Seift 4Donnerstag, 5. Dezember 1935Nr. 283Kitsch aus dem Dritten ReichIn unentwegtem Optimismus entsendenauch diesmal, wie alljährlich, zum Weihnachtsfestdie deutschen Buchverlage ihre Kataloge.„DerSpiegel" nennt sich die Offerte des VerlagesII l l st e i n, der nur noch dem Namen nach derllllstein-Verlag ist. Sein wirklicher Besitzer ist derEher-Verlag, Herausgeber des„Angriff"und des„Völkischen Beobachter". Was keiner vergessen sollte, der in Versuchung gerät, irgendwofür irgendwen ein sogenanntes Ullstein-Buch zukaufen.Also— da liegt der„Spiegel" vor mir aufdem Tisch. Allein der Name, von'den Herausgebern sicher mit Ernst gewählt und ebenso ernstgemeint, ist ebenso blutige Ironie wie bittereWahrheit. Denn wirklich und wahrhaftig, der Inhalt dieses Katalogs„spiegelt" die ganze Niveau-losigkeit, die trostlose Leere des deutschen Büchermarktes von 1935 wieder. Um halbwegs einenguten Eindruck zu machen, kündigt man zuerst eine„Neue deutsche Biographie", betitelt„Die großenDeutschen" an. ferner verschiedene Klassiker,deren Wert und Bedeutung unzweifelhaft ist.Jetzt aber gehts los:Ulrich S a n d n e r:„Land und StammPommern". Man braucht nur das nebenstehendeBild dieses sogenannten neudeütschen Dichters zubetrachten, der sich weitester Unbekanntheit erfreut, um zu wissen, wen man vor sich hat. Nämlich: Blubo plus Kraftmeierei. Ein Gesicht, aufdas der Berliner zu sagen pflegt:»»Stundenlangin die fresse, Liebling... I" Die getarnten Ullsteins empfehlen ihn als„Dichter von Kraft undEigenart". Was Herr Sandner über sich selbst berichtet, soll ans„Gemüt gehen". Eine Kostprobezum Genießen:„Und wer sich dann borgenommen hat, seinenPfahl in dieses Land zu rammen und nie mehr vonihm zu lassen, der, nun, der lernt es erst dannrichtig kennen, wenn er in seiner eigenen Heimatzu kratzen hat, daß er auf seinen Beinen bliebe,denn eS ist ein Land, das nicht von Pappe ist. Eswill erobert sein, wie ein schönes, scheues undsanftes Mädchen, daS sich nicht so leicht jedermanngibt."Nun, die Verhunzung der deutschen Sprachescheint uns in diesem Fall auch nicht von Pappezu sein. Aber das schadet ja nichts. Auf die Gesinnung kommt es an, nicht auf das Talent. DieGesinnung ist allerdings wohl zweifelsfrei....Weiter: Friedrich Bischoff:„HeimatSchlesien". Lyrische Kostprobe. Was als bemerkenswert auffällt— der teut sche Dichter machtnn Rimbaudschen Versmaß des„bätcau ivre"(Das trunkene Schiffs, eines der schönsten Gedichte dieses großen Franzosen. Doch Versmaßallein genügt nicht. Das beweist der Inhalt. Derist so:Riesengckirgisch verdüstert, waldhügelgrün verträumt,Ueber den Tälern die Stille verzaubert als Himmelgespannt,Brunnen am Wege und Dlaxienbilder, vonRosen umschäumt:Die im Blute dich tragen, hältst du imTod noch gebannt.Das genügt wohl. Aehnlich Waller V o l l-m t r, der das„Ruhrgebiet" auf romantischeWeise zu verkitschen sucht und Walter Franke-R u t a, der allen Ernstes die Behauptung aufstellt:„Nur einDeutscher kann es fertigbringen, zu seinem Vergnügen auf die Berge zusteigen". Sonst geht es unentwegt um den deutschen Wald, die deutsche Seele oder Handfesteres,wie Kolonialgelüste, Fliegerträume und Exotisch-Anregendes. Nicht ohne Bedauern entdeckt maninmitten dieser ganzen hohlen Köpfe den Namendes beggbten Journalisten und SchriftstellersWalter Ki au lehn(Pseudonym Lehn au),der eine Geschichte der Technik unter dem Titel„Die eisernen Engel" geschrieben hat. Ohne dieseArbeit zu kennen, glaube ich die kühne Behauptungwagen zu dürfen, daß sie sicher nicht schlecht ist.lim so schlimmer. Ein Buch von Kiaulehn, ange-knndigt zwischen Belanglostgkeiten, ein Feuilletonvon ihm in den gleichgeschalteten