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allgemein Herricht, durchaus nicht, denn ich erblide darin teine Gefahr für die Nation."

Möchte Herr Bosse sich nicht der Japaner erbarmen und Herrn to auf dem Ministersessel ablösen? Das deutsche   Volt würde

gehen.

dem

aldeher die Erlaubniß, den Anschlag über die Versammlung[ Die Stadtverordnetenwahl in Charlottenburg  , welche dort am schwarzen Brett der Universität anzubringen, verweigert hat. geftern in der III. Abtheilung des 6. Wahlbezirks stattfand, fand Sehr schwere Verletzungen hat sich infolge unvorsichtigen nur eine geringe Betheiligung. Von 3994 eingeschriebenen Wählern umgehens mit einem geladenen Revolver in der Nacht vom Sonn gaben nach dem vorläufigen Wahlergebniß nur 745 ihre Stimme ab. abend zum Sonntag der Gastwirth Karl Gothmann, der Auf den Kandidaten der Liberalen, den Kaufmann Otto Gis. Andreasstr. 64, zugezogen. C. war, wie bereits gemeldet, in legter demokratie, unsern Barteigenossen Baul Hirsch, 206 Stimmen. Bächter der Bäckerherberge auf dem Grundstück der Concordia", mann, entfielen 589 Stimmen, auf den Kandidaten der Sozial­geit mehrfach von Zuhältern belästigt und bedroht worden; er frug C. war, wie bereits gemerset, Eismann ist somit gewählt. daher einen geladenen Revolver bei sich. Als er am Sonnabend Aus Nixdorf. Zwischen unserer Gemeindeverwaltung und dem nach Schluß des Geschäfts den Revolver ablegte, entlud sich das Kreise Teltow   ist nunmehr der Vertrag wegen Ausscheidens Rirdorfs Geschoß und zerschmetterte ihm die rechte Hand durch etwa zwanzig aus dem Streise am 1. April 1899 formell abgeschlossen worden. Die Schrotförner. E. mußte nach Anlegung eines Nothverbandes noch wählerlisten für die Stadtverordnetenwahlen der zukünftigen Stadt nachts 3 Uhr das Krankenhaus am Friedrichshain   aufsuchen und sollen bereits im nächsten Monat aufgestellt werden und die Wahlen dürfte nach Aussage der Aerzte zeitlebens die Beweglichkeit der Finger selbst sollen im Januar 1. J. stattfinden. Die Wahlen erfolgen, wie eingebüßt haben. bei den bisherigen Gemeindewahlen, in drei Abtheilungen,

