Nr. 77

Dienstag, 31. März 1936

Von Versailles   bis Saarbrücken  

Politische Statistik der deutsch  - französischen Beziehungen ( MTP) Die fürchterliche Anspannung, der die Hingegen aber kam es, unter englischem Ein­europäische Politik heute ausgesetzt ist, läßt einen fluß, zur Konferenz von Locarno  ( 5. bis 15. rein historischen Rückblick über die Entwicklung der Oktober 1925) und zum Abschluß des bekannten deutsch  - französischen Beziehungen nach dem Welt Pattes. Schon im November 1925 erfolgten Erleich friege geboten erscheinen. Wenn man auch nicht vor- terungen in der Rheinlandbesetzung. Bis zum eilig sagen kann, daß die Geschichte der Völker sich 1. Feber 1926 räumte England die Kölner   Zone. in bereits so kurzen Zeitrhythmen wiederholt, so bietet Am 10. September 1926 wurde Deutschland   in den doch die historische Uebersicht gewisse Anhaltspunkte, Völkerbund aufgenommen, am 17. September ver­unter Umständen sogar gewisse Prognosen. handelten Stresemann   und Briand   in Thoiry, konn­ten sich aber auf eine sofortige Räumung des ganzen Rheinlandes gegen finanzielle Zugeständnisse Deutsch  lands nicht einigen. Trotzdem wurde die Besatzungs­armee im Rheinland   um 10.000 Mann vermindert. Der Young Plan   vom 7. Juni 1929, eine Folge der Pariser   Sachverständigen- Konferenz vom

Am 28. Juni 1919 wurde der Friedensvertrag von Versailles   unterzeichnet. Er sah eine 15jährige militärische Besetzung des Rheinlands und eine eben­so lange Mandatsverwaltung des Saargebietes vor. Bereits im Jahre 1920 nahmen die Reparations­berhandlungen ihren Anfang. Die Konferenz von Spa( 5. bis 17. Juli 1920) bestimmte die Verminderung der Reichswehr   auf 100.000 Mann und die Auflösung der Selbstschutzverbände,

Im Jänner 1921 wurden die Reparationsfor derungen firiert: 226 Milliarden Goldmark und eine Abgabe in der Höhe von zwölf Prozent der deutschen  Ausfuhr, beides bis 1963. Die Londoner Konferenz( 1. bis 7. März 1921) verlief ergebnislos. Am 15. März tam es zu den angedrohten Sanktionen, zur Besets zung von Düsseldorf  , Duisburg   und Ruhrort  , zur Errichtung einer Rhein  - Zollgrenze und zur Erhebung einer 50prozentigen Ausfuhrabgabe.

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Feber 1929, brachte eine endgültige Regelung der Reparationsleistungen, eine Reduktion des seinerzeiti gen Dawes- Plans. Ihm war die feierliche Unter­zeichnung des Kellogg  - Pattes, am 27. August 1928 in Paris  , zuvorgegangen. Als Gegenleistung für die Annahme des Young- Plans willigte Frankreich  in die Räumung des Rheinlandes ein. Ausschließlich die in Versailles   und Locarno   festge­fette Entmilitarisierung der Rheinzone blieb bestehen. Durch die Saarabstimmung vom 13. Jänner 1935 fiel das Saargebiet an das Deutsche Reich zurück.

Dies ist die historische Uebersicht des Abbaues der Bestimmungen des Versailler Vertrages. Die Annullierung der finanziellen Belastungen des Deut. schen Reiches war von der Regierung Bapen bereits im Jahre 1932 in Genf   erreicht worden. Von allen Bestimmungen ist, wie man sieht, nur die der Ent­militarisierung der Rheinlandzone übrig geblieben, um die nun der europäische   Konflikt mit voller Schärfe ausgebrochen ist.

