Seife S„Sozialdemokrat^Mittwoch, 1. Juli 193«. Nr. ISSEKkl^i- der Knie-Strumpf zum Sport.Ohne Strumpfhalter zu tragen.KL Z.-FAVORIT-luftiger, angenehmerKnie-Strumpf in allen Modefarben.KLFLORIDA'- zarter Netz-Knie-Strumpfaus echter Seide. KL 12.—Deutsche Journalisten in Prag. Am 28. und29. Juni hatte sich über Einladung des Gaues Pragder NeichSgewerkschaft der deutschen Presse einegraste Zahl deutscher Journalisten aus der Provinzin Prag eiugesunden. Der Besuch stand unter demMotto:„Lernet die Hauptstadt des Staates kennen!"Dar offizielle Programm begann mit einem Besuchsm Prager Rathaus, wo Bürgermeister« Stellvertre-rer Kellner in Vertretung des PrimatorS dieGäste in einer tschechisch und deutsch gehaltenen Be-grüßungsansprache willkommen hieb; er erklärte,dah er das e r st e m a I in seiner jahrzehntelangenTätigkeit im Prager Rathaus deutsche Journalistenaus der Tschechoslowakei im Prager Rathaus begrüben könne. Genosse Kellner würdigte dabei infreundlichen Worten die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Vertretern der Prager Deutschen und der Rathausmehrheit. Anschließend gabdie Stadt Prag den Journalisten ein Frühstück. AmNachmittag folgten die Teilnehmer einer Einladungder AB-Filmgescllschaft zur Besichtigung der Filmateliers auf dem Barrandov, worauf eine Führungdurch die sehenswerten Masaryk-Häuser inKr t stattfand, wo die Stadt Prag ihren alten, mittellosen Bürgern einen behaglichen Lebensabend bietet. Am Abend fand zu Ehrest der Gäste ein Bankett im Deutschen Haus statt. Der Montag wareiner Rundfahrt durch die Stadt gewidniet.Ein Rottmeister zum Doktor juri» promoviert.Heute findet an der tschechischen Universität in Pragdie Promotion der Rottmeisters Johann Krälstatt, der im Verteidigungsministern»» im Kanzleidienst beschäftigt ist. Kräl. war ursprünglich Ma-schincnschloffer und legte erst im Jahre 1921 diePrüfung über den Lehrstoff der 8. und 4. Bjjrger-schulklasse ab. Dann holte er durch privates Studium die Mittelschulbildung nach und maturierte imJahre 1982 am StaatSrealghnmasium in Lieben.Nunmehr hat er auch alle Staatsprüfungen und Rigorosen an der juridischen Fakulrär teilweise mitAuszeichnung abgelegt. Der Promotion wird Minister M a ch n i k beiwohnen, der den neuen Doktordann znni Leutnant ernennen und dem Status derAnwärter des Militärgerichtsdienstes znweisen wird.Kräl hat die ganze Zeit neben dem Studium seinenDienst im Verteidigung-Ministerium versehen.Xuttei und Mss«r.ElektraNach dem„Rosenkavalier" brachte das PragerDeutsche Theater nun auch eine Neueinstudierungder„Elektra"; man hat also dort endgültig dasKreuz gemacht über das Hakenkreuz, das RichardStrauh lange und.auffallend, genug trug...Dem sonderbaren System an diesem Theater, dasin den letzten Spielwochen seine beiden ersten Kapellmeister auf Urlaub schickt, verdankte man immerhindie Bekanntschaft mit Gustav Brecher, demsriiheren langjährigen Leipziger Generalmusikdirektor,, der für eine auf austerordentlich hohem Niveaustehende Wiedergabe des schwierigen Werkes Sorgetrug. Brecher imponiert vor allem durch die. Ruheseiner Stabführung, die sowohl das rasende Tempo,und die erschreckenden Farben dieser nervenaus-peitschenden Partitur dämpft, als auch größtmögliche Rücksicht auf die Sänger nimmt, denen' dieserStraub fast Unüberbietbares zumutet. Die fastakademische Abgeklärtheit der Brecherlschen„Elcktra"-Auffassung.und-Durchführung, wird dennoch geadelt durch völlige Unterordnung unter, denMeisterwillen des Kompositeuc» und durch feinsteHerausarbeitung, insbesondere der lyrischen Einzel»,heilen.Höchst anerkennenswert, daß das Theater überein ,Elektra"-Solisten-Ensemble verfügt, das demder Aera. Kramer-Zemlinsky als.durchaus ebenbürtig bezeichnet weiden kann.