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Sonntag, 21. April 1935

Dr. Beneš über Presse und Demokratie

die wir als den Fascismus fennen. Er ist in pie moralische Krise Europas Europa   in verschiedenen Schattierungen vertreten und man kann an dem Fascismus in Deutschland  beobachten, wie er fortgefeßt Wandlungen unter­worfen ist aber eines kennzeichnet den Fascis­mus in allen Ländern: Der Vernichtungs­wille gegen alle demokratisch en Rechte der arbeitenden Menschen! Fascismus und Demokratie sind

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unvereinbar

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auch dann, wenn die Trägereinerfascistischen Strö mung ihre Loyalität gegenüber der demokratischen Staatsver= fassung mit den Lippen oder mit der

Feder bekunden!

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und Wissenschaftler um jeden Preis beftrebt sein müssen, ins Ausland durchzudringen, sondern vor allem, daß fie fich einen weiten Gesichts­freis aneignen und darnach streben müssen, unseren früheren Provinzialismus, Kleingeisterei und Eng nes sprach namens der Regierung bei der Verkün- Syntheſe der nationalen und Humanitätsidee bei uns Arbeiter einen Maßstab gewähren, der ihm die Mög Der Minister des Aeußern Dr. Be, der demokratischen Ideale und in der ausgeglichenen herzigkeit von sich abzustreifen. Ein gut aufgefaßter Beder Kosmopolitismus wird jedem unserer kulturellen digung des Osterfriedens des tschechoslowakischen und in unserer ganzen Umgebung beruht, müssen wir Roten Kreuzes am 20. April 1935 über das Thema notwendigerweise wieder unsere Aufmerksamkeit auf Ereignisse unseres Vaterlandes gerecht einzuschäzen Sei lichkeit gibt, auch die kulturellen Verhältnisse und Eine reine und gute Presse". Er führte u. a. aus: das Gebiet lenken, wo die Pioniere unserer natio- und ihn damit über die gewöhnlichen und nichtigen Fra Europa   durchlebt heute schwere ideelle Wirren. nalen Wiedergeburt und unserer Freiheit begonnen Bänkereien erheben, deren Beugen wir leider Gottes es tämpfen entgegengesette politische Regime unter haben auf das* ulturelle Reben. einander, in den einzelnen Staaten wird um die Ist es aber möglich zu übersehen, welche große 10 sft in unserem politischen und kultureñen Leben Freiheit gefämpft, es stößt der Sozialismus auf den Aufgabe in diesem Kampfe eine gute Bresse, gute find. In der Republik   werden täglich weit über eine Antisozialismus, in einigen Staaten entsteht und Zeitungen, ein gutes Buch spielen? Ist es möglich zn übersehen, wie der moralische große Zahl veranschaulicht uns, wie mächtig in Million Exemplare der Tagespresse vertreitet. Diese entwickelt sich ein extremer Nationalismus, es wird um eine neue Konzeption der Funktion des Staates, Zustand unserer Generation von einer umftürz- extensivem Sinne die Presse wirkt. um eine neue politische und wirtschaftliche Ideologie lerischen, demagogischen, unmoralischen, bestech­gekämpft, furz das Leben des ganzen gegenwärtigen lichen, fenfationellen und anderen als den von mir Europa   macht eine große Krise durch, deren angedeuteten Gesichtspunkten und Zielen geleiteten Tragweite und Tiefe nicht übersehen werden kann. Breffe vernichtet wird.? Die Kämpfe innerhalb der Staaten rufen eine inter­Dieses Osterfest steht unmit- nationale Spannung hervor, die innere Krise tom­telbar vor dem Beginn einer ent pliziert sich so durch internationale Krisen und der europäische   Friede befindet sich in scheidenden Schlacht in dem ge= schichtlichen Ringen zwischen den ernster Gefahr. Es ist ganz natürlich, daß Besißenden und den Besiklo se n. alle diese Wirren und die Krise ihren Niederschlag Schon läßt sich erkennen, daß diejenigen, die die im europäischen kulturellen Leben finden müssen, das, Nußnießer des tapitalistischen Wirtschaftssystems, wie es scheint, der gleichen Revolution wie das poli­in diesem Wahlkampf mit einem Massenaufgebot tische, wirtschaftliche und soziale Leben unterliegt. Unter den Ursachen dieser beunruhigenden Er­von Lüge, Heuchelei und Demagogie auf die

Sie sind unvereinbar, weil der Fascismus die Festigung der Knechtschaft über die Arbeiter, die Festigung der Ausbeutungsherrschaft der Kapita­listen bedeutet, die Demokratie aber ein Mittel ist, mit dem die Arbeiterklasse die Kraft zu entwickeln vermag, um die Ostervision des großen Dichters zu berivirklichen!

