Seite 4Freitag, 14. Dezember 1934/Nr. 39311WM er! Wen- um einiger Wümme willen!Der Tod eines Arbeitslosen— Schuldspruch der GeschworenenMildes Urteil und Freilassung des VerurteiltenPrag. Die donnerstägige Schwurgerichtsverhandlung wurde mit besonderem Interesse erwartet,denn an diesem Tage stand der berüchtigte HegerJosef Nitl aus dem Dorf Nenacovice beiKladno vor den Geschworenen, dessen Dienstgetvehram 18. September d. I. den Arbeitslosen JohannKuLera aus Drahelöice vom Leben zumTode befördert hat— um einiger Schwämme willen!Dieser 29jährige Heger der staatlichenFor st Verwaltung ist den Gerichten nichtunbekannt. Vorerst trat er allerdings nur als Kronzeuge in diversen Prozeffen wegen A m t sehren-beleidigung und öffentlicher Gewalttätigkeit auf und hat durch seine unterA m t s e i d abgegebene Aussage verschiedene armeTeufel wegen angeblicher Widersetzlichkeit gegen eine„Amtsperson" hinter Schloß und Riegel gebracht. Nach dem, was die Zeugen im Gerichtssaalaussagten und was sic uns sonst erzählten, war dieser Heger durch seine Brutalität und Gewalttätigkeit geradezuein Schrecken der Umgegend.Die armen Leute, die in den Wald gehen muhten, um Streu, Fallholz, Beeren oder Pilze aufzulesen. fürchteten diesen beamteten Schinder wie denleibhaftigen Satan. Dah dies keine leeren Redereiensind, beweist der Umstand, dahdieser Heger schließlich selbst ans die Anklagebank kam und wegen einer beispiellosen Roheitauch vernrteilt wurde.Daumls hatte diese famose Amtsperson eine Häusle-rin, die bei der Waldarbeit in einer Arbeitspauseihrem zweijährigem Kind über einem Feuerchen einbihchen Brei kochte, zum Gegenstand einer„Amtshandlung" gemacht, die darin bestand, dah er unterwüstesten Beschimpfungen ihr armseliges Geschirrzertrat und der armen Mutter drohte, den„G e-stank"(d. h. das kleine Kind!) in denBach zu werfen.Ferner war Ritl wegen körperlicher Beschädigung angeklagt, weil er zwei Schwammsucherdurch Stockhiebe ins Gesicht mißhandelt hatte.Dies ist also die Persönlichkeit des HegersJosef Niti, der in der von Staatsanwalt Dr.T r z i c k H vertretenen Anklage beschuldigt ist, gegen den Arbeitslosen Johann Kukera aus Dra-h e l c i c e„zwar nicht in der Absicht ihn zu töten,aber in anderer feindseliger Absicht, in einer Weisegehandelt zu haben, dah daraus besten Tod erfolgte."Diese Tragödie, die einen blutigen vorläufigenAbschluh der Tätigkeit dieser Amtsperson darstcllt(wir haben übrigens nicht gehört, dah bisher vonden vorgesetzten Stellen gegen ihn eingeschrittenwurde) trug sich folgendermahen zu.Arn 18. September ging der arbeitslose JohannKukera mit seiner Braut Agnes Haäek'Schwämmt suchen, die bekanntlich um"diese Zeit rnsolcher Menge Vorhänden waren, dah sechst dieZwischenhändler zu Spottpreisen verkauften. Alsdie beiden sich mit einem etwa 2 Kilogramm schweren Bündel gesammelter Pilze auf den Heimwegbegaben, wurden sie von dem Angeklagten gestellt,der in barschem Ton Vorzeigung des Erlaubnisscheines verlangte. Kukera erklärte,er besitze keinen solchen, gab aber seinen Namen undAdresse an.Mtl bestand aber auf Herausgab«der Schwämme.Kukera weigerte sich, diese Ausbeute des stundenlangen Suchens herzugeben und die. mühsam aufgele«sene Nahrung zertreten zu lasten," wie es der unsinnigen Vorschrift entspricht. Er und der Hegerstand sich auf zivei Schritte Aug in Auge gegenüber.Auf einmal rih Heger Mtl mit der rechtenHand sein auf der linken Schulter hängendesD ienstgewchr herab(eine Lancaster-Schrotllinte), wobei die Mündung aufwärts gegenden Kopf des Kukera gerichtet war. Die Zeugin Hasel konnte in ihrer Todesangst die Details der sichnun blitzschnell