(Aus jener Zeit ragtnur Josef Schwarz herüber, ein in jeder Hin-sich monumentaler Orest.) Vor allem ist RosePauly eiste meisterlich singende und gestalteicheElektra, überraschend schon durch Marke und Erscheinung, die eine Art Mischung von Alremne undAmonaSro ergeben; in dieser ihrer zweifellos hervorragendsten Partie, ist Rose Pauly von solcher Ueber-legenheit, daß dem Wesentlichen ihrer Leistung nichtAbbruch geschieht, wenn man.dennoch Bedenken gegenein gewisses, hart ast der Grenze des Lächerlichenschwebender Getue äubert. dar sie stellenweisegestisch, mimisch, in der Bewegung, ja selbst im dramatischen Ausdruck an den Tag legt. AnWortdeutlichleit mangelt es sichr. Nichtsdestoweniger: eine Spitzenleistung, die rechtens ungewöhnlich stark bedankt,wurde. Der Chrysothemisleibt jetzt Hilde K o'n e tz n i ihre schöne, in derHöhe wunderbar aufblühende Stimme, die sich wohlmich noch die restlich nötige gesangliche Süße für dieseFigur abringen wird. Prachtvoll die KlytämnestraLydia Kinder m a n n s. in wirkungsvollstem Gegensatz der schöne, satte Klang ihrer Stimmtiefe zur tragödienhasten, stilistisch überzeugendenZeichnung der Figur; ihrer Auseinandersetzung mitElektra gehört neben der CrkennungSszene zum Bedeutendsten dieser Aufführung, um die sich unteranderen»och Adolf F-i scher als Acgisth verdient gemacht hat. Auch alle übrigen kleineren Partien waren ernsthaft durchgeführt, wenn auch zumaldas Mägdeguintett manchen Wunsch offen ließ.Wir haben„Elektra"-Aufführungen in Erinnerung, die mehr und tiefer als diese packten, auf«wühlten und ergriffen; aber kaum eine von solchermusikalischer Geschlossenheit, woran zweifellos auchdem O r ch e st e r ein Verdienst zufällt, währenddie Regie(Morbo) eine zwar eindrucksvolle undinteressant belebte Szene beistellte, ohne aber dasGrauen widergespiegelt zu haben, dar dieser Tragödie innewohnt.Der Beisall war, wie schon angedeutet, ungemein stark. Wie wird man ihn für die nächste Spielzeit reibungslos prolongieren, da der Dirigent demHause nicht angehört und die Chrysothemis esverläßt? I-. G.Für den FerialfondS der Mitglieder des Prager Deutschen Theaters hatten diese am Samstageine Nachtvorstellung veranstaltet, die durchaus derheiteren„Muse" gewidmet war. Es gab auch wirklich Lustiges— wen auch nicht durchaus. Die„parodistische" Verunglimpfung SchierS durch eine?lrtlich Lustiges—wenn auch nicht durchaus. Die„paro-denn als Entgleisung bezeichnet werden. Aber einGroßteil des Publikums stnterhielt sich auch überdiesen Spaß, wie über dessen Vor» und Nachläufer. q g.Sommersplelzeit Kleine Bühne. Donnerstag,2. Juli Ensemble von M i t g l i e d e r n d e sBurgtheaters lMaria Eis, Barbara llth,Hellmut Krauß, Wilhelm Schmidt-.Reinhold Siegert.Eduard Bölter» und Philipp b. Zcska) in der Lustspiel-Novität„K o n t u s'ch o w k a" vost AxelNielsen. Beginn 8 Uhr. Preise llö 6.