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schon aus Mitleid mit Japan  - gewiß gerne auf den Tausch ein­Ein Opfer des Sozialistengefehes. Zu diesem Artikel, in dem wir am letzten Freitag das tragische Ende unseres Parteigenoffen Winter schilderten, wird uns von einem der damals Verhafteten ge­schrieben: Zur Richtigstellung möchte ich bemerken, daß nicht dienst­eifrige Spigel an dem traurigen Juli- Abend des Jahres 1887 etwas ausgefundschaftet hatten. Soviel Jntelligenz als hierzu nöthig ist. hat diese verächtliche Menschenforte wohl me an den Tag gelegt. Gs war, wie leider gesagt werden muß, ein Verräther aus den eigenen Reihen gewesen, ein Mann, der der Versuchung, die fich an so viele herangedrängt hatte, nicht zu widerstehen wußte. Die am genannten Tage versammelten Personen bildeten das Ein Zusammenstoß zwischen einem elektrischen Straßenbahn- und zwar hat jede Abtheilung 16 Stadtverordnete zu wählen. Unsere Zentralfomitee. Der Verräther hatte unter einem Vorwande seinen wagen der Linie Treptow  - Dönhoffplatz und einem Omnibus der Genossen werden gut thun, bei Zeiten sich auf die Wahlen vor­ Stellvertreter   in die Sigung gesandt. Obgleich die Polizei einer Linie Hallesches Thor- Landsberger Thor trug sich gestern, Montag, auf dem ehemaligen militärfistalischen Terrain an der Hasenhaide zubereiten. Die Entwässerungsleitung zwischen den Grundstücken Großthat sicher war, war sie doch enttäuscht, denn es gelang ihr nur, vormittags um 10%/ 4 Uhr an der Ecke der Ritter- und Lindenstraße und der Nixdorfer Pumpstation ist nunmehr in allen Theilen fertig­fieben Personen zu verhaften, während ihr doch acht Wann signalisiri zu. Der Omnibus, der auf den elektrischen Wagen auflief, als dieser gestellt worden. Von den auf der Südseite der Hafenhaide neu­von der Ritter in die Lindenstraße einbog, verlor seine Deichfel, Das hing so zusammen: Wir mußten stets auf ein außer die zertrümmert wurde. Personen wurden nicht verlegt, auch die erbauten 28 Wohnhäusern find 27 bereits an diese Leitung an ordentliches Ereigniß gefaßt sein und richteten es daher in jeder Pferde kamen unversehrt davon. Der Omnibus wurde durch Herbei- geschlossen worden. Nunmehr wäre es aber auch an der Zeit, die daß der Kassirer erst nach uns schaffung einer neuen Deichsel nach einer Viertelstunde wieder unhaltbaren Zustände auf dem Bürgersteig vor dem Turnplatz endlich den Versammlungsort verließ. So konnte denn auch an betriebsfähig gemacht. Die Fahrgäste, die darauf nicht warten wollten, zu regeln indem der Fiskus das für Verbreiterung des Bürgersteigs dem Unglücksabend, als nothwendige Terrain abtritt. A die in die Uniformen von erhielten ihr Geld zurück. Pferdebahnschaffnern gesteckten Polizisten bereits bei der Arbeit Furchtbar verbrannt ist Sonntag Nachmittag der Malermeister Der Selbstmordversuch zweier Schwestern verursachte am werden. Es ward ihm möglich, sich zu retten und die immerhin zustellen, hatte er Wachs und Terpentin auf die Kochmaschine gesetzt erhoben sich plötzlich von ihren Sißen und sprangen, einander an unserm Kassirer noch rechtzeitig ein Zeichen gegeben. Peschte, Elsasserstraße 16. Um eine Wachsfarbe Her Sonntag in Stralau Aufsehen. Baffanten bemerkten auf dem Waffer ein fleines Boot, in welchem zwei junge Mädchen saßen. Diese erhebliche Geldsumme, die er bei sich führte, in Sicherheit zu bringen. und sich schlafen gelegt. Die Masse war jedoch übergekocht und Bir sieben Berhafteten wurden nach dem nächsten Polizei- Revier- hatte die Küche in Brand gesetzt. Die zufällig in die Küche tretende der Hand haltend, in die eisigen Fluthen. Der Vorfall ereignete fich bureau transportirt. Dort gaben sich bei dem anwesenden Kriminal- Ehefrau des Peschke schrie um Hilfe, da sie bei den Be- vei Meter vom Lande entfernt; einem der Zuschauer gelang es, tommissar Schöne abermals Zeichen der Enttäuschung kund. mühungen, den Brand zu löschen, von den Flammen er- as Boot mit einer langen Stange zu erfassen und ans Ufer zu Erzählte die Häupter seiner Lieben und sieh, es waren faßt war. Dem herbeieilenden Ehemann gelang es zwar, ziehen. Schnell sprangen drei Männer in das Fahrzeug und es fieben. Lange währte unsere Freude leider seine Frau den Flammen zu entreißen und den Brand zu erstiden, gelang ihren vereinten Bemühungen, die beiden bereits unter­nicht. Als wir am nächsten Mittag vom Mollenmarkt, wohin man doch fingen dabei seine eigenen Kleider Feuer. Beide stürzten nun gegangenen Mädchen zu retten. Die Schwestern gaben an, durch uns in der Nacht gebracht hatte, nach Moabit   ins Untersuchungs- hilferufend nach dem Ballon. Die mittlerweile erschienene Feuer- unglückliche Liebe zu ihrer That getrieben worden zu sein. 201 gefängniß geführt waren, fanden wir dort auch unseren Kassirer vor. vehr legte dem schrecklich verbrannten und bereits bewußtlos ge­

worden waren.

