(Seite ß„Sozialdemokrat"Freitag, 10. Jänner 1936. Rr. 8DmgerZMmgErschwindelte Erbschaft. Dieser Tage wurdensieben Verhaftungen, wegen Meineides vorgenommen, durch den die 61jährige Private Moisie Korelaus VysoLan ein Haus im Werte von 410.000 KLerschwindelt hatte. Dieses Haus in VysoLan hattenämlich nach dem Ableben seines Eigentümers, desFleischers Anton Polat, am 11. April 1830, denGegenstand. eines Erbschaftsprozesses zwischen derKorel, die 23 Jahre mit Polat in gemeinsamemHaushalte gelebt hatte, und den gesetzlichen Erbengebildet. Da außer der Korel noch sechs Zeugenausgesagt hatten, daß Poläk vier Tage vor seinemTode in ihrer Gegenwärt der Korel sein ganzesVermögen durch mündliche Erklärung hinterlassenhatte, wurde der Prozeß zu Ungunsten der gesetzlichen Erben entschieden. Nun wurde das Gerichtaufs neue zur Aufrollung der Angelegenheit veranlaßt und ließ alle sieben Genannten wegenfalscher Zeugenaussage verhaften. Bis auf RohIiLeksind alle geständig, erklären jedoch,-der Korel nuraus Mitleid geholfen Pt haben. Sie wurden nachPankrac eingeliefert.Ein 28facher Wohnungsdieb, der während derletzten zweieinhalb Monate einen Schaden von insgesamt 15.000 KL angerichtet hat, tonnte vorgesternin der Person des Tischlergehilfen Ladislaus MnL-dilek aus Nachod verhaftet werden. Er pflegte seineDiebstähle auszuführen, indem er sich auf einen oderzwei Tage als Untermieter einmietete und mit Klei-,dern, Schmuck, Wäsche und Dokumenten, mit denener fich beim nächsten Quartiergeber auswies, verschwand. Die 28 Fälle, die er zugab, wurden ihmauch nachgewiesen, ein Teil der gestohlenen Sachenbei Prager Hehlern beschlagnahmt.Eine Ermordete bestohlen. Erst gestern,"fast einJahp nach der Tat, konnten in der Person des28jährigen Arbeiters Anwn Fürbach und des 25jäh«rigen BäckerS Jaroslaus Noväk die Diebe verhaftetwerden, dje in die Wohnung der am 10. April v. I.ermordeten Marie Zmnostnä knapp nach deren Todeeingebrochen waren. Wegen Mordes an der Zämostnäwurde seinerzeit ihr Mann, Wenzel Zämostny, festgenommen, das Verfahren gegen ihn jedoch nach kurzer Zeit eingestellt, da er als unzurechnungsfähig befunden wurde. Aus der versiegelten Wohnung entwendeten die Diebe, die bei der Ermordeten gewohnthatten, 1000 KL in bar, ferner Schmuck und Wäsche.Die Tat ist der besonderen Umstände wegen alsVerbrechen aualifiziert, obwohl die Schadenssumme2000 KL nicht übersteigt.- E. F. Burian mit Kollektiv„D 36" veranstaltetam Freitag, den 16. Jänner, um 8 Uhr abends eineVorstellung der„Haskovy novinh" zugunsten desHilfskomitees für Emigranten. Karienvorverkaufim Büro des Komitees, Praha II., Palast FLnix,4. Stock, Zimmer 6, und an der Theaterkasse.Die Staatsbahndirektion in Prag fertigt einenMotor-Sonderzug mit Verpflegung und Führung insI II inMitteilungen aus dem Publikum.Erkältungskrankheiten beugen Sie vor, wennSie, über ärztlichen Rat, Ihren Körper mitMenthol-Franzbranntwein Alpa massieren. Dadurchhärten Sie Ihren Körper ab und heben seineWiderstandsfähigkeit gegen Einwirkungen desWetterwechsels. Alpa— Ihre Gesundheit.Riesengebirge für 75 Ke und zur Sokolbaude für90 KL ab. Anmeldungen nimmt das Referat fürAusflngszüge im Basar neben dem Wilsgnbahnhof,Tel. 383-35, und auf dem Wenzelsplatz Nr. 70entgegen.Nurst uncl MssrnArbeitervorstellnng„Martha", romantisch-komischeOper, am Sonntag, dem 12. Jänner, um halb 3Uhr nachmittags. Karten ab Donnerstag, täglichvon 8 bis 2, 4 bis 6 Uhr, bei Optiker Deutsch,Koruna.