u noch die Dummheit der Eltern. Margarete erzählt:„ Die Polizei aber will das einfach nicht glauben( daß ihr von Männern kein Leid geschehen sei) und behauptet, ich ,, lüge". Daraufhin muß ich mich entblößen und muß untersucht wurden ich schäme mich, schon beim Schreiben werde ich rot. Der Arzt lächelt: ,, Unberührt." Zum erstenmal grinste der Beamte: Da haben Sie aber Schwein, fünf Wochenin Berlin und noch unschuldig!" So wurde ich aufgeklärt über mein Dasein und meinen Zweck auf Erden."
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pen ihrer Flucht nieder, was sie fortan Grauenbolles erlebt.
Lisbeth, die Freundin, die sie daheim aufgenommen hat, ist eine Straßendirne. Sie wird von zwei Kriminalbeanten abgeholt und eine halbe Stunde nachher auch Margarete. Das Tagebuch bermerkt:
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Der letzten Parlamentssigung wurde auch ein Gesehentwurf über die Unterbringung der länger dienenden Unteroffiziere vorgelegt, der im Zu- i
die Lisbeth, die bei ihr schlief, in Wirklichkeit war wie sie hier so manches erfuhr, was sie bisher nicht kannte!
Auf der Abteilung D ist sie ein Polizei mädel". Als solches darf sie keine Loden- natürliche, vom Vater vererbte- haben.
Austneifen der Regierung in der Frage der Zuderteuerung. Die tschechischen Sozialdemokraten hatten an die Regierung ebenfalls eine Interpellation wegen der Zuckerteuerung gerichtet. auf die die Antwort bereits vorliegt. Die Antwort ist natürlich ganz im Geiste der Zollwucherer gehalten; die Regierung hält es nicht für richtig, selbst niedrigere Zuckerpreise festzusetzen, und bea
darf und wird nicht mit dem Begräbnis schwei gen. Wer alles schuld ist? Die Eltern, gewiß.( Denn einmal heißt es im Tagebuch, da„ Mutti" ihr Kind zitternd und weinend im Bette sieht: ,, Ich kann das nicht erzählen, meiner Mutter nicht.") Aber mehr noch die Lieblosigkeit einer ganzen, festgefügIhre Aufzeichnungen versteckt sie im Bettbeugten Welt, die Grausamkeit von Behörden, die felt des Kopfkissens. Amt 2. April schreibt sie: ,, Mutti sam die Zwecke ihrer Eristen; aus dem Auge vera war beim Arzt. Ich soll eine frische Ansteckung, loren haben, Aerzte, Fürsorgerinnen, der Mangel etwa drei bis vier Wochen alte Syphilis, haben. an Menschen, bei denen so ein armes, irrendes Jedenfalls von Lisbeth oder hier. Mädel ehrlichen, uneigennüßigen Rat finden kann. Der Arzt behauptet, nur durch Geschlechtsverkehr.. Nach jeder Armsprize fühle ich mich matt."
Wäre Margarete Machan wie ein Wild herum gehetzt worden, wenn ihre besseren Kleider nicht Kopfschütteln bei den Nachbarn und bei der Po lizei hervorgerufen hätten, sondern ganz selbstverständlich gewesen wären?
Wir gingen erst schweigend, dann, kaum zwei Minuten vom Elternhaus fort, wurde der Beamte beleidigend. Wo ich den Mantel her hätte und den Hut, mein Vater wäre doch bloß ein armer Schuster, der könne mir doch nicht solchen Mantel anschaffen... Wir kamen zur Polizei. Hier stand ich drei Beamten gegenüber, Am 12. April: ,, Mutti wollte mich in Privateiner höhnischer als der andere. Einer sagte: pflege haben, aber sie kriegt keine Erlaubnis..." „ Na, du. scheinst ja gut verdient zu haben, Am zweiten Ostertag: ,, Addi fagt, mein Blut Die Angeflaaten haben schon eingesehen, daß daß du dir konntest solche Sachen laufen. Der jei negativ, dann kann ich wohl bald nach Hause. Mantel ist neu, der Hut ist neu. Wo hast du denn Am 30. April ist Termin. Ob man mich wieder die Basis ihres Seins erschüttert werden könnte, immer geschlafen, in welchen Hotels, und wieviel in den grünen Wagen bringi? Schon der Gedanke und sie rechtfertigen sich nicht das ist eben die hast du denn immer gefriegt...? Solche Blün macht mich elend... Wenn ich nachts liege und Macht der Tradition, sondern sie lenken die Des nen können deine Eltern ja gar nicht kaufen, und nicht schlafen kann, schwirrt es um mich herum: batte auf Abwege. Sie haben herausgefunden, daß übrigens hast du dich ja schon einmal wochenlang Berlin , Polizei, Gewerbsunzucht, Geschlechtsfrank- das Tagebuch nicht echt ist. Statt des Prozesses in Berlin herumgetrieben." Ich sagte: Mutti heit, die Geschichten der übrigen Mädchen höre ich." um das Schicksal der Schusterstochter, soll ein gab mir Taschengeld, je nach der Einnahme, wir Am 30. April war Termin beim Jugend- Kampf um die