Zusammenkunft so ein,

statt acht nur

Man hatte ihn morgens früh aus dem Bette heraus verhaftet. Unsere Angelegenheit wurde von Staatsanwalt mit einer anderen Sache, in der ein Parteigenosse namens Ferkel schon am 24. Juni des­selben Jahres verhaftet worden war, verbunden, und der Prozeß hieß offiziell Feckel und Genossen". Der Verräther wurde erst später entlarvt.

Eine Polizeithat. Gewidmet von den Parteigenossen Berlins  zum Andenken an den im Kampfe gefallenen Genoffen". Also stand, wie wir am Freitag berichtet haben, auf der Schleife des Kranzes zu lesen, der dem Andenken imseres am 16. November 1887 ge­storbenen Parteigenossen Winters gewidmet worden war. Als das Grab inferes Vortämpfers am Freitag von einigen Genossen besucht wurde, fand man die Widmung nicht mehr vor. Die Polizei hatte die Schleife tonfiszirt. Warum? Darum. Auch die scharfsinnigfte Gesellschaftsstüze dürfte Mühe haben, für diese Polizei­that einen plausibeln Grund auszudenken. Unsere Parteigenoffen aber werden nicht verfehlen, die Konfiskation bei paffender Gelegen­heit im agitatorischen Sinne zu verwerthen. Vielleicht kann dies ge­fchehen, wenn uns wieder einmal in üblicher Weise vorgeworfen wird, daß wir jeglichen Pietätsgefühls bar seien.

wordenen P. einen Nothverband an und sorgte für seine Ueber­führung nach dem Hedwigs- Krankenhause. Das Feuer zerstörte die Einrichtung der Küche, sowie der Schlafftube und komite erst nach längerer Löschthätigkeit beseitigt werden.

Gerichts- Beitung.

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und anderen

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Die elende Lage der Gefangenenaufseher in der Ge­fangenenanstalt Plößensee wurde wiederum in einer Verhandlung Großes Aufsehen erregte am Todtensonntage der Selbstmord- beleuchtet, welche gestern vor der 1. Straffammer des Landgerichts II  versuch einer jungen Frau bei den Bewohnern der Schönhauser Allee  . unter dem Vorfiz des Landgerichtsdirektors Meerscheim stattfand. Gegen 9 Uhr morgens brach in der Fehrbellinerstraße die 26 jährige Aus der Untersuchungshaft wurde der ehemalige Gefangenen am Weinbergsweg, wohnende Wittwe Sputer plötzlich zusammen. Aufseher Otto Hermann vorgeführt, welcher beschuldigt war, jeit Bassanten trugen die Leidende in einen Hausflur, um ihr dort die dem Jahre 1895 mit Gefangenen Durchstechereien betrieben zu erste Hilfe angedeihen zu lassen. Die Erkrankte bat wiederholt, fie haben. Auf den Rath seines Vertheidigers, R.-A. Wronker, legte der doch ja ruhig sterben zu lassen, da sie nicht weiter leben wolle. Auf Angeklagte ein offenes Geständniß ab. Er sei im Jahre 1892 ver­der nächsten Sanitätswache wurden Vergiftungserscheinungen bei der eidet worden. Bis zum Jahre 1895 habe er sich abgesehen Patientin erkannt und dieselbe dann mittels Krantenwagens nach von einer Disziplinarstrafe von 30 m. nichts zu schulden einem Krankenhause geschafft. Wie die Sp. eingestand, hat sie am tommen lassen. Morgen eine Quantität Oleum getrunken, um ihrem Leben ein Ende mehrere Gefangene in Er hatte damals in dienstwilliger Weise zu bereiten. Die Unglüdliche hat ihre beiden Kinder kurz hinterlegteren hatten sich die Zeit durch Kartenspielen vertrieben. Erst einer Belle untergebracht und die einander in diesem Jahre durch den Tod verloren und war seitdem im Jahre 1895 feien mehrere Gefangene mit der Bitte an ihn schwermüthig. Am Morgen begab sich die Frau nach dem Fried herangetreten, er Geld, hofe, puzte dort die Gräber ihrer fleinen Todten aus und trant Briefen, Nahrungsmitteln, Schnupftabat möge für sie Besorgungen auf dem Nachhausewege das Gift, nachdem sie auf dem Friedhofe erlaubten Dingen übernehmen. Anfangs habe er sich ge Der Friedhof der Märzgefallenen im Friedrichshain   war am an der Ausübung des Selbstmordes, wie sie ursprünglich be- weigert, aber schließlich habe er fich dazu bereit finden Nachmittag des Todtensonntags von einem zahlreichen Bublikum beabsichtigt hatte, durch den starken Verkehr, der daselbst herrschte, ver- laffen. Das Gehalt 900 m. nebst freier Wohnung- habe sucht. Allgemein hörte man heftige Tadel über die geringe Pflege, hindert worden war. nur noth dürftig ausgereicht, um ihn und seine Familie zu ernähren und da sei er denn der Versuchung unter­legen. Auf die Frage des Präsidenten, wieso denn die Gefangenen gerade den Muth gefunden hätten, sich an ihn zu wenden, erwiderte der Angeklagte: Herr Präsident, es war in Plößensee allgemein bekannt, daß die Beamten mit den Gefangenen Durchstechereien betrieben und da haben sie sich auch an mich gewandt." Der Staatsanwalt wies untersuchung, und ob es damit zu Ende sei, wäre noch sehr fraglich. In den darauf hin, daß dies der dritte Fall sei, der zur Verhandlung ge­lange, zwei andere Fälle befänden sich noch im Zustande der Vor­Atten befände sich eine Notiz aus dem Munde eines Mannes, der es wohl wissen könnte. Es heiße darin:" In Plögensee ist immer geschoben worden und wird auch weiter geschoben werden". Der Staatsanwalt richtete an den Angeklagten die Frage,

