Seite 2Donnerstag, 4. April 1935Nr. 80„Dokumenterum Wiener Schutzbundprozeß“Unternehmerdrohunsengegen StreikendeMistel. Die Textilindustriellen ließen heutein ihren Betrieben eine Kundmachung affichieren,mit der nach§ 82 der Gewerbeordnung die Arbeiterschaft als entlassen erklärt wird,, daß sie nichtzur Arbeit angetreteu ist. Die Kundmachung enthält ferner die Bedingungen, unter denen die Industriellen zur Ausnahme neuer Verhandlungenbereit wären. Auf diese Kundmachung erwidertedie Streikleitung mit Flugblättern, in welchen siedie Arbeiterschaft auffordert, im Streik zu verharren, und Ruhe zu bewahren. An zwei kleinerenTextilunternchmen, und Mar bei der Firma Elzerarbeiteten heute 26, und bei der Firma Deiringer10 Arbeiter, die aber per Auto zur, Arbeitsstättegebracht wurden.zu schaffen, lein Uebergewicht einer Macht aufkommen zu lassen, einen Freund gegen den andernauszufpielen. Bis 1914 war das' recht einfach.Seit 1919 ist es schwierig geworden, denn England hat.jetzt mit drei an d e r e n'g r o ß e nW e l tr eichen und es hat außerdem nut einemin dauernder Gärung und Unruhe befindlichenEuropazu rechnen. Als eine der Hauptursachender europäischen Unruhe erschien den Engländerndie einseitige Aufrüstung der Sieger von 1919und die. Machtlosigkeit Deutschlands. Darum hatEngland die deutschen Revisionswünsche seit Jahren unterstützt, Aber man hat der britischen PolitikUnrecht getan, wenn man ihr nachsagte, sie habeDeutschland aufrüsten woUen, damit es denRevanchekrieg führe. London wollte DeutschlandsErstarken nur soweit, daß Berlin ein entsprechendes Gegengewicht gegen Pgris undMoskau, unter Umständen auch gegen Rom bilden könnte. Nun hat man in London seit HitlersMachtergreifung das Maß für die deutschen Verhältnisse verloren. Ehe man sichs versah, wuchsensie dem britischen Foreign Office über den Kopf.Die Tatsache, daß Deutschland sich eigenmächtigund ohne Gegenleistung nahm, was London ihmals diplomatisches Tauschobjekt verschaffen wollte,hat endlich bei den englischen Politikern Zweifelan der Brauchbarkeit Hitlerdeutschlands als. Vertragspartners aufkommen lassen. Die BerlinerReise stellte einen Versuch Sir SimonS dar, diegestörten europäischen Beziehungen wieder einzurenken. Aber'statt eines Politikers, der sachlich mit. ihnen verhandell hätte, fanden die Briteneinen pathetischen Dauerrednervor, der seine diplomatischen Gäste mit denselbenMethoden und Argumenten überzeugen wollte, wiedie Besucher einer Sportpalast-Kundgebung. Dascheint vor den Briten endlich die Vision des Vorgängers aufgeftiegen zu sein, der durch seine Toll«heiten und seine Geschwätzigkeit Englands Furchterregt hatte. Sie erkannten- daß in Berlin Wilhelm Hl. regiert und wie sie sich zwischen 1906und 1909 widerstrebend, aber notgedrungen, nachPetersburg wandten, so streckten sie auch diesmaldie Fühler nach Moskau aus.Der lleberraschung in Berlin entsprach eineandere in Moskau. Hier traf Lord Eden statt dervielleicht vermuteten finsteren Revolutionäre konnivente Verhandlungspartner, statt der internationalen Brandstifter, die Hitler noch in leuchtendenFarben eben an die Wand gemalt hatte, ruhigeMänner, denen es ebenso wie den Herren in London auf lange hinaus um nichts so sehr zu tunist wie um den Frieden./ Die Konferenzen, die Eden mtt Litwinow, Stalin, Molotow und Kalininhatte, scheinen einen wirklichenErfolgge-zeitigt zu haben. Vom Horizont der britischen Illusionen hecht sich ein konkretes Gebilde ab: dasFriedensbündniS Moskau— Paris— London, das kraft seines militärischenund wirtschaftlichen Gewichtes imstande wäre,Deutschland zu bändigen, aber mit Hilfe Washingtons vielleicht auch