Sk'^< Freilag, LS. April 1S3S Nr. 88 Tagesneuigkeiten Der Fall Jacob Bern.(SDA) Die Untersuchung in der Entfirhrungsaffäre Salomon(alias Jacob) durch die Baseler Polizei nimmt einen normalen Ver­lauf. Der als Anstifter der Entführung verhaf­tete W e s e m a n n hat sein früheres Geständ­nis in einigen Punkten nicht unwesentlich e r- g ä n z t. Es wurde auch weiteresBeweis» material gesammelt. So begab stch der Staatsanwalt nach London  , von wo er Mittwoch neues gewichtiges Brwrismaterial mitgrbracht hat. Die Untersuchung nähert sich dem Abschluß. Hunderte Vergiftungen durch Creme-Gebäck New Nork. JnWhiteplainsim Staate stew Jork   ereigneten sich infolge des Genusses von kremegebäck einer Großbäckerei zahlreiche Lergiftungen. Bisher sind 55 2 Vergif- tungsfälle bekannt, doch besteht die Vermu­rung, daß noch weitere hunderte Per­sonen betroffen worden sind. Die Untersuchung ergab noch nicht, ob es sich um chemisches oder bak­teriologisches Gift handelt. Obwohl auch in der Umgebung von Whiteplains, in vier Landstädten und zehn Dörfern, zahlreiche Personen erkrankt sind, find bisher keineTodesopfer zu ver­zeichnen. Traurige Bilanz London  . Bei Verkehrsunfällen in den Ostcr- chiertagen wurden in England 103Personen getötet und 3942Personen verletzt. Fliegertod Frankfurt   a. M. Das Flugzeug Frankfurt   äöln, das Donnerstag nachmittags 15.45 Uhr in Frankfurt   zum Flug nach Köln   startete, mußte qus bisher nicht bekannten Gründen um 16.20 Uhr bei Hallgarten  , südwestlich von Wiesbaden  , eine offene Landung vornehmen. Dabei kam ein Mitglied der dreiköpfigen Besatzung, der Flug­kapitän Kneer, ums Leben. Das Flugzeug wurde stark beschädigt. Schweres Autounglück bei Berlin Berlin  . Im Norden Berlins   hat sich in der Nähe von Oranienburg   ein schweres Automobil­unglück ereignet. Der Mathematiker-Professor Dr. Richard Neuendorff aus Frankfurt   a. M., der seinen Wagen selbst steuerte,, stieß an einer Stra­ßenbiegung gegen einen Baum. Professor Neuen­dorff wurde sofort getötet. Sein Bruder und dessen Gattin wurden mit schweren Verletzungen bewußtlos aus den Trümmern des Wagens ge­borgen. Sie liegen im bedenklichen Zustand im Krankenhaus von Oranienburg  . 400 Hektar Wald durch Feuer vernichtet Warschau  . In den großen Waldungen von Dombrowa in der pommcrschen Wojwodschaft brach in der verflossenen Nacht ein Riesenbrand aus, der trotz der umfassenden Rettungsaktion, an der über 1000 Feuerwehrmänner und Sappeure teilnahmen, bis gestern mittags andauerte. lieber 400 Hektar Wald wurden vollkommen ein­geäschert. Der Materialschaden ist sehr groß. Ei« Richter und seine Gattin ermordet Austin  (Texas  ). Der Richter des Obersten Gerichts von Texas  , William Pierson, wurde auf einenz einsamen Wege mit seiner Gattin durch Revolverschüsse getötet. Als dieser Schreckenstat verdächtig wurde der Sohn des getöteten Ehe­paares Howard verhaftet. Wir waren selber schuld Erinnerungen an de« Wahlkampf 1907 Nach mehr als fünfzehnjährigem Kampfe hatte die sozialdemokratische Partei das allge­meine, gleiche und direkte Wahlrecht durchgesetzt. Endlich hatte das Proletariat ein Mitbestim­mungsrecht