Celte 2.
das Politbüro und deren ,, Komise " sehr schlecht| kennen, wenn man annehmen wollte, daß sie derlei nicht herausgeben. Wir erbitten eine klare Antwort!
aus der Welt geschafft.
Inland.
Die waderen Bürgerblätter, die unter dem|
Dienstag, 3. April 1928.
Dedmantel ihres Kampfes für die Demokratie Kommunistische Einheitsfront
die Geldsäcke der Unternehmer verteidigen, ver schweigen nur das eine, daß wir nun, fagen wir einmal, eine sehr unvollkommene
mit- Hängen.
Gemeindewahlen vom Sonntag. Im übrigen sind wir nicht so gewollt Die kommunistischen . Drahtzieher verhehlen Am vergangenen Sonntag fanden wiederum Demokratie finb. Das kommt vor allem es in ihren Leitfätzen und Richtlinien, die an die naiv, wie der Sekretär des Bundes proleta in einigen, zumeist aber fleineren Gemeinden barin zum Ausdrud, daß es bei uns eben möglich Parteiorgantonen und Zellen hinausgehen, rischer Freidenker" in Bodenbach , der in der lebten Wahlen statt. Wir erhielten Resultate über Geist, daß die Minderheit regiert und die durchaus nicht, daß die Forderung nach der prole Nummer des Freien Gedankens" mitteilt, daß meindewahlen zunächst aus vier Gemeinden im Mehrheit als scheinbare Minderheit machtlos ist. tarischen Einheitsfront lediglich ein geschicktes er bezüglich des vertraulichen Briefes des Se- Auffiger Bezirt, wo im allgemeinen das Die Wahlergebnisse der letzten sechs Monate haben Manöver zur Köderung der sozialdemo fretärs Beran sofort bei der Leitung des Prager Ergebnis für uns günstig ausgefallen ft. Hipp und flar bewiesen, daß die gegenwärtvatischen Anhänger ist. Seran an die Maffen, Verbandes Erkundigungen eingezogen, mit dem zu Bolau, Marschen und Prieſten erzielten wir tige Mehrheit des Parlaments nur lautet die kommun. Parole und die EinseiErfolge, daß der Brief gefälscht sei und gegen überall Stimmengewinn. Ungünstig ist dagegen noch eine Minderheit der Bevölke- fung der Sozialdemokraten mit allen die linterfertiger des Flugblattes die gerichtliche der Wahlausfall in Karbiy, wo wir zwei von Klage eingebracht wurde. Seit wann ist es denn den fünf Mandaten verloren, die wir bisher dort ung vertritt. Wie könnte es auch anders sein, nur erdenklichen Mitteln, um sie für den allemden fünf Mandaten verloren, die wir bisher dort solange wir Parteien haben, die grundsäßlich das feligmachenden Bolschewismus zu gewinnen. Bei üblich, daß man lediglich den meist leugnenden besaßen. Die zwei Mandate fielen den Kommu- Gegenteil dessen tun, was sie den Wählern ver- ben sozialdemokratischen Freidenkern operiert man Angeklagten hört und nicht auch die Anniften zu. Einen empfindlichen Rückschlag erlitten sprochen haben und die daher bald nach der Wahl nebst der proletarischen Einheitslifte mit den Forläger? Diese würden ihm sicher das Gegenteil auch die Deutschnationalen, die Nationalsozialisten Tausende Anhänger verlieren müssen, weil diefe derungen nach sofortiger Verschmelzung aller Verdeffen fagen, was in Prag erklärt wurde. Mit einer