worden. In einem Seitenwege unweit des Denkmalplates fanden Ein Kindesmord ist am Sonntag im Friedrichshain   entdeckt spielende Kinder die Leiche eines neugeborenen Knaben.

die man der Stätte angedeihen läßt; weder der Rundweg noch Der Zeigefinger der rechten Hand wurde dem Sohn des die Gräber zeigten, daß aus Anlaß des Todtensonntags und Buchbinders von Büller durch das Zuschlagen der Koupeethiir ab­des zu erwartenden starken Besuches irgend etwas für deren gequetscht, als letterer mit seiner Familie am legten Sonntag den abends Instandsegung gethan worden ist. Wie berichtet wird, sind in letzter 6 Uhr 30 Min. von der Warschauer Brücke nach Lichtenberg   fahrenden Zeit mehrere Grabsteine und Kreuze durch Bubenhände beschädigt Bug bestieg. Dem unglücklichen Vater ist sehr daran gelegen, daß worden. Das wäre ja kein Wunder. Haben doch Neueste Nachsich die Zeugen dieses Vorganges mündlich oder schriftlich in richten"," Staatsbürger- Beitung" und ähnliche Blätter mit Eifer für feiner Wohnung zu Lichtenberg  , Margarethenstr. 10 part., melden. Zerstörung des Friedhofes plädirt. Da ist es denn leicht begreiflich, daß besonders eifrige Patrioten auf eigene Rechnung und Gefahr ein bischen in Grabschändung machen. but well Wie die Pietät gefördert wird. Einen wenig erfreulichen Der IX. Beobachtungsabend des Vereins von Freunden der Abschluß fand die Todtensonntag- Feier auf dem neuen Friedhofe Treptower Sternwarte" am Mittwoch, den 23. d. M., verspricht besonders der Elisabeth- Gemeinde an der Prinzen- Allee. Um 5 Uhr ließ der intereffant zu werden. Voran geht abends 7 Uhr ein Vortrag im Bürger: Kirchhofsinspektor das große Einfahrtsthor und eine der kleinen faal des Nathhauses. Dieser gilt der Feier des 25jährigen Jubiläums der Nach einer Ansprache des ersten Nebenthüren schließen. Nur das zweite fleine Thor blieb geöffnet. Entdeckung farbenempfindlicher Platten. Ein Gendarm bewachte es, damit niemand mehr den Kirchhof be- warte, über die Bedeutung der farbenempfindlichen Platten für die Vorsitzenden, Herrn F. S. Archenhold, Direktors der Treptower Stern trete. Auf diesem aber befand sich eine nach vielen Taufenden Astronomie", wird der Entdecker derselben, Profeffor Dr. H. W. Vogel, zählende Menge von Männern, Frauen und Kindern. Sie wollte Vorsteher des Photochemischen Laboratoriums der Königlichen Techni nach und nach den Heimweg antreten, während immer noch Leute tamen, schen Hochschule zu Charlottenburg  , einen Vortrag mit zahlreichen um in legter Stunde die Gräber ihrer Angehörigen zu besuchen. Da Demonstrationen über die Entwickelung der farbenempfindlichen Verfahren niemand mehr eingelassen wurde, so sammelte sich auch draußen und des photographischen Naturfarbendruds" halten. Nach kurzem, zwang bald eine Menge an. In und an dem kleinen Thore, das jedesmal losem Zusammensein im Rathhauskeller vereinigen sich die Mitglieder bei gerade eine Person durchläßt, gab es mun ein fürchterliches Ge- flarem Wetter um 9 Uhr zu einer gemeinsamen Fahrt nach der Treptower dränge, aus dem sich wüste Auftritte entwickelten. Frauen fielen in Sternwarte, um daselbst mit dem großen Fernrohr den Mond und auf der oberen Plattform der Sternwarte die an diesem Abend zu erwartenden Ohnmacht, Kinder schrieen zum Erbarmen. Einige Männer ver- Sternschnuppen des aus dem Biela'schen Kometen entstandenen Schwarms suchten, das große Thor zu öffnen, die Gendarmen aber hinderten zu beobachten. sie daran. Viele nahmen mum den Ausweg über die Kirchhofsmauer. Troßdem dauerte es eine Stunde lang, bis sich der Friedhof geleert hatte. Der Inspektor entschuldigte sich damit, daß er niemanden mehr habe einlassen dürfe, weil er dafür verantwortlich sei, daß nichts zertreten werde.

