Bette 6.
Kunst und Wissen.
Opernpremiere
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Donnerstag:„ Broadway". Freitag: Das* Sport Spiel Körperpflege
Frühlingsmädel". Samstag: lnter Geschäftsauffit". Sonntag, 3 Uhr: Bürger Schippel"; 7% Uhr: lnter Geschäfts.
mädel".
Aus der Partei.
Auch jetzt müßt ihr wandern...
Mittwoch, 10. Oftober 1928.
nappe Zusammenstellung lebenswichtiger Bedürfnisse zeigt, daß neben der sozialen und wirtschaftlichen llmänderung der Lebenshaltung auch außerordentlich viel Wert auf ein naturgemäßes Leben zu legen
Bürgerlicher Sport.
Der Box- Länderkampf Tschechoslowakei gegen Ungarn , welcher Sonntag in Budapest ausgeBoyer, und zwar 14: 2 Punkten. Im Mittelgewicht tragen wurde, endete mit dem Siege der ungarischen wird die Niederlage des schechischen Olympia Ver. treters Sermanck durch Sparing( Ungarn ) nach Punkten in der tschechischen Montagspreise mit großer Lebhaftigkeit besprochen. Man kann sich hier nicht daran gewöhnen, auch Niederlagen einzustecken!
aufsicht". Montag: Das Frühlings - möchte man allen zurufen, denen das Herbstkleid ist. Sier können die Leibesübungen in ihren der Natur, die frischen Winde Vorwand sind, nun zweckmäßigsten Formen eingreifen. Der Körper, der Spielplan des Tschechischen Nationaltheaters. mit dem Ende des Sommers das Wandern ein- Luft, Licht und Wasser bedarf, wird im Sport, so wie er in der Arbeitersportbewegung Wittwoch, nachm.:„ Der Maskenball"; abends:„ Die zustellen. Wie töricht ist es, sich in die Stadt zu betrieben wird, die besten Möglichkeiten zur BefrieOttokar Jeremias, der aus Pisek gebür verkaufte Braut". Donnerstag:„ Brüder". Freitag: verkriechen, weil die Sonne nicht mehr die wärmende tige tschechische Tonjeßer, den man bisher Dalibor". Samstag, nadm.:" Herr Twardoviti"; Straft, die Wälder nicht mehr das schwellende Grün digung seiner Bedürfnisse finden. Die Pflege der nur als Schöpfer zahlreicher Lieder, etlicher Chöre abends:„ Der Jakobiner". Sonntag, nachm.: Die und die Felder nicht mehr die wogenden Salm- Leibesübungen ist um so wichtiger, als dadurch und Kleineref Instrumentalwers tannte, hat als unter verhältnismäßig geringen Opfern schon in Zähmung der Widerspenstigen"; abends:„ Job". Meere haben. Sechsunddreißigjähriger vorgestern imiche chiontag:„ Jessika". Dienstag:„ Brüder Karamajoff". Wenn jetzt der Wind frischer pfeift, wenn auf furzer Zeit greifbare Erfolge für den Werftätigen schen Nationaltheater seine erste Oper mittwoch, abends:„ Job". den Seen sich Schaumkronen zeigen und der Blätter- erzielt werden können. Erst der durch Leibesübung aufführen lassen und sich als dramatisch ganz ungewöhnlich gewandter Komponist erwiesen. Zwar tut Spielplan des Ständetheaters. Mittwoch, nach fall dichter und dichter wird; wenn man die Sonne gestählte Mensch wird in der Lage sein, die schwie er noch zu viel des Guten im Auftragen dramati mittags:„ Sie ist an allem schuld"„ Ollapotrida"; hinter Wolkenfeßen suchen muß und unverhoffte igen Kämpfe im täglichen Lebenskampf durchzuscher Farben und drüdt sich beständig in Superlati abends:„ Michelina". Donnerstag: Fra Diavolo". Regenschauer den Wanderer überraschen, dann be- fechten. den aus, aber es besteht kein Zweifel, daß er den