einseitigen Handbewegung ist die Sache nicht lokaler Wahlgruppen. In Bokau stieg unsere In demokratischen Staaten pflegen die Parteien, die Kommunisten das Seft in die Hände bekämen, einer einseitigen Handbewegung ist die Sache nicht und die Chriftlichsozialen zu Gunsten einiger nun erst erkennen, wem sie ihre Stimme gaben. bände der Freinenter in der C. S. N.. wodurch Stimmenanzahl von 1923 über 1925 zu 1928 von bevor sie etwas unternehmen, was sie in ihrem und mit der weiteren Entfendung von Rußland Die kommunistischen Herrschaften schreien, die 654 auf 708 und nun 787. Dort ist auch das Wahlprogramm nicht vorgesehen hatten, neuer- delegationen, die erneut Gelegenheit geben wür Freidenfer sollen nicht zugeben, daß die Sozial- Ergebnis für die tschechischen Genossen sehr lich an die Wähler zu appellieren. Bei uns ist es den, auf fremde Kosten kritiklofe Reklame für demokraten mit Hilfe diefer Leute" Verwir günstig ausgefallen, die feit 1923 von 64 auf 153 gerade umgekehrt; bei uns gehen gewisse Bar Sowjetrußland machen zu lassen. rung in die deutsche Freidenkerbewegung hinein Stimmen gestiegen sind, während die Kommuni- feien, vor allem die fleritalen und nationalisti Wie wenig es den Kommunisten darum zu tragen. Diese Heuchler! Sie waren es doch, die sten eine kleine Einbuße erlitten. In Marschen, mit der festen Absicht in den Wahlkampf, tun ist, mit den Sozialdemokraten gemeinsam und durch ihren famosen Dr. Stern am Reichenchen ist die sozialdemokratische Stimmenzahl die Wähler zu betrügen und nach geschehener einträchtig zusammenzuarbeiten, daß es sich ihnen berger Bundestag mit der Bolschetvisie bei gleichbleibender Mandatszahl von 325( 1925) Wahl die Macht so lange als irgend möglich zu vielmehr darum dreht, fie unter Umständen aus rung des Bundes der proletarischen Freidenker" auf 409 gestiegen. Ein Rückschlag erlitt dort der behalten. In der wahren Demokratie gibt es Ge- der Welt zu schaffen im buchstäblichen Sinne enfingen. Die„ Einheitsfront", die Rußlanddele Bund der Landwirte. In Priesten wuchsen feße, die das Lebensinteresse breiter Volksschichten des Wortes- wurde in der Versammlung der gation, der Beitritt zur Internationalen Ar- unsere Stimmen, ebenfalls bei gleichbleibender tangieren, die Möglichkeit des Referendums, der Freidenkerortsgruppe Bodenbach - kroch wit beiterhilfe" waren ja lauter Erfolge, auf die sie Mandatszahl, von 71 auf 106, auch die tschechi- Bolt& abstimmung. Bei uns gibt es, will am 27. März im dortigen Arbeiterbeim drastisch noch heute mit Stolz hinweisen! Dr. Stern führt schen Genossen und die Kommunisten nahmen an die Masse sich Gehör verschaffen, eben nur die dargetan. Der freidenkerische Rußlanddelegierte laut seinem eigenen Artikel( Mitte Jänner 1928) Stimmen zu. über den Kölner Rongreß den Rampf innerMöglichkeit der Straßendemonstration. Genosse Weigel aus Bodenbach berichtete im halb der internationalen Freidenkerbewegung fort, um dem„ echten Marxismus“ zum vollen Siege zu verhelfen.