abspielenden Handlung nicht genauverfolgen. Sie nahm nicht wahr, wie der Heger mitseinem Gewehr manipulierte, aber sie sah,wir ihr Bräutigam plötzlich leichenblaß wurde.Warum? Sah er etwas, was die Zeugin nicht sehenkonnte? Gleichzeitig wiederholte der Heger in gröbstem Ton seine Aufforderung und unmittelbar daraufkrachte ein Schuß. Kukera, in den Hals getroffen,war nach wenigen Augenblick«» tot.Als der Schuh krachte, kam zufällig der ZeugeS i r ü i e k des Weges und es ist bezeichnend, dahdieser angesichts des raucherrden Gewehrs in derHand des gewalttätigen Hegers zunächst hintereinem Baum Deckung suchte. Dann abersprang er vor und entrih dem Nitl die Waffe. Erbemerkte bei deren Besichtigung, dahder linke Lauf auSgeschoffen war u»»d der Hahnnatürlich zugeschlagen. Der rechte Hahn aberwar gespannt!Da kein Mensch mit gespannter Büchse imWald umhergeht, nimmt die Anklage an, dah Nitldie Hähne, der Flinte erst bei der Auseinandersetzunggespannt hat. Nitl selbst hat dem Zeugen Sirükekgegenüber gleich nach der Tat bedauert, einen jungenMenschen um„ein paar elender Schwämme willen erschossen zu habe n."Später aber leugnete er jede feindselige Absicht gegen Kukera und behauptet, es handle sich lediglichum einen unglücklichen Zufall.Er erklärt das so, dah während seines Dienstganges die Hähne sich im Unterholz verfan-gen hätten und gespannt wurden,ohnedah eresmerkte. Durch einen weiterenZufall habe sich dann der linke Lauf, vielleicht zufolge einer Erschütterung entladen.Die Anklage erachtet diese Verteidigung, alsunglaubwürdig. Die Waffensachverständigen räum-ten mit Rücksicht auf einen Defekt der Waffedie Möglichkeit ein, dah der Hahn durch eine Erschütterung zugeschlagen sei.Probcschüsse im Gerichtssaal.Der Schwurgerichtshof(Vors. OGR. S v a m-b e r a) machte eine radikale Probe aufs Exempel.Das Gewehr wurde mit blinden Patronen geladenund dann solchen Erschütterungen ausgesetzt, wiesie in der blutigen Wirklichkeit beiläufig gegeben waren. Tatsächlich entlud sich dasGe-wehr b-c i drei solchen Versuchen,wodurch die Verteidigung des Angeklagten in einemPunkt freilich gestützt wird.Eine andere Frage ist, ob die Hähne des Gewehres tatsächlich durch Anstreifen am Gebüsch ge-TagcsncuighcltcnDie Einsturzkatastrophein LiverpoolMehrere Kinder lebensgefährlich verwundetLondon. Zu dem Einsturzunglück in derAula der St.-Clements-Schule in Liverpool wirdnoch gemeldet: Die Katastrophe ereignete sichwährend eines Weihnachtskonzertes,dem ungefähr 300 Eltern und Schulkinder beiwohnten. Während der Darbietung erlosch plötzlich das Licht und mit lauten Getösebrach ein Teil des Fußbodens zusammen. Hunderte von Männern, Frauen, Knaben und Mädchen stürzten etwa acht Meter tief in das Erdgeschoß. Polizei, Feuerwehr, Rettungsmannschaften und freiwillige Helfer waren in kurzer Zeitzur Stelle und begannen mit der Bergung derVerunglückten. Biele Verletzte wurden teils inKrankenwagen, teils in schnell requirierten Privatautos, Taxen, Trambahnwagen und Last-,kraftwagen nach den verschiedenen Krankenhäusern gebracht. Nach dem Bericht aus sechs Krankenhäusern wurden 211 Personen verbunden.Davon mutzten insgesamt 36 Personen, daruntereine Anzahl Kinder, in den Anstalten verbleiben,mehrere befinden sich in Lebensgefahr. Es ist alsein Glück zu betrachten, daß der größte Teil desFußbodens in einem Stück ins Erdgeschoßstürzte. Dadurch wurde das Werk der Helfer,die die Fensterscheiben einschlugen und in denRaum drangen, sehr erleichtert. Große Geistes-gegenwart zeigte der S ch u l d i e n e r, der nachdem Unglück sofort in den Keller lief und alleGashähne absperrte. Hiedurch wurHeeine große