am andern Ende der Welt, inTokio, die ewig glimmenden Funken auSzutre-ten. Zunächst soll Eden in Aussicht gestellt haben,daß England in dem Fall, daß Deutschland oderPolen Rußland oder einen anderen Bundesgenossen Frankreichs angreifen und Frankreich demAngegriffenen Bundeshilfe gewährt, wohlwollendneutral bleibt, also den Locarno-Fall eines.Angriffs" auf Deutschlands Westgrenze nicht als gegeben ansieht. Damit wäre tatsächlich viel erreicht,denn bisher verließ sich Berlin darauf, daß es imOsten freie Hand habe, im Westen aber durch denLocarnopakt gedeckt sei. Ein solches Abkommenwäre mehr wert als rin von Deutschland signierterOftpatt.In dem Friedensbund Moskau—Paris—London würde die Kleine Entente einEckpfeiler sein. Wenn Lord Eden nachPrag kommt,, wenn er Englands Willen be-tont, die Kleine Entente als Verhandlungspartner zu respektieren und engere Beziehungen zu ihrherzustellen, so bedeutet das einen wetteren Schrittzst ejner vernünfttgen Europa-Politik Londons,aber auch einen weiteren großen Erfolgder Politik Dr. B e n e s s und eine F e•st i g u n g der außenpolitische«Linie der Koalition, die sett der Anerkennung der Sowjetunion in der Richtung auf dieBrückenstellung der Tschechoslowakei im europäischen Friedensbau hinzieü. Als Demokraten undVorkämpfer des europäischen Friedens hoffen, wir,daß Edens Prager Aufenthalt nicht minder ertragreich sein wird als der Moskauer und daß der»fliegende Bote des englischen Königs" ein F r i e-dcnSbote für unseren Staat wird!Die von der Internationalen Kommissionzur Untersuchung der Lage der politischen Gefangenen herausgegebenen.Dokumente zum WienerSchutzbundprozeß" haben den österreichischenFascisten das Konzept gestört. Das offiziöse Organ, das»Neuigkeits-Weltblatt", bemüht sich inseiner Sonntagsnummer die Beweiskraft der Dokumente zu-erschüttern. Zu diesem Zwecke glaubtdas offiziöse Fascistenblatt den Wert der Dokumente schmälern zu können, indem eS schreibt,»daßdieselben nicht von der»Internationalen Kommission", sondern von der in der Tschechoslowakeilebenden marxistischen Emigration stammen". DieWelt wird eS als ziemlich nebensächlich betrachten,woher die Dokumente stammen, denn der Wert derDokumente liegt in ihnen selbst. Nebenbei gesagtsei, darauf verwiesen, daß der Vorsitzende der In,ternationalen Kommission, der belgische Abgeord-nete d e B r o u ck e r e ist, der hi? Herausgabe de»»Dokumente" mit einem aufsehenerregenden Artikel in den belgischen und französischen Blätternbegleitet hat.Was nun die Gegenargumente deS»Neuigkeits-Weltblatt" anbelangt, sind sie reichlich naiv.Die Dokumente bringen einen Bericht deS HeereS-ministeriums zum Abdrucke, der aus dem Jahre1921 stammt. Das Fascistenblatt schreibt nun: Dasieht man, wer zuerst die Waffen" gehabt hat. DieHeimwehr wurde erst im Jahre 1921 vom HeereS-ministerium auf den Waffenbestand untersucht,während die Arbeiterschaft schon viel früher Waffen gehabt hat.Dazu ist zu sagen, daß wohl der B e r i ch tdes HeereSministeriums aus dem Jahre 1921stammt, daß aber das Heeresministerium denWaffendieb st ahl der HeimwehrauSdem Jahre 1919 untersucht unddaß davon der Bericht des Jahres 1921 handelt.Das»Neuigkeits-Weltblatt" ist also mit diesemArgument gründlich aufgeseffen, denn ein Blick aufdie Dokument« zeigt, daß. es sich bei dem Berichtdes Heeresministeriums um die Untersuchung desKramsacher Waffendiebstahls aus dem Jahre 1919handelt.Bei dieser Gelegenheit sei darauf verwiesen,daß der Republikanische Schutzbund erst im Jahre19 2 3 gegründet wurde, während die Heimwehrschon im Jähre 1919 bestand und sich zu diese»Zett bewaffnete.Das Fascistenblatt sagt ferner, daß