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Tagesneuigkeiten

Im Dienste kultureller Zusammenarbeit

Gründung einer deutsch   tschechischen

Arbeitsgemeinschaft

chischen Professorenfachverbandes bedient. staatliche Fortbildungslehrgang für die Germa

Sonntag, 5. August 1934

fach gesperrt, weil dort offenbar nicht viel zu, helen war und die Situation der Arbeitslosen ihm

Strandgut aus Polen  

Nr. 181

mung abzusehen, da sonst sein kostbares Leben gefährdet sei, hatten die Putschisten den Minister

feine grauen Haare wachsen ließ. Generationen Gbingen, 4. August. Polnische Fischer von mit einer Schnur am Balkon festgebunden. Jam. find im Gragebirgsbau in Zinnwald   herangewach der Salbinsel el begegneten auf der merschade, daß der Fey in dieser einzigartigen sen und grau geworden. Einem Herrn Tomás blieb Heimkehr vom Fischfang einige Meilen von der Situation nicht auf die photographische Platte es vorbehalten, sie in der Zeit der größten Arbeits- Stifte entfernt schwimmenden Baumſtämmen, gebannt worden ist. Es wäre eine gar zu nette losigkeit durch Sperrung des jahrhundertealten Möbe I st i den, verschiedenen Gegenständen Juſtration zu der schönen Lesebuchlegende des Erzbergbaues brotlos zu machen. Von den Hun- und sogar ganzen Hütten, die auf Regimes von dem geistesgegenwärtigen und derttausenden oder vielleicht Millionen, welche die- den Wellen trieben. Es handelt sich um tra u Das Schulministerium veranstaltet seit dem fer eine verlorene Prozeß verschlingt, hätten sich rige ll eberreste des großen Hoch- ungebeugten" Minister gewesen. Als die beiden Jahre 1933 in den Ferien Schulungskurse die bescheidenen Erzgebirgler, an hartes Brot gewaffers in Polen  , die am besten den Fascisten, Fch auf dem Balkon und Neustädter­für Mittelschulprofessoren, die vor wöhnt, noch manches Jahr samt ihren Familien fatastrophalen Umfang der leberschwemmungen Stürmer unten auf der Straße so einander ge genüberstanden, gerieten sie sich vor allem Volk allem den jüngeren Professoren Gelegenheit geben, erhalten können. Von der Zwangsverwaltung, im Weichselgebiet erkennen lassen. derart grimmig in die Haare, daß die Putschi. sich in der zweiten Landessprache" zu vervoll­auch von der eventuellen Zwangsversteigerung des sten in der Bundeskanzlei, trotz der Ungemüt kommnen und darüber hinaus die Kultur der Wiener   Palais des Herrn Ferdinand Zdenko Lob­Feh am Schnürchen. Einer der pathetische- lichkeit ihrer Lage, in ein breites Schmunzeln anderen Landesbewohner genauer kennen zu ler­kowicz werden die Zinnwalder keinen Groschen nen. Die Initiative zu diesen Kursen ging vom ausbrachen. Der eine, der unten stand und sich in als Verdienst sehen, aber uns scheint es, daß sich sten Schwätzer des Austro- Fascismus ist der Mi­Sektionschef für das Mittelschulwesen, Doktor nister Fey. Von jeher war es seine Spezialität, Freiheit befand, wollte das Prestige des unsäg­Spiset aus, der sich zur Durchführung dieser langsam ein verdientes Schicksal erfüllt. mit seinen militärischen Tugenden zu proßen Tich blamierten Blutregimes wahren und rief tsche= Aufgabe der Unterſtützung des deutschen und der Schwere Cholera- Epidemie in Indien   und sich als den altbewährten Theresienritter aus, daß er jetzt auf jeden Fall ſtürmen laſſe. chne Furcht und Tadel hinzustellen, den selbst die Der andere aber, der oben am Schnürchen agier. London  , 4. August. Im Bezirk Gan Sölle nicht schrecken kann. Daß man dem schneite, schrie totenbleich hinunter, daß das auf keinen nisten tschechischer und slowatischer