Nr. 277.
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Vorwärts
Berliner Volksblatt.
15. Jahrg.
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Kernsprecher: Rmt I, Mr. 1508, Telegramm Adresse: " Bozialdemokrat Berlin".
Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.
Der Kreuzfahrer Heimkehr.
Sonnabend, den 26. November 1898.
schlichten Märtyrers verzerrt, er ward zum Schuhherren der Todfeinde christlicher Gesinnung, und die Christen sind es, die jetzt den Nazarener kreuzigen.
Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.
123/4 pct., die der Vereinigten Staaten von Amerika um 18 pct. zugenommen, während die britische Ausfuhr um 4 pCt. abgenommen habe. England sollte indessen, fuhr der Minister fort, diesen Ländern die Steigerung ihrer Wohlfahrt nicht mißgönnen, denn so oft fremde Länder derartige Vortheile genossen hätten und reicher geworden seien, habe auf die Dauer auch England dabei gewonnen. Das Gedeihen Deutschlands sei nicht allein auf dessen Höheres Unterrichtswesen, sondern auch auf den ausgezeichneten Stand feines Mittelschulwesens zurückzuführen und er hoffe, daß das englische Volt diesem Punkte feine Aufmerksamkeit zuwenden werde.
Wilhelm dem Zweiten hat sich nun der Traum erfüllt, Auch in Palästina wandelt Christus nicht mehr. Nur den sein Großontel einst mit heißer Inbrunst träumte. Alle sein Gefolge haust dort noch, die Elenden und Bresthaften, die 330 Kirchen, die unter seiner Regierung nach 1848 entstanden, die Unglücklichen und Bettler. Man erkennt diese dunklen hätte Friedrich Wilhelm IV. wohl dahin gegeben, wenn es Massen nicht mehr als die wirkliche Gemeinde des Retters ihm vergönnt gewesen wäre, in der Geburtsstadt des Christen- der Sklaven, und darum bleiben die Orte der Erinnerung glaubens eine Erlöserkirche zu weihen, umgeben von pruntendem stumm und todt und erregen nicht die fromme Begehrlichkeit. Glanz der Würdenträger- als eine himmelwärts flammende Und darum ist es auch nicht ein unbegreiflicher WiderManifestation in der heiligen Treue des Deutschen , in der spruch, wenn die Gefolgschaft der Kreuzfahrt nach der Rückkehr So der englische Handelsminister, denn das ist thatsächlich noch heiligeren Liebe der Christen" gegen die bösen Gelüste sofort wieder die unchristlichen Geschäfte aufnehmen, die sie unter der Präsident des Handelsamts( Board of Trade). Das der Zeit zu dem psalmisch begeisterten Herrscher von Gottes brochen: Militärvorlage, Unterdrückung des freien Wortes in deutsche Unterrichtswesen, das namentlich im Auslande noch Gnaden zu stehen. Anarchistenkongressen und Tendenzprozessen, polizeiliche Scharf- von seinem Ruf zehrt, überschätzt er allerdings, allein besser schießübungen und Knechtung der um wirthschaftliche Erlösung als das englische ist es auf alle Fälle. Ringenden, Mammondienst und Ausbeutung, Nur ein Wort In bezug auf Deutschland hat unter dem englischen haben sie aus den Evangelien behalten:" Und fingen an ihn Volt ein völliger Stimmungsumschlag stattgefunden. Bei den zu verklagen, und sprachen: Diesen finden wir, daß er das Arbeitern war dies nicht nöthig, denn sie kennen chauvinistischen Bolt abwendet, und verbietet, die Steuer dem Kaiser zu Nationalhaß nicht; aber bei dem großen Publikum hatte geben... Er hat das Volk erregt, damit daß das Er hat das Volk erregt, damit daß das unglückliche Buren Telegramm des - Kaisers und er gelehret hin und her im ganzen jüdischen Lande." Diese das ſyſtematische Geschimpfe und Geheze der deutschen Anklage bildete den Inbegriff der