Freitag:„ Der Mond über den Dörfern". Samstag, kommt das Wandern neue Reize. Man kann nicht dramatischen Ausdrud wie kaum ein zweiter unter nachm.:„ Liška Stavinoha"; abends:„ Michelina". mehr Stunden um Stunden in der Sonne liegen, den jüngeren tschechischen Tonsegern beherricht und Sonntag, nachm.:" Carmen "; abends: Trouba mit schnaufendem Atem durch das Wasser prusten bei größerer Sparsamkeit mit den musikdramatischendour". Montag:„ Die Moral der Frau" Dulska". und vor dei sengenden Hiye den Schatten des LaubMitteln fünftig noch größeren Erfolges sicher ist. In Dienstag:„ Michelina". Mittwoch, nachm.:„ Tosca "; waldes aufsuchen; jetzt gilt es, zu wandern, in steter abends:„ Manon". Bewegung zu sein, die Glieder zu regen und den der ganzen Oper„ Eleftva" von Richard Strauß Werktags so schlaff gewordenen Leib zu straffen. wird nicht so viel musikdramatischer Aufwand getrie ben wie ihn Jeremias allein im ersten Akte seiner Oper treibt. Von Strauß wurde Jeremias übri gens bedeutend beeinflußt, vor allem in instrumen tatorischer Hinsicht; doch lassen sich musikſtiliſtiſch auch die Einflüsse Richard Wagners , ja jogar Verdis ( Othello !) nachweisen. Der musikalische Höhepunkt der Oper ist der zweite Aft, in dem der Komponist auch wundervolle lyrische Töne findet und Gelegenheit zu national- volkstümlicher Sprache. Der dramatisch spannenden Gerichtsszene des dritten Altes iſt die Muſik bei aller dramatischer Schlagkraft und vielseitiger Charakteriſtik der einzelnen Beugenver höre dennoch eher ein Hemmschuh als eine Unterstützung. Um der dramatischen Wirkung willen würde die Oper übrigens mit dieser Gerichtsszene weit besser schließen als mit dem ihm angehängten versöhnlichen Epilog. Die Handlung der Oper, deren Terkbuch der Komponist gemeinsam mit a roslav Maria nach einem Roman des russischen Dichters F. M. Dostojewsky verfaßte, hat das tragische Geschick dreier Brüder zum Inhalte, das durch Geld, zwei Frauen und einen lieder schlag bilden den Anfang der Geschehnisse, eine auf lichen Vater bestimmt wird. Streit, Mord und To: regende Gerichtsverhandlung von dramatischer Wir lichkeit frönt jie; eine Oper also, die an Verismus und Sensation nichts zu wünschen übrig läßt und schon deswegen beim modernen Publikum Gefallen
Die Fußballfrage wurde am Verbandstage der tschechischen Turngenossen wiederum abschlägig beschieden. Dabei scheint dem Berichterstatter ein Mißverständnis unterlaufen zu sein. Er behauptete, daß unser Verband aus seinen Verwill und
In den Herbst hinein müßt ihr wandern, die farbigen Schönheiten der Natur mit schenden Augen aufnehmen, in der flaren und frischer werdenden Luft die Lungen weiten, um Rraft zu gewinnen Bezirkskonferenz in Mähr.- Ostrau. Sonntag, den für den Alltag. Nicht als romantische Phantasten, 7. Oktober fand in Oderberg die ordentliche Bezirks- die jedes rostbraune Buchenblatt wehmütig besingen, fonferenz des Bezirtes M. Ostrau statt. Zu Beginn können wir wandern. Das Leben in seiner nüchter der Konferenz wurde ein Telegramm an die Wienernen, ernüchternden Form läßt uns auch draußen Reustädter Arbeiterschaft als Zeichen der innigen nicht ganz froh werden. Die Zeit der Muße ist Verbundenheit unserer mährisch schlesischen Arbeiter