-
-
Auch im Trautenauer Gebiet find Anderswo wird die Minderheit gehört und be- 2. Teil seines Berichtes über die Einrichtungen die sonntägigen Wahlen im allgemeinen erfreulich rücksichtigt, bei uns versucht man gerade die wich- Sowjetrußlands auf dem Gebiete des Gefangenenfür uns ausgefallen. In Lampersdorf stieg tigsten Entscheidungen durchzupeitschen, ohne die wefens, der Schule usw., woran fich eine Debatte antnüpfte. Da Genosse Abg. Schweichhart Mit aller Deutlichkeit ist also festzustellen, unsere Stimmenzahl von 485 auf 568( 15 Man- Winderheit anzuhören. eine Reihe kritischer Bemerkungen machte, gefiel daß nicht wir, sondern die kommunistische date), auch die tschechischen Sozialdemokraten ge= Was war denn der unmittelbare An dies einigen Rommunisten, die unter Führung des Bartei mit voller Abficht die Verwirrung in wannen einiges hinzu. Einen Verlust verzeichnen la ß zu der Kundgebung vom Donnerstag? War Abg. Sai plil erſchienen waren, gar nicht. Das die deutsche Freidenferorganisation trägt zu dem die Landbündler. In Altenbuch erhielten einzigen Zwed, dort ihre Herrschaft aufzurichten wir sechs Mandate( 246 Stimmen gegen 185 bei es der Groll der Arbeiter darüber, daß fie eine nahm unser Redner zum Anlaß, um auf die Minderheit sind und daher nur auf Straße berhafte Sozialdemokratie zu bezeichnen gleichfalls einen kleinen Stimmenzuwachs den Abbau der Sozialversicherung verhindern im Freidenkerbund hinzutveisen. Daiplit konnte und erhielten zwei Mandate, während die können, oder war es nicht vielmehr die Empö- nicht bestreiten, daß diesbezüglich ganz benügen. Man befolgt damit getreu die am und erhielten zwei Mandate, 7. Heber 1928 neuerdings bestätigte These des Stimmen der Landbündler von 408 auf 237 jantung darüber, daß die Mehrheit des Volles von stimmte Weisungen seitens der tom. ten. In Alt- Seblowik wuchs die einer Minderheit geknechtet wird, daß man die munistischen Parteizentrale in Exekutivkomitees der Komintern in Mostau, tent. baß die kommunistische Internatio Stimmenzahl unserer Partei von 47 auf 101, in Demokratie schändet, indem man der Opposition Prag bestehen. Bei Erörterung des Einheits manövers erinnerte Abg. Schweichhart auch an nale den Kampf gegen die inter - Döberle von 57 auf 73, in Wolta von 200 das Wort entzicht? Nicht gegen die Demokratie marschiert die den im Feber 1922 erfolgten Ausspruch des da nationale Sozialdemokratie auf auf 249, in Qualisch von 321 auf 330. Dagegen haben wir in rinsdorf, in Königshan Gasse auf, sondern zum Schuße der De- maligen kommunistischen Führers reisit das Aeußerste anzuspannen" hat. Und wir sozialdemokratischen Freidenfer soll und in Trautenbach eine geringe An motratie. Darüber werden die Sophismen( früher Gelber und jetzt wahrscheinlich Deutschder Agrarfascisten und der Kramárdemokraten nationaler), daß nach dem Siege der be da ruhig zusehen und uns wehrlos ab- 3ahl von Stimmen eingebüft. nicht hinwegtäuschen. Bolschewiten zuerst die führenden fchlachten" laffen. Die kommunistischen ,, Brüder" Sozialdemokraten gehängt wür irven fich ein wenig! den. Dabei konnte es der kommunistische Stadtverordnete Franz Nidel aus Bodenbach nicht tommunistischen Wunsche nach dem Aufhängen sozialdemokratischer Führer zuzustimmen.
Lohnbewegungen in Deutschland . Berlin , 2. April( Eigenbericht.) Der Streit der Berliner Transportarbeiter, der etwa 3000 Arbeiter umfaßt, hat heute früh eingefeht. Der Transport der Güter von und zu den Bahnhöfen ist bereits stillgelegt; Notstandsarbeiten werden ausgeführt. Das Streitfomitee hat sich auch bereit erklärt, leicht verderbliche Lebensmittel zu transportieren, so daß eine Gefahr für die de bensmittelversorgung nicht besteht.
Eine Konferenz des Bergarbeiterverbandes für das Ruhrgebiet sprach den Entschluß aus, den Kampf um die Verbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen mit den äußersten gewerf schaftlichen Kampfmitteln zu führen, wenn nicht ein für die Organisation annehmbarer Schiedsspruch gefällt wird.
Im Mannheimer Hafen sind die Maschini ften und seizer heute in den Streit getreten, weil die von ihnen geforderte Lohnerhöhung von 15 Prozet bisher von den Unternehmern nicht bewilligt wurde.
Radybruch verboten.