Person der Verfasserin des Tegehaben nicht jede Woche gleichviel zu tun " Das glaube ich, daß die Einnahme nicht immer gericht. Sie darf nach Hause wenn sie gesund ist. buches einsetzen. Eine Fälschung? Die Mutter hat, " Das glaube ich, daß die Einnahme nicht immer Also: das Jugendgericht spricht sie frei von der wie sie jetzt eingesteht, das Buch selbst geschrieben, gleich ist," lachte ein Herr. Einklassierung, die die Polizei verfügte. Und aber nach Aufzeichnungen und Erzählungen ihrer nun der erste Lichtblick:„ Der Beamte, der mich zu armen, gestorbenen Tochter, aus ihrer unend begleiten hatte, war ein Mensch und behandelte lichen Liebe zu ihrem Kinde heraus geschrieben. Ist Kaum, daß ich lag, sagte der Arzt: Fort!" mich wie ein Mensch, das danke ich ihm. Ich habe das Fälschung, Ist das Lüge? Die Hauptache iſt oder so ähnlich... Ich zog mich an, als Lisbeth ins Zimmer gebracht wurde. Der Arzt sah auch zu ihm gesprochen, wie es mir ums Herz war; er doch, daß die Tatsachen, die im Tanebuch ins Zimmer gebracht wurde. Der Arzt sah auch verstand mich und wünschte mir baldige Gesund- verzeichnet stehen, echt sind, und daß das Befenntnis einer Seelen- und Körperschändung wahr sie nur an und winkte ab. ist, die nicht ein Frgendjemand, sondern die Ge'ellbegangen hat. Wenn die Mutter selbst dieses Tageschaft als solche zu ihrem vermeintlichen Schuhe Nach acht Tagen starb sie, am 1. Juni 1924. buch verfaßt hat, wenn sie es aus dem zujantmen Das Buch schließt mit der verkürzten namen- getragen hat, was ihre Tochter in ihrer Angst nur lojen Todesanzeige in Bremer Zeitungen, aus sich selber anvertraute, dann hat Deutschland in denen es nun ein leichtes war, den wahren Na- ihr eine hohe Dichterin es Mutterschmer es und men von Margarete und ihren Eltern festzustellen. des mädchenhaften Erlebens. Darüber hinaus Das ist das Schicksal der Schusterstochter, die, aber jedenfalls das Dokument von einer Hölle, die um ihre Blöße nicht noch mehr Menschen zetgen zu neben der bürgerlichen Welt gelegen und von ihr müssen, Margarete Machan geheißen ward. Der wissentlich übersehen, Menschenopfer unerhört einfrühe Tod, mit dem es endigt, ist diesmal kein Schlußstvich wie sonst so oft. Denn die Anklage, die dieser leblose, geschändete Mädchenkörper darstellt,
Dann muß sie sich ausziehen zur Unter
suchung.
Sie hat jezt keine Stellung, sondern hilft der Mutter beim Büceln, hilft ihr so gut, daß mehr Verdienst als früher ins Haus kommt. Auch das wird ihr zum Schicksal wie alles, alles, was dieses Gretchen erlebt. Sie geht ins Cafe, lernt Herren kennen uns Halbwelt und die Straße. Ein Mäd chen, von dessen Beruf sie nichts weiß, schläft einige Nächte sie ist obdachlos in der Wohnung der Eltern. Dieses Mädchen gibt dann dem Verhängnis ben letzten Stoß. daß es weiter stürme. Margarete war er ein Lump? War hat einem Manne Und auf Grund dieser Untersuchung wird sie Liebe dabei? Das erfahren wir nicht sich hin gegeben. Aber deshalb: Dirue? Gefallen? Die Sit- nun in die Abteilung der städtischen Strantenanstalt tenpolizei, was geht das die an? Behütet sie auch für geschlechtskranke Dirnen gesteckt, wo sie bis die gutgekleideten Kokotten der Nobelspelunken vor Montag, den 10. März am 6. war sie einge Verderbnis? Oder sucht sie auch bei der unbefugten liefert worden!- noch nicht untersucht wurde. Am 12. März kommt die Mutter. Die Eltern Konkurrenz vornehmer Danten einzig dem Manne Unannehmlichkeit und Krankheit zu ersparen? Jst haben bersucht, sie freizubekommen. Man hat Mutti gesagt, der Betveis, daß ich fie überhaupt nur für den Mann da? Margarete mich herumgetrieben habe und der Gewerbsunhatte mit der Bolizei einmal zu tun und hat sich einmal einem Manne hingegeben sie ist nun in den Fängen der Sittenpolizei und entflieht ihr nicht, nicht, che sie im Tode vor ihr gesichert ist. Auf Zettelchen, Postkarten, Briefumschlägen, die sie unter Matraßen versteckt, schreibt sie auf den Etap
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zucht schuldig sei, wäre doch da, ich sei doch ge
schlechtskrank!
Dabei war sie auf der Station noch nicht Hier im Krankenhaus erfährt sie auch erst, was
untersucht.
heit..."
In der Hoffnung auf baldige Entlassung verlebte sie ein paar frohe Tage. Dann erkrankte sie an den Folgen der Salvarsanbehandlung.
fordert.
Schiller Marmorek. ( Schluß.)