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Die Träger der kulturellen Funktionen in unserer Gesellschaft sollen sich als öffentliche Fat­toren in dem Dienst der Nation und des Staates stehend erachten.

Das innige und wirkliche nationale Fühlen muß wortlichkeit gegenüber demnatio nalen Kollektiv, für Diszipliniert heit und Gesezlichkeit einimpfen. Dem Dichter, dem Romanschreiber, dem Wissenschaftler,

jedem fulturellen Arbeiter den Sinn für Ver an t-

Und beobachten Sie, was da täglich an keineswegs guter, konstruktiver, richtiger und notwendiger Kritik, sondern oft zerrüttender Negation und Un wahrheit zu sehen ist. Es ist nicht richtig daß die Leferfchaft eine solche Bresse wünscht. Die Leute wollen auch eine gute Preffe und die Leserschaft fühlt heute direkt eine gewisse Er tüdnng wegen der Unwahrheiten. Die heutige Manifestation will darauf verweisen und eine Besserung wün schen, d. 1. Disziplin und Selbstzucht auch auf die fem Gebiet.

Im Rahmen des Friedens des Roten Kreuzes

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Massenopfer der Krise einwirken werden. Sie sol scheinungen steht an erster Stelle zweifellos das Maler und Bildhauer, dem Komponisten und Jours beachten wir auch den symbolischen Brauch der len die Ursachen der Krise und die Verantwort- psychologische und moralische Moment. Der Nachnalisten, ihnen allen muß, wie es sich von selbst ver- 3 wei Minuten Stille. Auch diese lichen ihres Glends nicht erkennen. Sie wollen friegsmensch, insbesondere in den Staaten steht, prinzipielle Freiheit zuerkanni Uebung bedeutet, wenn wir erwägen, daß wir sie in die arbeitslosen, hungernden und frierenden Hun- Dit- und   Mitteleuropas, hat sein geistiges und ſitt werden. Aber das tiefe nationale und staatliche Füh- der ganzen Republit durchführen, eine technische Bereitschaft, zu fütlicher Beſtigkeit und fangen, die für nichts anderes als dafür fämpft, fommen desorganisiert und wird statt von Verstan- heit keine Anarchie und Willfür zu machen. Wenn Disziplin des ganzen Staates und der Nation. die privatkapitalistische Profitwirtschaft zu erhal- desgründen vor allem von irrationalen gattoren, der Journalist, der Schriftsteller oder Künstler, die ten, die für die Volksmehrheit Armut, Elend, Instinkten, Leidenschaften, materiellen Reigungen, Freiheit mit Unverantwortlichkeit verwechseln, helfen in einer besonders schwierigen und international be Möge uns die Kundgebung des Roten Kreuzes Rechtlosigkeit und die Fortführung des freudlosen egoistischen Ertasen des Geistes und des Körpers, von sie ihre Nation und den Staat in Zeiten zerrütten, wegten Zeit einerseits eine Aufmunterung zu wirk Lebens noch für die kommenden Generationen der täglichen Augenblicksleiden getrieben. Er macht ganz da wir alle fest in einer Reihe stehen müssen. den Eindruc eines geistig franten Gleichermaßen möchte ich betonen, daß von dem Augenblick an, wo wir eine selbständige Stelle in der Aber auch wenn die Besißfront über mäch Das, worüber heute soviel gesprochen wird, und internationalen Gesellschaft freier Nationen tigere Mittel verfügt, wenn sie mit ihrem Stapital was man rise der Demokratie bezeichnet, Staaten eingenommen haben, sich sicherlich alle unsere und gewaltigere Kräfte zu mobilisieren vermag, so ist nichts anderes, als ein frankhafter Sub- fulturellen Faktoren bewußt wurden, daß wir in wird sich in dieser Wahlschlacht die Treue der Ar- fektivismus, der die Mängel des demokra- einer Periode großen Ringens auf der internatio­beiter, die unerschütterlichkeit der   sozialistischen tischen Systems überspannt, die Schuld auf sie ab- nalen fulturellen Arena eintreten. Das bedeutet nicht Bewegung dennoch erweisen. Nur sie, die von der schiebt und ein ungesundes felbstbeininur, daß unsere Journalisten, Schriftsteller, Künstler Begeisterung und der Einsicht der Millionen Be- gendes Gefallen an verschiedenen sigloser getragen sind, wird die Gesellschaft höher autorativen Regimen findet. Dieser trant­führen, wird eine neue Ordnung gestalten, in der die Demokratie ihre Vollendung erfährt und unter deren Walten jeder jubelnd erleben wird:

Arbeiter bedeutet.

