Nr. 143Donnerstag, 20. Juni 1935Seite 3Die politische AusspracheNachdrückliche Warnung Hampls an die HenleinparteiP r a g. In beiden Häusern der Nationalversammlung wurde am Mittwoch die D e b a t t eüber di« Regierungserklärungeröffnet, wobei es, wie wir an anderer Stelle berichten, zu einem nicht sonderlich geglückten Debüt der Herren Frank I und Frank II als Vorleser einer langatmigen Erklärung der Henleinpartei kam.Das Ereignis des Tages war im Abgeord-netenhaus aber die Rede des Genoffen H a m v ldes Führers der tschechischen Bruderpartei, der denHenleinleuten ein Paar herzerfrischende offeneWorte sagte, das neueste Einheitsfrontangebotder Kommunisten entsprechend charakterisierte undsich mit innenpolitischen und wirtschaftlichen Fragen beschäftigte.Hltlerdeutschlandsoll uns in Ruhe lassen IGenosse Hampl befaßte sich in offener Weisemit dem Problem Hitlerdeutsch land unddem sudetendeutschen Ableger der Hitlerpartei, wobeier kurz und bündig erklärte:„Wir haben nur zwei aufrichtige Wünsche:erstens, daß die deutsche Politik nicht den Weltfrieden bedrohe und zweitens, daß sich Deutsch,land al- unser Nachbar sich nicht in unsere inner-politischen Verhältniffe hineinmische."Ünser Autzenamt sollte in Berlin auch wegen derRundfunkpropaganda einschreiten unddaran erinnern, datz in Deutschland, falls wir denselben Weg betreten wollten, sehr viele Leutebegierig lauschen würden, was es im Dritten ReichNeues gibt.Dir Tschechoslowakei ist der letzte Staat, in demdas deutsche Volk frei denken und sprechen kann!(Beifall.) Es hat hier ein gut ausgebildetes Schulwesen. Das ist nicht alles, aber es zeigt, datz dieTschechoslowakei bemüht ist, ihre Pflicht zuerfüllen. Richt nur die deutschen Gebiete, auch dietschechischen Industriegebiete wie Pilsen und Ostrausind von der Krise gleich schwer getroffen. Ilnd eswaren insbesondere die sozialdemokratischen Fürsorgeminister, die sich bemühten, dieSituation in den am meisten betroffenen Gebietenobjektiv zu beurteilen.(Beifall.)Direkt an die Henlein-Abgeordneten, di«Hampls Rede nur spärlich durch Randbemerkungenabzuschwächen versuchten, richtete Hampl folgendeWarnung:Durch daS Zusammentreffen außerordent-kicher Umstände seid ihr in die Höhe gekommen.ES wird einer Augen Politik bedürfen, um dar»zutun, datz ihr wirklich vernünftige und ehrlichePolitiker seid. Wir hören die Worte, aberwir glauben ihnen nicht.(Zustimmung.) Ihrschickt dem Präsidenten der Republik rin Loyal!-tütstelegramm und euere Preffe verschweigt eS!DaS ist nicht fair platz. Eineseriöse Politik wird anders gemacht! Wer unterHenleins Fahnen marschiert, muß sich vergegenwärtige«, daß daS tschechoslowakische Volkunverwundbar und die Existenz diesesStaates nicht zu erschüttern ist.(Starker Beifall.) DaS, waS wir erreicht haben,verstehen wir auch zu verteidigen. DaS tfchrchoflo-wakische Boll ist im Grunde demokratisch und daher lehne« wir jede Gewalt ab. Nur auf denWegen der Demokratie«nd durch gegenseitigesVertrauen könnt ihr dem Staat«nd seiner Lei«tung näher kommen!Wir sind uns dessen bewutzt, erklärte Hampl,datz die gegenwärtige Situation schwierigist, und wir sind keine solchen Optimisten, zu glauben, datz sie nicht noch eine Reihe von Jahrenschwierig bleiben wird. Der Sinn unserer Autzen-poliiik ist die Erhaltung des Friedens, und mit dieser Politik stimmt die ungeheuere Mehrheit des tschechoslowakischen Volkesüberein.