— bis Kä 45.—-.Vorverkauf: Deutscher Haus, Tnchläkovä, Wehler.Mitteilungen au» dem PublikumMaschen, die wir nicht gerne sehen, sind entschieden jene Strumpfmaschen bei Seidenstrümpfen,die schnell den ganzen Fuß entlang laufen. Die Erfahrung lehrt uns, daß wir die Maschen am ehestendamit aufhalten können, indem wir die letzte Maschebefeuchten. Und war dann? Ein neuer Strumpf istso gut wie verdorben.— Noch lange nicht, denn'zumGlück repariert Baka alle gefallenen Maschen. Geschickte Hände sangen dieselben mit einer speziellenMaschine auf und reparieren jeden Strumpf, so gut,daß er wieder wie neu ist. Geben Sie eS deshalbauf, im Schweiße Ihrer Angesichte» den Strumpf zustopfen. Bringen Sie die Strümpfe in die nächsteVerkaufsstelle Bata, wo sie schnell und gut repariertwerden. 282/181Der MwDämon WeibDer Hollywood-Regisseur Jack Conway. dermit dem RevolutionSsilm„Viva Villa" inzwischenberühmt geworden ist, hat die Schauspielerin JeanH a r l o w ins Zentrum einer Films gestellt, deroft schwankhaft anmutct(wie ja auch im Villa-Filmmanche Szenen), aber als Ganzer die beachtliche Absicht zeigt, dem schwachsinnigen Lieberkitsch der gewöhnlichen Operetten- und Schmachtsilme auf eineArt zu widersprechen, die zehnmal amüsanter ist alsdie neckischen Scherze der verliebten Pärchen in denDutzendfilmen.„Dämon Weib" ist natürlich einschlecht erfundener Name dafür: im Original heißtder Film„Die rotköpfige Frau", und die jungeDame, deren gesellschaftliche Karriere der Film erzählt, ist keineswegs dämonisch, sondern ganz einfachsinnlich reizvoll und gerissen. Sie holt sich die Männer, deren Eroberung lohnend ist: erst den Juniorchef ihrer Firma, den sie in einen Skandal bis zurEhescheidung hetzt, den sie heiratet und wieder verläßt, als sie einen alten Netv Korker Kohlenmillionärbetört hat, dessen Chauffeur sie für alle» dar schadloshält, worauf sie bei dem Alten verzichten muß. Esfalle» zwar einmal Schüsse wie bei Wedekind oderStrindberg, aber sonst geht, er gar nicht erschütternd»der metaphysisch, sondern vielmehr flott, heiter,ordinär und schlagfertig zu. Was die Moralisten dazulagen, kann man sich denken. Der Kritiker aber hatfestzuftellen: daß im Gegensatz zu den syrupsüßen,unschuldrvoll singenden und vom happy end-Kuß befriedigten Mädchen der Kitschfilme der. hier dargestellte Frauentyp wirklich existiert, daß er In einerGesellschaft, in der man Vermögen, Titel und Machterschlafen und erheiraten kann, eine sehr verständi-liche Erscheinung ist'und daß er von Jean Harlowsehr treffend, witzig und lebendig(viel besser als vonBlae West und viel einfacher als von MarleneDietrich) dargestellt wird. Der Film, in dem auchnoch die lustige Una Merkel und der würdevolleLewis Stone Mitwirken, ist eine gelungene undwirkungsvolle Sache, die nichts ganz ernst gemeint,aber unterhaltsam und satirisch zugleich ist—eis—WestböhmischerArbeitersportSchluß der Serie 1935/8«Knapp vor dem Bundesturnfest hat der 6. Kreisseine Fußballmeisterschaft zu Ende gebracht. Alseinzige Sache steht nur noch da» Entscheidungsspielder beiden Meister der zweiten Klasse aus dem 1.und 5. Bezirk offen, die um den Aufstieg in die ersteKlasse kämpfen. Im 5. Bezirk ist U n t e r r o t h a uwieder Meister; der Vertreter