Hier bin ich Mensch, hier dari ich sein!

Ein altes Problem taucht wieder auf

Menschen.

hafte politische und soziale Subjektivismus wirft den  europäischen Menschen um einige Jahrhunderte zu­rück und gibt sich auch in einem allgemeinen tu   Itu rellen Verfall fund.

Die Ideale, die sonst die größten Geister   Europas fnchten und verwirklichten, werden heute oft in den Staub getreten, lächerlich gemacht und abgelehnt. Die heutige Welt ist vor allem geistig und moralisch zerfahren. Das ist die Grundlage der materiellen Zerrüttung und der Weg aus ber& rife führt daherübertut­turelle und moralische Arbeit.  

Schweden nicht

mit Munch solidarisch

In einem Artikel vom 18. d. M. nimmt das Bentralorgan der schwedischen Sozialdemokratie und Organ der schwedischen Arbeiterregierung Social Demokraten" in   Stockholm zu der Hal tung des dänischen Ratmitgliedes Munch in  Genf Stellung. Das Blatt erklärt::

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andererseits eine Aufforderung zur inneren Ruhe, z licher Arbeit für den Frieden unter den Nationen, innerer Zusammenarbeit, zu Disziplin und Bereit turellen Lebens, zu einer Aufforderung zu ständiger schaft, zu einer Hebung des Niveaus unseres ful und angestrengter Verbesserung unserer Tagespreffe im Sinne einer Ueberwindung der wirklich schweren und tiefen geistigen und moralischen Krise der gefam­ten heutigen Nachkriegsgeneration ſein.

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Gelegenheit diesen Resolutionsvorschlag zu diss tutieren. Es ist selbstverständlich, daß die dänische Regierung und Regierung und deren Repräsentant in dieser schieren Situation auf eigene Verantwortung 3 handeln hatte." Das Blatt erklärt weiter, daß man für die Gründe, welche die dänische Regie­rung hatte, sich gegen die Formulierungen zu wenden, auch in   Schweden volles Verständnis habe und meint, daß man auch in anderen Läns London  .( Tsch. P. B.) Die ,, Times" halten  Dänemarks Repräsentant, Außenminister dern, z. B. in England, dafür Sinn haben werde. bei Besprechung der Versuche der   Türkei, Ver­Munch demonstrierte seine Mißbilligung gewisser Es sei aber notwendig, zu weitgehende Folgeruns handlungen über die Dardanellen in Teile der Resolution dadurch, daß er sich der gen aus der dänischen Stellungnahme zu vermei Die heurige Manifestation des Roten Kreuzes Stimme enthielt. Der norwegische Außenminister den. Sowohl Munch wie Stauning hatten erklärt, Gang zu bringen, mit Befürchtungen nicht zurüd hat sich als Parole gewählt: Eine reine und hat erklärt, daß dies in llebereinstimmung mit daß man bereit gewesen wäre, die Resolution an und schreiben: Weder   Frankreich, noch   Italien, gute Presse!" Logisch au Ende gedacht, handelt dem geschehen sei, was die Außenminister der zunehmen, wenn sie nur in der gewünschten Rich noch England haben einen Grund, eine Aenderung es sich hier nach meinem Urteil nicht nur um die dem skandinavischen Länder bei ihrer Konferenz in tung modifiziert worden wäre. Irgend ein pringi des heutigen Standes, für die, wie es scheint Tageszeitungen, es handelt sich hier um die Presse braucht kaum daran erinnert zu werden, daß man gelegen. tein triftiger Grund besteht, günstig aufzunehmen. überhaupt, um Beitungen, Revuen, Bücher, um öffent propenhagen vor einiger Zeit beſchloſſen haben. Es piell abweichender Standpunkt sei also nicht vor Gleichzeitig betont das Blatt, daß die Dardanel- liche Kundgebungen überhaupt, d. h. um unsere bei der erwähnten Ministerkonferenz nichts das Aussehen der in   Genf angenommenen Resolution stellt weiter fest, daß   Deutschland in   London am Das Organ der schwedischen Arbeiterpartei betreffendes wiffen konnte, deren Abfassung ja 3. Feber eine Revision des Friedensvertrages an erst bei der in diesen Tagen gehaltenen Drei- geboten worden sei, daß aber   Deutschland anstatt mächtekonferenz in Strefa bestimmt wurde. Schive- loyal zu verhandeln, dieses Angebot mit offenem dens und   Norwegens Regierungen hatten also Vertragsbruch beantwortet habe.

