«fcMTSonntag. 18. September 1934Krieg de« Infektionskrankheiten!Schnuller, vorgekostete» Essen im Löffel, abgebisfeneNahrungSmittü usw.)! Gebt euren Kleinkinoernnicht» Unrechte» und nicht» Schwerverdaulicke» zuessen denn ibr schädigt sie dadurch und damit ihreWiderstandskraft.6. Vorsicht bei kranken oder krankheitrverdäch»tigen Tieren!.7. Schützt rechtzeitig jede kleinste Wund« vorVerunreinigung oder laßt sie schützen. Sie kann dieEintrittspforte für Bakterien und damit der Ausgangspunkt für Erkrankungen und späterer Arbeitsunfähigkeit fein.8. Meldet der Behörde alle Zustände, die mitder Gesundheitsfürsorge und Krankheitsverhütung inWiderspruch stehen.9. Wenn ihr erkrankt, dann: a) laßt euch rechtzeitig beim Arzt behandeln, b) befolget genau dieAnordnungen der Aerzte.10. Saht euch und eure Kinder rechtzeitig impfen!(Diphtherieschuhimpfung l)Die Infektionskrankheiten fordern alljährlichauch heute noch zahlreiche Opfer und ihre Bekämpfung kostet Millionen und Millionen Kronen(Behandlung, Transportkosten, Anstaltspflege usw.)Die Prophylaxe beträgt nur einen Bruchteil dieserAusgaben. Die Differenz könnte für produktive Arbeitslosenfürsorge verwendet werden. Die systematisch aufgcbaute Prophylaxe ist ein Segen überalldort, wo sie durchgeführt und befolgt wird.Vergeht nicht, dah unter der Leitung ärztlicherJacharbeiter eure Mitarbeit und eure Gefolgschafthiebei unentbehrlich ist in eurem Interesse, in demeurer Familienangehörigen und in dem eurer Mitmenschen! Dr. T.Die gelbe TeufelinMvrderi« in ML««erklelder»Jagd»ach einer 27jShrtsen am de« Halde« Erdballwar und ihre Vermutung wurde zur Gewißheit,als sie in der Personenbeschreibung der Verschwundenen die ehemalige Schülerin Emilie Bea-kran und spätere Frau Rhaw erkannten.Schwefelsäure im Flugzeug.Eine wahre Treibjagd wurde nun gegen die„gelbe Teufelin" in Szene gesetzt, doch konnteauch nicht eine Spur der Attentäterin entdecktwerden. Als man lange Zeit hindurch von ihrnichts mehr hörte, tvurde die Sache ad acta ge legt. Man vermutete, daß Frau Rhaw Selbst»nwvd begangen habe.Im yahrc 1980 erfuhr man aber wiedervon ihrer Existenz. Es war. in Florida. Einereiche Dame der amerikanischen Gesellschaft, MrS.Bagwcr, wollte in ihrem Sportflugzeug zu einemFlug starten, als man im letzten Augenblick eineverblüffende Feststellung machte. Auf der Maschine war ein offenes Gefäß mit Schwefelsäurederartig ausgestellt, daß sein Inhalt nach demStart sich auf die Flügelbespannüttg der Maschineergießen und diese durchfresscn muhte. Wäre derteuflische Anschlag gelungen, dann hatte es wahr»cheinlich einen verhängnisvollen Absturz gegeben,der Frau Bagwcr das Leben gelastet HÄ te.Bei ihrer Vernehmung gab Mrs. Bagwcran, daß sie kurze Zeit vorher auf dem Flugplatzeine Bettlerin abgewiesen hatte, die sie um einAlmosen anging. Sie beschrieb die zudringlich?Person— und der Polizeioffizier war sofort imBilde. Das konnte nur die verschwundene EmilieRhaw sein.In Australien erkannt.Zwei Jahre spater hörte man wieder vonihr. Damals wurde auf der Landstraße ein Trampermordet aufgefunden. Man hatte ihn vorher inGesellschaft einer Frau gesehen, die durch ihrengelblichen Teint aufgefallen war...Inzwischen hatte es Edwin Rhatv, der ehemalige Gatte der„gelben Teufelin" in Amerikazu einem beträchtlichen Vermögen gebracht. Boreiniger Zeit faßte er den Entschluß, nach Australien auszuwandern und sich in Sidney niederzulassen. Dort wurde ihm eines Tages eineGroßschlächterei zum Kauf angcbotcn. Als EdwinRhaw bei einer Besichtigung des Unternehmensdurch die Halle schritt, fiel ihn: das Gesicht einesArbeiters auf. Er wandte sich an den Aufseher mitder Frage, wer der junge Arbeiter sei.