im Staate. Und nun galt es für uns, Wahl- und Aufklärungsarbeit zu leisten. Ich war damals Vertrauensmann der Gewerkschaft und der Partei und hatte im Wahlmonat nicht weni­ger als achtundzwanzig Sitzungen und Versamm­lungen. In vielen Wählerversammlungen war ich als Vorsitzender oder Schriftführer. In den Ver­sammlungen war immer ein Regierungsvertreter und meistens auch einige Herren von der Geheim­polizei anwesend. Als ich einmal den Vorsitz führte, sprach ein Genosse in der Diskussion beson­ders radikal, was mir gefiel. Der Regierungsver­treter flüsterte mir zu, ich möge dem Genossen das Wort entziehen, was ich, Schwerhörigkeit vorschüt- zend, nicht tat. Zum Glücke beendete der Genosse seine Ausführungen, so daß der Regierungsvertre­ter die Versammlung nicht auflöscn konnte. Nach der Versammlung machte mir der Regierungs­vertreter Borwürfe, daß ich seine Anordnung nicht befolgt hätte. Ich entschuldigte mich mit Schwerhörigkeit. Acht Tage später erhielt ich für dieses Vorgehen eine Polizeistrafe von 24 Stun­den Arrest. Ich hätte selbe auch abgesessen, denn Wo ift Kaufmann? Trotz eifriger Nachforschungen in einigen Ländern konnte bisher nicht die geringste Spur von dem verschwundenen Betrüger Kaufmann und seiner Frau gefunden werden. Immer mehr neigt man der Ansicht zu, daß der angebliche Amerikaner ein Mädchenhändler ist, der viel zu klug ist, um weiter unter dem in Prag   genannten Namen zu reisen oder einen Staat aufzusuchen, der über einen guten Polizeiapparat verfügt. Marie Hanl hat zuletzt aus Wien   Nachricht von sich gegeben. Auf einer Ansichtskarte teilte sie ihren Eltern mit, daß sie eine sehr gute Fahrt gehabt hat und glücklich ist. Wahrscheinlich ahnt sie auch jetzt noch nicht, in wessen Händen sie sich befindet. Ziehung der Klafsenlotterie (Ohne Gewähr.) Prag  . Bei der Donnerstag-Ziehung der 5. Klaffe der 32. Tschechoslowakischen Klaffenlotterie wurden folgende- Treffer gezogen: 20.000 K6 das Los Nr. 53483. 10.000 die Lose Nr. 69433 15724 69758 3261. 5000 die Lose Nr. 40840 23346 34269 25987 60810 28601 27005 75397 45356 30961 65461 47437 104966 108450 65148 873*35 73332 38900 99946 9907 28992 95994 33116 41056 31487 93884 74808 107852. 2000 Kd die Lose Nr. 91370 80986 13062 48412 95716 95818 54905 85015 77093 9004 16022 28038 101825 65344 10671 9738 20768 17072 95776 78342 21004 86963 18032 62651 96842 39482 3468 103257 25334 85054 39163 86598 13019 100617 11599 68365 71841 32804 11451 32632 103128 88882 70718 17533 99784 10121 68860 32302 87713 63655 96199 98300 100852 83524 60016 21922. Opfer!.Natürlich kann man einem Volk nicht.... Belastungsproben ins Unermeßliche auferlegen, aber an seinen Opfern zer­bricht ein Volk nie.. So sprach Dr. Ley auf der ersten Neichsschulimgstagung des Amt.