gesammten Politik vor der Junker- und Reaktionspresse doch viel böses Blut erzeugt. Palästinafahrt, sie werden auch nach ihr also zetern. Es ist Jest nun, wo sich der Gegensatz zu Rußland immer mehr den Herrschenden gar nicht mehr bewußt, daß es die ver- verschärft, besinnt man sich, daß Deutschlands , und Englands stockten Juden waren, die solche Anklage erhoben. Der heutige Interessen einander nirgends durchkreuzen, und daß das Christ ruft selber: Er hat das Volk erregt! Man nennt das deutsche Volk doch zur selben teutonischen Familie" gehört, auch Kampf für Religion, Ordnung und Sitte. wie das englische und amerikanische Volt. Die Presse giebt diesem Gedanken lebhaften Ausdruck.-
Der glücklichere Nachkomme kehrt heute von solchem üppig gelungenen Wert zurück, nachdem das auserlesene Publikum, das dem Schauspiel beigewohnt, schon eher den Weg in die Heimath gefunden. Der Kreuzsonderzug ist vorüber und die Welt wendet sich wieder anderen Lockungen zu. Die Herren Pastoren werden noch eine Weile ihren engeren und weiteren Angehörigen von Seekrankheit, Staub und Hike, unsäglichen Strapazen und felt samen Abenteuern, von orientalischer Bakschisch- Frechheit und deutscher Herrlichkeit, ja vielleicht auch von einigen heiligen Orten erzählen, die sie leider nur allzu flüchtig beschauen
fonnten.
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Jmmerdieselben aber, die Hoflieferanten des unentbehr lichen Volksjubels, rechnen inzwischen, ob sich ein kleines aber Wir dürfen es nicht beklagen, daß das heutige Christensolid begeistertes Empfangsfest nicht rentiren möchte. Größer thum keine Macht mehr hat über die, so sich Christen nennen. find die Zahlen, mit denen unsere Weltpolitiker kommerzieller, Es bedarf auch nicht des Spottes über den grellen Widerprofessoraler und pastoraler Färbung rechnen. Germanische Fäuste spruch von Bekenntniß und Handlung, kaum verlohnt die Beund germanischer Geldbeutel tragen bereits deutsche Kultur trachtung über die Zerrissenheit der Weltanschauung, die sich in die kleinasiatische Verödung und namentlich unsere Marine- in dem militärisch höfisch pastoralen Pruntzug zum Kreuz christen, die wagemuthigen Naumannen, denken bereits daran, offenbart. Vielleicht ist es besser, wenn sie sich blos Christen in Jaffa und Nazareth einen national- sozialen Zweigverein nennen, als wenn sie es wirklich wären. zu begründen; so wenigstens verstehen wir es, wenn sie die Die Kultur wird nicht durch noch so edle GemüthsPalästinareife wieder einmal zu dem Bekenntniß des malthu- schwärmerei gefördert, sondern durch die reife Vernunft, und fianistischen Frrwahns, dem die soziale Frage ein Ueber- über der religiösen Moralstimmung steht die reine Sittlichkeit, völkerungsproblem ist, ernstlich veranlaßt: sie selbst fühlen sich die sich nicht auf empfindelndes Mitleid und eine be offenbar als Symptom der Uebervölkerung, und sie sind darum leidigende Art des Wohlthuns, Barmherzigkeit genannt" einverstanden, sich als Kulturdünger nach türkischen Landen gründet. So urtheilt über das gehätschelte Prinzip der schaffen zu lassen. Caritas unfer großer Gedankenbaumeister Kant , der sein Hauptwert einst dem Minister eines preußischen Königs widmen konnte.
So fizeln sich die Daheimgebliebenen mit allerlei Rechnungen und Hoffnungen, und verspeisen im Geiste die reichen Früchte, die ihnen die in der Weltgeschichte verspäteten letzten Streuzritter mitbringen sollen. Eitle Erivartung! Die Verherrlicher des modernen Kreuzfahrerthums erleben nur eines: müde Enttäuschung.