Kommerzienrath   Bolle und seine Söhne. Die Herren Andreas und Johannes Bolle versenden, wie die Märk. Bolts- 8tg." mittheilt, ein Rundschreiben, datirt vom 12. d. M., worin fie mittheilen, daß ihnen ihr Vater, Herr Kommerzienrath C. Bolle, Inhaber der Meierei Bolle, ihre Stellung in der Firma zum 1. Januar 1899 gekündigt habe. der Firma 18 Jahre, in den letzten Jahren als selbst ständige Leiter des gesammten Geschäfts, thätig. Die Ursache der Kündigung ist im Rundschreiben nicht angegeben.

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Bei dem unumwundenen

er mit anderen Dienstkollegen unter einer Decke geſtedt daß er einmal einem aus Wien   stammenden Gefangenen einen Brief habe. Der Angeklagte verneinte dies. Er erzählte dann, von dessen Frau eingeschmuggelt habe. In dem Brief seien zehn Gulden gewesen, er habe das Geld gewechselt und dem Gefangenen bis auf vier Mark, die er für seine Bemühungen zurückbehalten habe, ausgehändigt. Für andere Gefangenen habe er Packete mit Wurst und anderen Nahrungsmitteln eingeschmuggelt und zumeist einen Theil des Inhalts für sich behalten. Geständnisse des Angeklagten erübrigte jede Beweisaufnahme. Gefängnißbeamten in Plößensee so viele grobe Dienstverlegungen vor Der Staatsanwalt bezeichnete es als betrübend, daß unter den gekommen feien, dergleichen unlautere Glemente müßten ausgemerzt Theater. Im Schiller Theater wird die Ausgabe der Abonne  - werden. mentshefte für das 2. Quartal Ende dieser Woche geschlossen. Die Ausgabe geurtheilter Diensttollege Korth, ins Zuchthaus. Er beantrage gegen Der Angeklagte gehöre, ebenso wie sein bereits früher ab­der Abonnementshefte, die Billets für 6 verschiedene Vorstellungen enthalten, erfolgt in der Billet- Abtheilung des Schiller- Theaters und in der Traut ihn zwei Jahre sechs Monate Buchthaus und die wein'schen Buchhandlung, Leipzigerstraße  . Wolzogen's Romödie Das üblichen Nebenstrafen. Der Vertheidiger suchte dem Angeklagten Lumpengesindel" wird heute wiederholt. mit Rücksicht auf sein offenes Geständniß und darauf, daß er ja nicht mit Anerbieten an die Gefangenen herangetreten, sondern von ihnen verführt worden sei, mildernde Umstände zu erwirten und der Gerichtshof folgte in dieser Beziehung seinem Antrage. Das Urtheil lautete auf 2 Jahre 6 Monate Ge­Auch wurde dem Angeklagten die Befähigung

Aus den Nachbarorten.