Blättern desDritten Reiches, weckt jedesmal die Erinnerungan Gretchens Worte zu Faust:Es tut mir lang' schon weh',daß ich dich in der Gesellschaft seh'.Katja.Venlzeloswill als Privatmann zurückkehren.Athen. Der Führer der griechischen Republikaner Venizelos, welcher seit dem im Märzd. I. erfolgten Aufstandsversuche im Auslandeweilt, sandte einem seiner politischen Freunde inGriechenland ein Schreiben, in welchem er erklärt, daß die durch die Erteilung der Amnestievollzogene edle Tat des Königs'seinen Thronfestigen und die Einheit der Nation wieder Herstellen werde. VenizelcS beabsichtigt, nach denParlamentswahlen nach Griechenland zurückzu-kchren, ist aber entschlossen, sich nicht mehr mstder aktjven Politik zu befassen, sondern plant,sich als Privatmann auf Kreta niederzulassen.Oesterreich und Kleine EntenteWien. Die tschechoslowakischen, jugoflawi-schen und rumänischen Presseattaches in Wiensowie auch die Vertreter der Presse-Agenturenund die übrigen Presseorgane der Kleinen Entente-Staaten in Wien waren gestern mittagsbeim österreichischen Minister des Aeußeren Ber-ger-Waldenegg-laAesnemgäeiteir—mr„ ii—wl-,.— i j■■ Hi—wyM——Streikendestürmen ein FabriktorNew Nork. Zwischen streikenden Arbeiternder„Moürrproducts Corporation" und Polizei! kam es zu blutigen Zusammenstößen, bei denen| zwei Polizisten, eine unbeteiligte Frau und 18' Streikende verletzt n^den. 800 Streikende stürm-* ten das Fabriktor, wurden aber mit Tränengasbomben zurückgetrieben. Die Polizei erwartetneue Unruhen.Schußverletzung auf der BühneGablonz. In der Dienstag im GablonzerStadttheater abgehaltenen Vorstellung des Anzen-gruber'schen Volksstückes„Das vierte Gebot"wurde die Schauspielerin Thea Schober durcheinen Schuß am Hinterkopf ernstlich verletzt. Derdie Rolle des Schlantaler spielende Theaterdirek-tox Hennig gab im'dritten Akt aus einem Jagdgewehr den vorgeschriebenen Schuß auf den Feldwebel Frey ab. Der Papierpfropfen der blindenPatrone traf die in etwa 3 Meter Entfernungbefindliche Schauspielerin, die eine stark blutendeHautwunde erlitt und bewußtlos wurde. Siemußte ins Krankenhaus übergeführt werden.FamilientragödieSalzburg. Der Hilfsarbeiter Gregor Kitzmann in Maxglan tötete seine zwei Kinder imAlter von 1, bzw. 4 Jahren durch Schüsse in dieBrust und nahm sich selbst durch einen Schuß inden Hals das Leben. Seine Frau hatte er vorhermit seinem dreijährigen Sohn zum Einkäufennach Salzburg geschickt. Pitzmann, der 24 Jahrealt ist, dürfte die Tat aus Not begangen haben.50 Todesopfer eines ErdrutschesGuayaquil(Equador). Ein riesiger Erdrutsch verschüttete das Andendorf Berdecocha.Sämtliche 50 Einwohner wurden getötet. DerErdrutsch, der in einer Breite von zwei Meilenerfolgte, war von gewaltigem Getöse begleitet.Spanische KorruptionMadrid. Admiral Garanza überreichte demLandtagspräsidenten eine Anzeige über schwereVerfehlungen beim staatlichenSchiffbau. In den neuen Skandal sollen wieder hohePersönlichk eiten des öffentlichen Lebens verwickelt sein. Die aufgedeck-tcü Schiebungen sollen die Unregelmäßigleitenbei der Strauß- und Robela-Angelegenheit nochweit in den Schatten stellen.Hunger und Liebe. Das bekannte Sprichwort, daß die Liebe durch den Magen geht, hat inder heutigen Krisenzeit eine ganz neue Deutungerfahren. Unzählige Opfer der kapitalistischenWirtschaftsordnung, die heute arbeitslos auf derStraße stehen, versuchen jetzt, sich dadurch überWasser zu halten, indem sie„Liebe" spenden, umdafür Brot zu bekommen. Es ist allgemeist einerschreckendes Anwachsen der Prostitution zu beobachten. Not und Elend zwingen heute abertausende Frauen und Mädchen, ihren Leib zu verkaufen. Das geschieht