Auch die in der Nr. 8. des Berl. Tageblatts" vom 5. d. M. enthaltene Mittheilung, es seien Ausweisungen russischer Sigarettenarbeiterinnen, welche in Charlotten burg wohnen und in Berliner Fabriken arbeiten, in beträchtlicher Anzahl perfügt worden, ist unrichtig.
Die Polizeidirektion in Charlottenburg hat mir den am 1. August 1898 daselbst zugezogenen Schwestern Feige und Keile Stoß aus Buten in Rußland nach Prüfung ihrer Verhältnisse wegen Mangels einer gesicherten Eristenz am 13. Oftober 1898 eröffnet, daß fie die Stadt Charlottenburg und den preußischen Staat bei Vermeidung der Ausweisung binnen vierzehn Tagen zu verlassen hätten. Auf ihr Ansuchen ist diese Frist verlängert und demnächst auf eine erneute Eingabe der Schwestern Koß vom 18. November 1898 ihnen am 28. desselben Monats der in Berl. Tagebl." außer der Weglassung des legteren Datums wörtlich abgedruckte Bescheid zugestellt worden.
Außer den Schwestern Koß ist während der letzten drei Monate teine russische Zigarettenarbeiterin aus Charlottenburg ausgewiesen worden. gez. b. Windheim.
Wir sind im Augenblick nicht in der Lage, die that sächlichen Angaben des Herrn v. Windheim zu kontrolliren. Nach unseren Informationen find thatsächlich zahlreichen russischen Zigarettenarbeiterinnen unlängst Ausweisungsberfügungen zugegangen. Die Bedrohten haben dagegen reklamirt, und wir entnehmen aus der neuesten Berichtigung" die Vermuthung, daß die Ausweisung nicht zur Ausführung gelangt ist. Wahrscheinlich hat die russische Regierung erfolgreich intervenirt.
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Sehr bedeutsam aber scheint uns der ängstliche Eifer, mit dem man den Verdacht abzuwehren sucht, als ob man fähig wäre, Nussinnen auszuweisen. Während Stöller munter unter dem Beifall der Gesammtregierung Dänen ausweist und zur Belohnung dieser Heldenthaten sich einen Fackelzug vidmen läßt, während man also hier stolz auf diese brutale Politik ist, scheint man sich den Russen gegenüber zu geniren. Rußlands Ungnade wünscht man zu vermeiden, das kleine Dänemark herrscht man mit Wacht meisterschneidigkeit an. Preußen fühlt sich immer noch als westliches Sibirien .
Aus der guten alten Zeit
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zusammenzieht und gegen die Geldforderungen feiner Kollegen Das ist also der Preis für die Bewilligung der Militärvorlage! taub bleibt. Unter diejen Kollegen ist der Minister für Land- Umsonst giebt das Zentrum nichts her. Die Regierung mag fich wirthschaft diesmal der anspruchsvollste gewesen, indem er vorsehen. Das Zentrum wird ihr noch die lezze Kuh aus dem nicht nur für die Sättigung der Nothleidenden, sondern für Stalle holen. das„ Retablissement" der aus tausend Wunden blutenden russischen Landwirthschaft Summen gefordert hat, die die als Anarchisten verdächtigen Personen werden fortgesetzt. In Es wird fortgemeffen! Die polizeilichen Maßnahmen gegen Herr v. Witte nicht aufbringen zu können behauptete. Herrn Friedrichshagen ließ, wie die" Bolts- Beitung" mittheilt, der Hermolow's Beschwerden darüber konnte der Finanzminister mühe
los Widerstand leisten, so lange dieser nicht allzu einflußreiche Amtsvorsteher bei den dort für Anarchisten gehaltenen Einwohnern Herr der einzige Kläger war und so lange ihm entgegen gehalten hältnisse vornehmen. In Zukunft wollen in allen Fällen, wo es fich durch den Amtsdiener Feststellungen über Militär- und sonstige Berwerden konnte, Rußlands auswärtige Stellung beruhe auf seiner um zwangsweises Photographiren oder um Körpermessungen handelt, finanziellen Leistungsfähigkeit, diese aber sei durch die Fortführung die Betheiligten richterliche Entscheidung beantragen. der Währungsreform bedingt. Der Schriftsteller Adolf Brand , den man troß seines Sträubens Neuerdings ist das anders geworden. Herr v. Witte glaubt voraussehen zu müssen, daß aller Sparsamkeit zum Troz die unter der Androhung, ihn sonst von einem Amtsdiener festhalten zu vorhandenen Goldvorräthe zur Durchführung der Währungsreform lassen, am 2. 6. W. auf der Oberförsterei Köpenid zweds einund der durch diese bedingten Expansionspolitik nicht ausreichen Messung unterwarf, hat gegen das Verfahren als eine Beleidigung gehendster Feststellung seines Signalements auch einer förperlichen werden, und daß es dazu einer auswärtigen Anleihe feiner Berson und einen Eingriff in seine persönliche Freiheit durch bedürfen werde. Daß die Pariser Freunde seit dem Tage von Faschoda nicht mehr zu haben sind und daß man sich an der feinen juristischen Beistand beim Regierungspräsidenten von Potsdam Spree noch schwieriger zeigt als an der Seine, ist Beschwerde erhoben.