de» 1. Bezirkes istnoch unbekannt.Die erste Klaffe" hat nochmal» einige harteKämpfe durchgeführt, die im Gegensatz zu ihrer Bedeutungslosigkeit standen. In Karlsbad trafen sichAtuS Karlsbad und Grarlitz. Da» Spielwar gehässig und hatte unschöne Momente. DerKreismeister verlor kngpp. In Neudek hat sichFFK Falkenau nochmals zwei Punkte,geholtund da ihm die Punkte von dem Spiel gegen Schaukau wegen Mitwirkung eine» nicht berechtigten Spieler» zugesprochen wurden, kommt er an die zweiteStelle. Maierhöfen und Karlsbad stehen mit glei-Besuchet die FeliemtÜdteWekelsdorf und AdersbachWeltberühmt als einzig dastehende SandatelngeblldeDie Naturdenkmäler zähl en zu den beliebtesten Helsezielen tausender Touristen.Sommerfrischen— Herrlich angelegte Bäder—HotelsFelsenstadt Adersbach— Eisenhammer. Wekelsdof.:Prospekte durch die Felsenverwaltungen. 3496ch« Punktzahl an der dritten und vierten Stelle.Alle übrigen Vereine bleiben auf dem gleichen Platz.Die letzten Serienspiele der Kreisklgsse: AtusKarlsbad gegen ASV GraSlitz 1:0, ASV Neudekgegen FFK Falkenau 2:3, Atus Franzensbad gegenAtu» Drahowitz 8:2, Rote Elf Chodau gegen AtlisUnterreichenau 4:0, Atus Fischern gegen ASVSchankau 8:8.DieSchlnßtabelleASB GraSlitz..20180482102:89FFK Falkenau.2018252860:48ASB Maierhöfen.2018182768:47Atus Karlsbads.2011542785.29Atu» Fischern..2010192150:45ASB Schankau..2082101854:59Rote Elf Cbodau.207491Y42:51ASB Neudek..208811154:1:48Atus Drahowitz.2062121488:60Unterreichenau..208i181342:56Atus Franzensbad2048181138:64Leichtathleten für Romotau fertig!Bei herrlichem, etwas zu heißem Wetter trugendie Leichtathletinnen und Leichtathleten des 1. Bezirkes die Kämpfe vom Bezirksturnfeste nach, 28männliche und 28 weibliche Wettkämpfer fanden sichein. Zwei Drittel der gemeldet gewesenen Wettkämpfer vom Bczirksturnfeste fehlten jedoch. Hervorzuheben sind die Leistungen des Genoffen OskarReim, der im Kugelstoßen eine neue Bundes-bestleistung von 11.27 Meter aufstellte undder Diskuswurf mit 84.70 Meter, welcher eine neueKreisbestleistung bedeutet. Die Genossin Nejedloerzielte im Kugclswßen 9.25 Meter. Auch die Leistungen der Jugendsportlerin Liesl Troll(Altrohlau) mit 4.25 Meter Weitsprung, 6.81 Meter Kugelund 8 Sek. 80-Meter-Lauf sind vermerkenswert. ImHochsprung der Frauen erreiche Pepi Dickops aiS Ju-gendsportlerin 1.28 Meter.Im Rahmen des Arbeiterfeste» in Königsberg a. d. Eger habe» die AtuS-Vereine der Königsberger Gruppe Wettkämpfe der Samaritersparteund der Kinder durchgeführt. Der Dreikampf terSamariter war sehr interessant, 100-Mctcr-Wctt-lauf mit Gasmaske, Freiübungen für das Bundesturnfest und Fragen de»' Arztes mutzten absolviertwerden. Sieger wurde Samariter Alfred Hahn(KrnigSberg), welcher 174 Punkte erreichte; von denSamariterinnen Genossin Frieda Brann(Königsberg) mit 127 Punkten.DTJ-LelchtathletenIm Masaryk-Stadion,Zum erstenmale nach der 8. Arbeiter-Olympiadetrugen DTJ-Leichtathleien wieder Wettkämpfe imPrager Masaryk-Stadion aus. Der Prager DTJ-Kreis führte am Sonntag seine Jugendmeisterschaften und die Mannschaftskämpse um da»„Feldek-Memorial" durch, an welchen 70Knaben und Mädchen und neun Mannschaften mit80 Sportlern teimahmen. Auch der PragerAtus war mit einer Anzahl Sportlern vertretenund war diese Veranstaltung für sie ein gutes Training für dar Bundesturnfest in Komotau. Sportlich verliefen die Wettkämpfe äußerst gut und in derOlympischen Stäfeti e konnte die DTJBöh-misch-Brod sogar dieVerbandsbestleistungauf 8:54 Mm. verbessern., Die wichtigsten Ergebnisse der Jugend-Meisterschaften sind: Knaben: 100 Meter:.Eule lBysoöanY) 12. Set.