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Wir bedürfen nicht der demütigenden Abschlagszahlung, mit der sich die geistliche Romantik von ihren Pflichten loszukaufen sucht. Und wenn die Herrschenden sich heute nicht einmal mehr um diese Ablaßzettel bemühen, so spornt das nur umfomehr den heiligen Kampf der Vernunft für die Befreiung der Menschheit.
Politische Uebersicht.
Nichts von alldem hat sich erfüllt, was sie sich vorher in heißen Farben ausgemalt. Die frommen Sensationen sind ausgeblieben, die stimmungsvolle Andacht, die heiligen Schauer und wunderbaren Erschütterungen, die eine so bedeutende Rolle in den vorläufigen Reiseprogrammen spielten, stellten sich nicht ein, und, wenn die Weihe- Kundgebungen nicht schon in Berlin festgestellt worden wären, wer weiß, ob der Augnblick die Verständigung über die Militär- Strafprozeßzrechte religiöse Lokalfarbe gewährt hätte. Nicht einmal alle ordnung. Die vom Reichtage in seiner legten Session fertigdurch die Evangelien geheiligten Stätten wurden besucht, und gestellte Neu- Ordnung des Militär- Strafprozesses enthält im wärmer und inniger ward erst die Beredsamkeit, als sie in Einführungsgesetz die Klausel, daß über die Einrichtung des Damaskus sich an den Heldenglanz kriegerischer Erfolge er- obersten Gerichtshofes eine besondere Regelung vorbehalten innern durfte, wenn auch zufällig eben diese Erfolge die Vernichtung der Christenherrschaft in Jerusalem bedeuteten.
bleiben solle. Diese Klausel war erforderlich, da eine Einigung hinsichtlich der Ansprüche Bayerns nicht erzielt werden konnte. Die Angelegenheit hat nunmehr einen Abschluß genommen. Es soll dies bei dem kurzen Zusammentreffen des Kaisers mit dem Prinzregenten von Bayern er
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Deutsches Reich.
Das Zuchthausgesetz ist noch nicht fertig. Die„ Norddeutsche Allgemeine Zeitung" berichtet offiziös: Entgegen anders lautenden Mittheilungen können wir konstatiren, daß ein Gesetzentwurf zum Schutz der Arbeitswilligen dem Bundesrath bis jetzt nicht zugegangen ist."
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Das hindert nicht, daß die Bescheerung sehr schnell fertig gemacht
und dem Reichstag präsentirt werden kami.
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durch den Nacheid, der jetzt dem Bundesrath vorliegt, soll, wie Der Gesetzentwurf betreffend die Ersehung des Voreides die Voff. 8tg." mitzutheilen weiß, im wesentlichen alles das ents halten, was der seinerzeit im Reichstage angenommene Antrag Salisch verlangt. In diesem ist namentlich auch eine Beschränkung der Eidesleistung auf die wichtigeren Fälle enthalten. Die Be ſtimmung, den Voreid wieder abzuschaffen und durch den Nacheid zu erseßen, war auch bereits in der sogenannten Justiznovelle mit enthalten, die bekanntlich wegen einiger anderer rückschrittlichen Paragraphen vom Reichstag abgelehnt wurde.
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des Deutschen Vereins vom H. Lande, leitet in der Kölnischen Philippus Kardinal Krement, Erzbischof von Köln , Präsident Volkszeitung" die offiziellen Sammlungen für die auf dem biblischen Berge Zion zu errichtende Muttergottes- Kirche ein. Er
schreibt:
Für den Bau der Marienkirche erbitten wir hiermit besondere Gaben, welche an uns oder an Herrn Weihbischof Dr. Herin. Jos. Schmitz, den stellvertretenden Präsidenten, oder an den Schatzmeister unseres Vereins, Herrn Bankdirektor Elfan in Köln , ge= sandt werden können. Es ist auch sehr erwünscht, wenn sonstige Vereinigungen und zumal die Presse, wie es bereits angeregt worden, Sammlungen für den Bau der Marienkirche veran stalten.