„Das Frankreich deS 19. Jahrhunderts." Mittwoch. den 15. Jänner 1836, 8 Uhr abends, KattaSterna tanzt Offenbach. Käthe Walter singtfranzösische Chansons, Joseph Bunzl liestStendhal, BLranger, Benjamin Constant, Zola. Victor Hugo, Verlaine, Rimbaud.Spielplan des Renen Deutschen Theaters.Freitag 8:Das kleine Be, irksgericht. Dl.—Samstag 7 Uhr: Das Land des Lächelns,Theatergemeinde der Jugend, Abonnement aufgehoben, halb eff Uhr nachts: Bouleboule gewinnt, Erstaufführung, Gastspiel Bressart, Abonnement aufgehoben.Spielplan der Kleinen Bühne. Heute, Freitag 8Uhr: Wir werden beobachtet.—Samstag halb 8: Die Dame mit denTür-k i s e n, Erstaufführung.»Gusti Huber in„Wien, Stadt meinerTräume".llus äer DtttelSitzung deS BezirksfrauenkomiteeS am Freitag,den 10. d. M., um halb 7 Uhr abends im Parteiheim. Um das Erscheinen aller Mitglieder wirdersuchtVminsnaMchtenPitAtiAtuS Prag ladet Sie zu demam Samstag, den 25. Jänner 1836,unter der Devise„FahrendesB o l k" im Saäle des„HasiLsktsüm", Prag XII., Rimskä 45(Maläopereta) stattfindenden Masken»und Kostümball ein. Jederkann anziehen, was er hat. Musik besorgt KapellePapert. Im kleinen Saal Schrammelmusik. Ueber-raschungen! Beginn 20 Uhr. Eintritt 10 KL inkl.Steuer.Der traditionelle Angestelltm-Ball der Ortsgruppe Prag des All-A-Ver findet am 29. Feber(Samstag) im Heinesaal statt. Reklamationen an die Ortsgruppenleitung, Prag II., Füg-nerovo näm. 4.äpoet äpiet-IweperpstegeVie HallenschwimmsalsonIn Sowjetrufilandhat bereits zwei internationale Veranstaltungen gezeitigt, die mit Erfolg durchgeführt wurden. Es beteiligten sich dabei Konkurrenten ausFinnland und Schweden.<In Moskau erzielten die Gäste folgende Leistungen:Männer: 100 Meter Freistil: Pettersson(Schweden) 1:06.8; Hämälainen(Finnland)1:08.8.— 100 Meter Brust: Leskinen(Finnland)1:23.— 200 Meter Brust: Leskinen 3:03.7.Frauen: 50 Meter Freistil: Mila Leskinen(Finnland) 36.6 Sek.— 100 Meter Freistil: MilaLeSkinen 1:24.5.— 200 Meter Freistil: Mila Leskinen 3:15.2.— 100 Meter Brust: Rauha Pulkinen(Finnland) 1:30.7.— 200 Meter Brust: RauhaPulkinen 3:13.5.Die sowjetrusfischen Schwimmer besetzten inallen Bewerben die ersten Plätze, und zwar:Männer: 100 Meter Freistil: Borisov 1:0!.8.400 Meter Freistil: Kitajev 5:18.— 200 MeterBrust: Wladimirnov 2:54.2:— 100 Meter Brust:Boitschenko 1:18.2.— 100 Meter Rücken: Borisov1:15.8.— 200 Meter Rücken: Wladimirnov 2:56.5.Frau.en: 50 Meter Freistil: Gesims 81.5,— 100 Meter Freistil: Gerling 1:15.1.— 200Meter Freistil: Wtorova 2:54.4.— 100 MeterBrust: Sokolova 1:28.4.— 200 Meter Brust: Mantova 3:13.3.— 100 Meter Rücken: Getling 1:31,In Leningrad konnte sich Rauha Pulkinen(Finnland) von den Gästen im 100-Meter-Brust-schwimmen mit einem Sieg durchsetzen. Die übrigen Gäste-Ergebniffe sind u. a.:Männer: 100 Meter Freistil: Pettersson1:08.— 400 Meter Freistil: Pettersson 5:38.7.—Ein Buch zur Naturgeschichtedes FaschismusKonrad Heiden:„Adolf Hitler. Das Zeitalter derVerantwortungslosigkeit“Eine BiographieKart. KL 49.50. Leinen K« 66.—.Zu beziehen durch die Zentralstelle fürdas Bildungswesen, Prag XII., Slezskä 13.100 Meter Brust: Leskinen 1:23.8.— 200 MeterBrust: Leskinen 3:05.3.Frauen: 100 Meter Freistil: Mila Leskinen1:23.— 200 Meter Freistil: Mila Leskinen 3:15.