(Beifall.) Hampl betonte später die Wichtigkeit der Arbeitsbeschaffung undArbeitsvermittlung und kritisierte dieHaltung der Nationalbank, die erklären läßt, datzalle ihre Kredite vergeben sind. Angesichts der unheilvollen Folgen der überstürzten Rationalisierungsollte man die Unternehmungen, die derart durchrationalisiert sind, zumindest ausgiebigerversteuern; auch die Einheitspreisgeschäftemüffen demselben Gesetz der verlangsamten Entwicklung unterworfen werden, denn der Staat kann essich nicht erlauben, Arbeitslose en groS zu produzieren. In der Milchwirtschaft müffen gewisse Auswüchse korrigiert werden.Wir sorgen wirklich für dieArbeitslosen— die andernkritisieren IDie Sorge für die Arbeitslosen ist nicht diePflicht der sozialistische» Parteien, sondern in ersterLinie die Pflicht deS Staates, der sich friedlich rnt-wickel» will. Die Kritik der Lage der Arbeitslosenhat ein sehr intensives Echo. Wir können«nS aberin diesem Augenblick nicht auf«nverantwortlicheWege begeben. Wir würden nicht zögern, in di«Opposition zu gehen» erklärte Hampl offen, wenndir wirtschaftlichen Verhältniffe ausgeglichenerwäre«. So aber sind wir durch unser Brrantwor-InugSbewußtsein gebunden; den anderen bleibt diescharfe Kritik«nd«ns die wirkliche Sorg««m dieArbeitslosen! Wenn wir dafür sorgen, datz derStaat militärisch gesichert fei, schloß Hampl, somüffen wir auch dafür sorge», datz er auch wirtschaftlich und sozial gesichertsei«nd die Bürger in diesem Staate atmen undleben und seine treuen Bürger sein können!<-Henleinbotschaftenüberflüssig!Der tschechische Nationalsozialist Dr. Klapkaverwahrte sich gegen die Vorlesung der ellenlangen Erklärung durch Frank und sagte, es seiim Interesse des Parlamentes, datz hier keineWir haben bereits vor einigen Tagen mitgeteilt, datz die Regierung beschlossen hat, auch inden Sommermonaten in der sogenannten Brotaktion fortzuschreiten, d. h. den Arbeitslosen undKurzarbeitern in der Zeit vom 10. Juni bis 14.Juni 1938 Brot zuzuteilen. Bei der Auswahlder Bezirke, denen diese Hilfe, gewährt werdenwird, wurde Rücksicht genommen auf die Zahlder Arbeitslosen. In Böhmen wurden 64 Bezirke,in Mähren-Schlesien 36, in der Slowakei 22und in Karpathorutzland vier Bezirke bedacht. Ingleicher Weise wird in der Zuteilung von Kornzur Bereitung von Brot vorgegangen werden. InBöhmen wurden besonders folgende Bezirke bedacht: Döhmisch-Leipa 25.600 Anweisungen,Friedland 26.700, Komotau 41.600, EgerKundgebungen borge tragen werden, die den Charakter einer Botschaft des Herrn Henlein haben.Ob denn die Benevolenz, der sich die Partei desAbg. Frank bei den Wahlen erfreute, auch insParlament übertragen werden solle?(Der amtierende Vizepräsident Genosse Taubhatte vorher zur Aufklärung mitgeteilt, datz dasPräsidium vorher die Kundgebung Franks alseine im Namen des Klubs vorgetragene Erklärung anerkannt habe, und zwar im Hinblick darauf, datz es um die erste offizielle Kundgebungdieser Fraktion ging.)Dr. Klapka erklärte es für eine großeVermessenheit, wenn Frank von denPolizeimethoden in unserem Staate spricht unddabei auf die Methoden vergißt, die wir in demNachbarstaate sehen! Wenn man die Henleinpartei nach ihren Taten beurteilt, so mutz man sichüber die Kühnheit wundern, mit der sie hier alsdemokratische Partei deklariert wurde.26.300, Gablonz 44.700, Karlsbad 50.000,Pilsen, 31.000, Rumburg 23.000, Teplitz-Schü«nau 61.000, Groß-Prag 122.000. Insgesamtwurden für die Bezirke in Böhmen 1,179.950Anweisungen und eine Menge von 18.820 Zentner im Werte von 