Italienische Faschisten über die zwei| Angst, dieses Kapitel zu berühren. Wir fönnen Europa  ". Die radikal- faschistische römische Tages- aber offen und ruhig fagen, daß wir hier endlich seitung, Tevere", die bisweilen die inti- einmal Ordnung sehen wollen. Das ist keine Un­men Gedanken der leitenden faschistischen Spize gerechtigkeit, wir können diese Vorherrschaft auf ausspricht, veröffentlicht einen symptomatischen die Dauer nicht ertragen. Wenn Desterreich ein Auffah über die Zwei Europa". Es gibt in christlicher Staat sein will, dann muß der das wirk Christ auch etwas darein zu reden liche, konkrete, lebendige, und das andere Wirklichkeit zwei Europa  : das eine das haben.. juristische Europa  , das aus Paragraphen, For­mels und Kommentaren dazu besteht. Zwischen diesen beiden Europa   sei jetzt ein Konflikt ausges brochen: die historische Realität ist mit der recht Am 5. Mai 1921 wurde das sogenannte Lon- licher Abstraktion zusammengestoßen. All diese doner Ultimatum erlassen; Anerkennung einer Ge- Juristerei und Kasuistik sei zu nichts use. In samtkriegsentschädigung von 132 Milliarden unter den kompliziertesten Augenblicken der europäischen  Androhung der Besetzung des gesamten Ruhrgebietes. Geschichte habe noch immer das Schwert mit sei­Am 10. Mai brachte der Reichskanzler Wirth, der nem Gewicht alles entschieden. Der Locarnismus Begründer der Erfüllungspolitik, die Annahme des sei heute lediglich als Resultante ganz bestimmter Ultimatums im Reichstag   durch. Am 6. Oftober reeller Kräfte denkbar, und dieser Resultante er­tam es auf der Wiesbadener   Konferenz scheine Italien   als ein entscheidender Faftor. zur Rathenau  - Loucheur- Abmachung über deutsche   Geographie, Geschichte und der Wille eines Vol­Sachlieferungen an Frankreich  . mengeschweißt seien damit werden weder ju­ristische Manöver noch diplomatische Intrigen fertig werden. Das Schicksal Europas   sei von nun an aufs engste mit der Entwicklung des faschisti­schen Italien   verbunden.

Wieviel gibt Deutschland   für seine Rüstung aus? Nach der Schäzung von Financial News" hat Deutschland   in den Jahren 1933, 1934 und 1935 im ganzen 15 Milliarden Reich 3- mark für die Rüstung ausgegeben, wobei selbstverständlich nicht nur die von dem jeweiligen  deutschen Reichshaushalt für das Reichswehr­ministerium und für die Marine eingesetzten Summen, sondern die Gesamtheit der unter ver­schiedenen Titeln versteckten und überhaupt nicht angeführten Rüstungsausgaben mitgezählt wird. Die   französische Gesellschaft für volkswirtschaft­d'études et d'informations économiques) schätzt die   deutschen Rüstungsausgaben während dersel­ben Periode auf 17 Milliarden Reichsmark: 1933 2 Milliarden, 19346. Milliarden und 1935 9 Milliarden Reichsmark. Win­ ston   Churchill hat im Dezember 1935 sich dahin geäußert, daß   Deutschland im Laufe von 1935 10 Milliarden RM. für die Aufrüstung ausgege= ben hat. Man sieht, daß diese aus verschiedenen Quellen stammenden Angaben eine merkwürdige Uebereinstimmung aufweisen.

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Die Konferenz von Cannes( 6. bis 14. Jäns ner 1922) brachte ein ziemliches Entgegenkommen in der Frage der Reparationen. Am 21. März ge­währte die Reparationsfommission einen vorläufigen Zahlungsaufschub und eine Reduktion für 1922. Die Weltwirtschaftskonferenz von   Genua fonnte aber kein Sehr ehrenvoll für Starhemberg! Sonntag praktisches Ergebnis in der Reparationsfrage errei- hielt der ernannte Bürgermeister von   Wien, chen( 10. April bis 19, Mai 1922). Schmitz, in einer Versammlung der katholischen Am 16. November 1922 übernahm Cuno die Männer, die im Rathaussaale stattfand, eine Kabinettsbildung; zuvor war   Briand von   Poincaré Ansprache, in der er über die Judenfrage u. a. gestürzt worden. Am 10. Jänner 1923 fam es zur erklärte: Man hat bei uns vielfach ungeheure Bejezzung des Ruhrgebiets.

