Seite 2Donnerstag, 8. Mai 1933Nr. 108Vie AnnäherungRom-BelgradWer sind die Terroristen?Weitere Beweise für die„Ritterlichkeit“ der SHFIm WahlkampfParis. Der römische Berichterstatter des„Temps" bestätigte die Nachricht, das? der jugoslawische Ministerpräsident I c p t i t und deritalienische Nnterstaatssekretär S« v i ch vor derReise Jevtiös nach Genf zur Bölkerbundtagung,wahrscheinlich am 18. Mai, in Venedig zusammentreffen sollen. In Genf wird Snvlch dann Besprechungen mit den übrigen Vertretern der Kleinen Entente haben.Diese Venediger Zusammenkunft wird nachdem„Temps" eine vollkommene Umkehr des italienischen Standpunktes gegenüberBelgrad bedeuten und ist in jeder Hinsicht ein Ereignis von außerordentlicher Bedeutung.in Arbeit zu stehen und sich einer gesicherten Existenz zu zu erfreuen, sie müssen jetztin Heister Wahlschlacht ihre So-lidaritätspslicht gegenüber denarbeitslosen Mitkämpfern undMitkämpferinnen erfüllen. Esgeht in diesem Kampfe wahrlich um das letzteStück Brot des Arbeitslosen, es geht um dieFreiheit und Zukunft aller schaffenden Menschen.Siegt der Nationalismus hüben und drüben,dann müssen hunderttausende unserer ärmstenWeggenossen ihre Hoffnung auf Brot und Arbertund neuen sozialen Aufstieg begraben. Dannwerden die entfesselten Gewalten des Völker-Hasses über unser armes Grenzland dahinrasenund die Menschen zermalmen. Gegen diese Gefahren gilt es letzten Einsatz zu bieten. UnsereJugend ist berufen, eS jenen herrlichen Vorbildern gleichzutun, die in den alten Pionieren derBewegung verkörpert sind und die gleich demGenossen Sprinz bis zum letzten Atemzug ein-stehen für das, was sie jahrzehntelang erkämpftund erstrebt.In dem Magischen Schicksal des GenossenSprinz spiegelt sich auch die sittliche Grötze dessozialistischen Arbeiters, der turmhoch über jenen Konjunkturrittern steht, die ihren„Idealismus" marktschreierisch anpreisen. Herr Henlein läßt seine Selbstlosigkeit rühmen, weil ereinige Agitationsreden gehalten hat. Eine langeAutokarawane stellt seine Einfachheit im ganzenLande zur Schau. Einige Einschustlöcher in feinem Kraftwagen, deren Herkunft mehr als rät-selhaft ist, müssen ihm seinen Todesmut bescheinigen. Welch ein moralischer Abstand zwischender Selbstgefälligkeit; des sastistischen Führer-tumS unh oer schlichten Pflichterfüllung 5e# sozialistischen Menschen! Dieser Prolet, der durchdie Finsternis der Gegenwart die Fackel seinesreinen Menschheitsglaubens durch das Landträgt, hungernd und frierend, bis ihn der Toddahinrafst, das ist der unbesiegli«che Feind der Tyrannei. Mageiner stürzen und einsam sterben im verschneiten Gebirge— die Leuchtkraft seines Opfersentzündet neue Herzen für die herrliche Ideedes Sozialismus. Lange schon werden die Dik-tatoren in ihren Gräbern vermodern, aber dieFlamme der reinen Gesinnung, die unseren Genossen Sprinz verzehrte, wird weiterhin lodernund leuchten einem befreiten Menschengeschlecht.Es vergeht kein Tag, an dem die Henlein-Banditen nicht versuchen würden, reichsdeutscheMethoden in unseren Wahlkampf hineinzutragen.Gestern wurde in Klein-Anpa eineGruppe von sozialdemokratischen Flugblattver-teilern von einer mit allerlei Schlagwerkzeugenbewaffneten Heimat-Bande überfallen.Drei Jungbucher Genoffen wurden dabei verletzt,einer von ihnen sehr ernst. Nur durch daS Eingreifen der Gendarmerie konnte ein schweresBlutvergießen vermieden werden.Die vstböhmische Arbeiterschaft wird sichauch gegen diese Methoden zu wehren«iffen.