mitunter sehr verschämt,aber dennoch offen genug. Und da das Angebotgroß ist/sind viele dieser armen Menschen direktgenötigt, auf ihre Bereitwilligkeit, für ein Nachtmahl ein Schäferstündchen zu gewähren, auch nochdurch entsprechende Reklame aufmerksam zumachen. Ein Blick in den Inseratenteil der bürgerlichen Presse zeigt, wie es heute auf dem Liebesmarkt, der geradezu zum Arbeitsmarkt geworden ist, zugeht. In einer einzigen Nummerdes Wolfblattes fanden wir nicht weniger als zweiDutzend Inserate, in denen Freunde gesucht werden, die zahlen können. Ta liest man nun beispielsweise:Welcher Herr kann nettem Mädel einschönes Weihnachtsgeschenk bieten? Dafür liebe,verschwiegene Freundschaft...*Dame, sehr anpassungsfähig, wünscht Bekanntschaft mit Herrn, der in der. Lage wäre, ihreine Stellung zu verschaffen. VerständnisvolleFreundschaft wird zugesichert...*Zwei Kameradinnen ersehnen Freundschaftmit zwei älteren, vermögenden Herren, welche dieHerzensgute besitzen, ftnanziell zu helfen, wofürrestlose Liebe und Treue, sowie Einordnung injeden Wunsch gewährt wird...Einordnung in jeden Wunsch, Liebe und sogar Treue wird garantiert— und das alles nurdeshalb, weil der Hunger weh tut.Auch Männer sind in dieser herrlichen Gesellschaftsordnung oft darauf angewiesen, ausihrer Liebe Kapital zu schlagen:Junger Beamter sucht Dauerfreundschaft mitreicher Dame, die ihm einige materielle SorgenabnimmtZwei Freunde suchen verständnisvolleFreundinnen, die in der Lage sind, finanziell zuhelfen....Aus diesen Inseraten spricht zu uns dieTragödie' dieser Zeit. Die Liebe, einst besungenMd verherrlicht von den Großen aller Nationen,ist zu Ware erniedrigt worden, die gehandeltwird wie früher die Ware Arbeitskraft, weilnämlich nach dieser nicht viel Nachfrage mehr besteht. Die Liebe geht durch den Magen und dasist heute so zu verstehen, daß sie auf den Strichgehen muß, damit der Magen satt wird.„Also doch Gelder für die Hitler-Olympiade",schreit die„Rote Fahne" entrüstet auf und be-hauptat, Genosse Dr. Czech habe in seiner Erklärung, die er im Gosundheitsausschusse zu dieser Sache abgegeben hat,„die bereits von der sozialdemokratischen Presse veröffentlichten Aus-'flüchte gebraucht, ohne sich llar und deutlich auszusprechen". Die Feststellung des Genossen Czech,daß„die Behauptung, als sollte der obige Betragfür die Berliner Olympiade verwendet werden,den Tatsachen nicht entspricht"ist also der„Roten Fahne" nicht klar genug. DerAbg. Hodinova und ihrem Kollegen Dr. Dolanftywar sie es. Sie haben für die Kenntnisnahmedes Exposes des Gesundheitsministers gestimmt.Damit ist die Demagogie der„Roten Fahne" voneiner für sie autoritativen Seite. gebrandmarktworden..Antrag auf Subventionierung der Zentralwanderbücherei für die deutschen Gemeindebüchereien. Bei der Budgetberatung haben die Genossen Dr. Strauß(deutscher Sozialdemokrat) undDr. Charvät(tschechischer Sozialdemokrat) denAntrag gestellt, den in Böhmen bestehenden tschechischen Gebietsbüchereien und derZentralwander-bücherei für die öffentlichen deutschen Gemeindebüchereien zu gewähren.Die Errichtung einer zweiten deutschenHebammenschule forderte in der böhmischen Landesvertretung Genosse Grund, welcher die Notwendigkeit dieser Anstalt ausführlich begründete.Autounglück. Mittwoch vor 17 Uhr fuhr die| 36jährige Anna Kiitkova, Gattin eines Ingenieurs, mit einer Autodroschke Von Mähr.