Nr. 188

Donnerstag, 13. August 1936

Sudetendeutscfier Zeitspiegel

100- Kilometer- Radrennen und Mannschaftsfahren Komotau  - Tetschen  

Sonntag, den 16. August, starten die Renn fahrer des Aruf, um auf der 100 Kilometer lan­gen Strede Komotau- Tetschen den Kampf um den Titel Langstreden meister 1936" auszutragen. Ein Harter Kampf wird sich abspie­Ten, denn die besten Fahrer des Bundes haben zu diesem Rennen gemeldet. Sieger wird der sein, der noch imstande ist, auf den letzten zehn Nilo­metern zum überragenden Endspurt einzusehen.

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und findet sie singend und erzählend zusammen- es sich bei den angeführten Zahlen nur um die geschmiegt am Tammühler Strand, den Blick zum unterstüßten Arbeitslosen des Verbandes handelt, See. Im Lager selbst ist peinlichste Ruhe. Nur während die Ausgesteuerten nicht erfaßt sind. Ge­die Schritte der aufmerksamen Lagerwache sind rade in den Industriefriedhöfen des äußersten zu hören. Gespenstisch leuchten die Lampen an Randgebietes zeigt sich keine Besserung der Be­allen verkehrsreichen Stellen des Lagers. Der schäftigung. Dort sind Notstandsmaßnahmen Wind fegt durch die Bäume und um die Zelte und unerläßlich, um der arbeitswilligen Bevölkerung singt seine gewohnte Melodie. D. N. Beschäftigung zu schaffen."

Henleins Reisen vor Gericht Prag.  ( rb.) Vor dem Pressesenat des G. Dr. Bernadet wurde Mittwoch das Verfahren über eine Presseklage begonnen, die Konrad Henlein  gegen den Chefredakteur der Prager Presse". öffentlichte das geklagte Blatt einen Artikel, der sich mit der bekannten Schweizer   Reise des Stammes führers" befaßte und u. a. anführte, daß Konrad Henlein   dort auch eine Zusammenkunft mit Reichs­minister e gehabt habe. Henlein   fühlte sich durch eine solche Unterstellung" wieder einmal in seinen bekannten loyalen Gefühlen gegenüber unserem Staate gekränkt und flagte.

Rückgang der Arbeitslosenzahl Erfreulicher Ausweis des I. M.-V. Der Internationale Metallarbeiter" be­Gleichzeitig mit dem Jubiläumsrennen wird richtet, daß die Zahl der unterstüßten arbeits­zum erstenmale das Mannschaftsrennen durchge- losen Mitglieder des Internationalen Metall- Arne Laurin, eingebracht hatte. Am 16. Juni ver­führt. 60 Fahrer- zwölf Mannschaften- stel- arbeiter- Verbandes start abgenommen hat. Wie len sich zum Stampf und ringen um den vom Bun- die nachstehende Tabelle zeigt, sank diese Zahl im desobmanne i sta u er gestifteten Wanderwim- Juni auf die Hälfte der Vorjahrshöhe. pel. Für sie bedeutet die Zurücklegung der 100 Kilometer langen Strecke eine ungeheure Leistung. Sie haben es weit schwerer als die Rennfahrer, fie müssen geschlossen durchs Ziel gehen; nicht aus­schlaggebend ist die Leistung des einzelnen, son­dern die gemeinsame Leistung.

Die ganze Strecke wird von Arut- Samari­tern besezt sein. In Priesten befindet sich für die Mannschaftsfahrer eine Labestation. Aerzte und freiwillige Helfer stehen genügend zur Verfügung. Die Oberleitung des Rennens liegt in den Händen des Genossen Haufe, Turn. Das Ziel befindet sich in Tetschen  , Bahnhofstraße.