♦Auch aus Südmähren liegt eineReihe von Meldungen vor, wie„ritterlich"Henleinv„Ordner" den Wahlkampf gegen dieSozialdemokraten führen.So wurden einem Arbeiter in Miez-mannS, einem armen Teufel, Vater von fünfKindern, sämtliche Fensterscheiben eingeschlagen,ebenso dem Vertrauensmann unserer Partei inGroß-Tajax.Dem sozialdemokratischen Lehrer in 3«l bwurde das ganze Haus, Fenster, Türen ete. mitMenschenkot beschmiert, so daß selbstder Pfarrer deS Ortes, empört über so viel Büberei, öffentlich austrommeln ließ, daß diese Handlungsweise eine Lausbüberei sei.Der Ruf der Schützensräben.Auch Kriegsnot muß den Sammler allerDeutschen, den„Volksgcmeinschastler" Henleinzur Wahlpropaganda dienen. In einem mtt Stacheldraht gezierten und mit Stahlhelm tragendenSchützengrabenkämpfern versehenen Flugzettelruft Konrad Henlein zum„letzten Appell". Zu'welchem, das sagte der allzett vorsichtige zumParteivorsihenden degradierte„Führer" allerdings-nicht. Vielleicht, wegen der„derzeit" geltenden Verfassung und weil er nicht wieder in dieLage versetzt werden will, Abolitionsgesuche einzureichen, damit das Auslassen vor dem Einsperren erfolgt. Vielleicht auch deshalb, weil er beiden tschechischen Frontkämpfern, denen die widerlichen zum Krieg aufreizenden Flugzettel ebenfalls zugestollt». wurden, Eindruck schinden will.!,Der gro^e Kollege im Nachbarreich drübennannte sich' auch stolz Frontkämpfer, wie KonradHenlein das in diesem Flugzettel mit großer Betonung tut. Konrad ist allerdings Adolf um eineNasenlänge voraus. Er nennt sich alter Frontkämpfer. Merkwürdig berührt es, wenn ein„alter Frontkämpfer" bei Ausbruch des Weltkrieges bereits 16 und bei Beendigung des Krieges 20 Jahre alt war. So kann er immerhin dieMöglichkeit gehabt haben, als„alter Frontkämpfer" zu dienen.Ob er und seine Angehörigen das damals alseine Ehre angesehen haben, ist eine andere Frage.Die wirklich alten Frontkämpfer, abgestumpftgegen alles, waren empört, als hier und dort dieJungen von verbrecherischen MenschenschlächternIn O b l a s wurde ein sozialdemokratischerVertrauensmann überfallen und durchgeprügelt,ein anderer Arbeiter von dem bekannten Meffer-stecher Wolf, der auch in der Znaimer Henlein-versammlung als„Ordner" fungierte, ohne dengeringsten Anlaß überfallen und blutig geschlagen.Die sozialdemokratisch gesinnte Bevölkerungder südmährischen Gemeinden wird durch Drohungen mit Entlassung aus derArbeitsstätte terrorisiert. Nach dem„Znaimer Wochenblatt" vom 4. Maiwurde in einer Henleinversammlung am 28. Aprilin Höflein„der Ruf laut, alle Marxisten, die beiHöfteinern in Brot und Arbeit sind, zu entlassen".Wir hoffen, daß es den Behörden nicht schwer fallen wird, diesen„Rufer" festzustellen, der seinepolitischen Gegner wegen ihrer Gesinnung arbeits-und brotlos machen will!In Z n a i m wurde den größeren Firmenund ihren leitenden Beamten ein Brief zugesendet, worin sie aufgefordert werde«, sozialdemokratische Arbeiter zu entlassen und Arbeiter von völkischen Vereinen aufzunehmen. Diese Arbeiter seien nach demWortlaut deS Schreibens„einer solchen Wohltatwürdig und find auch dafür dankbar"!And diese Leute schreien über sozialdemokratischen Terror undkönnen sich nicht genug tun an Entrüstung über angebliche sozialdemokratische Terroraktionen!sogar bis in die vordersten Reihen geschickt wurden. Und die alten Frontkämpfer wissen auch, wieverzweifelt die 17- und 18-Jährigen, die imnationalen Taumel ap die Front geschickt wurden,hilfeftehend nach der Mutter