— 200 Meter: Pick(Prag l u. V) 85.6 Sek. Sindelar Atus Prag)teilte mit Pischl(Smichow) den 8. und 4. Platzmit je 27 Sek,—1000 Meter: Pick 2:54.2 Min.—4X100 Meter: Vysoiany 51 Sek.— Stabhoch: Bo-iek(Vysoiany) 2.20 Meter.— Hochsprung: Eule1.55 Meter.— Weitsprung: Sult.5.40; als Zweiter Sindelak(Atus) 5.27 Nieter.— Kugel: Brtva(ZiZkov) 11.58 Meier.— Speer: Pöhnicker(Straschnitz) 85.28 Meter.— Mädchen: 80Meter: Martinkova(Vysoiany) 8.6 Sek.— 200Meter: Janotova(Weinberge) 80.5 Sek.— Hochsprung: Martinkova 1.26 Meter.— WeitsprungrPokorna(Vysoiany) 4 Meter.— Kugel: Tuha(Nimburg) 7.09 Meter,— Diskus: Tuha 21.15Meter.— Schlcuderball: Tuha 25.80 Meter.Im„Feldek-Memorial" siegte in derManns chafts Wertung DTJ Vysoiany, als die ausgeglichenere Mannschaft mit261.5 vor ZiZkov 258,5, Bohm.-Brod 252, Neräto-witz 187 und Prag VII 188 Punkten. In denei u z el ne n D i s z ip li n e n gab cs nachstehendeSieger: 100 Meter: Skala(B.-Brod) 11.2 Sek.- 800 Meter: Bican(B.-Brod) 2:06.4 Min.—8000 Meter: Bican 9:40.8 Min.— OlympischeStafette: B.-Brod 8:54 Min.(die alte DTJ-Per-bandSbestleistung,hielt DTJ Koltnmit 8:57.9 Min.),— Hochsprung: Tiöitcl(Libeü) 1.70 Meter.—Weitsprung: Goth(Vysoiany) 6.12 Meter.— Dreisprung: Skala 12.08 Meter.— Kugel: A. Schöps(Neratowitz) 11.47 Meter.— Diskus: Zitek(Vyfo-————————Drunter und drüber Im MitropacupWie wir schon»eigentlich der Vorrunde schrieben, so ist es nun eingctroffcn. Die Saat, welchegesät wurde, geht auf— nur anders als es dieMacher wahrhabe» wollen. Wenn selbst bürgerlicheBlätter entsetzt und bestürzt feststelle» müssen, daßsolcherart Fußball schon kein Sport mehr sei, dannkann man ermessen, was da auf den„Sportplätzen"vor sich geht. Das Spiel Slavia—FercncvaroS z.B. in Prag war weder eine Ohren- noch wenigereine Augenweide. Die Zuschauer vollführtcn einensolchen Krawall, daß man sich fragen mußte, obsolche Erscheinungen als menschenwürdig zu bezeichnen sind. Der völkcrversöhncnde Gedanke im Sporthat dadurch einen Schlag erhalte», der nicht söbaldzu überwinden sei» wird. Was soll man schließlichvon einer Reklame in den bürgerlichen Zeitungenhalten, die darauf ausgcht, die zu erwartenden Masse»„vorzubereitcn", daß sie. nur die eine Ausgabe haben, die heimische Mannschaft bi» zum letztenAugenblick aufzupulvern, damit der Sieg gewiß sei.Die Folgen? Ohrfeigen, Box-Veranstaltungen,Holzereien auf dem Spielfelde; erst den Mann unddann den Ball—so spielt man diese» Jahr imMitropacup. Proßnitz spielte zu Hause gegen Ad-mira. Wie cs dabei zuging, beweist der Ausschlußvon fünf Admira- und zwei Proßuitzcr Spielern IDie Wiener haben nun gegen die Verifizierung de»Spieles Protest cingcbracht.Die Rückspiele der ersten Runde brachten folgende Ergebnisse: Slavia gegen FercncvaroS 4:0,Proßnitz gegen Admira 2:8, Vienna gegen Hungaria5:1, Ujpest gegen Torino 5:0, Phöbus gegen Sparta4:2, Austria gegen Bologna 4:0, Roma gegen Rapid5:1, Ambrosiana gegen Zidcnice 8:1. ES gelangendaher in die zweite Runde: Sparta, Slavia, Proß-nitz, Vienna, Austria, Ujpest, An'tbrosiaim und Roma.Um den Aufstieg In die Liga. Viktoria ZiZkovgewann in Prag gegen Rusj UZHorod 8:2 und alsUcberraschung ist die Niederlage Bata Zlins in Kö-niggrätz mit 1:2 zu verzeichnen.Eine Vorftandsffyung de» DFB in Brüxnahm de» Antritt von 28 Klubs des 8. nordwestböh-mischen FußballbezirkcS(„Elbcgau") zur Kenntnis,gab aber diesen bis 4. Juli die Möglichkeit de»Widerrufs.