Die Sonne erzählt vom Hirschberger Falkenlager ,, Rote Tat"

1936 Differens aea. Wort. 9149 3625 9055 - 3931 9427 2938 4109

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Jänner Feber

1935 12.774 12.986

März

12.365

April

12.513

8404

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11.782

7604

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10.762 5362

4178 5400

Mai Juni Der 3. M." knüpft an diese Resultate fol­gende Bemerkungen: Wir wollen daraus noch feine allzu weitgehenden Schlüsse ziehen, denn wir wissen nicht, ob es sich nur um eine jahres: zeitliche Besserung der Beschäftigung handelt oder ob die Betriebe wieder ständig mit Aufträgen ver­sehen sind. Jedenfalls steht fest, daß die wesentlich vergrößerten Bestellungen des Eisenbahnministe­riums viel zur Verminderung der Arbeitslosen zahl beitrugen.

Der Verteidiger Dr. Bouček erklärte, den Wahrheitsbeweis bat. den Beweis des entschuld­baren Irrtums anzutreten. Er führte an, daß die Nachricht aus dem Wiener   halboffiziellen Neuig­tragte die Einvernahme des Chefredakteurs dieses teits- Weltblatt" übernommen worden sei und bean­Blattes Kerschbaum. Ferner bot er Beweis darüber an, daß die Reise Henleins ursprünglich hätte geheim gehalten werden sollen und erst dadurch bekannt wurde, daß Henlein   wegen Mitführung von Devisen in unerlaubter Höhe von den Grenzbehör­den beanstandet wurde. Der Verteidiger behielt sich Gericht vertagte die Verhandlung unter Erteilung die Namhaftmachung weiterer Zeugen vor. Das einer dreiwöchigen Frist zur ſchriftlichen Einbringung der Anträge.

An alle Abonnenten,

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Derschleißer u. Kolporteure!

Anläßlich des Feiertages am 15. August wurde vom Verlegerverband beschlossen, ant Sonntag keine Zeitungen erscheinen zu laffen.

Wir ersuchen daher zur Kenntnis zu nehmen. daß am Sonntag, den 16. August, feine Zeitung erscheint. Die Verwaltung.