— 100 Meter Brust: 1. Rauha Pulkinen 1:32.4.Die ersten Plätze besetzten auch hier(außer im100 Meter Brust der Frauen) die sowjetrussischenSportler und Sportlerinnen, und zwar:Männer: 100 Meter Freistil: Neumann1:02.8.— 400 Meter Freistil: Kitajev 5:20.4.—100 Meter Brust: Scherischewski 1:14.8.— 200Meter Brust: Ssten-Saken 2:54.4.-— 100 MeterRücken: Maskovtsev 1:18.1.— 200 Meter Rücken:Maskovtsev 2:47.2.Bei den Stafetten wurden drei nenesowjetrussische Bestleistungen aufgestellt, undzwar: 4X200 Meter 10:01.1.— 4X100 MeterBrust: 5:12.— 3X100 Meter beliebig: 2:33.4.Frauen: 100 Meter Freistil: Krestnikov1:20.4.— 200 Meter: Krestnikov 8:07.8.— 1"0Meter Brust: 2. Poligalova 1:32.4.— 200 MeterBrust: Poligalova 3:18.8.Der Sokol— die größte tschechoslowakischeTurnerorganisation. Der» tschechoslowakische Sokolzählte Ende 1934 in 52 Sokolgauen 3203 Ortsvereine mit 746.700 Mitgliedern. An erwachsenenMitgliedern zählt dieft Organisation rund 385.000,davon 117.000 erwachsene Frauen. An zweiterStelle stehen die Sokolschüler mit 283.000 Mitgliedern(153.000 Schülerinnen), an dritter Stelle dieJungsokoln(Mitglieder im Alter von 14 bis 18Jahren), deren es fast 78.000 gibt. Die größte Zunahme haben in den letzten sechs Jahren die Sokolschüler(54.000) aufzuweisen, dann die erwachsenenSokoln mit 26.000 und die Jungsokoln mit 5000Mitgliedern. Der Sokol verfügte Ende 1934 übermehr als 8100 Turnhallen, davon sind fast 1100Eigenbesih. An Sommerturnplätzen hatte der Sokolrund 2700, wovon 1700 Eigenbesitz waren.England im Sport. Spielt der Engländer miteinem kleinen Ball, so ist das Golf— englischeErfindung. Spielt er mit einem etwas größerenBall, ist das Tennis— englische Spezialität." Istder Ball aber noch größer, so ist das Fußball—englische Ueberlegenheit. Spielt er jedoch mit demallergrößten Ball, d. i. die Erdkugel, dann rstdas englisch« Diplomatie.Die Straße zum Meere(Böhmen, eine wüste Gegend amMeer.) Antigonus: Bist du gewiß, daßunser Schiff gelandet an Böhmens' Wüstenei?Shakespeare: Ein Wintermärchen, III, 8.Die Meeresküste hätte Shakespeare in Böhmen vergeblich gesucht. Nur Spuren eines längstverschollenen Meeres der Kreidezeit hätte erfinden können.Aber: mehr als ein ,Drittel des gesamtenStromgebietes der Elbe entfällt auf die Tsche-chossowakei. Daraus ergibt sich die Bedeutungder Elbe und ihres starken Nebenflusses, derMoldau, für die Republik— es ist die Straßezum Meere»♦Weithin erstreckt sich die Elblandschaft alsunübersehbare Fläche. Felder, Dörfer, kleineWaldstücke, kaum merkbare wellige Schwellungen, ein weiter» im Dunste der Ferne verschwim-mender Horizont mit verblassenden Hügelsäumen— das ist die Landschaft üm JaromeL undKöniggrätz, Pardubitz und Kolin, Nimburg undBrandeis, MLlnik und Raudnitz, dort freilichschon im, Angesichte erster Hügel und Berge» dieals Vorposten des Gebirges sich erheben. Abervon JaromeL bis gegen Melnik ist es so, daßman von hundert Kilometern des Elbelaufs eineVorstellung hat, wenn man zehn durchwandert.Streckenweise ist die Elbelandschaft ihrer Fruchtbarkeit wegen gerühmt, für den Wanderer aberin ihrer Eintönigkeit ermüdend, sobald er sichvom Flusse entfernt. Die Elbe gibt ihr den Reiz.Alte Bäume in Reihen, in ganzen grünenWänden, irr schönen großen Gruppen begleitenihren gewundenen Lauf; eine schier endlose Prozession wehender grüner