öffentliches Geheimniß. Darnach sind allein Eng- Nicht schuldig des Wohlwollens! Durch die Presse liefen land und Amerika übrig geblieben. Allen gegentheiligen fürzlich einige angebliche Aeußerungen des Großherzogs Behauptungen zum Trozz steht fest, daß die Vereinigten von Baden über soziale Probleme, die zwar feinerlei Verständniß Staaten wenig Neigung zu dem ihnen angesonnenen Ge- für die Sozialdemokratie verriethen, aber ein gewisses soziales Wohlschäft zeigen, so lange Rußland nicht mehr als Gehen wollen zeigten. Die Wendungen flangen im Munde des äußerst laffen in der Philippinen - Angelegenheit bietet, und daß die friegervereinlich gesonnenen Großherzogs, der in Stumm seinen Grafen Murawjew und Lamsdorff( der Leztere kommt stärker Rathgeber verehrt, recht verdächtig. In der That wird nun in Betracht, als gemeinhin angenommen wird) von weitergehenden auch badisch- offiziös erklärt, daß jene Veröffentlichung einem Gespräch Bugeständnissen an die große Republik des Westens nichts wissen entnommen sei, dessen Zusammenhang ein anderer war als der wollen. Herr Witte hat demgemäß sein Augenmerk zugleich auf mitgetheilte, und dessen Sinn nicht richtig wiedergegeben wird. England gerichtet und zum Mißvergnügen seiner beiden diplo- Die Bublikation könne deshalb nicht als authentisch betrachtet matischen Kollegen von der Möglichkeit geredet, durch Herstellung werden. eines ostasiatischen modus vivendi den guten Willen Also nicht! Von den Aeußerungen waren besonders die der Londoner Börse zu gewinnen." National- Sozialen arg entzückt, deren monarchistische Gesinnung zur So der Hamburger Korrespondent". Richtig ist, daß die Zeit ja auf so schwere Proben gestellt wird. Sie werden sich nun russische Diplomatie Himmel und Hölle in Bewegung fest, um Geld unter den Bundesfürsten einen anderen aussuchen müssen, an dem zu betonunen- und zwar handelt es sich diesmal um die kleinig fich ihr Glaube an die soziale Monarchie emporranken kann.- feit von zunächst 500 millionen Rubel, wohlgemerkt zunächst. Denn diese Summe genügt bei weitem nicht. Das der Ausweisungspolitik des Herrn v. Köller begeistert zustimmen, Unsere Patrioten". Während unsere ostelbischen Junker Defizit ist in Rußland chronisch und pernament, wie weiland in find sie auf der anderen Seite eifrigst bemüht, der Zentenoth" Frankreich vor der Revolution.