Die objektive Bohemia". Die Bohemia" hat sich neuerdings durch die Art, in der sie die spanischen   Ereignisse behandelt, aus der Reihe der ernstzunehmenden, geschweige denn demokrati­mit dem sie von den demokratischen Ländern schen Blätter ausgeschaltet. Mit demselben Gifer, Nichteinmischung in die spanischen   Ereignisse for= dert, beschönigt sie alles, was die faschistischen Länder zur Unterstützung der Rebellen unter­nehmen, wie sie auch die Greueltaten der Auf­rührer verteidigt. Mitten in die schönste Greuel= hetze gegen die Madrider   Regierung plaßte die Nachricht, daß die Aufständischen den sozialisti­ schen   Abgeordneten José Andres in Sala­ manca   öffentlich aufgehängt haben. Diese Greueltat ihrer Schüßlinge konnte auch die Bohemia" ihren Lesern nicht gut verschweigen. Als einziges Blatt aber erklärt" sie sie. So nämlich: In Barcelona   haben die Anarchisten den Bruder General Molas, der dort als Offizier der Madrider   Regierung diente, ohne Verfahren niedergeschossen. Als Antwort haben die Aufständischen... José Andres... aufgehängt". Die Bohemia" verschweigt, zu welcher Zeit dient hat. Tat er es jetzt noch, wäre die Erschie jener Bruder Molas der Madrider Regierung ge­Bung unerklärlich, auf keinen Fall könnte sie ein Anlaß zu Racheaften der Rebellen sein, sondern höchstens ein Fall, der innerhalb der Volksfront spielt: als Anhänger der Madrider   Regierung war jener Bruder, welcher Schattierung der Volksfront er auch angehört haben mochte, ein Wir hätten es nie für möglich gehalten, ihre Presse? Sie hetzen gegen diese deutschen   Feind des Rebellen Mola und die Ermordung des daß eine Zeit tommen werde, in der die Beit" Emigranten in der rüdesten Weise und fordern sozialistischen Abgeordneten wäre grausame und das Gastrecht, das Emigranten bei uns genie- deren Auslieferung an ihre Henker. Und ein Ge- unerklärbare Familienrache eines Rebellen­ßen, im Namen des deutschen   Ehr- und Pflicht- finnungsgenosse derer um die Zeit", ein Sude- führers. gefühls verteidigt. Und nun ist es so weit. Sie tendeutscher, hat den deutsch  - jüdischen Emigran  - Hausmann geht." Die unter diesem Titel verteidigt nämlich gegenüber der kommunistischen ten essing, der nicht weit von Königswart, gestern von uns veröffentlichte Nachricht ist Forderung nach Ausweisung des spanischen nämlich in Marienbad  , das Gastrecht unseres richtigzustellen: nicht der Schriftleiter Erkönigs diesen noblen Emigranten mit all der Landes in Anspruch nahm, feige gemordet. Frei- Hausmann von der Sudetendeutschen   Tageszei­Wärme, die sie für hohe Herrschaften immer lich, die Emigranten, die der Zeit" nicht ge- tung" hat seine Funktion als Bezirksführer der übrig hat. Die überwiegende Mehrheit der fallen, sind keine Könige, sondern Freunde der SdP niedergelegt, sondern der Beamte Friz Bevölkerung von Bad Königswart", so schreibt Freiheit und der Demokratie. Und sie sind vor Hausmann aus Königswald  . Der Redakteur der tobende Haß gegen Hausmann gehört der SdP allerdings schon seit Schubherr njozialer Menschen zu sein, sie häle es jedoch für ihre Pflicht, das Gastrecht zu Ingenieur Form is ermordet wurde, hat achten, da dies nicht nur deutsches Ehr- und man den Toten beschimpft, statt sich des deutscher  Pflichtgefühl gebietet, sondern auch im Interesse Ehr- und Pflichtgefühle zu erinnern, das angeb des Kurortes Bad- Königswart gelegen ist." lich den Schutz des Gastrechtes verlangt.

Es darf jedoch nicht übersehen werden, daß

,, Deutsches Ehr- und Pflichtgefühl"

Freude über ihren technischen und pensie ,,, weist von vornherein den Verdacht von sich, allem nicht reich, wesha braucht. Auch als der längerer Zeit nicht mehr an.

., Regen, Wind, wir lachen drüber, wir sind jung und das ist schön!" Unsere Falten hatten allen Grund, dieses Lied zu singen. Schien es doch in Hirschberg am See, als wollte die Sonne unse= ren Roten Falten einen Possen spielen, als hätte sie ihnen ihre Freundschaft auf immer gekündigt. Aber jetzt scheint die Sonne schön und warm in das Lager und in die Herzen der nie verzagten Jungen und Mädel. Und sie freut sich über das tolle Treiben, über die gute Disziplin und über den großen Appetit der Falten. Immer neugie riger wird die Sonne, schaut durch die Bäume in die Zelte und lacht und lacht! Ist denn das mög­lich, die peinlichste Sauberkeit in den Zelten und alles, was zum Lager gehört?" Nicht nur die Faltenjungen und mädel zeigen freudige Geſich ter, nein, auch der Lagerleitung sieht man die Erfolg an. Schnell schaut die Sonnie hier pflegt man den Humor wie einen seltenen Blumenstod. Mit Gesang und Lachen hilft man sich über alle Schwierigkeiten hinweg und stellt die 130 hungrigen Münder zufrieden. Gleich sucht die Sonne die Kinder selbst auf und trifft sie bei ihren Schulungsarbeiten, die sie täglich Stunden pflegen. Hier schmieden die Kämpfer der Zukunft ihr geistiges Schwert. Sprechchöre, Kampf Wanderlieder und Kanons ertönen in deutscher Sprache. Ja, was ist denn das?" Die Sonne muß schon etwas näher gehen. Sie hört alle Kin der singen: Jan brubol haeft en brubol ob ser been." Die Sonne weint vor Lachen. Hier ver­fagen ibre Sprachkenntnisse. Sie schleicht sich an eine Köchin heran und hört zufällig, wie sie sagt: Unsere Kinder reden schoun ganz schien flamsch." Also flämisch singen unsere Falten. An Stelle des Chormeisters Otto steht to be 8 aus Ant­ werpen   und dirigiert in flämischer Sprache den Gesang. Robles ist nicht allein, mit ihm sind noch 39 Falten aus Belgien  . Ein großer Autobus brachte sie in die Tschechoslowakei   und nahm 40 Falten von hier mit nach Belgien  . Internatio­naler Kinderaustausch. Können Kinder zweier