Donautveg benüßen.

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ganze geistige Kultur.

lenfrage nicht nur die   Türkei, Sowjetrußland Wenn wir nach der Erreichung der   Selbständig und die Mittelmeermächte, sondern auch Deutsch- keit unsere historische Mission erfüllen sollen, die, wie land und   Bulgarien intereffiere, welche den ich glaube, in der vollen Entfaltung unserer natio­nalen Kultur, in der Verteidigung des Friedens und die ihm ähnlich sehen. Buben denkts immer daran, daß ihr die armen Kerle, die Soldaten rächt, die  Rothschild verlauft hat... Start, gib jetzt den Schnaps her, du hast ihn gewiß schon zu Topfen

Roman von Emil  

Vachek

Die Hühnersteige

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Deutsch von Anna   Auredniček

geschlagen."

Die Mischung hatte jedoch gegen alle Erwar tung noch nicht den richtigen Duft erlangt; die einzelnen Bestandteile waren noch nicht genügend bermengt.

Beinsteller stieß einen träftigen Fluch aus. " So eine Dieberei, Kadetten! Man zahlt auf die Börse. Die Börse ist eine vom Staat ge- ehrlich einen echten Stognat, einen echten Brannt­

Schließlich tam aber der   Rothschild doch

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mich ist diese Art zu scharf. Aber der Hering hat der die Villa asgeraubt und war so frech, in der Menschen gemordet, gerade so wie der Franzi jetzt nächsten Nacht zu holen, was er am Schauplat eine Fliege gemordet hat. Er war Ober in einem zurückgelassen hatte. Er steht mitten im Starten Wirtshaus und hat eine Dirne gehabt, die ihn spiel auf und sagt zum Wachtmeister: Hert einen Haufen Geld gekostet hat. Da hat er sich Wachtmeister, ich bin sehr schläfrig", worauf der einen Fleischhauer ausgesucht, hat ihm beim hel- Wachtmeister erwiderte: Und ich muß meinen lichten Tag auf der Landstraße aufgelauert, ihn Dienst machen. Gute Nacht!" erschlagen, die Geldkaße abgenommen, in der drei Der Hering ahnte nicht, daß der Dienst die Tausender waren, und einen silbernen Stock mit- Wache bei der Villa ist, und kommt gerade, al gehen lassen. Der Strolch war so frech, daß er die Wache abgelöst wird. Jetzt war der Teufel los! sogar den Wagen mitsamt dem Pferd verkauft Die Burschen waren hinter ihm her, haben auf bat. Vorerst hatte er Pferd und Wagen frisch ihn geschossen, ihn am Schenkel getroffen. Er aber rannte in den Wald und versteckte sich. Dabei hat angestrichen, damit man's nicht erkennt." Das ist Courage", bemerkte der Cherub er das Messer verloren, das er dem Architekten Karl, der beim Herd beschäftigt war. Die Gendarmen waren außer Rand und lischen Wirrwarr. Der zum Tod verurteilte Satt gestohlen hatte. Am nächsten Tag gab's einen höl Band über diese Mordtat. Am Abend aber spiel- ler hat vor Freude geheult, der Hauptgeschwvorene ten sie Karten mit dem Mörder und abnten gar hat sich aus Zorn angetrunken und die Gendarmen nichts. Sie hatten Zigeuner eingefangen, ließen sie sagten: Den Kerl, der 1.ns in Verruf gebracht testes Gewand angezogen und hat wie ein Toten Es ist aber keine Geschichte vom Kaminfeger, um aber wieder laufen, und sperrten einen Kerl hin- hat, müssen wir jetzt erwischen!" gräber vor dem Neubau eines Krematoriums Kinder zu schrecken. Diese Geschichte hat ihren ters Gitter, der beim Kasperltheater beschäftigt Troy all dem war ihnen die Lust am Kartens sie vor Angst außer Rand und Band, hatten die Tu die Ohren auf, Franzl, das ist das Wichtigste, aber die Herren nicht weiter: Beweis', Kerl, daß zur Partie den Hering. Wo er nur sein mochte, dreing'schaut. Als ihn die Engländer sahen, waren Stern, und ich weiß, warum ich sie euch erzähle. war. Dieser Alte war halb blind. Das genierte spiel nicht vergangen und am Abend suchten fie

schütte Diebshöhle. Dort gab's einen großen Wir bel, denn hätte   Napoleon die Engländer besiegt, dann wären sie auf der Nase gelegen. Die ganze Gesellschaft hatte eine tolle Angst, weil des Stur mes wegen keine Nachricht herüberkam. Plötzlich stand der   Rothschild vor ihnen.