der sozialdemokratische Innsbrucker BizebürgermeisterRapoldi, wie aus den Dokumenten hervorgehe, imJahre 1921 angegeben habe, daß die Arbeiterschaftübit 10.000 Gewehre verfüge. Das»Neuigkeits-Weltblatt" hätte die Dokumente genauer leiensollen. In ihnen steht nämlich nur, daß de«HeiMwehrfKhrer Dr. Steidle, gesprächsweise behauptete, der Vizebürgermeister Rapoldihätte dies gesagt... Daß irgend ein Tratsch desHeimwehrführers Dr. Steidle kein Beweis seinkann, wird selbst das Fascistenblatt zügebenmüssen.Auf der Heimkehr von einjähriger Tätigkeitin Shanghai hat der deutsche GeneraloberstHanS v. Seeckt das Angebot Hiller- angenommen, die Leitung des GeneralstcchS im Reichsheer der allgemeinen Wehrpflicht zu übernehmen.Die sachliche und persönliche Eignung Seeckts stehtaußer Zweifel, er war ja im Weltkrieg sehr erfolgreich, allerdings hatte er die ungeheure lleber-legenheit an Menschen und Material gegenüberRußland und Serbien auf seiner Seite. In Chinahat er gegen die kommunistischen Truppen nicht vielausgerichtet, darum wird wohl gemeldet, er sei inShanghai als Jnftruüor tätig gewesen.Wenn er nun wiederkehrt, so erinnert mansich an seinen Rücktritt von der Heeresleitung an»5. Oktober 1926. Durch die Linkspresse war bekannt geworden, daß an den Reichswehrmanövernauch Wilhelm Prinz von Preußen teilgenommenhatte, der gar nicht der Reich-Wehr angehörte, aberein Sohn des Exkronprinzen ist.(»Prinz vonPreußen" war den Hohenzollern, auch den weiblichen, von der preußischen Regierung als Familienname zugetellt worden; die ganze Aende-rung bestand darin, daß das Wort»Prmz" jetztnach dem Bornamen kam, statt wie in derMonarchie vorher, und daß es keine.Hoheit"mehr gab.) 1926 aber war Deutschland demVölkerbund beigetreten und vorher hatte Außenminister Dr. Stresemann, um die Abschaffung derinteralliierten Militärkontrolle zu erreichen, ineiner Note strengste Befolgung der Versailler Bestimmungen verbürgt. Da war die öffentlicheFeststellung jenes erlauchten»Zettfreiwilligen"um so peinlicher, als man diese Einrichtung nichtnur. stets kategorisch bestritten hatte, sondern sieauch— und das später erst recht— zum Gegenstand reichsgerichtlicher Landesverratsprozesse gemacht hatte. So mußte denn ReichswehrministerDr. Geßler— damals noch Demokrat— unterdeutlicher Mißbilligung den Chef der Heeresleitung zur Untersuchung und Berichterstattung überdie Monöverteilnahme des KronprinztnsohneS auffordern. Daraus zog Geeckt die Konseguruz undnahm seinen Abschied. Der Divisionär von Königsberg General von Heye wurde sein Nachfolger.Schließlich stürzt sich das»Neuigkeits-Welt-blatt* auf die Tatsache, daß die Heimwehr einstaatliches Waffenmagazin in Hermagor erst imJahre 1921 geplündert hab«. Die Tatsache desWaffendiebstahles wird nicht geleugnet. Nur dasDatum des Diebstahles scheint denösterreichischen Fascisten wichtig zu sein. Aber selbstdas Argument dieses Datums ist leicht zu widerlegen, denn die Beraubung der staatlichen Waffenmagazine in Fürstenfeld, Hartberg,durch die Heimwehr, fiel schon in das Jahr 1920.So bleibt also von der»Widerlegung" der Dokumente durch die österreichischen Fascisten auch nichtdas Geringste übrig.Der Prozeß, der jetzt in Wien stattflndet,wird trotz aller Versuche die Aufmerksamkeit derWell vom Wesenllichen abzulenken, dazu beitragen, Klarheit zu verbreiten, nämlich Klarheit darüber, daßdieFascisteninOesterreichzum Bürgerkrieg gerüstet haben,daß die Arbeiterschaft sichgegendiese Rü st ungen in Verteidigungszustand setzte und zu Waffen erst griff, als derStaats-ft reich per Fascisten den Arbeitern den Kampf um die Verfassung auszwang.oSchuschnigg befiehltden Richtern RachelWien.