„Er ist seit einem Jahr bei uns beschäftigt,"lautete die Antwort.Rhaw hatte in dem„Arbeiter" sofort seinefrühere Frau erkannt und auch diese erkannte ihnwieder. Ms er von seinem Rundgang wieder zurückkam und an der Stelle vorbeiging, an der die„gelbe Tcufelin" stand, stürzte diese auf ihn losund wollte ihn mit einer Eisenstange niederschlagen. Rhaw aber war schon auf eine Ueberraschunggefaßt getvesen und wich geschickt aus. Im nächsten Augenblick Ivar die Angreiferin unschädlichgemacht. Auf der Polizei legte sie dann ein lückenloses Geständnis ab.Ehetragödie einer SyphilitikerinDie kranke Fra« schießt den Gatten an, weil er sich von ihr ttennen wolletNicht alle ansteckenden Krankheiten werdenzleich leicht übertragen. Die Uebertragbarkeithängt nicht nur von der Widerstandskraft und Emp-sindlichkeit des Körpers ab, sondern auch von derLebensart mancher Menschen und von der Bösartigkeit(Virulenz) der betreffenden Bakterien. Ambesten gedeihen die Bakterien dort, wo kein oderwenig Licht hineinkommt, wo Feuchtigkeit. Schmutzund schlechte Luft vorherrschen. Licht, frischeLuft, Reinlichkeit und Körperabhärtung sind ihre schlimm st enFeinde.Die Erkrankung erfolgt also bosonder» leicht:1. Bei Menschen, die schwach oder geschwächtsind oder deren Widerstandskraft anderweitig in Anspruch genommen ist: a) Bei Kindern und altenüuten; b) in der WiedererholungSzeit nach ebenüberstandenen erschöpfenden Krankheiten(Rekonvaleszenz): c) bei Unterernährung, schlechten Woh-nungSverhältniflen, Not, schwerer, die Jähigkeitcnund Kraft übersteigender Arbeit mit ungenügenderErholungSzeit, seelischen Aufregungen usw.; d) beischlechten Witterungsverhältnissen(Regenzeit, kaltes,feuchte» Wetter, Zugluft, wenig Sonne) usw.2. Bei Menschen, die die ErholungSzeit schlecktauSnützen, die ein ausschweifendes Leben führen, dienachlässig und unsauber sind, bei Schwächung durchLlkoholmißbrauch usw.ö. Dort, wo besonders viel und besonder» virulente Bakterien auf den Körper einstürmen und keineSchutzmaßnahmen getroffen werden.Die Uebertragung der Bakterien geschieht:1. Direkt vom kranken zum gesunden Menschen:Enger Verkehr, Küssen, Berühren, Anhusten, Anniesen usw.'2. Indirekt: a) durch bakterientragende oderkranke Tiere(Insekten, Säugetiere, Vögel); b) durchbakterientragende Gegenstände: Eßbesteck«, Trinkgesäße, Kleider. Wäsch«. Betten, Möbel, Nahrungsund Genußmittel, Bücher, Wohnungen. Luft. Staub,Schmutz, Klosetts usw.Manche Menschen sind so widerstandsfähig, daßsie überhaupt nicht erkranken. Sie tragen aber nacheiner Infektion, die an ihnen wirkungslos haftenden Bakterien mit sich herum(Bazillenträger) undkönnen sie auf andere übertragen, die nun erkrankenkönnen, wenn sie nicht soviel Widerstandskraft(d. h.Schutzstoffe) besitzen wie jene. Auch nach dem glück«lichen Ueberstehen einer Infektionskrankheit kommte» innerhalb einer bestimmten Zeit oder dauernd zkeiner Erkrankung derselben Art mehr, da die wäh?rend der Erkrankung mobilisierten, also wachsamenSchuhstoff« genügen, um die betreffenden Bakterien,gegen welche die Schutzstoffe gebildet wurden, wirkungslos und den menschlichen Körper unempfindlich(immun) gegen sie zu machen.