Mit der Besetzung des Ruhrgebiets war das Maximum der im Friedensvertrag von Ver­failles vorgesehenen Sanktionen durchgeführt wor den. Es muß betont werden, daß nur der Friedens­bertrag eine genaue Sanktionen- Staffelung enthält, Selbstverständlich aber weder der Völkerbundspakt noch der in diesen eingebaute Vertrag von   Locarno.

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Sorgen der Metallarbeiter

Im ,, Internationalen Metallarbeiter" finden wir einen Aufsatz, der geeignet ist, Auf­flärung über die Lage der Metallarbeiter zu verbreiten. Es wird da gesagt, daß vielfach die Meinung vorhanden ist, den Metallarbeitern gehe es mit Rücksicht auf die Rüstungstonjunt tur sehr gut. Darauf antwortet das genannte Blatt:

Die Tragödic ciner 18 jährigen ledigen Muttering induſtrie beſchäftigt. Es iſt ja auch kein

Kindesmord unter dem Druck des Elends ( Gröffnung der zweiten Schwurgerichtsperiode.)

" Ich hatte Angst um den Posten. Det Vater ist schwer frank, der Bruder arbeitslos und die Mutter verdient 80 in vierzehn Tagen. Die Mutter erhält die ganze Familie!"

3umeist erenzgebiet

wenigsten Metallarbeiter sind in der. Geheimnis, daß die Fabriken, welche saras für den H edarf arbeiten, nicht im liegen, also für die   deutschen Metallarbeiter dieses Staates fast gar nicht in Betracht kommen. Es darf aber auch nicht unerivähnt bleiben, daß nur ein Teil der Heeresausgaben und der stungserfordernisse der Metallindustrie zufließen, denn ebenso große Bedeutung wie die Metall­industrie haben auch die chemische und Textil­industrie für die Militärerfordernisse. Der deuts sche Metallarbeiter der   Tschechoslowakei gewinnt also sehr wenig an Beschäftigung, wenn Kriegsa material in Auftrag gegeben wird.

Als an jenem 28. November das Mädchen über ihre Beschwerden klagte, holte die Dienstgeberin den Arzt, der die Patientin untersuchte und-Rizi nusöl verordnete! Eine halbe Stunde nach dem Weggang des Arztes gebar Barbara auf ihrem Bett ein Kind. Die sonderbare Diagnose des Arztes rief bei den Geschworenen begreifliches Kopf­

Prag. Es gibt faum ein tragischeres Delift, Die Geschichte der Ruhrbeseßung, die von Bel­als das, welches das Strafgesetz als Kindesmord" gien und   Frankreich ohne England durchgeführt wor- bezeichnet, d. h. die Tötung des Kindes durch die den war, ist charakterisiert durch den   deutschen pas- eigene Mutter kurz nach der Geburt. Es gibt ganz fiben Widerstand" und die Entwertung der Mark. sicher kein Delift, das so ausschließlich durch mate= Am 26. September 1923 wurde der passive Wider- rielles Elend und seelische Not ausgelöst wird, wie stand in aller Form aufgegeben, nach der Regie- dieses. Ueber all diesen Müttern, die wir unter fol­rungsübernahme Stresemanns. Am 15. November cher Anklage vor den Geschworenen sahen, über allen wurde die Rentenmark geschaffen. diesen Arbeiterinnen, Mägden und Hausgehilfinnen Nach Tangivierigen Unterhandlungen kam es schwebte die furchtbare Drohung des Existenzber­zum Dawes-   Plan vom 9. April 1924. Nach lustes oder das moralische" Vorurteil unerbittlicher Eltern oder beides. Das Glück der Mutterschaft schütteln hervor. den Kammerwahlen vom 11. Mai mußte   Poincaré wurde für sie zum Fluch. Das ist die Kehrseite der zurücktreten. Auf der Londoner Konferenz gottgewollten Ordnung", deren Vertreter Mut­( 16. Juli bis 17. August 1924) fam es zur Eini- tertage" arrangieren. gung über die Durchführung des Dawes-   Plans, wo- Auch der gestern verhandelte Fall, der die gegen sich   Frankreich und   Belgien verpflichteten, die zweite Schwurgerichtsperiode dieses Jahres einlei­Ruhr bis zum 16. August 1925 zu räumen. Die tete, ist tief tragisch. Die Angeklagte Barbara bis zum 10. Jänner fällig gewesene Räumung der Karas vollendet erst am 19. Mai ihr neunzehntes ersten Rheinlandzone(   Köln) war verweigert wor- Lebensjahr. Sie ist die Tochter eines Häuslers und den. Dagegen wurde das   Ruhrgebiet bis zum stammt aus der Gegend von Schüttenhofen, 1. Auguſt, die seit März 1921 besetzten   Sanktions- 3u Hause war große Not und so mußte sie bereits städte   Düsseldorf,   Duisburg,   Ruhrort, bis zum 25. mit 14 Jahren einen Dienstposten suchen. Ihre Dienstgeber schildern sie durchwegs als brav, ar­Auguſt geräumt..W JAAN beitssam und verläßlich, wie übrigens auch vor Ge­richt das blasse und schüchterne Mädchen den besten Eindruck machte. Ihren ersten Posten behielt sie bolle zwei Jahre, dann mußte sie nach Hause, weil ihre Mutter erkrankt war und sie an ihrer Stelle den Haushalt versehen und die Krante pflegen mußte. Nach einigen Monaten war die Mutter wie der hergestellt und Barbara mußte einen neuen Posten suchen. Diesmal verdingte sie sich als Auf­wäscherin in einem Restaurant.