5
Barlament und Gaffe. Seit der Kundgebung vom 29. März be
Konftituierung der Gemeindevertretung berwinden, in einem Zwischenruf diesem echt
Es versteht sich von selbst, daß diesem famosen
schäftigt die tschechische Bürgerpresse das Problem von Karlsbad . des Parlamentarismus in ungewohntem Maße. Das Blatt des gottähnlichen Švehla und das Karlsbad , 2. April. ( Eigenbericht.) Heute hat bes größten Slawen Kramár wetteifern mit- die neugewählte Gemeindevertretung von Karls einander, die Würde des Parlamentarismus gegen bad ihre Konstituierung vorgenommen. Unsere aus Freidenker von Seite unserer Genossen nichts die„ Gaffe" zu schützen, das Recht der Mehrheit, 13 Mitgliedern bestehende Fraktion, die mit dem schuldig geblieben wurde. Mit aller Deutlichkeit zu bittieren, gegen den Anspruch der angeblichen kommunistischen Vertreter gekoppelt hatte und wurde betont, daß man für die kommunistische Minderheit, zu demonstrieren, zu verteidigen. demnach über vierzehn Mandate verfügte, erhob Einheitsfront unter solchen Umständen absolut Neben Verdächtigungen und Entstellungen, die Anspruch auf den Bosten des ersten Bürger- nicht zu haben sei. alle darauf hinauslaufen, daß die sozialistischen meister stellvertreters, zu dem sie den Wenn sich die sozialdemokratischen Freidenker Parteien im Schlepptau der Kommunisten seien, bisherigen Bürgermeister von Donis, Genossen derlei Dinge mit den Vorgängen in Rußland zu findet man in dem Organ des Ministerpräsiden- Solid, wählte. Zum Bürgermeister wurde aus fammenreimen, wo man Sozialdemokraten wirtten und in dem des Zivno- Bant- Politikers auch dem Plenum der bisherige deutschnationale Bürlich hängt, werden sie wohl von der Illusion geArgumente. Im demokratischen Staate repräsen- germeister Jakob, zum zweiten Stellvertreter heilt, daß es mit den Kommunisten ein dauerndes tiere die Mehrheit des Parlaments den Staat, Professor Be der gewählt. Für die Stadtrats- und einträchtiges Zusammenarbeiten geben könne. sie müsse daher Autorität besigen, gegen ihre Be- wahlen hatten die Deutschnationalen mit den Die Internationale " vom 31. März schlüsse dürfe nicht an die Gaffe appelliert wer- Chriftlichsozialen, die Gewerbeparteiler mit den bringt über die trochwiher Versammlung einen den. Im demokratischen Staate tönnten sich die Demokraten gekoppelt. Der neue Stadtrat setzt sich vollständig entstellten Bericht. Die dem Genossen Mehrheitsverhältnisse täglich ändern, die Regie- aus fünf Sozialdemokraten, fünf Deutschnatio- Schweichhart unterlegten Ausdrücke hat dieser rung repräsentiere jeweils nur den Mehrheits- nalen, einem Nationalsozialisten, einem Deutsch - nicht gebraucht, insbesondere nicht der Spaltung willen und es gehe nicht an, daß sie einer Min- demokraten, einem Gewerbeparteiler und einem des Freidenkerbundes das Wort geredet. Vom derheit weiche, weil diese Minderheit in der Lage Christlichsozialen zusammen. Die Tschechen gingen Hängen" erwähnt die Internationale" natürist, die Gaffe" gegen die Mehrheit aufzubieten. Teer aus. lich nichts.