(Die Schutzstoffeschützen immer nur gegen die Bakterien, gegen diesie gebildet wurden und gegen andere nicht!) Dieseselben Bakterien, gegen welche der Gesunde immunist, können nun genau so wie die der oben genannten Bazillenträger bei anderen nicht immunen Menschen die Erkrankung ihrer Art verursachen. AlleKrankheittzverdächtigen, Kränken und Rekonvaleszenten nach Infektionskrankheiten'müssen'daher' al-möglich« oder wirkliche Bazillenausstreuer im Interesse ihrer Mitmenschen durch eine gewisse Zeit, während welcher die Bakterien noch lebenskräftig findvon ihrer Umgebung abgesondert(isoliert) werden.Bei allen von ihnen benützten Gegenständen, diegleichfalls bazillenhältig sein können, müssen dieBazillen durch Kochen Waschen, Ausdampfen, Vergasen, Verbrennen, Verätzen usw. vernichtet werden(Desinfektion).Aber nicht ave Bazillenträger sind zu erfassenund zu isolieren, da manche oft nicht die geringstenKrankheitSerscheinungen zeigen. ES, kann dadurchzur MassenauSbreitung der Infektionskrankheit««kommen, zu Epidemien. Hier hilft nur. ein»: sichselbst schützen, einer Erkrankung vorbeugen, sie verhüten(Prophylaxe)!Mir rate« deshalb!Schützt euch und alle anderen durch folgendeMaßnahmen:1. Erhöht und schützt eure Widerstandskraftund Abhärtung: a) durch richtige Verwertung derAuSruhezeit: Aufenthalt in frischer Luft und SonneRuhe Wanderungen, geregelten Sport usw.; vernünftige, niöht aufreibende Vergnügungen, welcheErholung bringen! Keine unnützen Aufregungen!b) Durch richtige Anlage des Verdienstes: KräftigeNahrung, entsprechende Kleidung, gesunde Wohnungusw.; c) durch Vermeidung ausschweifender Lebensweise(mangelnde Nachtruhe und Mißbrauch von Alkohol und Nikotin!); d) durch Sauberkeit und Reinhaltung: Häufige» Waschen, Baden, Mundspülen,Zähneputzen usw.. besonder» nach der Arbeit, nachder Rückkehr au» der Schule und vor dem Essen usw.;e) durch rechtzeitige Besorgung von Hilfe bei unverschuldeter Not und Arbeitslosigkeit(Arbeit oderUnterstützung!); f) durch eine den Fähigkeiten undKräften entsprechende Berufswahl.2. Effet keine verunreinigten Nahrungsmittel,kauft nicht in unsauberen, finsteren Geschäften undgeht nicht in Geschäfte, wo unsaubere Personen bedienen und kauft nicht dort, wo Nahrungsmittel unsauber verlauft werben! Obst soll vor dem Essenimmer in reinem Wasser gewaschen werden! Vorsicht bei Genuß von unbekanntem Wasser und Achtung',vor dem unreinem Wasser!8. Laßt eure-Ander nicht von anderen küssenund umarmen usw. und tut es auch selbst nicht,wenn ihr krank seib l,t. Hütet euch vor jedem nahen Verkehr mitPersonen, die krank, krankheitsverdächtig, unsauberoder nachlässig sind und besonders vor solchen, dieden Geschlechtsverkehr berufsmäßig anSüben! Seidvorsichtig beim Gebrauch fremder unsauberer Klosett». Laßt euch von niemandem anhusten, anniescnusw. und stellt jeden zur Rede, der sich so oder ander- rücksichtSlo» benimmt.6. Gebraucht nicht ohne vorhergehende Reinigung Gegenstände, die andere schon vor euch gebraucht haben: Eßbestecke, Trinkgefäße, Kleider, Betten, Wohnungen, Zahnbürsten, Rasiermesser usw.Nehmt nichts in den Mund, was andere vor euchschon im Munde hatten(Zigaretten, Zigarren, Pferchen. Pfeifen, Musikinstrumente usw.), laßt«» aberauch nicht euren Kindern geben(angefeuchteteNicht weniger als zehn Jahre waren die Behörden hinter der 27jährigen MassenmörderinEmilie Beakran her, die in Sidney(Australien)trotz einer ungewöhnlichen Verkleidung erkanntund von den. Behörden festgenommen werdenkonnte. Die Geschichte dieser Frau, die wegenihrer eigenartigen Gesichtsfarbe„die gelbe