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Der Lude keilt sich dort mit einem Polypen. Rasch davon. Wir lesen morgen in der Zeitung wie es ausgegangen ist.

Bei der Geburt des Kindes biß Barbara die Zähne zusammen und gab keinen Laut von sich. Die Wand an Wand schlafende Dienstgeberin hat in jener Nacht nicht das leiseste Geräusch gehört. Das Kind kam ohne fremde Hilfe zur Welt und die Mut­ter pacte es in ein Wäschestück ein und legte es bei­seite. Tödlich ermattet schlief sie dann ein. Am nächsten Tag war sie zwar blaß und schwach, tat aber doch ihre Arbeit und nach drei Tagen war sie wieder hergestellt und niemand wußte, was sie in aller Stille und Heimlichkeit überstanden hatte.

Der Metallarbeiter der   deutschen Randgebiete lebt nicht von der Rüstungsindustrie. Soll er Beschäftigung finden, dann müssen ganz andere Bedingungen, als ein Rüstungsfieber gegeben sein. Die Metallindustrie des Egerlandes, des nordwestböhmischen Braunkohlenbeckens, des Nie­derlandes, der ostböhmischen und schlesischen Be­zirke weist keine Großbetriebe, oftmals nicht ein­mal mittlere Betriebsstätten auf. Sie ist vor allem Kleinindustrie, unter der ein Betrieb mit mehr als 200 Mann Belegschaft das Gewicht Die Tragödie, die sich da abgespielt hatte, eines Kolosses hat. Einzelne Ausnahmen, avie wurde durch Zufall entdeckt. Am 15. Jänner er die Mannesmann-   Röhrenwerke in   Komotau, be hielt Barbara die Kündigung und nahm sich für stätigen nur die Regel. Wesentlich ist dagegen einen Tag frei, um wieder auf die Stellensuche zu die Beschäftigung in den größeren Werkstätten, gehen. In ihrer Abwesenheit suchte ihre Dienst- die vor allem für die anderen Industriezweige geberin etwas auf dem Boden und hob dabei den Storb der Hausgehilfin zur Seite. Der Korb war arbeiten. Nur wenn die Textilindustrie, die auffallend schwer. Die Dienstgeberin argwöhnte. Glasfabriken und der Braunkohlenbergbau in daß Barbara ihr vielleicht etwas entwendet habe Blüte sind und Bedarf an Werkzeugen und Ma­und öffnete den Korb. Zu ihrem Entsetzen fand sie schinen haben oder Reparaturen ihrer Einrich­in ihm die bereits stark verweste Leiche eines neu- tung vornehmen müssen, dann gibt es Arbeit in geborenen Kindes. Barbara wurde verhaftet und den Metallbetrieben der Sudetengebiete, nur dann legte sofort ein volles Geständnis ab, das sie auch findet der Metallarbeiter in den Grenzlandschaf= bei der Hauptverhandlung in allen Punkten aufrecht ten Arbeit und Brot. erhielt.