zu furz, die Arbeitsfron zu lang und zu drückend, schaft mit der österreichischen Sozialdemokratie et die wirtschaftlichen Sorgen sind zu quälend, als daß sendet. Der Parteivorstand war durch Gen. Abg. wir die Umwelt gan; vergessen fönnen. Aber Taub und der Kreis durch Gen. Sen. Joki ver- wandern sollen wir, und wandern wollen wir: bas treten. Die Berichte der Gen. Dr. Wilh. Haas, Proletariat braucht starke Arme, freie Menschen. Kutscha, Rasch und Barwig zeugten von einem erfreulichen Aufstieg unserer Partei auf die sem farstigen Boden. Nach einem beifällig aufgenommenen Referat des Gen. Taub wurde nach Diskussion die Beschlußfassung über den Kampffonds vertagt. Als Bezirksvertrauensmann wurde wieder Gen. Dr. Wilh. Sa a s. Ostrau, gewählt. In die Bezirksleitung die Genossen: Beigel- Oberberg. Zeh nert Privo;, Windholz- Ostran, Winkler- Freistadt, Barwig- Brivoz, Malcher- Oderberg , Wagner Peters Rasch Ostrau, Grünbaum Teschen, Ettinger- Ostrau, hofen, Wildner- Oberberg, Ronegny- Ludgerstal, Rosjel Privo;, Dr. Vikt. Saas Ostrau, Kleis- Witkowis, Sieder- Freistadt, Schiebel- Oberberg , Zimmermann Karwin, Czerny Ostran, Schneider- Ostrau. In den finden müßte. Bezirksbildungsausschus wurden die Genossen Prof. Die Aufführung des neuen Werfes unter der Schön- Oderberg, Winkler- Freistadt, Spiger- Ostrau fünstlerisch sorgfältigen, und dramatisch lebendigen entiendet. In das Frauenbezirkskomitee die Genoj musikalischen Leitung Opernchef Ottokar Oftreils, finnen Slaner, Till- Oberberg, Weinstein- Ostrau und in der stil- und stimmungsvollen Ausstattung Blasti. Diad- Privo; nominiert. Der Gemeindeberatungsslav Hofmans und unter der aufmerksamen Regie ausschuß besteht aus den Genossen Dr. Wilh. HaasPujmans war hervorragend und verhalf dem an- Ostrau, Beigel- Oderberg, Sieder- Freistadt, Kostla mejenden Stomponisten zu einem außerordentlichen Ellgoth. Nach dem Absingen des Liedes der Arbeit Erfolg. In den Sauptpartien ragten hervor: die wurde die arbeitsreiche Konferenz geschlossen. cbenso schöne wie stimmgefegnete Anna Sejřová, der schauspielerisch überzeugende Tenor Josef Ma sák und der Bassist Emil Pollert . E. J.
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Jugendbewegung.
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einen Fußballabteilungen ins Leben rufen wie legte gegen diese Absicht Verwahrung ein. Dabei Reiben niemals die Absicht nach einer solchen muß festgestellt werden, daß innerhalb unserer Rreises haben nur den Wunsch geäußert, auch Reihen niemals die Absicht nach einer solchen Organisationsart bestand. Die Fußballer des 5. eventuell sich meldende tschechische Genossen als Fußballer aufnehmen zu dürfen. Sie haben diesen | Wunsch in Form eines Antrages dem Kreisverbandstage unterbreitet. Dieser Antrag wurde seinerzeit abgelehnt, nachdem der tschechische Verbandstag bevorstand und diese Frage dort wieder zur Diskussion lame. Ob mit der Regierung der Fußball. bewegung in tschechischen Arbeiterkreisen die tschechische Arbeitersportbewegung den richtigen Weg einschlagt, ist eine Frage, die zu beurteilen nur das internationale Büro berufen ist. Unsere Auffassung geht dahin, daß alle Sportzweige, deren Einführung möglich, eingeführt werden sollen.