Katastrophe verhindert, da bei demEinstuHT mehrere Gasrohre zerbrachen und dasGas frei herausströmte.70 Leichen unter TrümmernLansing(Michigan). Aus den Trümmerndes Kern-Hotels wurden am Mittwochsechs völlig verkohlte Leichengeborgen. Die Zahl der Toten erhöht sich damitauf 23. Es sollen jedoch noch sehr viele Leichen— man spricht von 70— unter den Hoteltrümmern liegen.Drahtlose Bilder aus der ArktisMoskau. Das sowjetrussische Arktische Institut bereitet für nächstes Jahr 40 Expeditionen vor, deren Aufgabe es sein wird, dieTschuktschen-Halbinsel und den Unterlauf derLena zu erforschen. Die Leningrader Werft istmit Baue zweier besonderer Schiffe für dieZwecke des Arktischen Institutes beschäftigt. DasZentralinstitut für das Nördliche Eismeer willim Radio mit Hilfe eines besonderen Televisionsapparates Bilder aus den arktischen Gegendenaussenden. Die Aussendung wird am 13. Dezember auf Welle 7690 Meter eröffnet werden.Eine halbe Million polnischerArbeiter in FrankreichNach einer Statistik der polnischen Konsularbehörden lebten zum 1. Jänner d. I. in Frankreich 523.000 polnische Angehörige, die meistals Industrie-, landwirtschaftliche und Bergarbeiter beschäftigt waren. In der ersten zehnMonaten dieses Jahres kehrten etwa 15.000Personen zurück, so daß heute in Frankreich nochetwa 508.000 Polen leben, von denen etwa100.000 landwirtschaftliche Arbeiter,90.000 Bergarbeiter und 60.000 Fa-briksarbeiter sind. Die größte polnischeKolonie lebt im L i l l e r Distrikt. Sie zählteetwa 200.000 Personen.WeingartnerWiener OperndirektorWien. Wie die„Reichspost" erfährt, sinddie in den letzten Wochen mit Felix Weingartner geführten Verhandlungen, die seine Berufung als künstlerischen Direktoran die Wiener Staatsoper zum Ziele hatten,jetzt zum Abschluß gekommen. Offiziell wird seinAntritt am 1. September 1935 erfolgen, doch hat sich der Künstler verpflichtet, schonab 1. Jänner, soweit es seine Verpflichtungen an'! spannt werden können und das einem waidgerechtenMann uribemerkt passieren kann.Die Geschworenen bejahten die Schuldfrageauf Totschlag mit acht Stimmen und bejahten gleichfalls die Zusatzfrage auf Niedrigkeit undUnehrenhaftigkeit der Motive, DasUrteil wurde mit begreiflicher Spannung erwartet.Der Schwurgerichtshof des OGR. S v a m-b e r a macht von dem ihm zustehenden außerordentlichen Milderungsrecht sehr weitgehenden Gebrauch. Er ging weitunter Pas gesetzliche Strafausmaß,(b—10 Jahre)und verurteilte den Angeklagten nurzu dreizehn Monaten schweren Kerkers.Staatsanwalt Dr. T r j i c k h meldete Berufung an. Der Angeklagte nahm die Strafe anund bat um Strafaufschub.Tatsächlich gab der Schwurgerichtshof desOGR. Svambera diesem Ansuchen statt ui»dsetzte den Verurteilten vorläufigauf freien Fuß, ein Vorgang, den wirbeim Schwurgericht bisher nur sehr selten zu beobachten Gelegenheit hatten. rb.der Baseler Oper gestatten, der Wiener Staatsoper zur Verfügung zu stehen und in ihrenkünstlerischen Angelegenheiten beratend mitzuwirken.Drei Bergleute verbranntAuf der Kohlengrube Shotts in L a n cash i r e(England) ereignete sich eine große Explosion. Drei Bergleute verbrannte«.Pilsner Tiergarten vernichtetEine private Gesellschaft war seit Jahren bemüht, der Stadt Pilsen zu dem Ruhm ihrerBrauereien noch den eines zoologischen Gartenszuzugesellen. Mit großer Mühe und unter großenOpfen» schaffte man den Raum für die Unterbringung der Tiere. Nun hat plötzlich ein Unglück dieverheißungsvolle Arbeit und den ganzen Besitz zerstört. Die Räume, in denen die kleine Zähl vonVierfüßlern unter anderm einige sehr schöne Affen,Waffertiere und sehr viele Vögel untergebrachtwaren, mußten