Das Mädchen, das inzwischen herangereift war und nach ein bißchen Freude und Liebe ver­langte, machte zu Weihnachten 1934 die Bekannt schaft eines gewissen Valenta. Die Persönlich feit dieses ihres Freundes blieb bei der Verhand­Nach Aussage der Gerichtssachverständigen war lung ziemlich in Dunkel gehüllt und die Angeklagte das Kind trotz seines auffallend geringen Gewichtes äußerte fich über ihn nur mit großer Zurückhaltung.( 2.15 Kilo!) ausgetragen und lebensfähig. Spu­Nach ihrer Schilderung stellte sie im Mai 1935 ren von Gewaltanwendung waren an der Leiche ihre Schwangerschaft fest. An eine Abtreibung nicht wahrnehmbar. Das Neugeborene ist offenbar dachte das unerfahrene Mädchen nicht, sondern trö- infolge Verabsäumung der notwendi­stete sich ganz in der Art eines unerfahrenen gen Wartung zugrunde gegangen. Kindes daß sie ja Zeit bis zum nächsten Jänner habe. Sie hoffte wohl, daß in diesen neun Mona­ten irgendein Glücksfall eintreten werde, so under nünftig und unbegründet diese Hoffnung auch an­muten mag. Sie suchte und fand einen neuen, guten Posten als Hausgehilfin und arbeitete, wie in ihren früheren Dienstposten wieder zur größten Zufriedenheit.

Die schwere Stunde kam aber früher über sie als sie erwartet hatte. Am 28. November ver­spürte sie die ersten Wehen und sagte ihrer Dienst­geberin, sie leide an schwerer Verstopfung und Men­strualbeschwerden. Ihrer Dienstgeberin war schon früher der vole Leib des Mädchens aufgefallen, die ses aber wußte den Argwohn der Frau zu beschwich tigen. Als ihr der Vorsitzende( Vizepräsident Charypar) dies vorhielt, erklärte die Ange­

flagte:

Auf Gedeih und Verderb ist deshalb die Me­tallindustrie im Grenzgebiet mit den übrigen In­dustriezweigen dieser Landstriche verbunden. Der größte Teil der Metallarbeiter hat daher ein un­mittelbares Interesse an der guten Beschäftigung in den Schächten, der keramischen Betriebe, sowie den Glashütten und Textilwerken.

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Auch die Autoren unseres 133 Jahre alten Strafgesetzes, das sonst sicherlich von dem sozialen höhe.   Prag. Lederhandschuh- Ausfuhr auf Konjunktur­Die Lederhandschuh- Ausfuhr er Geist des moderneren Strafgesezes wenig merken reichte im Monat Feber d. 3. mit 730.190 Paar läßt, haben den Kindesmord", also die Tötung unmittelbar nach der Geburt als besonderes Delift im Werte von 13.4 Mill. einen Rekord. Seit untere mildere Strafe gestellt, da die Gebärerin sich 1927 wurde kein so günstiges Feberausfuhrer­in einem Zustand herabgeminderter Burechnungs- gebnis erzielt, wie heuer. Eine Ausnahme bildet fähigkeit befindet und Gemütsdepressionen in be- nur der Feber 1931 der mengenmäßig auf glei­sonderem Grade ausgesetzt ist. Der Straffaz be- cher Höhe war, dem Werte nach aber 15 Mil­trägt fünf bis zehn Jahre schweren Kerkers. lionen erreichte. Im Vergleich zum Vorjahres­In diesem Fall bejahten die Geschworenen feber stieg die Ausfuhr vor allem nach Großbri die Schuldfrage einstimmig, berneinten aber tannien( von 2 Mill. auf 4 Mill.), nach die Niedrigkeit und Unehrenhaftigkeit der Beweg den Vereinigten   Staaten( von 3.9 auf 4.5 Mill gründe. Das Gericht verurteilte die Angeklagte unter Anwendung des außerordentlichen Mil-), nach   Holland( 354.000 auf 948 000), derungsrechtes in weitest möglichem Ausmaß zu nach   Australien( von 175.000 auf 735.000), dreizehn Monaten schweren Kerters. rb. ferner nach   Südafrika, der   Schweiz u. s. f.

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