"
ist ein Stück Mittelalter, das sich noch bis in un- den Schießbuden auf dem Kilbeplat sammelten,| Der Henner war in allem, was das Leben anjere Tage hinübergerettet hat. fleine runde Plättchen, die wir genau so schwer ging, ein freundlicher Kerl, doch bei falschen TöIn den Ferien hatten wir vor dem Derfe machten wie Zehnpfennigftüde, und räuberten nen wurde er saugrob und gebrauchte Ausdrücke, Der Baldamus und seine Streiche richtige Zelte aus altem Sad- und Backtuch auf mit diesem Gelderfaß den Stollwerk- Automaten gegen die das berüchtigſte Kapuzinerdeutsch hofgeschlagen und lieferten den Schuljungen der vor der Apotheke aus. Doch mußten wir bald fähig war. Ich hatte einen heillosen Respekt vor Nachbarorte regelrechte Schlachten, die stets damit aufhören, weil die Sache in die Zeitung ihm, und um feine Anschnauzereien zu beziehen, mit Löchern im Kopf und zerrissenen lei fam. Und von da ab in das Handgelenk der Vä - übte ich zu Hause abends oft stundenlang. Der dern endeten. Wenn wir an der Sandgrube ter ist nicht mehr weit! Die vielen Schläge und die vielen Franzö- oder am Süninger Kapellele versammelt Weniger Glück hatten wir mit der Schwur- schaft noch, halbtvegs gute Ohren hatte, rührte fich fischstunden abgerechnet, gefiel es mir ganz gut waren, bewaffnet bis an die Zähne, tamen wir pfeife, die nach jedem Streifzug geraucht wurde. und regelmäßig flogen ein paar rechtgezielte an dem neuen Plaz, ja, als wir einen frischen uns vor wie die alten Eidgenossen auf ihren Das Ende war meistens ein Stoßgebet zum hei- Stiefelsteine durchs Fenster, die mich zur Vernunft Behrer bekamen, einen ganz jungen, da wurde es Kriegszügen. Mit Steinschleudern, Holzkeulen, ligen Ulrich. Aber bei unseren Unternehmungen und meine Straßfiedel zum Schweigen bringen fein! Das war aber auch einer! Wenn der er dünnen Eisenstangen gings in den Kampf. Hart fand sich ein Verräter, der unsere Geheimaisse sollten. Was aber nicht gelang. Ich ließ es mich zählte, da konnte feiner mehr die Augen wegtun auf hart. Mit dem Gebrülle homerischer Helden. preisgab, und mich als den Rädelsführer des nicht verdrießen und schmierte nach wie vor jeden von ihm. Da dachte feiner daran, Brotkügelchen Gewöhnlich gewann diejenige Partei, die ihren Präriehunds" bezeichnete. Die Sühne folgte, als Tag genügend Stolophonium auf den Bogen. Nach zu rollen oder dem Vordermann Tintensprizer Schlachtruf am lautesten und durchdringendsten die Schule wieder anging. Schläge in der Güte einigen Wochen war ich endlich so weit, daß der ins Genid zu lanzieren oder auf die Maus zu erschallen lassen konnte. Darum war ich bei mei- und Anzahl habe ich in meinem ganzen Leben fleine Henner die Watte aus den Ohren tat und achten, die ihr Loch neben dem Kartenschrant ner so angesehen. nie wieder bekommen. grunzte. Schon die Tatsache, daß er nicht mehr hatte. Nein, da waren wir alle ganz Ohr. Im Selten verging ein Tag, ohne daß der eine Gegen mein vierzehntes Jahr kam ich in schimpfte, war eine große Anerkennung. Winter richtete er abends Lesestunden ein und oder andere von uns wie eine gehentte Stayze zu- wunderliche Stimmungen. Wenn ich auf der Um diese Zeit verlängerte der Vater seine wir gingen alle hin. So ereifert waren wir mit gerichtet nach Haufe tam. Als einmal einer der Straße Mädchen in meinem Alter begegnete, Abendschoppen im„ Schwanen“ über Gebühr. Eindem Hinrennen, daß wir ganz vergaßen, uns un- Süninger- das waren die gefährlichsten im wurde ich rot wie Klatschmohn und traute sie mal tam er mit einem ziemlichen Glanz im Gesicht terwegs Schneeballenschlachten zu liefern oder ganzen Kanton- einem von uns