(Eigenbericht.) Das Privatblatt desHerrn Schuschnigg, das»Neuigkeit s-W elt-bla t t", das mit Recht als das eigentliche Regierungsorgan in Oesterreich gilt, veröffentlichte am 31. März, also no«b vor BeginndeS Prozesses, einen Arttkel unter dem Titel»Dokumente zum Schutzbundprozeß", in dem es sichmit der Anklage gegen die Schutzbündler beschäftigt. Dieser Artikel schließt mit den Worten:»Der Kampf des Schutzbünde- auf de« Ge-meindebaufestungSgürtel in Wien war keineinntre Notwendigkeit, sondern ein hochoerräterisches Unternehmen, für das jene Büßen werden, die durch ihre VorBereitnngen Unglücküber daS Vaterland gebracht haben."Dtr Arttkel 8 der österreichischen Strafprozeßord-nustg verbietet unter Strafandrohung ausdrücklich jedes Eingreifen in ein schwebendes Prozeßverfahren, jede Aenßerung einer Vermutung überd«N Ansggng des Prozesses und das Urteil. Aberim fasristischen Staat gelten die Gesetze natürlichnicht für die Regierenden. Der österreichische Bundeskanzler läßt den Richtern, während sie noch zu»mtersuchen haben, ob die Angellagten sich überhaupt eines Verbrechens schuldig gemacht haben,bereits befehlen, daß sie auf das Verbrechen desHochverrates schuldig zu erkennen und die Angeklagten büßen zu lassen haben!1930 stellte die Deutsche Volkspariei Seecktals Spitzenkandidat für den Reichstag auf. Siehoffte, der General werde sich für sie als ebensozugkräftig erweisen wie Hindenburg für die Reaktion 1928 und wie Tirpitz einst für die Deutsch-nattonalen. So kam Seeckt in den Brüning-Reichstag mit den 107 Nazis, trat aber gar nichthervor. Den Namen»Sphtznr" hat er von seinemundurchdringlich starren Gesicht und dem gleichrätselhaften Charakter der Reichswehr, die er aufgebaut hat.»Die SpannungMoskau—BerlinDie Korrespondenten Schweizer und französischer Blätter find in der Lage, von besonders gutinformierter Seite interne Einzelheiten über dieEntwicklung deSrussifch-deutschenBer-hältnisseS mitzuteilen. Danach hat Ed«ndie Russen sogleich darüber informiert, wasHiller vor den englischen Ministern projektiert hat:KreuzzuggegenRußland, wobei er aufsich selbst als verdienstvolles Bollwerk gegen den»asiatischen Bolschewismus" hinwieS. Die Engländer gingen auf die Hitlerschose nicht ein underklärten, nur mühsam ein Lächeln unterdrückend,sie glaubten an keine bolschewistische Gefahr; die ungefährdete Existenz derkleinen Randstaaten sei der beste Gegenbeweisgegen Hitlers These. Diese Mitteilungen habenin Moskau stärkste Wirkung ausgelöst unddi« Abneigung gegen Deutschland noch gewaltiggesteigert.Dazu kommen die ständigen Provokationen deS HakenkreuzregimeS^ Sode« vielbeachtete Zwischenfall, der sich nachdem Empfang de- neuen russischen Botschafter-S.U r i tz durch den»Führer" ereignete. Die beidem Empfang gewechseüen üblichen Begrüßungsreden dursten auf höheren Befehl, ganz gegen dieGewohnheit, von der deutschen Presse nichtver-öfstNtlicht werden.Vie Sphinx kehrt zurückDer Generalstabschef des Dritten ReichesAmerika konfisziertKriegsgewinneWashington. Dir mit dem Swdium desWaffenhandels betraute Denatskommission veröffentlicht den Wortlaut eines Gesetzentwurfs, derin der Oeffenllichkett-rotze- Aussehen erregt hat.Der Entwurf sieht nämlich eine Donderbe»lsteuernng der Krie-s-ewinne vor.die Munition-- und Waffenerzeu-er erzielen. DieSteuern sollen gleichlaufend mit der Realisierungder Gewinne aus der Kriegsproduktion bezahltwerden. Für Gewinne bis zu sechs Prozent desKapitals des Erzeugers wird eine 50prozentigc,für Gewinne über diese Grenze eine lOOprozen-ttge Steuer eingehoben, mit anderen Worten,«inedie sechsprozentige Ku Vitalgrenze