während des Winters geheizt werden. In der Mittwochnacht kam es offenbar durcheinen Mangel der Heizanlage zu einer Explosionvon Rauchgasen» wobei sämtliche Tiere umkamen.Die Tierfreunde wurden durch dieses Unglück umden ganzen Erfolg ihrer Arbeit und ihrer Opfergebracht und müffen wieder von vorn anfangen.A«to»«fall mit tödlichem AusgangZwischen K r a d r o b und H o st o m i tzstieß ein Personenauto mit einem Wagen zusammen. Bon den auf dem Wagen sitzenden Personen wurde Frau Anna Borna durch die Wuchtdes Zusammenstoßes auf die Straße geschleudertund schwer tierletzt. Auf dem Transporte ins Bezirkskrankenhaus verschied die Frau. Der Landwirt Adolf Zikesch aus Krcmusch, der auch schwerverletzt wurde, rnußte ebenfalls ins Krankenhauseingeliefert werden. Sein Zustand ist ernst, dochist mit seiner Genesung zu rechnen.Der Erzbischof als Filmzcnsor. Der NewDocker Erzbischof Hayes hat am letzten Sonntagin allen katholischen Kirchen der Vereinigten Staaten Unterschriften für eine Aktion gegen denunsittlichen Film sammeln lasten und nachher derPreste erklärt, daß sich 16 Millionen Katholikenunterzeichnet hätten. Der Erzbischof, den offenbardie klerikalen„.Kultur"-Erfolge in einigen europäischen Staaten nicht ruhen ließen, behauptet,daß es höchste Zeit fei, gegen die Schamlosigkeitder amerikanischen Filmiirdustrie vorzugehcn, under hat zu diesem Zwecke von„Sachverständigen"alle in Amerika laufenden Filme in drei Gruppenordnen lasten: in die einwandfreien Filme, in dienur für Erwachsene geeigneten Filme und in die„obszönen" Filme, die zur öffentlichen Borfüh-rung überhaupt nicht mehr zugelaffen werden fällten. Wie das Filmprogramm aussehen würde,wenn man den Forderungen der erzbffchöflichenFilmfachleute folgte, kann man sich vorstellen,wenn pum in der Gruppe der„obszönen" Filmeneben dem letzten Marlene Dietrich-Film„Dierote Kaiserin" auch die beiden letzten ElisabethBergner-Filme findet: die deuffche„Ariane" unddie englische„Katharina die Große".Das Gesetz über das Fahren mit Motorfahrzeugen. Die Regierung legte dem Abgeordnetenhause den Gesetzentwurf vor, durch welchendie Gültigkeit des Gesetzes Nr. 124/1931 Slg.d. G. u. B. über das Fahren mit Motorfahrzeugen neuerlich bis zum Inkrafttreten derneuen allgemeinen gesetzlichen Regelung des Fahrens mit Motorfahrzeugen, längstens aber bis30. November 1935 verlängert wird.Mit Goldfedern davongeflogen. In derNacht drangen Diebe in eine Goldfederfabrik inHamburg und entwendeten aus zwei Schränkenfertige und unfertige Goldfedern im Gesamtwerte von 40.000 Reichsmark. Die Diebesind mit ihrer Beute entkommen.Das Militärgericht in Sofia fällte- dasUrteil gegen vier Mitglieder der OrganisationOrim, von denen es einen zum Tode und dieübrigen drei zu lebenslänglicherZwangsarbeit verurteilte. Die Verurteilten hatten sich dadurch schuldig gemacht, daß sie aufBefehl der mazedonischen Organisation einenmazedonischen Kaufmann hängten.Weingartner nach Wien. Die schweizerischeTepeschenagentur erfährt, daß sich Dirigent Wein-aartner nächsten Sommer nach Wien begeben,Norman Angellder englische Schriftsteller, dem der bishernicht ausgegebene Nobel-Preis des Vorjahreszuerkannt wurdewerde, nm die Direktorstelle der Staatsoper anzutreten. Sein Nachfolger in Basel wird voraussichtlich der Berliner Dirigent Furtwängler sein.Ein Schiff gesunken. Ein Schiff, das eineGruppe von Bürgern der Gemeinde zum Besucheder Kirche über den Fluß Saone befördern sollte,ist gesunken, wobei vier Personen ertranken.20 Straßenbauarbeiter verbrannt. Ein japanisches Blatt in Dairen meldet, daß bei Dingkowin einer Baracke, in der etwa 45 Straßenbauarbeiter schliefen, ein