So wird nunmehr unaufhörlich von Zion das Lob der allerfeligsten Jungfrau, der Königin des Himmels, zum Throne ihres göttlichen Sohnes emporsteigen, um als Strom himmlischen Segens auf Jerufalem und das h. Land, auf das deutsche Vater land und seinen erlauchten hochherzigen Kaiser, auf die ganze heilige katholische Kirche und ihren glorreich regierenden Ober hirten herabzufließen.
Höchst ungerecht erscheint es uns, daß der christliche Segen nicht auch auf den türkischen Sultan herabgefleht wird, der ja das betreffende Grundstück zum Bau der Muttergottes Kirche hergegeben hat.-
Man träumt wohl noch romantisch- religiös, aber man erlebt nicht mehr die Erregungen romantischer Gefühlswunder. Das heilige Land verwandelt sich, wenn man dort ist, in eine bloße Sehenswürdigkeit, und nicht einmal in eine der reizvollsten. zielt worden sein. Allzu empfindlich wirkt der Schutt, den die Jahrhunderte Die Verständigung geht dahin, daß dem obersten auf diesem Trümmerboden der Geschichte abgelagert. Man Militär- Gerichtshof, der in Berlin seinen Siz haben wird, ein reist mit irgend einem Cook und irgend einem Bädecker, nicht besonderer bayerischer Senat beigegeben wird. Bayern stellt Heilstätten für Lungenkranke. Das Deutsche Zentralfomitee aber mit den Schatten der Apostel und den Evangelien des sämmtliche Beamte dieses Senats, auch den Militäranwalt. zur Errichtung von Heilstätten für Lungenkranke wird am 17. Deneuen Testaments. Was ist Jerusalem anders als eine bloße Die Rechtseinheit bleibt dadurch gewahrt, daß bei abweichenden zember im Reichskanzlerpalais feine diesjährige Generalversammlung Eisenbahnstation, und worin unterscheidet sich diese Kirchen- Urtheilen einzelner Senate, also auch des bayerischen Senats, abhalten. Von den auf der Tages ordnung stehenden Gegenständen einweihung von jeder anderen? Die Kostüme wechseln und sämmtliche Senate zu Plenar Entscheidungen zusammen- find insbesondere bemerkenswerth nähere Mittheilungen über den die Koulissen, aber die Sache bleibt dieselbe. Die treten. vom Zentralfomitee für die Pfingstwoche 1899 nach Berlin ein Zeremonienmeister sind nicht erfinderisch, sie arbeiten Uns hat der Streit der Bundesstaaten um den obersten frankheit", dessen Vorbereitung und Leitung in den Händen des zuberufenden Kongreß zur Bekämpfung der Tuberkulose als Boltsin dem ungelobten Berlin mit denselben Mitteln Militär- Gerichtshof niemals irgendwie erregt. Wir begreifen, Herzogs von Ratibor und des Geheim raths v. Leyden liegt. Da in wie in dem gelobten Lande, für das der bunte, daß Bayern von seinen Reservatrechten nichts lassen will. Weit legter Beit eine größere Anzahl von Gemeinden die Mitgliedschaft in allem weltlichen Schmuck gleißende Pilgerzug eine freilich werthvoller freilich als die Wahrung des Reservatrechts wäre des Zentralfomitees erworben hat und die an die Unterbringung recht fremdartige Staffage bildet. Die Bergpredigt verbindet die Erhaltung der besseren Rechtsgarantien des bisherigen tuberkulös Erkrankter in Heilstätten sich anschließende Fürsorge zu sich nur widerwillig mit der Wacht am Rhein, und die bayerischen Militär- Strafprozesses gewesen. nicht geringem Theil auf kommunalem Gebiet liegt, so wird ferner preußische Nationalhymne erhält dadurch nicht biblische die Stellung der Gemeinden zur Heilstättenfr age einer näheren ErIn England dauert die Redekampagne fort aber örterung unterzogen werden.