Teufelin" genannte wurde, liest sich wie ein Schauerroman.Al» Emilie Beakran auf die Bahn des Verbrechens geriet, ging sie noch in Ehikago zurSchule. Sie zählte damals 17 Jahre. Eine ihrerLehrerinnen war mit ihrem Benehmen in derSchule unzufrieden und stellte sie vor der ganzenKstrsse zur Rede. In der folgenden Nacht wurdedie Lehrerin das Opfer eines Attentats. ES warEmilie Beakran, die nachts in die Wohnung derLehrerin eingedrungen war und ihr Schwefelsäure ins Gesicht schüttete. Die Person der Täterin wurde bald festgestellt, und Emilie aus derSchule ausgeschlossen.Das Attentat der Siebzehnjährigen hattedamals in Ehikago großes Aufsehen erregt und esgab in der Oeffentlichkeit zwei Parteien, die sichteil» für die Schülerin, test» für die Lehrerin einsetzten. Einer, der für Emilie besonders leidenschaftlich Partei ergriffen hatte und die ganzeSchuld auf die Lehrerin schob, war der FarmerEdwin Rhaw.Der weibliche MatuSka.Einige Wochen später erfuhr man, daß Emilie Edwin Rhaws Frau geworden war. Aber ihrritterlicher Beschützer muhte schon nach kurzer Zeiterkennen, daß er eine wahre Teufelin geheiratethätte. Drei Monat« nach der Eheschließung kämes zwischen den jungen Leuten zu einer heftigenAuseinandersetzung. In der Nacht erhob sich Emilievon ihrem Lager, packte ihre Sachen zusammenund zündete dann über dem schlafenden Ehemanndas Haus an. Nur durch einen wunderbaren Zufall konnte Rhaw im letzten Augenblick gerettetwerden. Seine Frau war spurlos verschwunden.Einige Monate später tauchte sie in derHauptstadt von Haiti, in Port au Prince, auf.Sofort machte sie sich an einen Ingenieur heran,der einen Bahnbau in der Nähe der Stadt leitete.Der Ingenieur wies sie in wenig höflicher Formzurück, worauf die Frau, die natürlich untereinem völlig anderen Namen auftrat, unter wütenden Drohungen fortging. Kurze Zeit daraufereignete sich auf der Strecke, die unter der Aufsicht des Ingenieurs stand, ein furchtbare» Unglück.Ein mit Arbeitern vollbesetzter Zug entgleist« undnicht weniger als 87 Menschen kamen dabei umSLeben. Die Behörden zweifelten nicht daran, daßdi« Attentäterin die abgewiesene Frau gewesen»um Prager RundfunkVier Sänger mit künstlerisch weittragendenNamen(Marianne Mayer, Grete Lang inProf. L o n g i n und Dr. E h ni) luden am Samstag im Quartett zu.Frohem Wandern". Lag» amStraschnitzer Sender, an unglücklicher Postierungoder am unvorteilhaften Zusammenklang der Trimmen... man konnte jedenfalls de» Wandern» nichtrecht froh werden. Die Uebertragung litt— wieso oft bei Straschnitz— an unangenehmen Verwischungen der Harmonie, besonder» in höherenKlanglagen. Mitten in Mendel»sohn».Abschiedvom Walde" erzwangen Gewitterdrohungen Abschiedvom Sender. Da» bedeutete leider den Verlust de»von Genossen Dr. Franzel angesagten Kulturrelief».An der Abendsendung führte un» Josef Mühlberger zum.Heinzl-Boter". Burschen und Mädchen au» WeckelSdorf und sonst allerlei seltsame Leut'fanden sich beim Gastwirt mit dem Titelnamen.zunHutz'n zusammen. Fröhliche und derbe Späße, Lieder und Anekdoten füllten ein halbstündige- Heimatspiel mit mundartlicher Umgangssprache.— Da»Orchester der Brünner Sendestation bereitete mit.Brünner Komponisten al» Meisterder Suite", mit Korngold» Suite„Biel Lärmum nicht»", Mraczek»„Orientalischen Skizzen" undJanakek» Blütenfolge, Opu» 8, einen ganz auler»lesenen musikalischen Genuß.Richt ganz ohne Ueberraschung hörte man amMontag von Univ.