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Die Regierung geräth immer tiefer in Weltpolitit" und in durch Seranziehung polnischer, ruffischer und galizischer Arbeiter abzus Schulden und das elend regierte Volt immer tiefer in Armuth. Dank der helfen. All die Arbeiter slavischer Abkunft, die Czechen, die Polen , hat ein Hannoverisches Schöffengericht ein paar Paragraphen greulichen Mißwirthschaft ist der Ackerbau in fast der Hälfte des bie tussen, die sonst als die größten einde des DeutschLandes zu Grunde gerichtet Mißernte folgt auf Mißernte. Bonthums" verschrien werden, sind den Großgrundbefizern des ins Leben zurückgerufen, die unsere Posadowsky's vielleicht zu fast der Hälfte der Bevölkerung können nicht nur die Steuern nicht Oftens hochwillkommen, wenn sie mur bereit sind, billiger und neuen gesetzgeberischen Geniestreichen anreizen. Griftirte da aufgebracht werden, sondern sie erheischt noch Zuschüsse, wenn sie der Thatsache, daß die in der Kultur viel niedriger stehenden Slaven mehr zu schuften, als die einheimischen Arbeiter. In einst in Hannover ein Polizei- Strafgesetz vom 25. Mai 1847, nicht Hungers sterben soll. das folgende Bestimmungen enthielt: den Often immer mehr überschwemmen, erblickt eine in der Köln . 23o soll da das Geld herkommen für die Weltpolitik? $ 59. Fabrikanten, Schiffer, Handwerker, Handwerks- Man sieht, der ideale" Entwaffnungsplan des garen hatte einen 8tg." beröffentlichte Einsendung eine nationale Gefahr". Als Abhilfe gefellen und sonstige Arbeiter, welche, um Forderungen fehr realen Finanzhintergrund oder richtiger: den Hintergrund der Arbeitern, die ja per Sonderzüge nach dem Osten gebracht werden empfiehlt der Einsender die Heranziehung von italienischen durchzusehen, die Einstellung die Einstellung ihres Gewerbes oder ihrer Finang losigkeit. Arbeit verabreden, dazu auffordern, oder damit bedrohen, sind, wenn sie nicht auf Befehl der Obrigkeit zur Ordnung ist thatsächlich bankrott. Die so lang und so oft genarrten damit die lieben deutschen Landsleute ordentlich ge= Das Reich, welches in gierigem Landhunger die Welt erobern will, tönnten das Leytere, um den Fahrpreis zu ermäßigen. Ganz recht! Für die Lebensmittel die Grenzen gesperrt, zurückkehren, mit Gefängniß bis zu vier Wochen oder mit Geld- Franzosen, die dem Bumpus von Petersburg schon fünftausend schröpft werden können, für ausländische Arbeitskräfte buße bis zu 50 Thalern zu belegen, vorbehaltlich etwa sonst er- Millionen geborgt haben auf Nimmerwiedersehen, sind durch forderlicher polizeilicher Maßregeln. Staatssubvention durch Gewährung billiger EisenbahnSchaden flug geworden. Die Amerikaner sind zu" smart", unt § 60. Mit gleicher Strafe sind Verrufserklärungen durch Bankroteuren zu pumpen und England? Herrn Witte muß es fahrten, damit sie um so billiger den Junkern zu frohnden verHandwerksgesellen oder sonstige Arbeiter zu ahnden." arg auf den Nägeln gebrannt haben, als er in England um gut mögen, im Julande aber möglichste Beschränkung der Auf Grund dieser Paragraphen hat das hannöverische Wetter bat, und um guten Pump. Es geschah das zur Zeit der reizügigkeit, hohe Fahrpreise, um den ländlichen Arbeitern Schöffengericht am 28. Dezember 1898 einen Zimmerer ver- legten großen Flottendemonstration Englands, die, troß allem die Flucht in die Stadt" möglichst zu erschweren, nebeurtheilt, der in einer Versammlung beantragt hatte, über Gerede zum Gegentheil, nicht Frankreich in erster Line galt, das find in Kurzem die Wünsche unserer Patrioten. einen Bauplatz die Sperre zu verhängen. sondern Rußland . Damals hellte der Himmel sich plötzlich an, und log speziell mit Bezug auf Ostasien , das Blaue vom Dentschrift des auf: Rußland bot