846.900 XL bestimmt. FürMähren-Schlesien werden 630.800 Anweisungen,10.265 Zentner Korn im Werte von 461.925XL ausgegeben, in der Slowakei 224.500 Anweisungen, 3582 Zentner Korn im Werte von161.640 XL und in Karpathorutzland 18.600Anweisungen, 205 Zentner Korn im Werte von9225 XL. Insgesamt wurden 2,048.850 Anweisungen, 32.872 Zentner Korn im Werte von1,479.690 XL zugeteilt.Die 40-stündlgeArbeitswocheDie Internationale Arbeitskonferenzfür Erhaltung des Wochenlohnes beiKürzung der ArbeitszeitGenf. Die Kommission für die 40stündigeArbeitswoche nahm mit 36 gegen zwei Stimme»einen Resolutionsentwurf betreffend die Löhnea». In dieser Resolution wird hervorgehoben, datzbei der Durchführung der Arbeitszeitverkürzungdie Wochen-, Monats- oder Jahresbezüge und derLebensstandard der Arbeiter nicht herabgesetztwerden dürfen. Die Resolution empfiehlt, Lohnfragen soweit als möglich durch direktes Einvernehmen der Arbeitnehmer mit den Arbeitgebernund gegebenenfalls durch das Eingreifen einesqualifizierten Organes zu erledigen. Die Regierungen werden aufgefordert, dem Internationalen Arbeitsamt über die Maßnahmen betreffenddie Lohnfragen bei der Durchführung der Verkürzung der Arbeitszeit Bericht zu erstatten.In der Kommission für die Verkürzung der Arbeitszeit in derFlaschenglaserzeugung wurde dertschechoslowakische Regierungsdelegierte Dr. P i-s k ä L e k zum Berichterstatter ernannt. Der Vertreter der tschechoslowakischen Glasarbeiter V i k»t o r a verlangte, daß neben de» automatischenGlasfabriken in das Abkommen auch diejenigenUnternehmungen einbezogen werden, in denendie Arbeit nur halbautomatisch ist.Die Kommission für die Arbeitslosigkeit der Jugendlichen schloß Dienstagihre Arbeiten ab und nahm einen Resolutionstext an, durch den den Regierungen der Mitgliederstaaten empfohlen wird, insbesondere 1. dieAltersgrenze der Schulpflicht auf 15 Jahre zuerhöhen, 2. die Fachschulen zu vervollkommnen,8. bei den Arbcitsbeschaffungsbureaus einenDienst für wissenschaftliche Berufswahl einzuführen. Mit diesen Fragen soll ich die Arbeitskonferenz des Jahres 1936 befassen. Auf Antrag dertschechoslowakischen Regierungsdelegation wurdebeschlossen, der Konferenz zu empfehlen, derarbeitslosen landwirtschaftlichen Jugend im Rahmen eines besonderen sozialen Schuhes und einerArbeitslosenunterstützung für die Landwirte größere Fürsorge zu widmen.i Monarchie oder Republik?Volksabstimmung In GriechenlandAthen.(Tsch. P.-B.) MinisterpräsidentTsaldariS erklärte dem Athener Berichterstatterdes DNB, während der Zeit vor den Wahlen vom9. Juni sei die Frage nach der Staatsform aufgeworfen worden, Die Regierung habe sich nritder Durchführung einer Volksabsti m«mung einverstanden erklärt unter derVoraussetzung, daß sich auch die Nationalversammlung hierzu entschließt. Die Regierung seifest entschlossen, über die Echtheit der Voltsaü«stimmung zu wachen. Während der Vorberei-tungSzeit zur Volksabstimmung, sowie währendder Abstimmung selbst werde die Regierung vollkommen neutral bleiben. Die Parteiführer unddie anderen Politiker würden alle Freiheiten besitzen, ihre Ansicht über das dem Lande am meisten zusagende System zum Ausdruck zu bringen.Oer Breitner Ist weg—wer ist jetzt an der Pleite schuld?Wien. Wie die„Wiener Zeitung" meldet,wurde für den bekannten früheren italicnisch-Wiener Bankier Camillo Castiglioni Dr. HerberiHallwig zum Kurator bestellt. Castiglioni wirdmit Klagen, Exekutionen und D e l o»gierungsa n trägen verfolgt und istderzeit unbekannte^ Aufenthaltes.