-Prof. Dr. Fürth, daß die inzahlreichen Presseartikeln und vielen„wissenschaftlichen" Vorträgen al» modernste uulu furchtbarste<Vernichtungswaffe geschilderten„Todesstrahlen" ihr«Entdeckung weniger der geheimen Forschungsarbeitin L'aboratorien auf unzugänglichen Berggipfeln al»vielmehr einer in der Gier nach möglichst vollkommenen Methoden de» Menschenmorde» überhitztenPrag, 16. September. Der heute vor dem Senat Toman verhandelte Prozeß gegen die 3l jährige Marie N. zählt zu den düstersten und tragischesten Fällen, die vor dem hiesigen Gericht verhandeltwurden.Die Anklage lautete auf da» Verbrechen dervorsätzlichen schwerenKörperver-l e tz u n g. Die Angeklagte hat ihren Gatten im Maidieses'Jahres durch drei Revolverschüsse schwer ber-jletzt. Dem ganzen Hergang nach hätte sie eigentlichvor dem Schwurgericht erscheinen müssen,denn e» handelt sich um einen Mordversuch.Vor diesem Schicksal rettete sie nur das Gutachtende» Waffensachverständigen, der erklärte, daß dieSchußwaffe nicht geeignet gewesen sei, denTod eines Menschen herbeizuführen. Ein„Versuch mit untauglichen Mitteln" istaber nach unserem Strafrecht st r a f f r e i. Rurdurch diesen Umstand fiel die Anklage wegen versuchten Mordes und Marie N. stand statt vor denGeschworenen vor einem gewöhnlichen Dreirichter-scnat, angeklagt der schweren Körperbeschädigung.Marie N. hatte sich im Vorjahr mit ihrem bisherigen Gatten, einem Schuhmacher in Wrschowitz,verheiratet. Die Bekanntschaft ging auf ein Heiratsinserat zurück und die Ehe ließ sich anfänglich rechtglücklich an. Eines Tages aber bemerkte der Ehemann einige verdächtige rote Flecke auk dem Unterarm seiner Frau und diese gestand ihm schließlich,daß sie von ihrem ersten Map», von dem sie sichspäter scheiden ließ, mij Syphilis infiziert worden sei«Sie brachte zwar ärztliche Zeugnisse bei. daß sie ausgeheilt und nunmehr vollkommenPhantasie verdanken. Hoffentlich bewahren die trostreichen Aufklärungen de» Vortragenden ihre Berechtigung für lange Zeit!— Schwester WilhelmineWolf schilderte anschließend das Wirken der Cha-ritas-Landkrankenpflegerinnen im Dienste der Kran-kenfürsorge in kleinen Gemeinden.— Ein heftigesGewitter schloß Teplitz von der Dienstagsendung ausAm Mittwoch bescherte un» Straschnitz mit einerüberaus netten Kinderstunde„T i e r e s e h e n d i ch'an". Autor und Spielleiter: Viktor SordanAllerhand lustige Tiergeschichten und köstlich belehrende Vierbeinigkeiten von Reimann, Morgensternund Lohß fügten sich zu einer unterhaltsamen Halbstunde, an der S o r d a n, Paul Demel und K i n-der verdienstvoll mitwirkten. Ein besondere» Lobgebührt der allerliebsten und hochbegabten kleinen Erzählerin der„Geschichte vom Schwein"!— In den„Aktuellen zehn Minuten" de» Abends macht« Jng.Han» Grund seinen nicht auf Abstinenz eingeschworenen Hörern den Mund wenig, durch einenBorbcricht von: Weinlesefest am heutigen Sonntagim Elbetal, in dessen Mittelpunkt das geprieseneEzernosek mit besonderen Festlichkeiten stehen wird.Anläßlich der bevorstehenden 25. BestandeSfeierde» Atu» gab Verbandssekretär Genosse Ullmann(Aussig) einen Rückblick üb'er die Geschichte der Arbeiterturnbewegung die im steten Kampfe gegenUnterdrückung durch da» Bürgertum und staatlicheBehörden ihre Pflicht erfüllt hat im Dienste proletarischen Kulturlebens. Umfassend sind die Vorbereitungen aus eine würdige und kraftvoll werbendeFeier de» 26. BestandcSjahreS.In den„Sozialinformationen" entkräftete Dr.Gleisberg das bei vielen arbeitenden Menschenvorhandene Mißtrauen gegen