V

Feuerbericht. Montag Abend 7 Uhr entstand och str. 37 jedenfalls durch unvorsichtigkeit in der Waschküche ein Dachstuhl brand, der einen Theil der Dachkonstruktion einäscherte und mittels Am Sonntag ging Rheins  eines Rohres abgelöscht wurde. bergerstr. 73 das Pappdach über einer Gießerei in Flammen fängniß. Beide waren in auf. enn str. 3 wurde durch einen Geistesgestörten ein Zimmer zur Bekleidung eines Amtes auf die Dauer von fünf Jahren ab= brand vorsäglich veranlaßt, doch konnte legterer noch im Steime er- gefprochen. ftickt werden. Ein Schornsteinbrand veranlaßte einen Alarm nach Ju dem Radtke'schen Brandstiftungsprozeß wurde die Das ist erklärlich. Liegt doch der Kündigung eine etwas ungewöhn- Weidenweg 4. Sonnabend Abend war Staligerstr. 106 ein Verhandlung gestern wieder aufgenommen. Frau Radtke erschien liche Borgeschichte zu grunde. Im Bolle'schen Geschäft ist ein alter, Pferd von einem elektrischen Straßenbahnwagen überfahren worden. gesundheitlich wieder so gekräftigt, daß sie an der Verhandlung frommer Herr noch jeden Tag rüstig auf dem Posten. Obgleich schon dem Die herbeigerufene Feuerwehr befreite das schwer verlegte Thier wieder Theil nehmen fonnte, doch ist sie völlig apatisch und die Greifenalter nahe, bleibt er doch allen Untergebenen ein Vorbild an aus seiner Lage. Antworten, die fie mit leiser Stimme auf die Fragen des Vor­jünglingsfrischer Ausdauer und Geschäftigkeit. Auch sein Herz schlägt fizenden giebt, lauten fast immer dahin: Das weiß ich nicht!" trop langen Wittwerstandes noch jugendlich frisch, und zwar, wie die Die Beweisaufnahme ist sehr umfangreich, aber auch sehr ein­tönig, δα es sich in jedem einzelnen Falle um die Frau eines der jungen Herren Bolle im heiklen Augenblick entdeckte, für eine im Hause beschäftigte Wirthschafterin. Das III. Abtheilung haben außer am geftrigen Montag auch heute, handelt, die die Feuerwehrleute und andere Personen, die 3n den Kommunalwahlen in Köpenick  . Die Wähler der Befundungen der persönlichen Wahrnehmungen und Eindrücke gab, um im Jargon der guten, von Sittlichkeit triefenden Gesell Dienstag, von 3-7 Uhr ihrer Pflicht zu genügen. Ein großer Theil als die ersten an der Brandstelle waren, gemacht und gewonnen schaft zu reden, einen Skandal. " Der alte Herr muß aus dem der wahlberechtigten Bürger hat eine amtliche Einladung zur Wahl haben und um die Feststellung, wie und wo jeder einzelne der fünf Haufe heraus," hieß es, denn wenn die Geschichte mit der Wirth bis zur Stunde nicht erhalten. Wir ersuchen daher jeden Wahl- Brände ausgekommen ist. schafterin bekannt wird, muß jeglicher Respekt im Geschäft berberechtigten, auch ohne diese Einladung zur Wahl zu erscheinen; fundeten, daß das Verhalten der beiden Eheleute vor und nach Eine ganze Anzahl von Zeugen be­schwinden." Es war alles vorbereitet, um den alten, anfangs wer etwa zurückgewiesen werden sollte, wolle sich beim Wahlkomitee den Bränden ein in That der mehrfacher Beziehung verdächtiges etwas fonsternirten Herrn abzuschieben. unserer Partei im Klein'schen Lokale melden, damit wir nöthigenfalls gewesen sei, Radtke versichert aber allen diesen Zeugen­Gerade noch zur rechten Beit fehrte aber, wie die frommen Söhne zu ihrem Echrecken bemerken mußten, bei ihm in der Lage find, Wahlprotest zu erheben. die Fassung wieder. Hatte Herr Bolle sen. sich doch selber mit dem tüchtigen, der Maßregelung ausgesetzten Mann identifizirt. Herr Treptow  : Baumschulenweg  . Die Barteigenossen werden noch Bolle schrieb den beiden Siebengescheidten furz und bindig, daß mals auf die heute Abend in Speer's Restaurant stattfindende Volls­sie die Wirthschafterin als das zu respettiren hätten, was sie jetzt sei, bersammlung aufmerksam gemacht. Irrthümlich ist der Anfang der nämlich als die angetraute Gattin des alten Herrn. Versammlung im Inserat auf 81/2 Uhr angegeben. Die Verfamm­Wollten sie solches aber nicht, so möchten sie sich als getünbigt lung wird wegen der jedenfalls eintretenden Polizeistunde" aber betrachten. So tam es denn, daß die beiden Söhne sich entschließen pünktlich um 7%, Uhr eröffnet. Zahlreichen Befuch erwartet mußten, am 1. Januar dem Geschäft ihres Herrn Vaters Valet zu jagen. Wir sind teine Freunde des Herrn Bolle senior. Aber das hindert uns nicht, sein Handeln in diesem Falle als brav und ehrens boll zu bezeichnen.