Laubfahnen wallfahrtetdurch die Ebene. Diese manchmal einreihige,manchmal doppelte, manchmal unterbrocheneLaubrüsche längs des Flusses säumt als Gebüschdie Ufer, bauscht sich in hohen Wipfeln auf underhebt die geschwungene Linie des Flusses überdie Fläche weithin sichtbar in die Luft.Der hin und her sich wendende Gang diesergrünen: Prozession, aus der Ferne kommend, indie Ferne ziehend, in schweigender Stille verweilend, sobald du stehst und nicht dein Schrittden Wechsel der Bilder bewirkt,, ist sichtbar gewordene Ruhe, hastlöses Zeithaben. An jedekleine Biegung des Flusses treten die Bäume mitein, jede Windung'gehen sie getreulich mit. Siesenken ihr Spiegelbild tief in die stille ziehendeFlut, und in der Spiegelung schwimmen dieweißen Wolken tief unter ihnen hin, wie draußen hoch über ihnen. Sie lassest es geschehen,wenn der Wind die Fläche des Wassers wellt wieein Band von gewässertem Moire und ihr Spiegelbild verwischt, wesin badende Kinder aus demDorfe» schreiend in tschechischen Lauten, es zerschlagen, wenn eine Wildente es mit spitzemStrich zerritzt; sie senken es gelassen wieder indie Tiefe^wenu die Ruhe wiederkehrt. Im Herbsteschenken sie ihre bunten Blätter dem Flusse; siewerfen leuchtendes. Laub hinein wie Konfetti undder Fluß trägt w still davon.Es gibt nur eine Art, das flüssige Gleitendes Wassers voll auszukosten. Nicht den Wanderschritt, der dem Flusse nicht immer nahe bleiben kann, denn es führen nicht immer Wege anseinen Ufern hin;. nicht die Eisenbahn, die mitschrillem Pfiff diese Landschaft flieht. Es gibtnur das sanfte Hingleiten im Paddelboot, mitleisem Ruderschlag im Schatten der Bäume, dieihre Wipfel breit über dem Spiegel entfalten.Doch einmal wird das alles nicht mehr sosein. Diese Straße zum Meere tragfähig auszubauen, den Niedrigwasserstand zu regeln, dieUeberschwemmungsgefahr einzudämmen ist einseit langem angestrebtes wichtiges Ziel. Es solleine während des ganzen Jahres brauchbareWasserstraße werden, die von Jaromer bis Hamburg reicht. Der Schlüssel für die Lösung diesesProblems liegt in Böhmen. Nach Berechnungender Fachleute ist man für die gesamte Elbe mit300 Millionen Kubikmeter Wasservorrat jederDürreperiode gewachsen. Man braucht aber auchleeren Stauraum, um die schlimmsten Hochwasserfluten aufzuhalten. Diese haben beimstärksten Elbe-Hochwasser im Jahre 1890 nachden Berechnungen 868 Millionen Kubikmeterbetragen. Somit wäre ein Gesamtstauraum von900 Millionen Kubikmeter, verteilt auf Elbeund Moldau erforderlich.Techniker, Wasserbaukommissionen habenden Fluß abgeschritten, haben gemessen, berechnetund projektiert. Der Plan ist fertig; man wirddie Elbe regulieren. Dann wird sie von JaromLLab flößbar, von Kolin ab schiffbar sein.In Prag, im Technischen Museum imSchwarzenbergpalais auf dem Hradschin kannman sehen, wie es einmal sein wird. Da liegendie Strompläne ausgearbeitet, und mit buntenSeidenschnürchen auf Nadeln sind die Streckenabgesteckt, auf denen man die Mäander durchstechen und den Flußlauf gerade strecken undverkürzen, seine tragende Kraft verstärken undsein treibendes Gefälle steigern wird. Staustufen» Wehre und Schleusen nehmen dann denStrom in Dressur; neunundzwanzig solcherStaustufen sind zwischen JaromeL und Melnikgeplant. Ueber sie wird die Elbe wie über einegroße Treppe herunterströmen, im Dienste desMenschen, der seine Flöße