Donnerstag, 14, April 1927.

Zu große Frömmigkeit. Während der großen Feierlichkeiten am Ganges  ( Indien  ) liefen große Mengen von Indern in solcher Eile in den Strom, da 21 Frauen und 15 Männer zu Tode getreten wurden.

"

Vollswirtschaft, Ernteergebnisse.

Geite B.

and sad

vier

1:26 8,355.388 933.502

1925 9,718.217 980.126

1924 7,738.887

1923

8,642.971

1,034.904

1,216.160

11,417.653

14,478.239

11,094.706

13,600.939

423.724 58.510

279.311

268.524

247.664

67.824

59.851

11,877.099 12,887.457

9,647.114

11,884.746

18,798.865 13,043.583

12,041.566

13,308.014

2,655.024 13,058.999

2,600.925

2,607.758

1,687.467 2,154.431

1,839.681

1,673.008

48,829380

63,303.582

60,569.739

86.182

Sonnenstrahlen den Pokal in ein Wunder aus Bligen und Glanz verwandeln. Auf der einen Seite ist das Haidaer Stadtwappen graviert, auf der anderen Seite findet sich folgende Inschrift: Seiner Exzellenz, dem hochwohlgeboren Herrn Aenderungen im Personenzugsverkehr. Während Ignaß. Edlen von Plener, f. f. Finanzminister, der Osterfeiertage treten heuer im Fahrplan als verdienstvollen Unterstüßer der Glasindustrie des Jahres 1926 festgestellt und vom statistischen| ten Ernteausfalles durchaus unbegründet. Man Nunmehr sind die definitiven Ernteergebnisse die Notlage der Landwirtschaft infolge des schlech­der personenführenden Züge des Direktionsbereiches von der dankbaren Stadtkommune Haida." Es ist Staatsamte veröffentlicht worden. Wie schon die darf nämlich, um zu einer objektiven Beurteilung Stöniggrätz unter anderem folgende Aenderungen ein: nur schade, daß neben diesem Pokal, dieser wirt Statistik der vorläufigen Ergebnisse voraussehen zu gelangen, nicht das Rekordjahr 1925 zum Ver­wirt, Am Montag, dem 18. April 1927 fallen folgende lich ganz vorzüglichen Arbeit, nicht ebenfalls Züge aus: 921 Deutsch- Gabel Abs. 5.40 Uhr, Rei- unter Glas- und Luftabschluß eine aus dem Stör ließ, ist die Ernte im Jahre 1926 viel schlechter gleich heranziehen, sondern muß einen mehr­chenberg Auf. 7.07 Uhr: 922 Reichenberg Abf. 17.30 per geschnittene Lange eines frühzeitig verstorbe ausgefallen als im Jahre 1925. Nur Safer weist jährigen Durchschnitt bilden. Die nachstehende Uhr, Deutsch- Gabel Ant. 18.38 Uhr; 924 Niemes nen Glasbläsers hängt, das würde von schönster gattungen einen nicht unbedeutenden Rüdgang. der eine Vermehrung aus, alle übrigen Frucht- Tabelle zeigt die wichtigsten Ernteergebnisse in Tschechoslowakei  bf. 6.08 Uhr, Böhm. Leipa( Persbbf.) 6.50 Uhr: Sontraſtivirfung sein; aber man hat, scheint es, Dennoch sind die Klagen unserer Agvarier über Jahren: den letzten 1521 Kreibi Teichstatt Abf. 5.55 Uhr, Warnsdorf die Veryeständigung nach dieser Seite bin ver Ant. Pn. 6.21 Uhr; 1517 Tetschen  ( Oberer Bhf.) Abf. geffen. Eine ebensolch wirksamer Kontrast besteht 17.22 Uhr, Böhrn. Samnit Anf. 18.06 Uhr: 1518 übrigens zwischen dem eingerichteten Bieder­Böhm. Samnit Abf. 18.20 Uhr, Bedenbach Ant. 19.01 Friedrich Palme, und der bis auf Tababpfeife und meier"-Zimmer( 1703), gespendet von Franz Uhr; 325 Kribit- Teichstatt Abf. 6.20 Uhr, Rum fentöpfe