— Die Bett-federn-Firma Leon Göttinger hat beim WienerHandelsgericht einen A u s g I r i ch s a n t, r a ggestellt." Die Passiven betragen 2,250.000, die Ak-tiven 1,700.000 Schilling.— Der neueste Besitzerder bekannten Wiener Nachtlokale„Tabarin" und„Chapeau Rouge" hat um die Eröffnung desKonkursverfahrens angesucht.Oer Italienisch-englische GegensatzBotschafter Grandi mit Mussolininicht einverstanden?Paris.„Echo de Paris" meldet aus Londonüber den italienisch-abessinischen Konflikt: Esscheint sich zu bestätigen, daß der italienische Botschafter in London, Grandi, der sich gegen-wärtig in Italien aufhält, auf seinen Posten nichtmehr zurückzukehren wünscht, falls der italienischbritische Interessengegensatz über die abessinischeFrage sich verschärfen sollte. Grandi scheint gewisse Forderungen seiner Regierung für übertrieben zu halten und offen zu mißbilligen.Lohnkampf Im Dritten ReichStuttgart.(AP.) Nachträglich wird gemeldet, datz es auch in den Daimler-Werken inUntertürkheim wegen des Versuchs einer Lohnkürzung zu passiver Resistenz der Belegschaft gekommen ist, die solange andauerte, bis der alte Lohnzustand wieder hergestellt war.Malypetr in LänyPrag. Der Präsident der Republikempfing am Mittwoch in Läny den Vorsitzendender Regierung Jan Malypetr,•etriebsvernichtung durch KartelleUnternehmer vernichten deutschböhmische IndustrieWie sehr die Tätigkeit der Kartelle die volkswirtschaftlichen Gesamtinteressen gefährdet, dafür sei hier als Beispiel das Ostböhmische Flachs-spinnevkartell angeführt. Es hat kürzlich dieFlachsspinnerei in Oberadersbach" aüfge kauft,einen Betrieb, der technisch auf das modernsteauSgestattet ist und in dem zuletzt 260 Arbeiterbeschäftigt waren. Das Kartell hat nun dieFlachsspinnerei nicht erworben, um sie weiterzuführen, sondern in der Absicht, sie stillzulegen.Der„Textilarbeiter" macht in diesem Zusammenhang auf die Tatsache aufmerksam, daß dasFlachsspinnerkartell schon bisher vielfach Betriebeerworben hat, um sie stillzulegen und damit eineweitere Produktionseinschränkung herbeizuführen.Es werden folgende Fälle angeführt: Der Betrieb.Haase in Parschnitz, in welchem 92 Arbeiter beschäftigt lvaren, wurde vom Kartell aufgekaustund stillgelegt. Ebenso hat das Kartell dazu beigetragen, daß der Betrieb I. Faltis Erben inJungbuch, der 625 Arbeiter beschäftigte, eingestellt wurde. Auch der Betrieb I. Etrich in BauS-nitz mit 120 Arbeitern ist eingestellt worden.Ebenso ist die Einstellung der Betriebe derFlachsindustrie A.G. Döberney und Proschwitz, die340 Arbeiter beschäftigten, auf die Tätigkeit desKartells zurückzuführen. Auch die Hohenelber Betriebe Rotter und Jerie, in denen 600 Arbeiterbeschäftigt waren» wurden auf Grund der Tätigkeit deS Kartells eingestellt. Das gleiche geschahmit dem Betrieb der Firma Rotter in Oberhohen-elbe, in dem 290 Arbeiter Erwerb fanden. Aufdie Tätigkeit des Kartells ist auch die Einstellungdes Betriebes Böhm in Langenau, der 200 Arbeiter beschäftigte, zurückzuführen. Das Kartelldürfte auch bei der Einstellung des Betriebes derFirma Faltis Erben in Trautenau, wo 750 Personen in Arbeit standen, seine Hand insofern imSpiel gehabt haben, als die Geldquellen des Betriebes unterbunden worden sind. Insgesamt sindes nach den Angaben des„Textilarbeiter" asseinWo bleibendie neuen Ideen?Die Klubführer der Henleinpartei haben inbeiden Kammern eine Rede verlesen— zum Freisprechen langt