in Floßgassen seitlichder Wehre-vorbeigleiten läßt, seine Schiffe inSchleusen über die Stufen hebt. Für die Fischesind„Fischpässe" angelegt, durch die sie ungehindert schlüpfen können.An den Modellen im Museum kann manstudieren, wie das alles funktionieren wird. Essind sauber und peinlich genau gearbeitete Modelle, verlockende Spielzeuge für wißbegierigeLeute; man kann an kleinen Kurbeln drehenund Miniaturschleusentore sich öffnen und schließen, Wehre sich heben und senken lassen. Es gibtda Klappen-, Segment-, Schützen- und Nadelwehre, alle mit sinnreichen Vorkehrungen, damitHochwasser und Treibeis die Wehte nicht gefährden.*Das alles aber ist nicht nur ein Zukunftsprojekt. Schon vor dem Weltkriege hat der österreichische Staat mit seiner Durchführung begonnen. Die Anfänge der Schiffbarmachung derElbe in Böhmen reichen in das Jahr 1904 zurück.in welchem auf Grund des Wasserstraßengesetzesvom Jahre 1901 die Schiffbarmachung der Moldau im Weichbilde der Stadt Prag und gleichzeitig der Elbe von JaromeL bis Melnik einge-leitet wurde. Durch die Schiffbarmachung derMoldau in Prag wurde die Kanalisierung derunteren Moldau von Prag nach Melnik und derElbe unterhalb von Melnik ergänzt, mit der bereits in den neunziger Jahren begonnen wurde.Der tschechoslowakische Staat setzt das Riesenwerk fort. Nach dem Umsturz wurde der Ausbau der Häfen in Prag-Holeschowitz und in Melnik gleichzeitig mit den Donauhäfen in Bratislava und Komärno vollendet und damit dieGrundlage für eine Entfaltung der tschechoflo-wakischen Flutzschiffahrt geschaffen, auf die mannach der durch die Friedensverträge festgelegtenInternationalisierung der Elbe(mit der Moldau bis Prag), der Donau und der Oder hoffendurste, die dann aber durch die Krise unterbundenwurde. Große Hafenbauten sind in Eelakovicean der Elbe geplant. Wehranlagen und Staustufen rauschen schon bei Pardubitz, Kolin, Nimburg, Raudnitz, Leitmeritz und an anderen Flußabschnitten. Am Schreckenstein bei Aussig entstehteines der größten Stauwerke Europas, das dieWasserstraße von Prag bis Hamburg für diegroße Dampft und Motorschiffahrt erschließenwird. Dix Tschechoslowakei baut sich die Straßezum Meere.ODie Pioniere dieses großen Kulturwerkcsschlagen Bresche in die grüne Prozession derBäume. Biele der schönen Wipfel werden sichsterbend neigen müssen, gefällt von Axt undSäge. Viele Bäume werden zwar weiterleben,aber abseits stehen» ihres Spiegelbildes beraubt, weil der Fluß verlegt wurde. Schließlichwerden auch sie fallen, denn der Mensch wirdlängs dem dienenden Strom bauen wollen. ESläßt sich nicht ändern; Bäume können das Werkdes herrischen Menschen nicht aufhalten, aber dieLandschaft wird ärmer sein, und wir müssen unsbemühen, in Schleusen- und Wehrbauten, in dertechnischen Strenge der Brückenkonstruktionen undKraftwerke die neue Schönheft zu finden. Wirdsie uns genügen? Ewald H.Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins Sans oder bei Bezug durch die Voll monatlich KL 16.—. vierteljährig KL 48.—. halbjährig KL 86.—. ganzjährig KL 192.—.— Inserate werden lautTqrif billigst berechnet- Bet öfteren Einichaliungen Preisnachlaß.— Rückstellung von Manuikrivten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post- und Lele-graphendirektion mit Erlaß Nr. 13,800/VIIH930 bewilligt.— Druckerei: jDtbis“. Druck-. Verlags- und ZeüungS.A.-G.. Prag.