Lebensbedürfniffe und Leibesübungen. Das Sozialistische Jugend, Prag . Die Gruppenabende Wohlbefinden des Menschen ist von der möglichst werden ab heute jeden Mittwoch im Verein deutscher einwandfreien Befriedigung der wichtigsten LebensSpielplan des Neuen Deutschen Theaters. Arbeiter, Smečky, Bio Beseda, linke Stiege, 2. Stod , bedürfnisse abhängig. Als unbedingte Voraussetzun Mittwoch( 5-1), 6 Uhr: Die Walküre." Montag und Freitag- wie bisher im GGC gen für dauerndes Wohlbefinden bezeichnet der Donnerstag( 6-2), 7 Uhr: Die Bajadere". Speisesaal, Fügnerovo nám., stattfinden. Sämtliche Sportarzt Dr. Seiler Reinheit der Luft, SonnenFreitag( 7-3), 7 Uhr: Und das Licht le u ch Veranstaltungen werden im„ Sozialdemokrat" an- licht, Wasser en nötiger Menge und Reinheit, tet in der Finster.is". Samstag( 8-4). gezeigt. Heute, Mittwoch, den 10. d. M., Boden, der keine ſchädlichen Einflüsse ausübt und 7% Uhr: Cosi fan tutte " Sonntag, 2½ he: Monatsversammlung; anschließend spricht Genosse gute und ausreichende Nahrungsmittel. Schon diese „ Die Gloden von Coeville"; 7 Uhr Dr. Wiener über Rechtsfragen im Leben Herausgeber: Dr. Ludwig Czech . ( 9-1):„ Die Bajadere "." Montag( 10-2), 7% des jungen Angestellten. Da dieses Thema Berantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strauß. Brag Uhr:„ Der ideale Gatte". für alle Jugendgenossen und Genossinnen von größ- Drudi: Deutsche Zeitungs- Aktien Gesellfajait in Brag Spielplan der Kleinen Bühne. Mittwoch, Gaſtter Wichtigkeit ist, rechnen wir mit vollzähligem Er. Fir den Druckk verantwortlich: Oito Soth, Prag spiel Hansi Niese :„ Die Kurpfuscherin". scheinen. Gäste willkommen! Beginn punti 8 Uhr. direktion mit Erlaß Nr 127 451/ VII/ 27 am 14. W 1927. Die Zeitungsmartenitanfatur wurde von der Poft. u. Telegraphen
Nurmi findet noch immer feine Ruhe seit Amsterdam , denn, nachdem er jo ziemlich alle Hauptstädte in Mitteleuropa abgelaufen" hat und einen Start in Königsberg ( Deutschland ) wegen Heimweh" absagte, scheint er sich doch noch eines besseren besonnen zu haben, und beehrte noch einmal Ber. in mit seinem Können, um, wie er auspojannen lich, den Stundenlauf Weltrekord, der 1918 von dem Franzosen Bouin mit 19.021.8 Meter aufgestellt wurde, umzurennen. Es gelang ihm die, ser Versuch, und war legte er 19.210.82 meter" rück; dabei verbesserte er noch den Weltrekord per 15 Stilometer auf 46: 49.5 Min. und über 10 envi sche Meilen auf 50: 15 Min. Hoffentlich kan er sich nun ruhig in seine Heimat begeben, denn der finanzielle Erfolg wird wohl entsprechend gewesen,
ein, um nich:„ von der Hände Arbeit“ leben af sein, um nich:„ von der Hände Arbeit“ leben z
müssen.
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Testament( für alle Maler als Universalerben) ge-| weise beglüdendem Talent, wie etwa bei den Bildern nist hätte sich um den Stoff nicht gekümmert, hätte worden ist, hat die Malerei, die deutsche troy Sil- von Waske, Freytag, den wir schon aus der das Weiß des Lichtes, die gelbe Farbe der angelenchDie neueste Entwidlung der bermann und Corinth nicht ausgeschloffen, auf aller- Akademie der Stünfte kennen, von Budlich im Be- teren Brücke und das Grau des Nachthimmels auf lei Wegen der Irrungen und Wirrungen um neue sonderen, Sandkuhl, Ernst Heuser , denen die Leinwand gebracht. Ein Expressionist hätte an Malerei. Eigenart und Entwidlung gekämpft, ohne sie bei Saspar Hauser- Bild faszinierte, Zeichnungen von so ein Motives sei denn als Staffage für die ihrer Verzweiflung zu erreichen. Pankot, Bildern von Hoffmann, Meister, Berrissenheit eines seelischen Problems, als Staffage Man hat in letzten Zeiten viel zu viel über Was versuchte