eingerichteten Glasmacherstube. Sier burg Ant. 6.37 Uhr; 330 Kreibi- Teichstatt Abf. berrlich polierte feudale Möbel( Palme heißt ja 17.25 Uhr, Rumbur Ant. 17.52 Uhr; 323 Böhm. in Steinschönau   alles, was Geld hat), Familien­Leipa( Persbbf.) Abf. 17.10 Uhr. Röhredorf Ank. voriräts feiner Maler, wertvolle Altertümer, dort 17.53 Uhr; 324 Röhrsdorf Abf. 18.05, Böhm. Leipa in der Glasmacherstube liegt fast noch der tückische, ( Persbhf.) Ant. 18.31 Uhr; 5548 Rochlis a. d. I. nach Menschenlungen gierige Glasstaub, den die Abf. 16 Uhr, Martinis Anf. 17.40 Uhr; 5821 Rei Graviergeräte, die aus fleinen, 2 bis Zenti chenberg Abf. 17.37 Uhr, Gablon; a. N.( Stbhf.) An- meter im Durchmesser, rotierenden Scheiben be fumft 18.29 Uhr; 5826 Gablonz   a. N.( Stbhf.) Abf. stehen, an die der Graveur das bearbeitete Stück 19.14 Uhr, Reichenberg Ant. 19.47 1hr; 5847 Galb Glas preßt, verursachen, oder der Kuglerapparat, Aus dieser Zusammenstellung ergibt sich, daß Tong a. N. Abf. 18.45 Uhr, Tannwald- Schumburg dessen Scheibe 10 bis 15 Zentimeter im Durch die Ernte des Jahres 1926, troß aller Ungunst a. D. Ant. 20.36 Uhr; 6646 Heinersdorf   a. d. Tafel messer hat, und der zuerst die Form des zu schlei- der Witterung, bis auf die Kartoffel- und Zuder fichte Abf. 17.45 Uhr, Friedland i. B. Ant. 19.20 fenden Glases, Bechers v. a. zurechtkugelt. Ein rübenernte, weit besser war als im Jahre 1924 Uhr. Dafür verkehren am Samstag, dem 16. Bohrapparat zum Einschleifen der Glasstöpsel und daß sie auch die Ernte des Jahres 1923 fast April d. J. folgende Züge: 814 Brag( Den.- Bhf.) vervollständigt das Geräteinventar, ferner find erreicht. In diesem Jahre wiederum war die gesprochen werden. Abf. 10.10 Uhr, Chlumes a. E. Ant. 13.03 Uhr; Proben fleiner, handgeschliffener Fruchtteller in 1129 Prag  ( Wilf. Bhf.) Abf. 13.08 Uhr, Turnau   allen Schleifstadien ausgelegt. Man verläßt das Ant. 16.25 Uhr; 628 Reichenberg Abf. 12.55 Uhr, Museum um einen Eindruck reicher, denn man Königgräß Auf. 17.25 Uhr. Am Montag, dem hat durch sein wohlgeordnetes Material einen 18. April d. J. verfehren folgende Züge: 5550 Roch instruktiven Einblick empfangen, aber auch nach­Ti a. d. 3. f. 17 Uhr, Martinit Anf. 17.47 Uhr; denklicher, sich beschäftigend mit dem, was dieses 6648 Seinersdorf a. d. Tafelfichte Abf. 18.35 Uhr, Museum nicht zu enthüllen versteht: mit dem Friedland i. B. Ant. 19.46 Uhr. schweren Leben des Glasarbeiters. ―rb.

Die deutsche Minderheitsbücherei in Prag  , Vyše. hrad, Vratislavova 17, bleibt am 15., 16. und 18. April geschlossen.

Das Pensionsinstitut für die Angestellten der Krankenversicherungsanstalten in Prag   amtiert nicht Freitag und Sometag( 15. und 16. April) wegen Ausmalung der Amtsräumlichkeiten.

Das Glasmuseum von Steinschönau  .

Gerichtssaal.

Was das Radio anstellt.

Fraut Therese L. ist der Teichten Körperbeschädi. gung an ihrem Manne angeflagt. Sie mußte sich vor einem Wiener Bezirksgericht verantworten.

Winterweizen  Sommerweizen Winterroggen Sommerroggen

Wintergeeste

Sommergerste Hafer Mais

Frühkartoffeln Spätkartoffeln

Zuderrübe

Internationaler Glasarbeiter.