Nationalität ja in der indischen Provinz fand heuer im Juli in Plan bei Marienbad Madras ist eine entfelice digen Herrn keinen Mangel an Brutalität vor. Full geschehen dürfe und daß man unbedingt zu statt. Der entsprechende Lehrgang für Profes- Cholera epidemic ausgebrochen. werfen kann, hat seine unmenschliche Haltung einer Einigung kommen müsse." Ich befehle soren deutscher Nationalität, die im Tschechischen Zwanzig Aerzte haben sich unverzüglich von Kal in den Febertagen bewiesen, als er unfair ge- Ihnen," schrie der ängstliche Mörder dem Kol­fortgebildet wurden, in Piset. futta aus in in Flugzeugen an Ort und Stelle mit mug war, die heldenmütigen Barrikadenkämp- legen zu, den Leuten, die die Bundeskanzlei  Den staatlichen Lehrgang in Plan organi- Arzneimitteln begeben. Die Landstraßen sind bei- ser des Schußbundes in der rüdeſten Weise zu besetzt haben, freies Geleite zu geben!" Neu­fierte der Reichsverband deutscher Mittelschul- nahe unpassierbar infolge der ungeheueren Zahl beschimpfen. Der Maulheld ließ es sich auch dann städter- Stürmer brüllte puterrot zurück, daß lehrer. Leiter des Lehrganges war Prof. Dr. der von Ochsen gezogenen großen Karren, auf nicht nehmen, die mit Hilfe der Kanonen ge- Feh überhaupt nichts zu befehlen habe, da alle Kubelka aus Brünn  , dem die Prof. Dr. denen die Toten zu den landesüblichen Scheiter- stürmten Wohnbauten der Arbeiterschaft zu in- Exekutiv  - Rechte auf die Rumpfregierung über. Preißler( Reichenberg) und Dr. Longin hausen befördert werden. Die amtliche Liste der spizieren und als dem Herrn angeblich dabei gegangen seien. Feh wußte, daß die Putschisten ( Prag  ) als Dozenten zur Seite standen. Da Toten verzeichnet bisher allein mehr als 1000 außer Uebungen zum Reinsprechen und Stil auch fer, man befürchtet jedoch allgemein, daß die seinen Bundeskanzler" umgebracht hatten. Einführungen in die Sudetendeutsche Voltstunde Sahl weitans höher ist, weil viele Bauern aus Trotzdem wollte er ihnen freies Geleite erſchlei. ( Dr. Longin) und in die Deutsche   Gegenwarts- Angst vor Anmeldung bei den Behörden ihre To­chen, nur um selbst ungefährdet aus dem Schla. literatur( Dr. Preißler) geboten wurde, ergab ten sofort dem Feuer übergeben. Die Arbeit der massel herauszukommen! Ein Held, wie er im sich in den Aussprachen im Anschluſſe an die Vor- Aerzte ist außerordentlich erschwert durch die A b- Buche steht, würdig des Regimes, in dessen blu. träge und lebungen vielfach Gelegenheit, Fragen neigung der Eingeborenen ge­tigen Diensten er steht, furzum, ein Mensch, mit des gemeinsamen tulturellen Lebens der Tschechen gen das Impfen, weil sie befürchten, den untrüglichen Merkmalen des„ geborenen und der   Deutschen zu erörtern. Außerdem wurden durch eine solche Impfung die Göttin, auf Führers" brutal und feige! auch fulturelle und politische Tagesfragen sachlich deren Zorn sie die Massenerkrankungen zurüd­und ruhig erörtert. führen, noch mehr zu reizen! Auch die Zen­Als Ergebnis dieses Zusammenwirkens von tralprovinzen und die vereinigten Provinzen In­tschechischen und deutschen Mittelschulprofessoren diens sind von der Choleraepidemic erfaßt, die fam es zur Gründung einer Arbeits- fchon mehr als 5500 Opfer feit Anfang Juli gemeinschaft für vergleichende 1934 gefordert hat. In den Zentralprovinzen fichechisch   deutsche Volkskunde. allein starben in der vorigen Woche 1500 Men­Außerdem versprachen die tschechischen Professoren schen. ihre Mitarbeit an den vom Reichsverband deut­scher Professoren geplanten„ Blätter für den Tschechischunterricht".