es wohl noch nicht— die als programmatische Erklärung gewertet sein will. DieTschechen hörten anfangs sichtlich interessiert zu,trat doch auf parlamentarischem Boden zum erstenmal eine Gruppe auf, die vorgibt, etwas ganzNeues zu bringen, die sich rühmt, die erste ausdem neuen Staat heraus entstandene, von Oesterreich gelöste Bewagung zu sein. Aber bald war dasHaus enttäuscht. Was die neuen Herren zu sagenhatten, klang wohlvertraut. Es ist der a l t e T o ndeutschnationaler Kundgebungen,nur daß L o d g m a n und Knirsch das,was sie wollten, klarer und besser zu formulierenwußten.Die Rede enthält neben vielen Komplimenten nach der tschechischen Sefte die gewis-in Ostböhmen zehn Betriebe, in denen 3117 Arbeiter beschäftigt wurden, die in den letzten Jahren direkt und indirekt durch das Kartell eingestellt worden sind.Diese Tätigkeit der Kartelle verdient geradejetzt die aufmerksamste Beachtung. Zur Zeit sindVerhandlungen im Gange, die zur Wiederaufrichtung des vor etwa sechs Monaten aufgelöstenKartells der Baumwollspinner führen sollen.Diese Verhandlungen sind bereits sehr weit gediehen. Dabei wird der Plan bekannt, daß beidem endgültigen Zustandekommen des Kartellseine neue Produktionseinschränkung vorgenommen werden soll, die nur durch die Stillegungeiner Anzahl von Betrieben zu erreichen ist.Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daßdiese Tätigkeit der Kartelle sich im schroffen Widerspruch zu der wirtschaftlichen Wiederaufbaupolitik befindet, die von der Regierung verfolgtwird. Die Betriebsvernichtung die nicht im volkswirtschaftlichen Gefamtinteresse, sondern nur imInteresse einer bestimmten kapitalistischen Unter«nehmergruppe liegt, führt zur weiteren Verschärfung der Arbeitslosigkeit und zur Steigerung derBelastung des Staates. Man muß außerdem festhalten, mit welcher Unbekümmertheit sie selbstvon jenen Textilindustriellen betrieben wird, dieoft genug von der Sicherung des deutschen Arbeitsplatzes reden.Wir haben ein Kartellgesetz, das Sicherungengegen die Gefährdung des wirtschaftlichen Gesamtinteresses vorsieht, Auch wenn die Gefährdung, die von dieser planmäßigen Betriebsvernichtung ausgeht, nicht ausdrücklich als Grundfür ein Eingreifen der Regierung vorgesehen seinsollte, so ist doch ein Einschreiten gegen die wirtschaftliche Schädigung der Gesamtheit dringendnotwendig. Eine wirkungsvollere Sabotage, alssie die Kartellkapitalistcn betreiben, ist kaumdenkbar.sen l e i s e n Drohungen, die man für dieFlüsterpropaganda braucht, sie bringt in einemAtem den Willen zum Eintritt in die Regierungzum Ausdruck und leistet sich zugleich die läppischeBemerkung, datz man geschenkte Ministerpostennicht als eine Verständigung ansehen dürfe.Die konkreten Forderungen wärmen alteDinge sehr unklar auf. Die SHF fordert dieAutonomie. Für Autonomie haben wir gekämpft, ehe es eine SHF gab und solange nichtder HitlcrismuS alle Wege in dieser Richtung auflange hinaus verschüttet hatte. Auf dem Gebietdes Schulwesens fordert die SHF mit verklausulierten Worten eigentlich die Gesetzwerdungder Dörer'schen Vorschläge, geht alsoauf die Anregungen eine- tschechoslowakischen Sozialdemokraten zurück.Neu ist da also gar nichts. Und was alt ist, hatman von allen möglichen Seiten entlehnt. Wenndie SHF sich so weiter entwickelt, wird sie baldaufgehört haben, auch nur eine Sensation zu sein!32.812 Zentner Korn für die arbeitslosenHilfsaktion des Fürsorgeministeriums für die Industriegebiete