- Tönung, daß sie hebräisch gesungen wird. Kein größerer Gegensatz zwischen diesen Jerusalem - Wanderern am Ende des auch die Rüstungen. Von besonderem Interesse für uns 19. Jahrhunderts und denen, die einst dort wanderten und Deutsche ist eine Rede, die Herr Ritchie, der Präsident des die bemüthige Menschenliebe predigten! Das Christenthum Handelsamts, am Donnerstag Abend in Croydon bei London von heute hat sich in die„ Kreuz- Zeitung ", in die Junkerklubs hielt. Er bedauerte die Differenzen mit Frankreich , allein der und die Kasernen geflüchtet, wie denn die Geschichte des Christen- Selbsterhaltungstrieb habe England gezwungen, so zu handeln thums niemals etwas anderes gewesen ist als die Geschichte wie es gehandelt hat. England dente nicht daran, sich in die des Antichrist alle Zeit ein Bändigungsmittel zur Be- Angelegenheiten anderer Nationen zu mischen, es könne aber herrschung der Massen, ohne die Kraft aber, die zügellofen auch nicht dulden, daß irgend eine Macht es vom Weltmarkt Gelüste der herrschenden Klassen selbst zu sänftigen. abzuschneiden suche. Nach dieser sich gegen Rußland und dessen Chinapolitit richtenden Wendung fam Ritchie auf die wirthschaftliche Lage zu sprechen und sagte u. a.:
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Darum vertrug sich das Christenthum, durch die Schuld feiner eigenen paffiven Lehre, mit allen Ausschweifungen wahrhaft atheistischer Grausamkeit. In freundlicher Naivetät wirft noch der reisige Germanentönig Heliand, durch den einst ein poetischer Kleriker die kaum bekehrten Landsleute für den Propheten der Weltflucht zu gewinnen trachtete. Aber immer mehr wurden in der Folge die Züge des
Er könne nicht umhin, Unruhe darüber zu empfinden, daß England in seinem Ausfuhrhandel so schnell eingeholt werde, namentlich durch Deutschland und die Vereinigten Staaten . Es sei bedauerlich zu erfahren, daß seit 1891 diese Länder ihre Ausfuhr vermehrt hätten. Die Ausfuhr Frankreichs habe seit 1891 um 1/2 pet., die von Deutschland , Holland und Belgien zusammen um
Die Lasten und Mühen des Milit ärdienstes werden im „ Ang. Anzeiger für die Offiziere der Armee und Marine" sehr schön geschildert. Es heißt da:
Wer Kompagniechef war, weiß ganz genau, daß die meisten Eltern ihre Söhne während der Dienstzeit nach Können mit allem möglichen, namentlich durch Geld unterstü zen, daß Rekruten einen Sparpfennig mitbringen, welchen sie beim Truppentheil zusetzen. Fünfzig Mark find als sehr geringe Durchschnittszubuße während der Soldatenzeit zu rechnen. Bei einem großen Theil der Dienenden sprechen aber ganz andere Zahlen mit; fie steigen für die Einjährigen, sogar für Dreijährige der Kavallerie, auf tausende von Mart. In Millionen besteht das Gesammtopfer; dazu kommen Nichtverdienst, Berufsentfremdung. Verzögerung der Laufbahn, Gefährdung der Gesundheit und lebungspflicht während vieler Jahre.
Nur schade, daß alle diese Opfer in dem genannten Offiziersblatt lediglich deshalb aneinandergereiht werden, um eine besondere Besteuerung der Nichtdiensttauglichen zu begründen, deren Ergebnisse