— lieber die Division wurde eine stundenlange Diskussion abgcführt, welche fruchtlosendete. Da in der Entschädigungsfrage keine Einigung zu erzielen war, werden nun die Divisionsvereine„vorläufig" an den Gaumcisterschasten teilnehmen.— Bei den kleinen Vereinen zeigt der DFBseine„starke Hand"— jedoch bei den„Grotzen" läßtman diesen,„freie Hand"...Spieker-Handel am laufenden Band. Zideniceverkaufte den Spieler Hetz für 70.000 K6 nachFrankreich; der Wiener Spieler Cisar von Mor.Slavia„geht" für 17.006 K£ ebenfalls nach Frankreich. Der Teplitzer FK verschacherte Blasko, dervon Kolin erst kurz vor Ligaschluß mit 15.000 Käerworben worden war, für 80.000 K5 nach Balen-ciennes und der Prager DFC gab Hobelt nach„entsprechender" Ablöse für Nachod frei.Ja, ja, der Wild-Wcstgan! Schon lange habenwir nichts aus diesem DFV-Gau verzeichnet, obzlvares hier und da Keilereien gab. Sonntag gab es inKarlsbad ein Spiel der KFK Reserve mit hemDSV Drahowitz, das nach der Pause beim Stande8:1 für KFK abgebrochen wurde, weil zwei Drahö»wider Spieler wegen antisemitischer Bemerkungen dem Schiedsrichter gegenüber ausgeschlossen, wurden. Das gefiel einem dritten DrahowitzerSpieler nicht und gab dem Schiedsrichter noch einpaar Ohrfeigen. Daraufhin traten.die Mannen„teutschen" Tuns und Wirkens— nämlich die.Drahowitzer— von dem Schauplätze ab.' Sonstige. Fuhballergebniffc. Karlsbad:Sparta gegen"DFK Krnmau 5:1.— Warnsdorf: WFK gegen Cechie Karlin 7:4(5:2).—R et ch enb er g: RFK gegen SK Min 8:1(5:0).— Bodenbach: SpBg gegen Teplitzer FK 2:2(1:1).— Teschen: SK M.-Schönberg gegenDSK 5:2.— Pretzburg: Mähren gegen Slowakei 2:2(2:0).— Pystian: Viktoria Pilsen gegenPFK 5:5(2:2).— SK Pilsen beendete Sonn-tag seine Schwebentournee mit einem Spiel in H5-gönas, wo er 4:1 gewann.. Die Pilsener trugenin elf Tagen sechs Spiele au» und erzielten cin^Skore von 84:17; ein Spiel ging nur verloren.Hagibor— Wafferballmeister der Tschechoslowakei. Im Endspiel-schlug Hagibor mit 4:2 BarKochba Prcßburg.und errang durch diesen Sieg zum.zehntenmale den Meistertitel."Die DLAB-Myisterschafien wurden in Brünn,ausgetragen und brachten bis auf je einen StaatS-und DLÄV-Rekord nur Durchschnittsleistungen. ImHochsprung ohne Anlauf stellte Dr. Voigt(Brünnsmit 1.58 Meter einen"neuen tschechoslowakischen".Rekord auf und der DLAV-Rekord wurde im Wiit-sprung der Fxauen durch Neufer(Witkowitz) mit5.10 Meter erzielt.BezugSbedingunge n: Bei Zustellung in» Hau» oder bei Bezug durch di. Poft monatlich Kä 16.—. Llerteljährig Kä 48.—, halbjährig Kä 98.—. ganzjährig Kä192.—.— Inserate werden lautTarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß.— Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post- und Telesgraphendirektwn mit Erlaß Nr. 18.800/VH/1980 bewilligt,— Druckerei:„Orbit". Druck-. Verlag»- und k»eitimgs-A.-G. Prag.