-s «Schönheit der Arbeit  ". Zynischer als dieser Füh­rer der»deutschen Arbeitsfront  " hätte eS ein Repräsentant der deutschen   Schwerindustrie auch nicht sagen können, ioas National.sozialiS- mus" in der Praxis bedeutet1 Dein ist mein ganzes.Herz... Das Film­studio in Elstree meldet, daß sich der Sänger Richard Tauber   mit der 22jährigen Film­schauspielerin D i a n a N a p i e r, die er erst seit s ech s Wochen kennt, verlobt hat. Beide tre­ten gemeinsam in einen! Film auf. Nach Beendi­gung der Filmaufnahmen beabsichtigen sie nach Wien   zu fahren, wo die Hochzeit stattfinden wird. Fliegerunglück. In der Nähe von Ronsdorf  bei Wuppertal   ist ein Sportflugzeug im dichten Nebel abgestürzt. Die beiden Insassen wurden«? chwer verletzt. Frachtdampfer bringt Kahn zum Kentern. Zwei Bauern und der 25jährige Sohn des einen von beiden verließen in einem Kahn den Ort Werder an der Unterweser, um von einer gegenüberliegenden Ortschaft Sand zu holen. Auf der Rückfahrt nach Werder geriet der vollbeladene Kahn in der Mitte des Stromes in die Wellen eines vorbeifahrenden Frachtdampfers, wodurch das schwerbelatzkne Boot umgeworfen wurde und bald völlig in den Fluten verschwand. Die Insassen wurden mit unter das Wasser gezogen und ertranken alle drei. Merkwürdige Beobachtungen. Aus Metz  wird gemeldet: Auf französischer Seite wurde ein wahrscheinlich aus Saarbrücken   kommendes Flugzeug beobachtet, welches über den B e- festigungsarbeiten in Waldwiese flog. In der vergangenen Woche kreuzte ein wahrschein­lich aus Trier   kommendes Flugzeug über den Be­festigungen in der Umgebung von Cattenon und Thionville  . Tödlicher Scherz. Am Dienstag, dem 23. April, erschoß der 13jährige Bürgerschüler Bednäk in Rokitnitz   im Adlergebirge   das fünfjährige Mäd­chen Kluckova. Bednar ist ein Sohn des Ge­meindehegers in Slatina näd Zdobnici. Er nahm wer.schuldig" ist, muß bestraft werden, doch mein radikaler Freund und Genosse intervenierte so lange bei der Polizeidirektion, bis die Sache nach­gesehen wurde. In den Parteiversammlungen erhielten wir Instruktionen für die Kleinarbeit. Mein Bezirk war in der Vorstadt eine Eisenbahnerkolonie, fünfundfünfzig Wähler umfassend, eigentlich zum nächsten Dorfe Ober-Gerspih bei Brünn   gehörend. Jede freie Stunde verbrachte ich in einer anderen Familie, Flugzettel austragend, für unsere Kan­didaten werbend. Den letzten Tag vor der Wahl noch ein Appell an die Wählerschaft, am nächsten Morgen um acht Uhr früh gemeinsamer Abmarsch zum Wahllokal. Pünktlich wurde abmarschiert. Die Wahlkommission war nicht wenig überrascht, als sich das Wahllokal mit fünfundfünfzig Unbe­kannten füllte. Als Sprecher erklärte ich:»wir kommen wählen". Der Vorsitzende der Wahlkom­mission fragte uns nach Legitimation und Stimm­zettel. Die hatten wir nicht. Der Lokalvertrauens­mann hatte die Wählerlisten nicht nachgesehen und die agrarischen Macher iy der Dorfgemeinde hatten absichtlich die roten Eisenbahner der Kolonie in die Wahlliste nicht ausgenommen. Im amtlichen Stll wurden wir von dem Vorsitzenden der Wahlkom- mission aufgeklärt, daß es unsere Sache gewesen wäre, in die Wählerliste Einblick zu nehmen und zu reklamieren, jetzt hätten wir kein Wahlrecht. Die Empörung darüber, daß wir auf diese Art um unser Wahlrecht geprellt wurden, war bei uns in Abwesenheit seines Vaters dessen Gewehr, zieüe wahrscheinlich im Scherz auf das Mädchen und drückte los. Die Fahrpreisermäßigung für Ausländer. Unlängst lief durch die Presse die Meldung, daß