-Ostraunach Karwin. Sie saß rückwärts, während vorneneben dem Chauffeur ihr Dienstmädchen AnnaJoklobä Platz genommen hatte. In SlezskäOstrava übersah der Chauffeur wahrscheinlich imSchneegestöber, daß die Schranken an der überdie Straße führenden Betriebsbahn herabgelassenwaren, fuhr durch die erste Schranke und brachteden Wagen vor der zweiten zum Stehen. In diesem Moment fuhr aber ein Lastzug mit 40 Waggons Kohle heran, das Auto wurde von den Puffern der Lokomotive' erfaßt und über 500 Meterweit geschleift, bevor der Zug zum Stehen gebracht wurde. Zuerst wurden beim Auto die Kühler abgestoßen, dann, fielen weitere Teile ab.200 Meter von der Unfallstelle fiel der Chauffeuraus dem Wagen und blieb schwer verletzt nebender Strecke liegen. Nach 500 Metqr fiel, FrauKkitkobä mit zertrümmerten Kopf, bereits iot, m:Sdem Wagen. Das Diensttnädchen kam.wie durchein Wunder ohne Verletzung davon.Rückkehr der tschechoftowakischen Philharmonie. Mittwoch um 18 Uhr traf auf demWilsonbahnhof die Exkursion der tschechoflowaki-schen Philharmonie mit ihrem Dirigenten Professor Dr. T a l i ch ein, die in England und inFrankreich eine erfolgreiche Konzerttournt absolviert hat. Zur Begrüßung der tschechoftowakischenKünstler hatten sich im Salon des Wilsonbahn-hofes zahlreiche hervorragende Persönlichkeitender Prager Musikwelt eingefunden.Im Devisenprozess gegen die BarmherzigenBrüder aus Trier beantragte der Staatsanwaltnach zweitägiger Verhandlung gegen den Gene-ralschaffner Ferdinand Hoffmann eine Ge-samtsträfe von sechs Jahren Zuchthaus, fünfJahren Ehrverlust und 200.000 Mark, gegenden Generaloberen August Wolff insgesamtvier Jahre, Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverlustund 25.000 Mark, ferner beantragte er, denKlostervorsteher Michael Thiel wegen Anstiftung zur Begünstigung zu acht Monaten Gefängnis und die beiden Ordensbrüder JosefM e i s e r und Johannes Sauer zu je sechs Monaten Gefängnis wegen Begünstigung zu verurteilen, 100.000 Mark zugunsten des Reichesals Ersatzbeitrag für die durch die Schiebungenverloren gegangenen Devisen einzuziehen und dieMithaftung der vom Orden der BarmherzigenBrüder betriebenen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaft für die verhängten Geldstrafen unddie Ersabeinziehung auszusprechen. Das Urteilsoll am Freitag verkündet werden.Falschmünzer in Oesterreich. In Purkers-dorf bei Wien wurde eine Falschmünzerwerkstätte ausgehoben, die einige Monate hindurch50- Groschen-Münzen herstellte..Indiesem Zusammenhang wurden der ChemikerWalter Obhlidal Und seine Frau und noch einigeandere Personen verhaftet. In Graz wurde der44jährige Mechaniker Josef Ambroj verhaftet.Er hatte falsche Fünf-Schilling-Mün-z e n hergestellt. Bei dem Verhafteten wurdeneine photographische Platte dieser Münze sowie44 Falsifikate beschlagnahmt.Ausgebrochen. Fast zu der gleichen Stundewie ein Gefangenenausbruch in B o st o n erfolgten zwei weitere Ausbrüche von Strafgefangenen.Aus dem Gefängnis in Muscoges(Oklahoma) brachen fünf Sträflinge aus, darunter vierBankräuber. Es kam^u einem Feuergefecht zwischen den Ausbrechern und den Wärtern. Dabeiwurde einer der Strafgefangenen getötet und einPolizeibeamter schwer verletzt. Die Polizei hatdie Verfolgung der Flüchtlinge mit Flugzeugenaufgenommen. Weiter gelang eS drei Sträflingenaus dem Staatszuchthanse in Nashville(Tennesee), zu entkommen.Der abessinische KriegsministerRas MulagetaGeräuschlose Strassenbahn. In Moskauwerden jetzt vollkommen„geräuschlose" Straßenbahnwagen von neuartiger Konstruktion gebaut. AlleLenkungsvorrichtungen und Apparate, die gesamteelektrische Ausrüstung, die Räder und der Wagensind von Sowjetingenieuren nach neuen Grundsätze«konstruiert. Die vorläufigen Prüfungen der neue«Wagen haben günstige Resultate ergeben.Staatliche Ski- und Eislanfkurse 1936. ZurErprobung der im Winter 1935 in Zehgrund imRiesengebirge unter Teilnahme aller zuständigenVerbände erarbeiteten