mit einem Re- gar nicht anzusehen. So oft ich mir auch vor- heim, ließ mich unter die Werstattür stehen und cinander gehörig mit Schnee einzureiben. Spä- volver die Wade durchschoß, gabs eine Anzeige, nahm, einer ganz teď ins Gesicht zu guden, so ein Gedicht auffagen. Ma ich damit fertig war, ter, als er ein Jahr dagewesen war, verlobte er da kam die Polizei und machte der Herrlichkeit brachte ichs doch nie fertig. Im lezten Moment, flatschte er in die Hände und meinte: Bravo , sich, und von da ab hatte er teine Zeit mehr für ein Ende. Jest fonnten wir nichts anderes mehr wenn eine vorbeiging, rannte ich weg über die das hast du gut gemacht, ich hab zwar das Franwons. Wir waren für ihn Luft geworden. Er tun, um unserem Tatendvang die Zügel schießen Straße hinüber oder ich verdrückte mich in den zösisch nicht recht verstanden, aber zu einem Bechstrich nur noch um seine Braut herum wie der zu lassen, als nadig im Bächlem herumzuplat- nächsten Hausgang hinein. Daheim war ich zän- einer Weile jagte er:„ Was willst du eigentlich fnorger bist du, scheints, doch zu schade!" Nach Truthahn kollernd um die Henne. Ja, nach seiner schen und nach Gründlingen oder Stichlingen zu fisch und widrig wie eine verschrumpfelte Jung- werden, wenn du aus der Schule draußen bist? Berlobung wurde er geradezu bösartig. Steiner fuchen. Oder wir gingen an den Hundsbach hin- fer. Ich lehnte mich gegen alles auf und gab Hast du Lust zur etwas Studiertem?" Ich konnte fonnte ihm noch etwas recht machen. An allem auf und leiteten ihn ab in die Bauernwiesen, freche, unverschämte Antworten. Selbst der alten ihm keinen Bescheid geben, denn daran hatte ich hatte er zu mäfeln und auszusetzen. Besonders was heillosen Strach septe, wenn der Bannwart Großmutter, die gelähmt auf ihrem Schragen überhaupt noch nicht gedacht, daß ich einmal aufdem Bruder seiner Verlobten, der mit uns in der dahinterfam. Freilich befriedigten solche Läppe- lag, und die mir früher immer so schöne Ge- hören tönnte, ein sind zu sein, und daß ich donn Klasse war, spannte er die Hosen, so oft er nur reien ein echtes Bubenherz nicht dauernd, daher schichten erzählt hatte, ließ ich keine Ruhe. Sie einen Beruf wählen müsse. Da fragte er mich, einen Grund dazu hatte. Der unglückliche Prü- tat ich später mit einigen entschlossenen Gesel- hatte das Leben satt und feufzte ständig, sie wäre ob ich Lehrer werden wolle. Ich erschrat vor dem gelknabe hieß Paul, und sein Stoßseufzer war len den Präriehund" auf, eine Wildwestbande, froh, wenn sie alles überstanden hätte und einmal 2Wort Lehrer; denn dazu hatte ich gar keinen Fidus, von da ab jedesmal:„ Wenn i nur fei Schwester die es hauptsächlich auf die Obstgärten am Bahn- droben im Himmel fei. Meine Antwort war den ganzen Tag hinter einem stinkigen Bult zu hätt! O, wenn i nur fei Schwester hätt!" damm abgesehen hatte und die in den meisten dann, sie solle ja nicht vergessen, mir von da aus stehen und den Sundgaububen etwas in den StohlAls die Lesestunden, die uns zahm gemacht Fällen ihre schwarzen Absichten auch erreichte. eine Depesche zu schicken. hatten, aufhörten, traten die alten Räuber- und Als das Obsiflauen klappte, ohne daß sofortige schädel zu pflanzen oder, wenn sie nichts konnten, ihnen die versessenen Hosen zu spannen. Indianerspiele wieder in ihre Rechte, dazu die Prügel das Nachspiel waren, wurden wir frecher. Kämpfe mit den feindlichen Nachbarorten. Das Wir schlugen aus den Bleikügelchen, die ivir in
Der Vater schenkte mir zum Geburtstag eine Geige und ich mußte beim kleinen Henner, einem Lehrer an der Voltsschule, Violinstunden nehmen.
Fortiebung folgt.)