riefen...Helden waren sie allesamt nicht, konnten sienicht sein, sie waren einfach Kanonenfutter, unerfahrene Burschen, die kaum mtt dem Gewehrumzugehen verstanden.Was will also Konrad Henlein mit der Hervorkehrung des Frontkämpfertums bezwecken?Wenn die alten Erinnerungen aufgeftischt werdensollen, können die alten Frontkämpfer schon aufwarten mit Beispielen-Von der Volksgemeinschaft.Im Kriege soll es ja auch einmal so etwas wieVolksgemeinschaft gegeben haben. DaS Salvator-sienMe hat aber nur die. Mannschaft^csseft,.müjsen.•' So ähnlich wie im Verflossenen'Kriege'' Mrdauch die von Henlein und seinen Trabanten propagierte Volksgemeinschaft aussehen. MU Abscheusollten die alten Frontkämpfer sich von einerMethode abwenden, wie sie die SudetendeutschePartei durch den Appell an die Frontkämpfer beliebt. Der Fascismus treibt systematisch zumKriege, das sollten alle die beachten, denen dieSchreckniffe des Krieges noch fest im Gedächtnishaften. Für sie kommt nur die Stimmabgabe fürdie Sozialdemokratte in Frage.Der Präsident der Republik empfing amMUtwoch in Läny den Borsitzendeck der RegierungJan Malypetr.14Roman vonEmil vachek—-—-1Deutsch vonAnna AurednltekSein Aussehen verriet zur Genüge, daßnichts Großes in der Lust lag. Er hatte soebengefrühstückt, roch noch nach Wein, seine Uniformhing über dem Stuhl. Auch seine Worte klangenganz steundschaftlich und gaben dem alten Routinier Beinsteller die ganze Sicherheit wieder.Nach der Einleitung, die sehr witzig vorgebrachtwurde, in der aber jede Erwähnung einer bestimmten Anklage fehlte, schloß der KommissärPitha seine Rede mit folgenden Worten:„Icherwarte daher, lieber Beinsteller, daß Sie IhremRuf treu bleiben und brav gestehen..."„Aber bitte, gnädiger Herr..."„... gestehen", der Kommissär sagte es mstetwas erhöhter, ironischer Stimme,„und daß Sie,bis wir Sie beim Bezirk einliefern, alles leugnenund erllären werden, unschuldig und von der Polizei infolge roher Behandlung zu einem Geständnis gezwungen worden zu sein."Bei dieser langen Rede interessierte Beinsteller namentlich die Bemerkung von dem Bezirk,in den er eingeliefert werden sollte. Danach wares Herrn Holina nur gelungen, eine nichtssagendeUebertretung ausfindig zu machen. Bon dieserTatsache angeregt, erwiderte Beinsteller ebensoironisch wie der Kommissär Pitha:„Das hab' ichnicht ganz gut verstanden, gnädiger Herr.Warum sollt' ich denn Schlechtes von der Polizeierzählen? Ich spreche immer nur Gutes von derPolizei, tu's schon aus alter Freundschaft. Wennim Wirtshaus jemand etwas über die Polizeiquatscht, fahr' ich immer gleich auf ihn los undjag': Plausch nicht, man sieht gleich, daß du un sere Polizei überhaupt nicht kennst! Die ist gerecht, besonders seit wir den neuen Direktor haben. Das ist ein so guter Mensch, der nicht zuläßt,daß die Polizei einen Unschuldigen behält. Unddie jünger» Beamten sind genau so wie er.";,Jhr Mund ist heute wohl stisch geschmiert!"unterbrach ihn skeptisch der Kommissär Pitha.,Lch red' nur die Wahrheit, Herr Kommissär, wenn Sie mir nicht glauben, kommen Sieheut abend insgeheim in die„Alte Hundehütte";das ist nämlich mein Wirtshaus. Dort können Siemtt eigenen Ohren hören, was ich von der Polizeidenke."„Heute abend?" stagte der Kommissär mitoffenkundigem Zweifel.„Sie glauben wohl, Beinsteller, daß heut nachmittag Amnestte erklärtwird?"