Kongres in Paris  .

Der Internationale Glasarbeiter- Rongreß findet am 10., 11., 12. und 13. August 1927 in Paris   statt und hat folgende Tagesordnung zu erledigen:

"

1. Eröffnung des Kongresses, Wahl der ver­schiedenen Kommissionen;

2. Bericht des Sekretärs, Finanzbericht, Be­richt der Prüfungskommission;

3. Verschmelzungsfrage;

65,990.514

72,891.633 90,748.036 83,744.430 60,243.689

Zuckerrübenernte geringer als 1926. Aus dieser Bergleichung, ergibt sich, daß die vorjährige Ernte feineswegs eine ausgesprochene Mizernte, sondern eine durchschnittliche Ernte war. Nur bei Startoffeln kann mit Recht von einer Mißernte

ordnung des Volkskommissariats der Arbeit vont 14. Feber 1924 müssen den Lastträgern spezielle Vorrichtungen( Karren, Rollwagen usw.) zur Ver fügung gestellt werden, sobald Lasten von mehr als 5 Bud Gewicht fortbewegt werden sollen. Ebenso ist in der Verordnung vorgeschrieben, daß beim Lastentragen auf größere Entfernnung Roll­wagen und Karren bereit gestellt werden müssen. Die Lasten dürfen auf dem Rücken nicht weiter als 30 Faden( 4,687 Faden= 10 Meter) ge­tragen werden. Während der Arbeitszeit der Lastträger müssen periodische Arbeitspausen ein­geschaltet werden, die als Arbeitszeit in Anrech nung gelangen. Frauen und Jugendliche unter

4. Regelung der Beiträge und des Budgets; 18 Jahren werden zum Tragen von schweren

5. Berufskrankheiten;

6. Arbeitsbedingungen:

a) Arbeitszeit;

Lasten nicht zugelassen. Das Höchstgewicht der von Frauen zu tragenden Lasten soll 1 Bud( 16 Kilogramm) nicht übersteigen. Auch in Rußland  find die physiologischen Folgen des Tragens schwerer Lasten von Aerzten studiert worden. Von 623 beobachteten Lastträgern hatten 179( 28.7%) Rückfratsverkrümmungen, 129( 20.7%) Platt­7. Industrielle Konzentration und Regulic- füße, 76 Arbeiter( 12.2%) Leistenbrüche und 239 rung der Produktion; Arbeiter( 38.4%) Arteriosklerose. Die durchschnitt

b) Hygiene und Sauberkeit bei der Arbeit; c) Unterdrückung des Blasens mit dem Munde;

8. Auswanderung, Regulierung der Ausliche Dauer während welcher ein Lastträger seinen wanderhilfe;

9. Internationale Tätigkeit für gesetzlichen Schutz;

ma halt doch a biserl g'reizt. Mir hab'n uns ja Das Verbot des Tragens zu schwerer Lasten feither ausa'jöhnt ind jeither ausg'söhnt und es is alles ch wieder put. in Rußland  . Die Gesetzgebung in Sowjet- Ruß­wissen', fic is schon immer a bißerl eifersüchtig land sicht vor, daß Lasten bis zu 5 Bud, was - auf das Radio g'wesen.- Frau Therese erhält die 80 Stilogramm entspricht ohne mechanische Hilfs mittel getragen werden dürfen. Nach einer Ver­

Strafe eines strengen Verweises.

Brager Filmbörse.

Dienst verrichten fann beträgt in Rußland   neun Jahre. Der russische Verband der Lebensmittel arbeiter ist an die Regierung herangetreten mit der Forderung, es sei das Höchstgewicht der zu tragenden Lasten von 80 Kilogramm auf 50 Stilo gramm herabzusetzen.

Devijenturie.

Prager   Kurse am 13. April.

100 holländische Gulden

100 Reichsmart 100 Belgas.

100 Schweizer Franks 1 Pfund Sterling 100 Bire.. 1 Dollar

100 franzöfifche Frants 100 Dinar 100 polnische Bloth 100 Bengös 100 Schilling.