die Sonne und rückt näher an die Kinder. Alle

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Großer Diebstahl in einer Karlsbader Bank, Dienstag um die Mittagstunde erschien in einem Karlsvader Bankgeschäft ein unbekannter Mann und ersuchte, ihm einen größeren Betrag in Die Koppelung des deutschen   Ehr- und Wie sollte die Zeit" nicht für den spa- Reichsmart in Kronen umzuwechseln. Der In­Pflichtgefühles mit den Interessen des Kurortes nischen Erkönig sein? Was ist diesem anders haber des Bankgeschäftes entnahm der Kassa den ist zwar an und für sich schon intereſſant und be- vorzuwerfen, als daß er bei der Abschlachtung Betrag von 35.000 und legte dieſe Summe ir zeichnend genug, aber die Verteidigung des der spanischen   Republikaner seine Hand im ein Kuvert. In diesem Moment betrat ein zweiter Gastrechtes unter Berufung auf deutsches Ehr- Spiel hat, was anders, als daß er das Blu: ebenfalls unbekannter Mann den Geschäftsraum und Pflichtgefühl ist noch interessanter. Da seiner Untertanen zur Zeit seiner Herrschaft in und ersuchte, ein Telephongespräch führen zu dür gibt es einige Hundert Emigranten bei uns, die Strömen vergoß, was anders, als daß er in Bad fen. Der Bankinhaber führte diesen Mann in ein aus ihrem Vaterland geflohen sind, nicht wie der Königswart mit Unterhändlern der Rebellen be- rückwärts gelegenes Lofal, in welchem sich der spanische König unter Mitnahme riesiger Ver- riet, was anders, als daß ihm zu Ehren jener Telephonapparat befand und kehrte unverzüglich mögen, sondern mit leeren Taschen, nur mit dem andere Gast" kam, der dann mit dem beschlag- in das vordere Lokal zurück. Er fand jedoch weder willen im Herzen, sich in der freien Luft einer nahmten Flugzeug das Weite fuchte und nun den Mann vor, der die Reichsmark einwechseln Demokratie vor dem Ersticken in der Sklaverei verkünden läßt, er sei ein Surier der Rebellen wollte, noch das Kuvert mit den 35.000, das er unvorsichtigerweise liegen gelassen hatte. Die 3u bewahren. Diese Emigranten hun gern generale gewesen? um allergrößten Teil, und sie sind deutsche Das deutsche Ehr- und Pflichtgefühl" ist Sicherheitsbehörden haben umfassende Nachfor Voltagenossen. Und soweit sie Juden deutscher   Bunge sind, kann sie selbst das, beut ein merkwürdig' Ding, wenn sich die Nationali- chungen aufgenommen. Ez steht noch nicht feſt, ob der Mann, der das Telephongespräch führen sche Ehr- und Pflichtgefüht" nicht hinter einen sten darauf berufen: es erwärmt sich nur für wollte, mit dem Manne in Verbindung stand, der Spanier rangieren. Was aber tun die SdP und das Gastrecht der König und ihrer Paladine. die 35.000 entwendet hat. hoben, den Olympischen Gruß  " zu beseitigen, ,, Was aber die Wehrmacht   vom Sport zu