das Eisenbahnministerium im Interesse des Frem­denverkehrs ab 15. Mai Ausländern, die sich eine bestimmte Zeit in der Tschechoslowakei   aufhalten, eine 66prozentige Fahrpreisermäßigung gewähren will. Nach den Darlegungen des Sektionschefs Dr. Riha im Eisenbahnbeirat wird sich die 66pro- zentige Ermäßigung für Ausländer nur auf dieRückreise beziehen, die jedoch nicht an die Route der Einreise gebunden sein wird. Motorloser Flug bis zu 2300 Meter Höhr!, Die Masaryk  -Flugliga in Zlln teilt mit. Die Zliner Segelflieger der Masaryk-Flugliga erreich­ten auf dem Flugplatz in Bakov eine Rekord­leistung im Segelfliegen. Der Pilot Hofirek startete im Schlepptau eines Motorflugzeuges auf dem SegelflugzeugZlln VII", löste sich iu einer Höhe von 1150 Meter los, nützte die aufsteigendcn Luftströmungen unter den Kumuluswolken aus und erhob sich bis zu einer Höhe von 2300 Metern. Nach einem Flug von 1 Stunde und 16 Minuten landete das Flugzeug auf dem Flugplatz in Batov. Die Leistung erregte die Aufmerksamkeit vieler Zuschauer. Das SegelflugzeugZlkn VII", auf dem diese bemerkenswerte Leistung erreicht wurde, stellte im Jahre 1934 zwei tschechoflowakische Re­korde auf. Das tschechoflowakische Schiffahrtsamt in Prag   wird von nun ab mittels des tschechischen Senders den Schiffahrtsführern täglich die Was­serstände der Moldau und der Elbe bekanntgeben und zwar um 10.10 Uhr die Wasserstände der Moldau und der tschechoflowakischen Elbestrecke und um 12.10 Ühr die Wafferstände der deut­ schen   Elbestrecke. Aus der Politik ins Geschäft. Wie aus Jeru­ salem   berichtet wird, soll sich der bekannte Zionist Dr. Chaim Weizmann mit der Absicht tragen, sich aus der Politik zurückzuziehen und siH ganz der Leitung eines großen Chemie- konzerns zu widmen. Schwere Unwetter gingen am Mittwoch nach­mittag über die Gegend von Schweinfurt  nieder. Die Weinberge an der Mainleite wurden von den Wolkenbrüchen schwer beschädigt. Auf den Straßen war bald jeglicher Verkehr unmöglich. Das Unwetter hauste auch stark in der Rhön   und auch im Spessart  . Dort wurde die Gegend von Zeitlofs  , Heinrichsthal  , Rupboden und Schönder- llng sehr in Mitleidenschaft gezogen. Teilweise wurden die Ställe überschwemmt, so daß das Vieh ertrank. Auf den Feldern wurden die Saaten durch die Hagelschläge vernichtet, so daß an vielen Stellen die diesjährige Ernte völlig ver­nichtet wurde. In der italienischen Provinz B r'e S c i a wurden Mittwoch morgens leichte ' Erdstöße verzeichnet, die jedoch keinen Schaden an­richteten. In ganz Norditalien   sind schwere Ge- wittel mit Hagelschlag niedergegangen, die einen beträchtlichen Temperaturrückgang im Gefolge hatten. Auf den Bergen und in den oberen Tälern südlich des Monte Rosa  -Gebietes* ist erneut Schnee gefallen. Die Dubliner Plaza niedergebrannt. Mittwoch morgens entstand in der sogenannten Plaza, einem großen Gebäude in Dublin  , in welchem auch die Zie­hungen der irischen Creep-stake-Lotterie stattfinden, ein Schadenfeuer, das schnell um sich grifi und das Gebäude in wenigen Augenblicken in ein Flammen­meer hüllte. Alle Dubliner Feuerwehren arbeiteten unermüdlich an der