Brand ausbrach, der über 20Todesopfer forderte. Di« übrigen Arbeiter erlitten meist schwereBrandwunden.Gtaatsbeitrag für die Zeit desMilitSrdte«ste»während des Krieges gemäß 8 176 des Peufiens-verficherimgsgefetzeSAm 31. Dezember 1934 läuft endgAtig dieFrist zur Geltendmachung des Anspruches auf Zuerkennung des Staatsbeitrages ab. Ansuchen, dienicht spätestens an diesem Tage beim zuständigenVersicherung-träger einlangen, müßten schon wegenFristversäumnis abgelehnt werden.Spätestens am 81. Dezember 1934 müßenauch entweder beim zuständigen Versicherungsträger die Belege über die Anspruchsberechtigung(überdie Militärdienstzeit während des Krieges, Gefangenschaft, Internierung u. ä.) vorgelegt sein, oderes uwß wenigstens noch am 31. Dezember 1984 beiden hiefür zuständigen Zivil- oder»Militärbehörden um Ausstellung der Belege angesucht werden.In diesem Falle können die Belege auch noch nachdem 81. Dezember 1984 dem zuständigen Versiche-,rüngsträger rechtsgültig vorgelegt mxroeck^ es n»Utzaber auf diesen Belegen von der zuständigen Militär- oder Zivilbehörde ausdrücklich vermerkt sein,daß»roch bis 81. Dezember 1934 um die Ausstellung dieser Belege angesucht wurde, wenn dies nichtschon aus dem Inhalte der ausgestellten Belege selbstersichtlich ist.Bestätigungen über die nach 8 4 des Kricgslei-stungsgesetzes zurückgelegte Zeft(sogenannte persönlich« Kriegsleistungen)-oder über den Dienstin Landfturmarbeiterabteilun-g e n stellt ausschließlich das Ministerium für na-tionale Verteidigung in Prag, Abteilung VI/3, aus.Versicherte oder Rentner, die bereits Belege, welchevon einer anderen Zwil- oder Militärbehörde ausgestellt worden sind, dem zuständigen Versicherungsträger vorgelegt oder bei einer anderen Militärbehörde unterdeffen um Ausstellung dieser Belegeangesucht haben, brauchen sich nicht mehr an dasMinisterium für nationale Verteidigung zu wenden.Diese Belege werden vielmehr in solchen Fällen vonden zuständigen Versicherungsträgern bzw. Militärbehörden von amtswegen an das Ministerium fürnationale Verteidigung zur Ueberprüfung und Bestätigung weitergeleitet-werden. Versicherte oderRentner dagegen, die dem Versicherungsträger nureine Bestätigung des Dienstgebers oder überhauptnoch keine Bestätigung vorgelegt haben, müffen sichunverzüglich, spätestens jedoch bis zum 31. Dezember 1934, an das Ministerium für nationale Per-teidigung um Ausstellung der Belege wenden.Ansuchen um Zuerkennung des Staatsbeitrages, die in der Zeit vom 30. Juni 1930 bis 1. Juli1934 überreicht wurden und seinerzeit als verspätetüberreicht gegolten haben, werden nunmehr aufGrund der Novelle Slg. Rr. 117/34 als rechtzeitigüberreicht angesehen und müffen nicht mehr erneuertwerden. Wohl ccher gilt hinsichtlich der Be-schaffung der Belege auch für diese Ansuchen das unter 1 bis 3 Gesagte.Vom Rundfunktapfthleiuwartei aus den Programmen!SamStagPrag: Sender L.: 10.05 Deutsche Nachrichten15.55 Dvorsky und seine Mclodtchohs spielen zumTanz auf. 16.40 Runkfunk für die reifere Jugend.17.05 Liederkonzert. 18.05 Deutsche Sendung: Heller: Die bedeutendsten Komponisten derCenchalozeit. 18.30 Lieder von Wessely. 19.10Schallplatten. 20.25 Buntes Programm. 22.15 Slowakische Volkslieder.— Sender St.: 15.00 Deutsche Sendung: Lieder von Liszt.— Brunn17.05 Schallplatte«: Mozart. 17.50 DeutscheSendung: Kasperl sucht Arbeit, Hörspiel für dieJugend.— Preßburg: 17.25 Spanische und argentinische Lieder.Hörspiel eines Jugendgenoffen. Die deutsche Sendung(Sender Straschnitz) bringt heuteum 15 Uhr das revolutionäre Hörspiel, die Wiener Marseillaise, von unserem Jugendgenoffenund Studenten Karl Hans Neumann.