„Amnestie, warum Herr Kommissär? Siewerden mich doch in einer Weile freilassen. Ichhabe ja nichts angestellt. Sie kennen mich ja gut,wissen, daß ich ein Kavalier bin und, wenn ichetwas angestellt habe, auch dafür einstehe. Ichmöcht's Ihnen heute auch sagen, kurz und gut,ich bin wieder einmal der Schwäche unterlegen,die in unserer Familie seit meinem seligen Großvater herrscht. Der hat nämlich den Kaiser Ferdinand, den Gütigen, bestohlen, als er durch dieNerudagasse spazierte..."„Jetzt haben wir uns schon gut unterhalten,Beinsteller", unterbrach ihn lächelnd der Kommissär.„Jetzt ist's an der Zeit, die Geschichtegründ! ich anzupacken..."Und mit veränderter Stimme, sich zum Ernstzwingend:„Das hätt' ich Ihnen nie zugetraut,Beinsteller..."Was meinen der Herr Kommissär?" fragteBeinsteller etwas bestürzt.„So wahr mir Gotthelfe."„Schweigen Sie!" donnerte der Kommissärganz unerwartet.„Lassen Sie den lieben Gott inRuh', Schluß mit der Hanslvursterei. Sie habendiesmal eine solche Lumperei angestellt, daß manes gar nicht glauben kann. Und weil Sie versuchthaben, mir ein T für ein U vorzumachen, werdenSie exemplarisch bestraft werden."Krescendo fuhr er fort:„Glauben Sie janicht. Sie unverbesserlicher Lump, Sie Gauner,der immer gefährlichere Stückchen wagt, daß Siediesmal wieder nur mit dem Bezirksgericht davonkommen. Nicht vors Bezirksgericht, vor dieGeschwornen werde ich Sie diesmal bringen..."Ferdl, den die Anspielung auf die gefährlichen Stückchen schon in Schrecken versetzt hatte, erstarrte beim Schluß der von Kommissär Pitha gehauenen Rede. Seine ganzen Nerven waren verwirrt. Jetzt wußte er, daß alles verraten war unddaß die Polizei mtt ihm wie die Katze mit derMaus spielle.„Mir scheint. Ihnen ist nicht ganz Wohl,Ferdinand Beinsteller l" bemerkte schadenfroh derKommissär Pitha. Beinsteller bebte und zittertejetzt tatsächlich wie eine Dynamo. In seinem Kopfejagte eine schlimme Vorstellung die andere. Wannwird man Fräulein Sophie herführen? Den Offizier? Die Cherubinen? Der Film seines Elendsrollte an ihm vorüber und er sah, daß er die edleSeele, Fräulein Sophie, zugrunde gerichtet hatte.Endlich erwischte er doch einen festen Punkt undhielt ihn fest. ES war die Bemerkung deS Kommissärs von dem Gefchwornengericht.„Der gnädige Herr hat von den Geschworenengesprochen?" ftagte er, als er sich ein wenig erholt hatte.„Welches ist besser, daS Schwurgerichtoder das Militärgericht? Ich glaube das Schwurgericht. Da bleibt man wenigstens bei den Seinen,nicht wahr?"Diese Frage jagte wieder dem BeamtenSchrecken ein.„Hallen Sie mich nicht auch nochzum Narren, Beinsteller; mischen Sie das Militärgericht nicht in die achel Nehmen Sie lieberVernunft an und gestehen Sie, wohin Sie diegoldene Uhr gegeben haben!"Diese Bemerkung versetzte Beinsteller in nochgrößere Verwunderung als vorher die DrohungVerschwörung in PortugalAlle Marineoffiziere verhaftetLissabon. Wie die Regierung am Dienstag spät abends mitteilte, ist es ihr gelungen,eine Verschwörung bei der Kriegsmarine aufza-decken und im Keime zu ersticken. Alle Marineoffiziere wurden verhaftet.Konvertierung derbelgischen StaatsschuldBrüssel. Die belgische Regierung Bereiteteine Konversion der öffentlichen Schulden vor.Sämtliche Anleihen werden auf 4prozentigeAnleihen konvertiert werden. Tie Inhaber derPapiere, die nicht freiwillig auf die Konversioneingehen, werden ihre TitreS und die frühere»Anleihen zur Abstempelung einreichen müssen,was ihnen derartige Nachteile bringen wird, daßsie sicherlich im Laufe der Zett der Konversionzustimmen werden. Die Konversion wird MitteMai beginnen. Der Wert der