Bekämpfung des Brandes. Die verstärkten Polizeiabteilungen hatten große Mühe, die gewaltigen Mengen Neugieriger zurückzuhalten, die die Brandstätte umlagerten. Das Feuer war im Innern des Gebäudes ausgebrochen. Bald stürzten die Mauern ein und die Säle wurden vollständig ver­wüstet.. Die große drehbare Trommel, die zum Mischen der Lotterie-Lose diente, wurde ein Raub der Flanrmen. Um 11 Uhr vormittags war der Brand gelöscht. An der Stelle, wo die Plaza stand, die zu den schönsten Bauten Dublins   zählte, befindet sich nur noch ein rauchender Trümmerhaufen. groß. Und so ließ ich eine Protestrede vom Stapel: »Wir sind Steuerzahler, die Gemeinde mußte von den Wählern in der Eisenbahnerkolonie wissen, man habe uns absichtlich in die Wählerliste nicht ausgenommen, wir haben unsere Eisenbahnerlegi­timation mit und können uns legitimieren, man solle uns wählen lassen!" Es muß anerkannt wer­den, daß meine Ausführungen ohne Unterbrechung aufmerksam angehört wurden, doch wurde uns amtlich mit Bedauern Erklärt, daß sich leider nichts machen lasse, wir hätten die Reklama- tionsfrift nicht genützt und jetzt kein Wahlrecht. Es hätte aber noch schlimmer kommen kön­nen. Meine Protestrede war im Sinne der Wahl­bestimmungen eine gewaltsame Unterbrechung der amtlichen Wahlhandlung, was mit mindestens vierundzwanzig Stunden Arrest strafbar war. Ein Bürokrat als Vorsitzender der Wahlkommission hätte diese Bestimmung außer Zweifel genützt. Aber der Vorsitzende war in seinem Privatberufr ein Gastwirt, der jeden Sonntag auf Hunderte von Ausflüglern als Gäste rechnete. Eine sttenge Amtshandlung hätte den Gastwirt in Verruf ge­bracht und geschäftlich geschadet, weshalb er sich darauf beschränkte, sein Bedauern zum Ausdrucke zp bringen. Und so mußten wir unverrichteter Sache von dannen ziehen, mit der Lehre für die Zukunft: Proletarier, kümmere dich um dein Wahlrecht. I. P. Unsere Mainummer erscheint Mittwoch, den 1. Mai, in M verstärktem Umfang, dH Die W Donnerstagausgabe entfallt anlaß- I lief) des Feiertages. Am Freitag, I< dem 3. Mai, erscheint unser Blatt I' zur gewohnten Stunde. I> Die Verwaltung. Gewohnheitsdiebe. In UZHorod   und in den Gemeinden der Umgebung wurden in der letzten Zeit zahlreiche Diebstähle und Einbrüche in Gasthäuser und Geschäftsläden verübt. Die Nachforschungen nach den Tätern blieben unter der Zivilbevölkerung ohne Erfolg, weshalb die Polizei ihre Aufmerksam­kett jenen Mannschaftspersonen der Uzhoroder M-I'- tärgarnison zuwandte, welche im Zivil bereits wegen Diebstahls vorbestraft sind. Diese Nachforschungen führten zur Verhaftung zweier Soldaten des 36. Infanterieregiments, des Eduard M i ch n a und des Jan Petrik, welche zwei Tage der Kaserne fern­geblieben waten. Sie gestanden alle Diebstähle«in und wurden in di« Haft des GarnisonSgcsängnisseZ eingeliefert. Auch die Hehler, welche die gestoh­lenen Gegenstände gekauft haben, wurden verhaftet; es sind dies Josef TudaS und deffen drei Kinder. Waldbrand. Unweit von Thorn in Pome« rellcn wütet seit der letzten Nacht ein Waldbrand. 