Aus dem Hause Lobkowicz

Wiener bürgerliche Zeitungen vom 19. Juli bringen folgende Nachricht, welche nur bei jenen Erstaunen wecken wird, welche über die Zustände in der famosen Verwaltung des Herrn Ferdinand Zdento Lobkowicz nich orientiert sind:

Das Palais Lobkowicz unter Zwangsver waltung. Fürst Ferdinand Zdenko Lobkowicz, eine der markantesten Erscheinungen der Aristo­tratie, hat einen Prozeß verloren, der ihn dazu verpflichtet, 5000 Pfund zu bezahlen, da sonst das ihm gehörende   Wiener Palais auf dem Lobkowitz­play von der Zivangsversteigerung bedroht ist. Der Fürst, der in der   Tschechoslowakei Bergwerke be= sigt, schloß vor mehreren Jahren mit dem   Wiener Staufmann Heinrich Tiefenbrunn einen Vertrag ab, der den   Fürsten zur Lieferung einer großen Zinnersmenge verpflichtete. Da der Fürst jedoch nicht in der vereinbarten Weise liefern konnte, wurde er auf Erfüllung geflagt. Durch Dr. Anton Kantor behauptete er, nicht in der Lage zu sein, das gewünschte wolframhaltige Erz in seiner be­sonderen Zusammenschung auftreiben zu können und erklärte im übrigen, seinen Bergbau aufgege= ben zu haben. Der Fürst wurde jedoch zur Liefe= rung verurteilt und der Kaufmann führte darauf­hin Erefution. Und zwar befam er die gerichtliche Ermächtigung, auf Rechnung des   Fürsten die in Frage kommenden Erze anzuschaffen. Ueberdies wurde Fürst Lobkowicz auferlegt, einen Vorschuß in der Höhe von 5000 Pfund zu erlegen. Als der Fürst diesen Betrag jedoch nicht bezahlte, führte der von Dr. Traugott Winkler vertretene Kauf­sann Egetution, indem er das   Wiener Palais des  Fürsten unter Zwangsverwaltung stellen ließ und die Zwangsversteigerung beantragte. Gegen diese Erefution erhob nun der Fürst eine Oppositions­flage, in der er erklärte, daß er weder die ver­langien Erze beschaffen tönne, noch infolge der strengen Devisenbestimmungen in der Lage sei, einen derart hohen ausländischen Geldbetrag auf­zutreiben. Neber die behaupteten Kalamitäten bei der Geldbeschaffung wurde der Sachverständige Dr. Eugen Schopf einvernommen, der erklärte, daß die Nationalbank für den Bezug einfuhrfreier Waren für Desterreich und die   Tschechoslowakei unter Ein­haltung eines besonders vorgeschriebenen Weges jede Menge von Devisen zur Verfügung stelle. Im Hinblick auf diese Angaben, sowie über die Liefe­rungsmöglichkeiten des strittigen Eraes wles das Gericht schließlich die Klage ab, so daß das Palais auch weiterhin unter Zwangsverwaltung bleibt. 75000 Pfund bedeuten mehr als 600.000 Kč; hier sind ganz bestimmt die in die Hunderttausende gehenden Prozeßkosten nicht inbegriffen und das find Prozesse, welche mit dem Streit zwischen Vater und Sohn   Lobkowicz nicht oder wenigstens nicht direkt zusammenhängen. Der Zentraldirektor Tomáš hat in derselben Zeit, in welcher er die Kohlenförderung am Rudiah- II- Schacht unge­heuerlich in die Höhe gehen ließ, dem nachbar­lichen Kohlenbesis jedoch so ungewöhnliche Hinder­niffe wie seine berühmten Kohlengärten den Weg legte, den Zinnwalber Bergbetrieb ein­

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eine verirrte Kugel am Rodkärmel ſtreifte, mach ten die willfährigen Presseschmocks der Gleichge. schalteten eine ganze rührfelige Heldengeschichte daraus. Nun, der„ tapfere" Fey hat inzwischen Proben seines Männermutes gegeben, als er, in der Bundeskanzlei eingeschlossen, die Putschisten um sein Leben anwinselte. Kläglicher und un­würdiger hat sich kaum jemals ain Mann be­nommen, als es dieser Theresienritter tat. Die Ond"-Korrespondenz weiß über das schmähli­Eine   Masaryk- Büste als Stiftung. Der Autor de Verhalten des sauberen Herrn weitere charak. des 7 Meter hohen Denkmals des Präsidenten der teristische Einzelheiten zu berichten. Als der   Republik in   Boskovice, Jaroslav Oderský, arbeitet an der Beendigung seines neuen Werkes, Ritter Fey vom Balkon herab mit dem draußen stehenden Miniſter Neustädter-   Stürmer verhan- Ueberlebensgröße. Das Denkmal ist aus weißem einer Büste des Präsidenten der Republik in delte und ihn dringend bat, von einer Erstür- Schieferstein hergestellt; aus dem gleichen Wia­