Geld Bare 1349.25 1855.25

798.12% 802.12%

468.62 471.621

648.75 651.75 168.42 164.62% 166.17% 167.57% 38.61% 83.91/ s 132.133.20

59.22 59.72 589.50 592.50 877.50 380.50 474.30 477.80

Richter: Also was haben Sie denn moit Die Leute in Nordböhmen   sind ein Kluger, Ihrem Mann gehabt?- Angel.: Nur's Radio beweglicher. listiger, dabei gutmütiger und offe- ist schuld, Herr Richner. Das is do ta Leben mehr. ner Menschenschlag. Es ist, als ob die Natur die Auf d' Nacht, wenn er 3' Haus' kommt, jetzt er sich sen Menschen das, was sie ihnen an äußeren die Hörer auf und ich, ich bin g'storben für ihn.- Lebensmöglichkeiten genommen, an Verstand Richter: Also, was hat es an dem kritischen Tag gegeben habe. Auch Steinschönau   gehört zugegeben?- Angefl: Ich bin an dem Abend Mordböhmen, das heißt, auch in Steinschönau   später; Sauf' fomunten wie er. I flops' und flopf', i sind die Leute nicht auf den Kopf gefallen, und faner macht auf, nir rührt si, nix reibt si. Aber a so soll es in dieser Gegend vorgekommen sein, daß Nachbarin hat mir g'sagt, sie härt' mein' Mann eini­das Glas manchen guten Deutschböhmen ein Rie- gehn g'schn. Dann ham mir alle zwa flopft, aber er senvermögen in die Tasche und eine fapitalistische hat do net aufg'macht. Schließlich ham m'r Tür Dentweise in den Stopf gespielt hat. Nun sind die eintreten und wia i' neinfomm ins Zimmer, sibt er 10. Wahl des Exekutivkomitees, des Sekretärs und des Sißes des Sekretärs. Glasbarone auf die Idee gekommen, dem Glas ba in der Unterhosen, g'müafli am Bett und hört ihren Dant abzustatten, und haben ein Glas Radio. Da hab' i mi nimmer halten können. I Wichtig auf diesem Kongreß wird der Punkt museum   gegründet, das in der Tat einzigartig pad a Bettleisten und han s' auf ihm auffi. Aber Verschmelzungsfrage" sein, weil es sich hier um ist. Ein fleines, grün. von Moosfarbe angelaus weiter, es is ihm ja nix g'schehn, Herr Richter. einen Antrag auf Zusammenlegung der Inter­fenes, schäzungsweise 200 Jahre altes Haus, mit Der Mann der Angeklagten: Herr Richter, i will ja nationalen Sekretariate der Fabritsarbeiter, Glas­einem einfachen, aber nicht unschönen, stilreinen gar net, daß die Resi g'straft wird. I hab s' halt arbeiter und Keramarbeiter handelt. Auch die Portal, läßt den Besucher zuerst vor eine Tür net klopf'n g'hört und da is s' a bißerl fuchtig wor'n. Verhandlungen über Berufstrankheiten werden treten, die zwar durch den anspruchsvollen Weiters is mir ja ch nix passiert. Richter: längere Zeit in Anspruch nehmen, besonders die Namen: Kunstkammer" verblüfft, für die man Aber Sie haben sie doch angezeigt! Der Mann der Frage des grauen Stars, welcher als renten­aber nach der Besichtigung den ebensogut tent- Angeklagten: Mein Gott, i bin ja cha Lampert. pflichtiger Unfall anerkannt werden soll, was in schen Namen Kumpelkammer" auch berechtigt Aber wenn ma g'rad im schönsten Zuhör'n is und Deutschland   in jüngster Zeit auch zum Teil bereits fände. Einige alte Gemälde reizen uns aber doch, es kommt eines herein, macht an' Mordskrawall und gefeßlich anerkannt wurde. besonders eines aus dem 18. Jahrhundert( 1760), haut einem noch a Bettleisten auffi, da, na da wird interessiert durch seine komische, unperspektivische Plastik. Es ist ein Landschaftsbild von Stein­schönau mit etwas schiefen und drastisch weißen Kirchtürmen. Ich sehe geradezu den komischen Hügel vor mir, auf den ein putziger, kleiner schwar­zer Kerl mit Dreispitz und Knotenstod energisch hinauffrabbelt. Ferner hängen in diesem Raum noch die großen Photos einiger verdienter Glas­ macher   und Glasmaler: Dvořáčet( 1825-1895) und Alme   feien vor allem genannt. Die Stein­schönauer lieferten neben guten Kopien berühm Ein Tier- Film. Wieder eine verfilmte Operette.  