man nicht alles! Ging man in Bell und vielen anderen, deren Nennung wir uns für eine Idee, gar nicht gedacht. Franz Radden Tod der Kunst gejammert und geschrieben und der von den französischen Impressionisten begonne- versagen müssen, sondern durch Bilder und Künstler, inill malt das nötigste von der Brücke, vom man hat viel zu früh von einem Zeitalter der Tech- nen und von Cézaune genial tonstituierten Los- die den Anstrich einer neuen Zeit und vielleicht Saus, vom Licht, um das wiederzugeben, was die nif zu sprechen begonnen und ahnte nicht, daß diefes lösung, vom Gegenständlichen nicht so weit, alle Bild- auch Entwicklung in der Malerei fennzeichnen. Es zerrissene Stimmung einer solchen Lands haft bietet: Zeitalter nicht damals begann, als George Stephen- modelle zu verleugnen und nur noch Lichter und sind dies die Bilder junger Moskauer Maler und nur das! Seine anderen Bilder sind ähnlich gut. son am siedenden Teekessel die Dampfmaschine ent- Farben zu malen ohne jeden Inhalt?! Suchte man namentlich zweier deutscher Maler, die am meisten Weniger fremdartig noch, wärmer fast wirken deckte, daß es noch weit war, als unsere bäuerischen nicht auch in Opposition gegen die entseßlich falte hervorstechen.„ Neue Sachlichkeit" Carl Böl die neusachlichen Bilder junger Ruſſen, der Moskauer Urahnen das gemütlich, poetische Dampfroß märchen- und vernichtende Realität des Krieges mystischeter hat ein Bild„ Bahnhofshalle" gemalt. Stünstlergruppe. Ein interessantes Problem hat sich haft dahingegangener Zeiten als Teufel bestaunten, Dinge, phantastische Welten zu malen und so sich in die ominösen Stufen, lustlos darauf herabschreiten Alexander Sabas gestellt. Die Bilder:„ Der sondern daß erst heute, im Zeitalter des Flugzeugs, ein nicht existentes ästhetisches Paradies hineinzu- des Publikum( nicht Menschen!) und oben durch eine Passagier"," Sooping the Coop"," Im Flugzeug" der drahtlosen Bildtelegraphie und vieles uns noch träumen? Verband man nicht diese Richtungen und Bute mit Bahnsteiggitter bricht ein Stüd Himmel- Passagier"," Sooping the Coop"," Im Flugzeug" u. a. behandeln das Motiv des schwirrenden FlugUnbekannten ein leises Morgengrauen in diesem versuchte man nicht bewußte Formen mit phantasti- blau. Das ist der Inhalt. Die Form ist auf höchste Sinne beginnt. Diese Welt wandelt sich von Jahr schem Inhalt zu geben? Ich fenne einen einzigen Einfachheit bedacht, ohne naturaliſtiſche Schnörkel, menschlichen Figuren. tut dieser malerischen Tat zeuges malerisch! Ein wenig Unbeholfenheit in den zehnt zu Jahrzehnt in ihrer Form; Ursache deß ist Maler( George Grofa gehört eigentlich auch dazu), Details, ohne Impressionen, d. h. von wirklichen Ge- kaum Abbruch! Der milchige Simmelsgrund des Bil. der Menschengeist, der sich seine Mittel form: Stunit, der das Dämonische der entfeßlichen, wirklichen genständen hergeholte Licht- und Farbmotive. Farben des verdichtet sich gegen seinen Mittelpunkt schumdas ist der Ausdruck des ästhetischen Wohlgefallens Striegswunde erkannt hat und den Mut hatte, sie zu und Lichter ordnen sich bei diesem Bilde der einen was ihre Form angeht und zwar des ästheti- gestalten: Otto Dix . Er ist für mich einer der ersten, Stimmung" unter, die einen befällt, wenn man merig und öffnet dann, wie in eine Blase eine Blick schen Wohlgefallens der Menschen der jeweiligen der ohne hohles Pathos, ohne Verstiegenheit, die wirklich vor einer breiten Bahnhofstreppe steht, die müde und angestrengt ins starre Weiz des Flugzeugins Innere des Flugzeugs. Der Passagier start Zeit. Der ewig menschliche Grundzug ſteht uner- Sache durch sich selbst wirken ließ. Seine Striegs- ursprünglich