Christkatholische Gerechtigkeit

96

CH

403 32 Sufionded

Diese   Justitia Ist das Fundament des katholischen   Oesterreich

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terial besteht auch der zwei Meter hohe Sockel mit dem gemeißelten Staatswappen. Die Gesamthöhe des neuen Werkes beträgt mehr als drei Meter. Da es ein besonderer Wunsch des Autors ist, daß das Wert eine Stadt oder eine Gemeinde erhalten soll, der die finanziellen Mittel fehlen, um dem Präsidenten der Republik ein Denkmal errichten zu fönnen, werden auf diesem Wege die zuständigen Faktoren aufgefordert, das Werk persönlich zu be­ichtigen und wegen der Uebernahme mit dem Autor direkt zu verhandeln. Das Werk befinde sich im Steinbruch des Herrn Soška in Bosto vicc, cttva 10 Minuten von der Bezirkskranken­versicherungsanstalt entfernt.

Deffentliche Wettbewerbe. Die Zentralsozial versicherungsanstalt in   Prag schreibt einen öffents lichen Wettbetverb für den Bau einer Zufahrts straße und für den Unterbau eines Schleppgelei ses in Vyšné Hágy in der Hohen Tatra aus. Die detaillierten Bedingungen werden am 5. August 1934 im Amtsblatt der Tschechoslowati­schen Republik in   Prag III., Karmelitská ul., veröffenlicht. Die Staatsbahndirektion in  Brünn vergibt die Lieferung von Eisenwaren( mit Ausnahme von Schrauben und Nieten) sowie die Der Lieferung von Gebrauchsgegenständen. authentische Wortlaut dieser Ausschreibung ist im ..Amtsblatt der Tschechoslowakischen Republik", im Amtsblatt des Landesamtes   Brünn und im An­zeiger für die Eisenbahnen und die Schiffahrt".  Prag, vom 11. August 1934 enthalten.

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Vom Rundfunk Empfehlenswertes aus den Programmen: Montag:

Brag, Sender 2.: 10: Schallplatten, 10.20: Deutsche Nachrichten, 10.30: Schallplaten, 12.10: Schallplatten, 13.30: Arbeitsmarkt, 15.15: Ston­zert des Salonorchesters, 17.50: Schallplatten, 18.20:   Deutsche Sendung: Summer: In Memoriam Dr. Benedikt Brandt, 18.35: Garten­architeft Schlägel: Das Siedlungsproblem und die Griverbslosen, 18.55: Deutsche Presse, 19.10: Edhallplatten, 20.45: Uebertragung vom französ sischen Musikfestival in Vichy. Sender S.: 14: Kla­bierkonzert, 14.30:   Deutsche Sendung: Schallplatten.   Brünn 12.30: Konzert des Dr chesters der arbeitslosen Musiker, 17.45:   Deutsche Sendung: Biberle: Tiger auf Jawa, 18.05: Dr. Steinermahr: Wissenswertes aus der englischen Li­teratur, 18.20:   Grieg, 19.30: Harmonikasolo. Mährisch- Dftrau 18.20:   Deutsche Arbeitersendung: Dr. Lederer: Aenderungen des   Kapitalismus.

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Dienstag:

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Brag, Sender 2.: 10: Schallplatten, 10.20: Deutsche Nachrichten, 12,10: Schallplatten, 12.30: Konzert des Salonorchesters, 13.40: Schallplatten:  Brahms, 18.20:   Deutsche Sendung: Dichterstunde,  Brahms, 18.20:   Deutsche Sendung: Dich terstunde, 18.55: Deutsche Presse, 21: Konzert des Orchesters der   Prager Sendestation, 22.15: Tanz mufit, 22.45:   Englische Nachrichten. Sender S.: 10.30: Orchestertonzert, 14.40: Lieder von Teles mann, 15: Deutsche Presse. Brünn 11:   Schall platten, 17.55: Ronzert der Wiener Philharmoni ter auf Schallplatten, 18.20:   Deutsche Arbeitersen­dung: Soziale Informationen, Kromer: Kudlich in seinen Briefen. Mährisch- Oftrau 15.15: Orche Sterkonzert, 22.45: Tanzmusit. Breßburg 18: Schallplatten. Rafchau 18: Liederkonzert.

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