zu konvertierenden Papiere wird auf 25 Milliarden belgischeFranken geschätzt.Luch SchuschnlgSfährt zum RapportWien. Bundeskanzler Dr. Schuschnigg begibtsich auf einen kurzen Erholungsurlaub,der bis zum 14. d. M., dauern wird. Er fährtnach Italien und wird dann ein Konzert der Wie'ner Philharmoniker, das in Florenz veranstaltetwird, besuchen. Während seines italiensschen Aufenthaltes wird der österreichische Bundeskanzlerauch eine Unterredung mit Mussolinihaben.Havas meldet hiezu aus Rom:In eingeweihten Kreisen verlautet, daß essicher sei, daß Ministerpräsident Mussolini undBundeskanzler Schuschnigg bei ihrer Zusammenkunft in Florenz vor allem über die Habsburger-Frage verhandeln werden. Eswerde in erster Reihe darüber verhandelt werden-in welchem Maße die künftige Nichteinmischungskonvention dadurch, daß sie sich gegen die Auslandspropaganda zugunsten, einer Regimeänderung wendet, die monarchisttsche Kampagne tangieren würde.Neue Nazi-ProvokationGroße Erregung in der Schweiz... In der Schweiz hat eine neue freche Provokation'.Hktlerdoutschländs große Aufregung hervorgerufen.Die Baseler Polizeibehörden hatten demOberbürgermeister von Freiburg i. B.» Dr.Kerber, gestattet, vor der Baseler deutsche»Kolonie eine Rede zu halten. Die Großzügigkeitder Schweizer Behörde wurde von Dr. Kerber i»einer Weise quittiert, die Wohl einzig dasteht. DerFreiburger Oberbürgermeister, ein prominenterreichsdeutscher Naziführer, beschimpftein seiner Rede die S ch w e i z, pöbelte gegen das„demokratisch-liberale System" und forderte, dasdie Schweiz Schluß mit der„elende»jüdischen Pressefreiheit" mache»Der schwere Mißbrauch des Gast-re ch t S hat zu leidenschaftlichen Erwiderunge»der maßgebenden Schweizer Blätter geführt.sa=BS9S5!9SS!9!^mit den Geschwornen. Er war so verwirrt, daßer sich verplapperte:„Sie war aus Silber, HerlKommissär..."„Aus Silber?" Der Kommissär blätterte i»den Aufzeichnungen.„Ich bitte Sie, was hat daswieder zu bedeuten? Sind Sie denn so dumm,daß Sie uns einreden wollen, die Uhr sei ausSilber, da doch der Bestohlene angibt, daß sie ausGold ist?"Jetzt glotzte Beinsteller den Kommissär#»•Nun kannte er sich in der Geschichte überhauptnicht aus. Die Uhr, die er dem Offizier gestod-len hat, war zweifellos aus Silber. Ehe er ave-mit seinem Staunen zu Ende gekommen war, fet»*spürte er ein Gefühl der Seligkeit. Der Ma»»'dem er so wertvolle Dokumente gestohlen hast»'zeigt den Verlust seiner Uhr an und lügt, daß raus Gold ist und gibt das Hauptsächlichste 0»*nicht an?„So reden Sie, Beinsteller", donnerte desKommissär,„ich habe keine Zeit, zu warten, 6”Sie wieder andre blöde Lügen erfunden habe»»Die sind übrigens überflüssig, well es ja flO»;1nebensächlich ist, ob die Uhr aus Gold ist, wie 0behauptet, oder aus Silber, wie Sie versichern»„DaS ist nicht nebensächlich, Herr Komm'"sär", erklärte Beinsteller und schwatzte, nur u>»Zett zur Ueberlegung zu gewinnen.„Nehme»wir an, daß sie beispielsweise aus echtem G»»-mit Brillanten besetzt wäre, so etwas kommt 1»vor, dann könnte es vor das Schwurgericht kor»'men. Aber Silber, Silber, das gehört vor de»Senat. Auch gibt es verschiedene Sorten 6®?!So gibt es Packfong und versilbertes Zink, t** 1Gold ist es erade so. Es gibt verschiedenesvierzehnkaratiges, Dukatengold und..."„Beinsteller", brüllte Kommissär Pith»'„hallen Sie mir hier keine unsinnige Vorlesu»^über Goldschmiedearbeit und sagen Sie einfach'„Ja, ich elender Kerl habe die Uhr genommen.--(Fortsetzung folgt.)