leer, sich mit Menschen von einem eben schütterlich fest, wie die menschlichen Züge von bilder, sein Elternbild, wirken trotzdem auf ihre angekommenen Zug füllt. Das ist keine Idee, das fensters. Auch die Abgeschlossenheit der Passagiere ift dargestellt, sowie das Scheppern und Zittern des Güte, Leid, Haß, Freude und so sort. Sofern sich in Art ästhetisch, auch wenn sie mit jener, noch von den ist kein bestimmter Eindruck eines realen Gediesen Dingen etwas ändert, ändert sich natürlich Schatten der längst heimgegangenen Romantik um genstandes, das ist eine Stimmung, die da ge- diese poetischste aller neuen Stimmungen – und erApparats. Wer je im Flugzeug gesessen ist, fennt auch die Kunst, denn sie ist ja der Ausdruck, gewisser- die Brüder Schlegel umflorte Poesie des ewigen malt worden ist maßen die schöne) graphische Darstellung des Gestern nichts zu tun hat. Doch ist es ver- Ein anderer Mater: Franz Radzinill hat fennt sie auf den Sabas'schen Bildern. Der Maler felischen Lebens jeder Zeit. Und nun sind wir bei wunderlich), wie zage und wie wenige Nachahmung eine jener Eisenbahnbrücken gemalt, wie sie moderne Sutschinchin hält mit derselben sachlichen Art der Stunst angelangt, bei der wir stehen bleiben, dieses Prinzip der Wirklichketismalerei gefunden Technik schafft, ganz aus Eisen und wohlkonstruiert. ganz andere Stimmungen fest, die sich nicht bloß auf wollen: der Malerei, die im wahren Sinne des hat. Lengnen wir es nicht. Sind wir nicht lustlos Darüber ist windige und wolkige Nacht. Neben der die genannte Stimmungsart beschränken und beweiWortes eine graphische Darstellung" irgend eines durch die Ausstellungen der letzten Jahre gegangen, Brüde steht ein Bahnwärterhans in seiner schmudsen, daß die neue Sachlichkeit"( was gilt der Gefühlslebens ist. Seit Manet, Monet ihre zwar hie und da ein Fünkchen Talent mit großem losen und poesielosen Zweckmäßigkeit. Diese beiden Name) auch dem Romantischen am neuen Stoff Augen geschlossen haben und die französischen Im Geschnatter begutachtend,- den und jenen Einzelfall Sachen beleuchter grell und schlaglichartig eines gerecht wird.„ Ich liebe sehr das Leben" verpressionisten aufgehört haben, von den Motiven in hervorhebend dennoch von dieser Fülle an Ent- jener violetten Bahnlichter, die den Augen so weh eint Badende, Industriebezirke und Bahnstneden mit freier Luft( plein air) nur die Licht- und Farben wicklungslosigkeit und Unfähigkeit den Zann einer tun. Wir wollen nun davon zunächst absehen, daß grünen Rasen, Liebenden, Spielenden. Sein Bilb reflere konturenlos zu malen, seit Van Hog Impressionisten- Cézanne- Tradition zu brechen, fast schon die Wahl eines solchen Motivs sich von den an Abenden singt man Lieder" stellt einen nicht mehr seine eigenwillen Zyprenen rauschen angeefelt? Ja, es ist so; Darum wirkt die Herbst üblichen billigen„ Großstadtmotiven", wie fie denn Bug Harmonifaspieler in brauner Hügeffette dar, Gauguin seine Javaner in mystischviolette schau der Juryfreien Kunstschau" in Berlin wie doch als Kompromiß in der„ neueren", älteren Ma- unter einem Himmel, der vor Bläne tönt, ist vielund braune Farben tanden läßt, seit vor allem ein Befreiungsschrei Nicht etwa durch die lerei vorkommen, wirkungsvoll unterscheidet! Durch leicht das malerisch tiefste Bild. Cézannós, des Vaters aller Stubisten großartige Fülle der 1092 Bildwerke und Stulpturen von einem feine Poesielosigkeit und Zufälligkeit ist es der poeAuflösung aller bestehenden Gegenstände eine Art immerhin anerkennenswerten Durchschnitt, von fall- tischste Ausdrud der Zeit. Ein Impressio Dr. G. Färber.
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