ter Bilder auch einen malerisch begabten Lands­- mann nach Dresden  : Professor Hegenbarth. Eine Der neue Bergner- Film. Ein starker franzöfifcher eigenartige Technik boten die geäßten Glasbilder, deren Motive teils berühmten Malereien nach- Von den fünf Fox Filmen, die zur Vorführung topiert waren, teils naturgemäß etwas fitschig gelangten, verdient nur der Tierfilming, der wirften. Das Interessanteste daran war, daß drei und von Huxville" Beachtung. Es ist hier und oft mehr verschiedene Platten aus farbigem der zwar nicht mehr neue, aber immerhin inter Glase( rot- blau- gelb) so aufeinandergelegt waren, effante Versuch unternommen worden, einem Tiere daß sie ähnlich, wie beim Linoldruck, mit verschie nicht nur Eigenschaften unterzulegen, die man bei denen Farbenklischees, ein überaus farbenkräfti- Menschen vorfindet, sondern auch gewissermaßen eine ges Bild erzielten, dessen Eigenart durch die Matt Charakterschilderung( wenn man sich so ausdrücken heit der Scheiben noch erhöht wurde. Als einer darf) eines Tieres anzubahnen. In der Hauptrolle der ersten Verbreiter dieser Technik wurde mir der Wolfshund King, der auf Grund seiner schwäch werk ist der Phoebus- Film Biebe" nach der pelen( Charles Dullin  ) ist ein berühmter Her­der Steinschönauer Fachlehrer Pietsch genannt. lichen förperlichen Beschaffenheit eine schlechte Erzie­In der eigentlichen Glastammer ist nun eine hung genossen hat, die ihn als einen ausgelegten Fülle der wirklich eindrucksvollen, kunstgewerb Feigling heranwachsen ließ. Seine Feigheit löst dann lichen Glasproduktion Steinschönaus vertreten: im Verlaufe seines Daseins ähnliche Konflitte aus herrliche Bernsteinimitationen für Nargileh- wie man sie gewöhnlich bei Menschen zu schildern Spigen wunderbar naturähnliche, glasgeblasene beliebt, aber man muß zugeben, daß ein Tier bei Hirschkäserchen, Maikäferchen, Bienen, in Käst- weitem sympathischer wirft als sein zweibeiniger den Marquis von Montriveau( Sans Reh- heimnisvollen Schachspieler eine Partie, die sie ver­chen verschlossen, große handbemalte Vasen, Herr. Da es sich um einen amerikanischen   Film Buster, besondere Sunstschalen und Flaschen ragen handelt, mangelt es weder an einer Liebesgeschichte unter der Masse des Ausgestellten hervor. Dann noch an einer wüsten Schlägerei, aber des Hundes kommen die Gravurarbeiten, Glasteller, Becher wegen kann man sich den Film ruhig ansehen. Es ist mit erhabenen Darstellungen, wir sehen Motive eigentümlich, wie manche Szenen wirken: ein Mensch von Rembrandt  , Raffael   und Böcklin   verwendet, wird erschlagen und es läßt einem fühl, es berührt Vasen des Grasmalers Adolf Horn, der auch auf einem faum; aber die Tötung eines Hundes läßt die Elfenbein zu malen versteht, aus selbstverfertig- Augen feucht erschimmern... Die menschlichen Dar­tent Porzellan, und zahlreiche herrliche, hand- steller sind belanglos geschliffene Gläser und Schalen. Das letzte, Der Lloyd Film bringt zwei gute deutsche schönste Stück ist ein handgeschliffener und gra- Filme, deren einer allerdings der Operetten Film bierter Riesenpokal aus dem Jahre 1860 von Das süße Mädel" ist( nach Alex. Land 3- 91 Zentimeter Höhe und zwölf Kg. Gewicht. berg und Leo   Fall), womit schon in vorhinein Seine Form ist schlank und spiß, die Schlifftech- gesagt ist, daß dieser Film inhaltlich nicht auf der nit höchst kompliziert, so daß die einfallenden Höhe sein wird. Aber Manfred No a hat aus dem

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Film.