Der alte Lump. Er hat absichtlich sein schlech­

wein, und der lausige Kaufmann braut etwas, daß dem Zeug selbst davon übel wird. So geht es mit allem. Auch mit dem Tiebsgeschäft, wenn's nicht ordentlich ausgeübt wird."

Aha", sagte Karl mit Feinschmeckermiene,

» jezt kommt der Hering an die Reihe." Hast recht, du Abortdeckel, jetzt kommt er!

Hosen voll und verkauften die Renten. Aber nie- was du wissen mußt."

Wir stehlen nur bei der Tramway, im mand wollte sie, weil jeder glaubte, daß sie zu gar Edenpark und bei Volksfesten!" deklamierte der

nichts gut wären, nur zum Einpacken bon Wurst­zipfeln, wenn England verliert. Der Rothschild tat auch, als verkaufe er alles, im geheimen aber faufte er alles gleich wieder zurück mitsamt allen

andern Renten, die er für einen Pfifferling erstand.

Als er dann sein Schäfchen im trockenen hatte,

sagte er: Ergebensten Dank, meine Herren, jetzt

die Renten bin ich der reichste Mann der Welt werden Sie morgen zehnmal teurer bezahlen... Und so war's auch. Am nächsten Tag traf die Nach­

Cherubin Karl.

" Du elender Lausbub! Könntest außer ordentlicher Tozent an meiner Diebsakademie

"

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schlugen ihn wie ein Pferd. Er war schon ganz kaputt, als eines Tages der Architekt Zahradka aus meinte der Wirt, ist den ganzen Tag herum­ Er scheint nicht in seiner Haut zu sein",  Slany tot aufgefunden wurde. Er hat das Geld gelegen." aur Auszahlung der Maurer bei sich gehabt. Natürlich! Wieder der Hering! Er hatte der Hering daher und sagt: Ich habe heute ein Kaum hatte er zu Ende gesprochen, kommt sein", erklärte Beinsteller voll Anerkennung. Du wieder ein paar Tausender ergattert, wieder mit schlechtes Ei gegessen, bin aber wieder beisammen. haft bir meine Worte gut gemerkt, richte dich auch den Gendarmen Färbel gespielt, und diese nah- Wollen wir ein Spielchen machen, Herr Wacht danach. Und ihr andern, schauts nicht so blöd drein. men einen Sattler hopp, der etwa vor zehn Jahren

Warum? Das werdet ihr gleich aus dem Fall Hering erfahren."

" Sekt ist's gut, Herr Beinsteller, jetzt ist's roch zur Flasche.

nachteilig vom Architekten gesprochen hatte. Den Alten vom Kasperltheater haben sie laufen lassen, der Sattler aber kam vor die Geschworenen. Der

meister?"

richt ein, daß   Napoleon alles verloren hat. Der gut, meiner   Geel'", jubelte der Cherub Karl und Sattler, Buben, war ein braber Mensch, hat aber Gendarmen ult. Dann spürt er, das ihm der  

Rothschild aber hat fobiel Geld verdient, daß er es in Fuhren davonführen mußte." Schade, daß der   Rothschild nicht in   Prag ist", flüsterte der Cherub Pepi.

Mach dir nichts daraus, Pepi, der Roth­jchild ist zwar nicht da, aber es gibt andre Gauner,

wie ein Mörder ausaeschaut. Weil er schon einmal

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So ein Kerl war der. Totübel war ihm. spielt aber starten, trinkt Bier und treibt mit den Verband abgerutscht ist er hatte ihn selbst an Es schaut wenigstens so aus, Karl. Jeßt abgestraft war, er hat bei der Tanzmusit einem gelegt und daß ihm das Blut über das Bein wollen wir's am fleinen Feuer kochen lassen. Bis Menschen ein paar Messerstiche versezt, hat man damit und sticht sich, wie zufällig, in den Schenfel rinnt. Da zieht er das Messer hervor, manipuliert der Schnaps fertig ist, erzähl ich euch die Ge- ihn wegen Mordes verurteilt. schichte vom Hering. Also der Hering, dieser Lump An diesem Tage gerade hat der Hering den und die Gendarmen haben ihm geglaubt wie die aus Stany, war ein Mörder. Dafür habe ich nichts dritten Menschen getötet. Es war ein reicher Apo- Kälber und haben ihn ins Bett gebracht. übrig, nicht einmal bei meinem äraiten Feind. Für thefer in der Sommerfrische. Dabei hat der Mör­Fortjeßung folgt.),

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