England eine friedliche Auseinandersetzung Die Fleischnoth hinweg zu disputiren, bemüht sich eine Deutschen LandwirthschaftsHimmel herunter. Doch John Bull kennt seine Pappenheimer und raths, die dem Reichskanzler, Bundesrath und den deutschen Staatsregierungen unterbreitet worden ist. Zugegeben in dieser Denkschrift wird nur, daß die Preise für lebende Schweine und frisches Schweinefleisch gestiegen find, abgeleugnet wird die Preissteigerung auf Rindfleisch, Hammelfleisch und Geflügel. Des Weiteren kehrt die schon oft widerlegte Behauptung wieder, die deutsche Landwirthschaft sei im Stande, den Fleischbedarf der Nation zu decken. Im Uebrigen macht die Denkschrift die Gebühren Damit sind selbstverständlich auch jene famosen Polizeider Schlacht und Bichhöfe für die hohen Preise verantwortlich. Strafparagraphen aufgehoben, und, wenn das Schöffengericht Die Denkschrift flingt aus in dem Verlangen an die Regierung, auf Grund einer längst ungiltigen Bestimmung sein Urtheil geauch in Zukunft eine ziel bewußte, feste, keinen Schwankungen fällt hat, so hat es eine der erstaunlichsten Rechtsrath betitelte Bundestag in Sachen Lippe gefaßt hat, ist, wie die der Agrarier in das allgemeinverständliche Deutsch übersetzt, soviel Der Beschink mit dem doppelten Boden, den der Bundes- unterworfene e u chenpolitit" zu treiben, was, aus der Sprache widrigkeiten gegangen. Aber wir wundern uns über nichts mehr. Das Schöffen- National- Zeitung" hört, gegen eine Minderheit von etwa heißt, als daß die Grenzen auch fernerhin gesperrt bleiben sollen, gericht hat vielleicht nur zehn Stimmen gefaßt worden. Es war ihm ein Kom damit die nothleidenden Viehzüchter auf Kosten der Konsumenten sich den gesetzlichen Zustand von promiß vorauf gegangen zwischen den vor mehreren Monaten weiter bereichern können.- morgen borgeahnt, einen Zustand, in dem die Obrigkeit gestellten, den Ansprüchen Schaumburgs weit entgegenkommenden einfach zu befehlen hat, ob sie einen Streit haben will preußischen Antrage und dem vor einigen Wochen erwähnten deutscherseits verfügten Erschwerungen bei der Einfuhr amerikanischer In Amerika breitet sich eine Protestbewegung aus gegen die oder nicht, und wo es nur noch allerhöchst privilegirte und fäch fifchen, der unter einer Verwahrung der Zuständigkeit waaren in Deutschland . Aus New- York wird z. B. berichtet, daß tonzessionirte Arbeitseinstellungen geben wird. des Bundesraths die Berechtigung der Landesgesetzgebung von die falifornischen Obstzüchter bei der Bundesregierung wegen der In den mittelalterlichen Polizeibestimmungen wird man Lippe- Detmold zur Regelung der Angelegenheit ausdrücklich anerkennen deutschen Maßregel gegen die Obsteinfuhr vorstellig werden. gewiß noch mehr interessante Anregungen für unsere moderne wollte. " Sozialreform" finden.- Waarenhaus Besteuerung. Wie die Staatsbürger- Beitung" erfährt, ist der Entwurf eines Gefezes, betreffend die Besteuerung der großen Waarenhäuser, im preußischen Finanzministerium festgestellt. Man hofft, ihn noch in dieser Session dem Landtage vorlegen zu können.
Herr Witte ist elend abgeblikt.
Das Schöffengericht hatte wahrscheinlich völlig vergessen, daß wir eine Reichsgewerbe- Ordnung besigen, deren§ 152 besagt: Alle Verbote und Strafbestimmungen gegen Gewerbetreibende, Bleibt Deutschland . Wird das deutsche Kapital dumm gewerbliche Gehilfen, Gefellen oder Fabritarbeiter wegen Ber - genug sein, auf den Leim zu gehen und ins russische Danaidenfaß abredungen und Vereinigungen zum Behufe der Erlangung springen? günftigerer Lohn- und Arbeitsbedingungen, insbesondere mittels Die Nellametrommel wird bald gerührt werden. Auf Einstellung der Arbeit oder Entlassung der Arbeiter, werden aufgepast!- gehoben.