400 Hektar Wald wurden von den Flammen er­faßt. Führer untereinander Sturm der Wcißenberger Wcißcn-Käse-Gcmcmbi! gegen denAngriff" (DG) Josef Weißenbergs Ge­meinde ist eine ganz besonders religiöse Sekte, die aus dem Weißen Käse(Quark) alles erklärt und mit weißem Käse alles soziale und seelische Elend heilt. Diese nationalsozialistische Sekte ist wegen de? Neuheidentums in den natic- nalsozialistischen Reihen so erbost, daß sie zum Sturm auf Goebbels  »Angriff" übergegangen ist. Sie hat einen Brief an den»Angriff" geschrieben, den dieser veröffentlicht und der folgenden origi­nellen Wortlaut hat: »Gott   zum Gruß! Meine Herren vom»Angriff"! Nennen Sie eS vielleicht Dankarkeit, wo Sie jetzt, nachdem Sie groß geworden sind, unseren Herrn und Meister,in Christus in Schmutz treten?' Doch, nur durch die Einwirkung un­seres göttlichen Meisters und dal- Gebet seiner Gemeinde ist ihr e he maliges unscheinbares Blatt, der»Angriff",, groß geworden. Auch nur durch di« Einwirkung unseres Meisters ist es gelungen, daß Adolf Hitler   zum Füh- tet wurde. Was sind denn Euere Geistlichen?' Schwindler ist ein noch schönes Wort für sie. Glauben denn Sie, daß Sie uns vertreiben kön­nen wie die gottlosen Kommunisten? Nein. Wir sind ein starkes Gottesvoll, unseres Gottes in Josef Weißenberg. Wir werden Euch beweisen, wie stark wir sind. Wir und unsere Kinder wer­den Euch verachten. Wenn Ihr uns den Gottes- dienst verbietet, so werden wir und unserE Fa­milien dem Gottesdienst fernbleiben, den Ihr Un­gläubigen und Verirrten huldigt. Wir- werden unseren Gottesdienst unter uns in Familien ad- halten, wo Ihr nichts zu suchen habt und es«ns nicht verbieten könnt. Ihr nennt uns und unsere Kinder verblödet. Besser blöd zu sein, als nicht an Gott   in Josef Weißenberg zu glauben. W:« wir vom Meister wissen, war Euer Führer Adolf Hitler   schon mehreremale bei unserem Meister, um seinen Segen zu empfang e-r. Wenn Sie, die Herren vomAngrifi", alles widerrufen, was Sie in Ihrer Zeitung schlechtes über unseren Meister geschrieben haben, so wird die Gnade des Meisters noch einmal auf Euch herabkommen. Sonst wehe Euch. Ihr werdet zugrun'e gehen, keine Gnade vom Geiste Josef Weißenberg finden. Noch einmal werden wir mit unseren Kn- dein für Euer Seelenheil bitten./ Alfted W. u. Frau." Der»Angriff" nimmt diese Kampfansage von der humoristischen Seite. Er sollte aber trotz­dem die Behauptung widerlegen, daß der Führ-r Adolf Hitler   früher öfters bei dem Propheten Josef Weißenberg war, um deffen Segen zu emp­fangen. Im Grunde passen die beiden sehr gut zusammm, nur hat Adolf   das Geschäft besser ver­standen als Josef Weißenberg. Vom Rundfunk tapfthleniwirtei aus den Programment Freitag Prag  , Sender L.: 10.05 Deutsche   Nachrichten. 10.15 Mexikanisch« Lieder. 11.00 Schallplatten. 12.10 Opernouvertüren. 13.45 Chansons. 16.40 Tschechisch für deutsche Hörer. 16.55 Ondrikekquar- ! tett. 18.45 Deutsche   Sendung: Sportschau. 18.35 Arbeitersendung: Aktuelle zehn Minuten. 19.10 Salonguartett. 20.05 Uebertragung aus dem Sme- tanasaal. Sender S.: 14.35 Liederkonzert. 15.00 Deutsche   Sendung: Leichte Musik.   Mähr.-Ostrau  : 17.50 Deutsche   Sendung: Lieder von Aich. Preß- - bürg: 18.00 Klavierkonzert