einheitlichen Lehrweise„Su-detendeuffcher Skilauf" finden vom 1. bis 8. Feber1936 folgende Lehrgänge statt: Jos e f s t a l beiOberplan, Eisen st ein, Schwaderbachbei Graslitz, Gebirgsneudorf bei Brüx,Lausche-Oberlichtenwalde, Klein Jser,Schüsselbauden, Zeh grund beiPetzer, Nieder-Heidisch bei Grulich,Klein-Mohrau bei Karlsdorf, Altvater,O ft r a v i c a, Beskiden. Staatlicher EislaufkursinSpindlermühle vom 8. bis 15. Feber1936. Die Lehrgänge sind zugänglich für Vereinsleiter, Lehrer und Lehrerinnen,^ Kandidaten desLehramtes für alle Schulgattungen, Kandidaten derTurnlehrerprüfung für alle Bürgerschulen. DieTeilnahme ist kostenlos, Die Teilnehmer erhallen50 Prozent Fahrpreisermäßigung. Unterkunft inMaffenlagern und Verpflegung etlva 14 bis 20 K5.Zimmer entsprechend höher. Skiliederbuch und Turn»lleidung ist mitzubringen. Staatliche Besuchsausweise werden verteilt.Eine neue Kochtechnik. Ein Mister Dustonin London will eine neue Methode des Bratenserfunden haben, die dem englischen Volk jährlich70 Millionen Pfund ersparen soll. In einemBrief am die wissenschaftliche Zeiffchrift„Nature":schreibt er etwa:„Meine Frau war sehr aufgeregt, als sie mir den sechspfündigen Hammelbraten für den Sonntag zur„Behandlung" überantworten sollte. Während gewöhnliches Fleischbei einer Temperatur von 300 bis 500 GradFahrenheit brät, habe ich herausgefunden, daß esbei einer konstanten Temperatur von zirka 212Grad bei 15stündiger Kochzeit an Aro^a und Geschmack ungemein gewinnt. Außerdem bedeutetes eine Ersparnis von einem Penny pro Kopf undTag, das macht für das englische Voll im Jahredie beachtliche Summe von 70 Millionen Pfundaus." Ein gewöhnliches Huhn— auf diese Weisegebraten— soll wie junges Hühnchen schmecke«und das Aroma eines Truthahns aufweisen.Demnach soll in Zukunft der Sonntagsbraten bereits am Samstag um 9 Uhr abends in den Ofen.Die Rivieraküste wurde von schwere«Stürmen heimgesucht, die großen Schadenanrichteten. Ber Sestri zerschellte ein Segelschiff anden Felsklippen. In Trevisio ging nach einem klarenSonnentage plötzlich ein schweres Gewitter mitHagelschlag nieder, ohne daß auch nur ein einzigerRegentropfen fiel.Verstaatlichung der türkischen Eisenbahnen. Au«läßlich der Verkehrseröffnung auf der Eisenbahnstrecke Ankara—Diarbekir wurde kundgemacht, daßalle privaten Strecken in der Türkei in den Besitzstand des Staates übergehen. Die türkische Regierung hat in den letzten Jahren rund 250 Millionentürkischer Pfund, d. i. annähernd 2j4 Milliarden K5,für den Aufkauf von Prwatbahnen in'einer Gesamtlänge von 2835 Kilometer ausgegeben. Außerdemwurden während des republikanischen Regimes2500 Kilometer neuer Strecken ausgebaut, von denen einigen strategische Bedeutung zukommt.Vom Rundfunkempfehlenswertes aus 4m Programmen!FreitagPrag, Sender L.: 10.05: Deutsche Presse.10.30: Schulfunk. 11.85: Schallplatte». 13.30: Arbeitsmarkt. 13.40: Leichte Musik. 16.45: Russisch fürdie Jugend. 18.10: Deutsche Sendung: Sportvorschau. 18.15: Dozent Schild: Wintermode der Tierwelt. 18.35: Arbeitersendung: Aktuelle zehnMinuten. 18.45: Deutsche Bresse. 19.30: Uebertra«gung aus dem Reichenberger Stadttheater: Der Waffenschmied, Oper von Lortzing. 22.15: Tanzmusik.—Sender S.: 14.15: Deutsche Sendung: für die Frau.14.30: Sordan: Bunte Schallplattenfolge. 14.50:Deuffche Presse. 18.00: Chansons.— Brünn: 13.35:Overnouvertüre. 16.45: Russisch für die Jugend.17.40: Deutsche Sendung: Holluta: Mineralquellen,Hörspiel. 19.10: Balalaikaorchester.— MährischOstrau: 18.10: Deuffche Sendung: Weber-Herlin«grr: St. Nikolaus weiß alles. Hörspiel für Kinder.—-Preßburg: 19.10: Saxophonsolo.— Kascha»: 16.19:Orchesterkonzert.