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J. A.: Das Wahlkomitee.

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Der Vertrauensmann. Pankow  . Der nächste Leseabend des Arbeiter- Vereins findet am Dienstag 29 Uhr in Störr's Gesellschaftshaus, Mühlenstr. 24, statt. Um recht zahlreiches Erscheinen der Mitglieder ersucht Der Vorstand.

ausfagen gegenüber immer wieder seine Unschuld und bes hauptete, daß alles, was ihm als verdächtig untergeschoben werde, bei näherem Zusehen ganz natürlich sei. Der Vorsitzende beabsichtigte, falls es der Gesundheitszustand der Frau Radtte erlaubte, die Ver handlung gestern zu Ende zu bringen. Da dieses Ende vor später Nachtstunde nicht zu erwarten ist, werden wir das Urtheil morgen mittheilen.

Versammlungen.

Die Stuckateure nahmen in ihrer Mitgliederversammlung_am 14. d. M. die Abrechnung vom letzten Quartal entgegen. Rohr= bach erstattete folgenden Bericht: Die Gesammteinnahme betrug 920,60 M. Die 65 pCt. der Einnahme für die Hauptkasse betrugen abzüglich einer Ausgabe von 11,25 M. 625,25 M. Der Bestand der Kajie vom vorigen Quartal belief sich auf 102,20 m. und erreichten die Einnahmen der Lokaltasse die Summe von 386,19 M., die Aus­gaben 275,73 M. Hierauf wurde zum Verbandstage folgender Der Vorstand. Antrag eingebracht: Wenn der Verbandstag gewillt ist, ein eigenes

Bom Verein findirender Frauen werden wir ersucht, mit- Tempelhof  , Mariendorf  . Die Mitglieder des Arbeiter zutheilen, daß der Verein am Dienstag, den 22. November, Bildungsvereins werden ersucht, die heute Abend 81/2 Uhr bei Gerth, abends 8 Uhr, Mohrenstr. 47 eine Versammlung abhält, in der Tempelhof, Dorfstr. 18, stattfindende Versammlung recht zahlreich zu Herr Privatdozent Dr. Simmel einen Vortrag über Psychologische besuchen. Dr. Ratkowski spricht über die Bekämpfung der Lungen­Grundlagen des Pessimismus" halten wird. Wir kommen diesem schwindsucht mit Hilfe der geseglichen Bestimmung der Invaliditäts­Wunsche umsomehr nach, als der Herr Neftor Geheimrath Professor versicherung." Gäste find willkommen.

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