Lberschrettender, Gewinn wird vom Staate zur Ganze konfisziert.Das Gesetz enthält noch eine Reihe andererdrakonischer Maßnahmen. So werden die führenden Persönlichkeiten der Kriegsindustrie mobilisiert und müssen die gleiche« persöalichen Opferfür das Rationalwohl bringen wie alle übrigenBürger; sie werden auch an die Kampffront geschickt werden. Alle Mitglieder deradministrativen Dirrkttonen von Jndustriegesrll-schaften werden auf ihren Plätzen mobilisiert, erhalten militärische Grade und Gehälter,die jedoch das Oiehalt eines BrigadegenrralS keineswegs übersteigen werden. Falls sie ablehnrn,werden sie in die Kampfeinheiten eingegliedert.krankreich verstärktdas stehende NeerParis.(Havas.) Zu der Erklärung des Ministerpräsidenten Flandin in der Deputiertenkammer, daß der Oberste NationalderteidigungSauS-schuß am 6. April zusammentreten werde, um dieGründe für und gegen eine Verlängerung derPräsenzdienstzeit bei jenen Soldaten zu prüfen,die am 13. Mai d. I. entlassen werden sollen,wird u. a. folgendes mttgeteilt: Der Oberste Na-tionakverteidigungsausschuß wird sein Gutachtennur erstatten, falls er sich für eine Verlängerungdes Militärdienstes aussprechen sollte. Es scheint,daß die Regierung im Bewußtsein ihrer Verantwortlichkeit bereits jetzt den Arttkel 40 des Wehrgesetzes zur Anwendung bringen wird. Auf dieseWeise würde die Armee eine sofortige Verstärkungum 160.000 Mann erfahren.Deutschlands Luftflotteder englischen gleichLondon. In Beantwortung einer Anfrage er-llärte Außenminister Sir John Simon im Unterhaus«, Reichskanzler Hitler hchbe während der Berliner Beratungen in allgemeinen Ausdrücken erklärt, Deutschland habe mtt Großbritannien schondie Gleichwertigkeit in der Luft erlangt.In Beantwortung einer anderen Anfrage er-klärte Sir John Simon, möge der Verlauf derKonferenz von Stresa wie immer sein, es werdedurch die dorttgen Ergebnisse nicht verhindertwerden, daß auf der kommenden Völlerbundsrats-tagung nicht eingehend alle Fragen durchberatenwürden, wegen deren Durchberatung die kommendesSession des BölkerbundsrateS einberufen wurde.Minderheitskabinettin SpanienParlament außer FunktionMadrid. Lerroux hat heute eine neue Regierung gebildet, die sich folgendermaßen zusammen fest:Ministerpräsident: Lerr»» x, Aeußeres:Noch». Industrie- und Handel: Marrac», Inneres: Portela Valladares, Marine: Javier de Sa»las, Landwirtschaft: San Jos« Benatza, Verkehr:Jalon, Arbeit: Baquero, Unterricht: RamonPriel» VanceS, Oeffentliche Arbeite«: RaffaelGuerra del Ski», Finanzen: Alfredo Zabala, Justiz: Vicente Cantos, Krieg: Carlos Masullet.Es handelt sich hierbei um»in Minderheitskabinett auf Grundlage der Radikalen Partei, dessen Vorsitz wiederum in der Hand von Lerrougliegt. Außer dem Marine», Unterrichts- undFinanzministerium liegt die Verwaltung sämtlicher übrige« Ministerien bei de« Radikalen. Da«nzunehmen ist, daß diese Regier««- auf starke«Widerstand stoße« wird, vor alle» bei den im letzten Kabinett vertretenen Rechtsparteien, dürfte sienicht von langer Dauer sein. Aus diesem Grundshat der Staatspräsident, um die Arbett zunächstfür einen Monat zu sichern, ein Dekret unterzeichnet, wonach die Sitzungen der spanischen Cortesfür einen Monat unterbrochen werde«.Madrid. Am Dienstag nachmittag würben inMaprid der Sekretär einer spanischen Fascisten-Organisatton auf offener Straße von einensKraftwagen aus erschossen. Die Täter entkamen unerkannt.Litauer dürfen nichtmehr nach DeutschlandPari-. Da-„Journal" bringt disMeldung einer Privatagentnr, daß Deutschlanddie Vidierung aller Reisepässe litauischer Staat-«angehöriger, welche nach Deutschland z» reisen fc«absichtigen» ndlehur.