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Die Stadt Beuthen in Oberschlesien hatte bereits im Juli vorigen Die Einführung der Erdrosselung& ftener macht Fortschritte. Jahres eine Besteuerung der Waarenhäuser, und zwar nach der Höhe des von denselben beschäftigten Personals, beschlossen, und
Dem Beschluß sieht man diese Verlegenheitsmache deutlich an. Darum ist auch die Welt noch uneinig, ob der Schaumburger oder der Biesterfelder mehr Entgegenkommen gefunden hat. In Wahrheit Die geheimen Verhandlungen Deutschlands und Eng- hat man eben in der Mehrheit die preußischen Ansprüche zivar ablands, die vor einiger Zeit viel von sich reden machten, sollen be- gewiesen, aber doch nur in Gedanken, und so hat man sich in kanntlich die in portugiesischen Besiz befindliche Delagoabai betroffen dem Kompromiß" geeinigt, nichts zu sagen. Die Politik des haben. Auf die damals getroffenen Abmachungen, über die Hofmarschalls aus Stabale und Liebe" ist noch immer maßgebend, Authentisches nicht bekannt ist, wird scheinbar einiges Licht geworfen und ein heutiger Schiller, der derlei Größen auf die Bühne bringen burch eine Veröffentlichung der portugiesischen halbamtlichen würde, braucht um Modelle nicht verlegen zu sein.- Commercio ". Sie schreibt über die englisch - deutschen Abmachungen: Die Inschrift- die Inschrift! Das„ Berl. Tagebl." stellt der Bezirksausschuß zu Oppeln hatte diese neue Gewerbesteuer auf Wir können versichern, daß die erfolgten Abmachungen feinerlei in Grgänzung unserer gestrigen Mittheilung über 2ucanus' die Dauer von zwei Jahren am 24. Oktober desselben Jahres be thatsächliche Gebietsabtretungen oder die Ver- eigenartige Ehrung der Märzgefallenen die Geschichte stätigt. Nunmehr hat auch das Finanzministerium zu zichtleistung auf die portugiesische Staats: neuen Steuer für die Dauer von der Vereinfachung des Gitters und der Inschrift übersichtlich der jouveränität in sich schließen. Es handelt sich lediglich um dar. Erster Entwurf: Monumentales Gitter und ebenso aus Genehmigung ertheilt. von zwei Jahren seine Diese neue Steuer ist in die Form die wirthschaftliche Erschließung unserer Kolonie mit Hilfe ausgestaltetes Portal. Magistratus fand daran Wohlgefallen; allein eines Nachtrages zur Gewerbesteuer- Ordnung der Stadt ländischer Kapitalistengruppen. Um hierbei einer für die ruhige er befürchtete. die Zeichnung würde beanstandet werden. Beschluß: Beuthen D.-S. gekleidet. Die Steuer richtet fich nach Entwickelung der Kolonie schädlichen Konkurrenz verschiedener Aenderung des Entwurfs, Vereinfachung, Kostenverminderung. dem Ertrage des Geschäftes und nach der Zahl des Geschäftspersonals Nationalitäten vorzubeugen, ist eine Abgrenzung des Geschäfts- und weiter Entwurf: Stilgemäßes Gitter, ebenso Portal, kein( Berkäufer und Berkäuferinnen inkl. Lehrpersonal). Sie beträgt Unternehmungsfreijes derjenigen Nationalitäten vorgesehen, welche Brunt, feinerlei Auffälligkeit, aber würdig ernst. Magistratus nidt ½ pet. des Geschäftsertrages und als Zuschlag dazu wird dann wegen ihrer örtlichen Nachbarschaft zumeist geneigt sein beifällig. Aber es ist doch noch am Ende zu auffällig. Noch noch erhoben bei höchstens 40 Angestellten je 30 M. pro Jahr für würden, an der kommerziellen Bearbeitung des Koloniegebietes einfacher. Beschluß: Weitere Vereinfachung eintreten lassen. jede im Gewerbebetriebe beschäftigte Person; bei höchstens 60 An theilzunehmen. Dritter Entwurf: Spartanischste Einfachheit, nichts Unnüßes an gestellten je 40 M., bei höchstens 80 Angestellten je 50 M. und bei Dekoration. Nüchtern gehaltenes Gitter und über dem Eingang mehr als 80 Angestellten je 60 M. pro Person. Ein in Beuthen bes die Inschrift: Den Märzgefallenen." Jest findet stehendes Waarenhaus der Gebr. Barasch würde demnach eine Magiftratus nichts mehr auszusetzen und beschließt endlich die Aus- jährliche Steuer von 8000 M. zu entrichten haben. führung der Zeichnung. Aber Lucanus ist ein Fanatiker der Einfachheit. Die Inschrift enthält ihm genau zwei Worte zu viel. Die Inschrift Inschrift!-
Danach würde es sich also um Abmachungen zu Gunsten deutscher und englischer Kapitalistengruppen handeln.