fonventionellen Stoff von dem   Fürsten, der sein| Bergner steht: sie spielt nicht, sie lebt diese Gestalt Tingel Tangel Mädel heiratet, einen intelligenten, und in ihren Augen spiegelt sich das Drama eines sauberen Film gemacht, der im Verein mit der leich zerschellten Frauenherzens ab, ihr Sein ist nur Aus­ten Wiener Walzermusik einesteils als Abwechslung brud dessen, was in ihr vorgeht. Sie ist der Mit­aus der ewigen Jazzband- Raserei, anderenteils als telpunkt der Handlung, alles übrige verblaßt, denn ein anspruchsloses, aber nettes Unterhaltungsstück zu das Stüd ist ein echter Bergner Film, den man nicht werten ist. Interessant und auch gut ist die Be so bald vergißt. Einwandfreie Photographie, ge­jepung. Das süße Mädel spielt die fürzlich nach ichmackvolle Bauten, stilgemäße Kostüme vereinigen Amerifa ausgewanderte Imogen   Robertson, ein sich, um dem Film auch äußerlich den Stempel des ebenso schönes wie begabtes Weib. Ihren Partner Stünstlerischen aufzudrüden. gibt Nils A st her; beide Künstler filmen zur Zeit Ein bemerkenswertes Bildwerk ist der im schon für die United   Artists in Hollwood.   Engen Elett a- Verleih erscheinende   französische Film ,, Der Burg, Grete   Reinwald, Paul   Heidemann Schachspieler" nach dem Roman von Henri bilden das übrige lustige Ensemble, welches das Dupuy- Mazuel. Die ebenso interessante wie hohle Proventum des einstigen Adels rechtliebens spannend Fabel wählt ein Motiv aus den Kriegen würdig verulft. Ein künstlerisch wertvolles Bild- Polens gegen   Rußland( etva 1776). Baron Rent­Novelle von Honoré de   Balzac, zielsicher inszeniert ſteller von menschenähnlichen Automaten. Um feinen von Paul Ezinner. Ein padender Roman eines Schüßling Boleslaw Worowski, den Führer des pol­liebenden Frauenherzens, rollt sensationslos, aber nischen Aufstandes, vor der Verfolgung durch Katha­tiefergreifend das Schicksal einer wunderbaren Bal- rina II. zu schüßen, schafft er einen Schach- Automa zac'schen Gestalt ab, meisterhaft dargestellt von Elisa ten, in dem der junge Revolutionär verstedt ist. Die beth Bergner. Die Herzogin von Langeais liebt Barin wird davon verständigt, spielt mit dem ge­mann), da sie aber verheiratet ist, will sie sich dem liert, und läßt den Automaten hinrichten. Aller­Geliebten nicht ganz hingeben, unt nicht die Schmach dings wird nicht der junge Mann getötet, sondern der Welt auf sich zu laden. Da sich der Mann ge der geniale Erfinder selbst. Die originelle Hand­narrt glaubt, fommt es zum Bruch. Sie versucht lung, die im Rahmen der leidenschaftlichen Be­ihn unzustimmen, bittet, schreibt Briefe, alles ist freiungskämpfe und der begeisterten Freiheitsbestre­nublos, der in seiner Ehre getränkte Mann gibt nicht bungen abrollt, wurde zu einem gediegenen, vollmers nach. Sie will Gewißheit haben und fordert ihn tigen Film umgearbeitet, dem die Gunst aller sicher noch einmal auf zu kommen; er will, aber eine harm ist. Der Regisseur Raymond   Bernard verstand loser Scherz eines Freundes bringt die beiden Leute aus der zugkräftigen Vorlage ein Bildwerk zu schaf endgültig auseinander: sie geht ins Kloster, wo sie fen, das man ruhig den besten Erzeugnissen nicht nur von dem Mann nach langen Jahren wieder gefun- der   französischen Produktion an die Seite stellen kann den wird. Für die unglückliche Frau gibt es keinen und das seines eigentümlichen Vorwurfes wegen anderen Ausweg als den Tod. Eine ergreifende gänzlich aus dem Rahmen des Alltäglichen fällt. Ein Tragödie einer Liebe ist dieser künstlerisch hochwer- Film, den man gesehen haben muß. Argus. tige Film, der ganz im Banne der wunderbaren

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