Erfindungen, die„Arbeitslosigkeit bringen". Nicht die Erfindungen, nichtdie Maschine» sind Feinde der arbeitenden Menschen; nur ihre falsche Anwendung bedroht den Arbeitsplatz der Proletarier. Außerdem gibt es tech-gesund sei, aber ihr Mann hatte von diesem Augenblick an einen unüberwindlichen Abscheu von ihr, der das Eheleben völlig zerrütteteund schließlich dazu führte, daß er sich von ihrtrennte.Zu diesen beruhigenden ärztlichen Zeugnissensteht übrigens die aktenmäßig belegte Tatsache imWiderspruch, daß die Angeklagte vom Gesundheitsamt des. Prager Magistrates., wegen vorzeitiger Unterbrechung derLueSbe-Handlung verfolgt wurde. Ob sie ausgeheiltist oder nicht, mag dahingestellt sein— sicher ist soviel, daß sich ihr Gatte von ihr abwandte und MarieN. unter dieser Trennung sehr gelitten hat.Eines Tages im Mai d. I. guartierte sich dieAngeklagte in einem Logis ein, das gerade gegenüber der Werkstatt ihres Mannes gelegen ist. Al»dieser am nächsten Morgen die Rolläden aufzog,trat sie ihm entgegen und feuerte drei Schüssegegen ihn ab. Ein Schuß ging fehl, der zweiteverursachte nur einen Hautriß, der dritte aber trafden Ucbcrfallenen in de» Rücken. Das Projektil bliebaber in der Rückenmuskulatur stecken. ES war eineschwere Verletzung, von der der Angeschosscne bisheute nicht ganz ausgeheilt ist. Bon der Anklagewegen versuchten Mordes rettet die Angeklagte, wieerlvähnt, das Gutachten, nach welchem die verwendete Waffe nicht geeignet ist, tödliche Verletzungenzu verursachen.Der Tatbestand ist vollkommen eindeutig undder Gerichtshof verurteilte demgemäß die Marie N.zu zehn Monaten Kerkers, und zwaru n b e d i n gt. rb.nische Erfindungen anderer Art, die neue Arbeitsmöglichkeiten bieten; als besonders sichtbares Beispielführte der Vortragende das Radio an.Einen zweifellos sehr instruktiven, im allgemeinen aber wohl doch nur für Fachleute mit entsprechend technischer Erfahrung verständlichen Vortrag hielt am Freitag Doz. Dr. Jng. L a b u S über„Bildtelegraphie und Fernsehen". Unter erstemversteht man die Uebertragung stehender Bilder,unter Fernsehen ist die Uebertragung sich bewegender Bilder zu verstehen. Ohne den Versuch zuwagen, die Aufklärungen über die Wirkungsweiseder vhotoelektrischen Zellen und der verschiedenentechnischen Einzelheiten hier wiederzugeben, bcschetdeich mich mit dem Hinweise, daß das Problem darinnen ruht, Lichtimpulse in elektrische Impulse umzuwandeln. ES besteht gar kein Zweifel, daß dieTechnik auch diese Rätsel in absehbarer Zeit so vollkommen lösen wird, daß... Na, man wird jasehen!Formschön und vornehm in überzeugender Sachlichkeit war des Genossen Karl Kern aktuellerZehnminutenbericht über die neue Wandlung desVölkerbundes, der nach Eintritt Sowjetrußlands>lsstarkes Instrument des Friedens angesehen werdendarf im Sinne des Wortes Dr. BeneöS. daß„derKrieg kein unüberwindbares Schicksal", sein muß.Die Staaten mit fascistischen Rcgierungsformen werden erkennen müssen, daß die Feinde der Barbareizur Tat bereit sind. Die Freiheit der Arbeite^«bcwegung ist immer ein Unterpfand des Frieden».Die in der Innenpolitik schlummernden Hoffnungender Antidemokraten'schwinden nach dem Zusammenbruche dcS fascistischen Systems von Tag zu Tag;sie werden sich ebensowenig erfüllen wie ihre Erwartungen auf Auflösung der Koalition und baldigeNeuwahlen. Daß der Völkerbund seine neue Wirksamkeit unter dem Vorsitze eines Sozialdemokratenbeginnt, ist ein gute» Omen für die Zukunft.Ernst Thöner,