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Rußland ist wieder auf Bumpersfüßen das wird zwar von den russischen Breß- und sonstigen Stofaten aufs heftigste geTeugnet, ist aber wahr. Die Kassen des Koloffes auf thönernen Füßen find leer und Herr Witte, der vielgewandte Finanzminister, ist am Ende seines Geldes und seines Lateins. Trotz der verzweifeltsten Anstrengungen hat er nicht die Mittel zur Anarchisten gesucht! Die Polizei bemüht sich vergeblich, in Durchführung der von ihm heilig und theuer ver- Deutschland Anarchisten aus dem Boden zu stampfen. Selbst durch sprochenen Goldwährung. Der in diesen Dingen sehr gut Massenverhaftungen vermag sie diese von ihr so heiß geliebten unterrichtete Hamburgische Korrespondent" schreibt hierüber unter Schredgeister nicht zu erzeugen. In Hannover versuchte man undem Titel:„ Russische Finanznöthe" wie folgt: längst eine große Attion. Volle 25 Anarchisten" wurden verhaftet. „ Herr v. Witte hat in jüngster Zeit von zwei Seiten her An- König Stumm gab in seiner Herzensfreude über den Sieg seiner fechtungen zu bestehen gehabt. Indessen der Nothstand in drei- Sache ein Champagnerfrühstück und brachte einen erhebenden Trinkzehn Gubernien des Bentrums und des Ostens spruch auf unsere theuren Anarchisten" aus. Jetzt nach 6 Wochen immer bedrohlichere Proportionen annimmt, wirkt der unist die polizeiliche Großthat schmählich zu Ende gegangen. Alle Ver günstige Ausfall der legten Ernte fo furchtbar hafteten sind nach und nach freigelassen und das Verfahren eingestellt auf den Getreide Export ein, daß die Handels- worden. Es wird der Polizei nichts übrig bleiben, als nunmehr bilanz des laufenden Jahres von derjenigen der Vorjahre wesent- aufs Neue auf die Anarchistensuche" zu gehen. lich verschieden sein wird. Konnte bisher ein gut Theil der
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Salonpolitiker gehört es, die gegenwärtige Entwidelung rosenroth Krifis Wehen? Zu den Gepflogenheiten unserer leitenden und himmelblau zu schildern. Bei den letzten Etatsdebatten versicherte noch der Schatsekretär Freiherr v. Thielmann, daß went auch der Gipfel vielleicht erreicht sei, so doch von einem Herabsteigen auf der Treppe noch keine Anzeichen sich bemerkbar machen" Besonders über die Zuckerindustrie hatte der Schatzsekretär hoffnungsvolle Ansichten:
" Der Buder wird, wie sich nach den bisherigen Ergebnissen erwarten läßt, in diesem Jahre nicht weniger als neun MilIionen Ueberschuß liefern. Das ist ein sehr erfreuliches Ereigniß, denn es zeigt deutlich, daß der Deutsche , dessen wirthschaft= liche Lage zwar keineswegs in allen Theilen des Landes und auch nicht in allen Klassen der Bevölkerung, aber im Großen und Ganzen sich im Laufe der letzten Zeitläufe gehoben hat, gegen wärtig mehr Buder verzehrt als früher."
Dem gegenüber macht die„ Magdeburger Volksstimme" darauf ins Ausland zu zahlenden Zinsen mit Wechseln auf deutsche , eng- Nur gegen Baarzahlung! Wie die Hamb. Nachr." aus aufmerksam, daß in der Zuckerprovinz Sachsen acht 8uder= lische, französische u. s. w. Getreidekäufe gedeckt werden, so wird Berlin erfahren, erscheint es nicht ausgeschlossen, daß der Bundes- fabriken ihren Betrieb eingestellt haben, weil unter den jezigen es jegt einer starken Inanspruchnahme des russischen Goldvorraths rath sich diesmal dem Antrag des Reichstags anschließt, den§ 2 Berhältnissen teine Aussicht auf Gewinn vorhanden ist. bedürfen, wenn der von Herrn v. Witte angenommene Kurs des des Jefuitengefezes( Snternirung und Expatrii. Sind das Anzeichen, daß nach der wirthschaftlichen Fluth die Papiergeldes gehalten werden soll. Die St. Petersburger Finanz- rung) aufzuheben. Von katholischer Seite wird erwartet, daß Ebbe sanft heranschleicht? Noch tanzt man ausgelassen im ges verwaltung macht sich auf so empfindliche Einbußen gefaßt, bei dieser Gelegenheit auch die Lazaristen von dem gegen den schmüdten Bruntsaal, aber im Gebält vernimmt ein feineres Ohr daß der Minister die Schnur des Staatsfädels fefter denn je Jesuitenorden fortbestehenden Verbot werden ausgenommen werden. bereits ein leises, unheimlich- verdächtiges Knistern.-