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Nationen überhaupt zusammen leben?" pricht Kleine Olympia- Berichte weil sie nicht bereit waren, eine Grußform anzu erwarten hat, weiß jeder, der den Film Sport Jungen und Mädel sißen an einer großen, schönen| Kleinigkeiten". Nebensächlichkeiten", von wenden, die als Sympathiekundgebung für das und Wehrmacht  " sah- wer sah, daß man einem Tischanlage und speisen gemeinsam, wandern, sin- vielen, die geblendet sind durch den Glanz der nationalsozialistische System aufgefaßt werden Geländeläufer oder Springer oft nur einen gen, tanzen, feiern Feste gemeinsam und schließen rauschenden Festlichkeiten, taum beachtet, lassen mußte. Das Internationale Olympische Komitee Stahlhelm   aufzusehen braucht, gute Freundschaften, sprechen miteinander, wenn erkennen, wie sehr der übernationale Charakter hat das aus Gründen seiner engen Verbunden- um einen Olympischen Spieler in auch hier die Hände als Helfer ihre Dienste leisten der olympischen Spiele zu willkommenem Vor- heit mit den nationalsozialistischen Sportfunttio- einen Soldaten zu verwandeln." nären abgelehnt. Ein großer Teil der Olympia­müssen. wand nationalsozialistischer Prestigeerhöhung ge­Ein eigener Lagergesangsverein betreut die worden ist, und der Beobachter, der sich kri- teilnehmer hat anders gehandelt und hat damit Geselligkeit. Faltenparlamentarier spazieren im tische Urteilstraft bewahrt hat, erkennt noch mehr: zum Ausdruck gebracht, daß er den Mißbrauch der Lager hin und her. Dort laufen drei Falken mit wie der olympische Gebante, der Ueberwindung Dympischen Bewegung durch den Nationalsozia­lismus zurückweist. gelben Armbinden umher, da wieder welche mit des Nationalismus mehr und mehr in den Dienst blauen Binden. Was soll das heißen? Bald er- des Nationalismus und Militarismus gestellt fährt die liebe Sonne, daß die erstgenannten wird. Gesundheitskommissäre sind, die laufende Visiten

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an Körper und in Belten durchführen. Die Falken Der Berichterstatter des Intransigeant", mit blauen Binden unterstehen dem Arbeitsmini- Drigny, schreibt: Man muß sich darüber wun­sterium, sie sind beschäftigt wie die Ameisen. Bei dern, wie die Deutschen   das Olympische Protokoll oll den wichtigen Funktionen ist die Freude der nach ihrem Belieben anwenden, ohne im gering­Motor. Der letzte Gang geht am Lagerkranken- sten auf die Proteste derjenigen Rücksicht zu neh­haus vorbei; neugierig schaut die Sonne durch men, die den Auftrag haben, über die Wahrung eine Lüde und stellt fest, daß alle Betten leer der Olympischen Charte" zu wachen. Bereits bei find. Der Wunderdoktor..Cap" fißt müßig an fei- der Gröffnungstundgebung war die Vorführung nem Ordinationstisch und wartet auf die ausbleis der deutschen Nationalhymne beim Vorbeimarsch benden Batienten. Müde bom vielen Schauen, ein Eingriff in das Protokoll. Heute müssen wir tritt die Sonne thren Weg nach dem Westen an. feststellen, daß die Deutschen   ganz einfach verges Die Amsel pfeift Schichtwechsel. Der Mond nimmt fen, daß die französische Sprache nach den Regeln seine große Laterne, nachdem er den Bericht der ber Spiele die offizielle Sprache ist, und daß Sonne mit großem Staunen entgegengenommen es sich gehört, die Traditionen zu achten." hat. Gleich macht er sich auf den Weg, um das Lager auch einmal zu besichtigen. Er findet awar teine luftigen Falten mehr, da der größte Teil schon in den Belten schnarcht. Doch er hat noch Glück, da eine kleine Gruppe auf einem Abend ausfluge ist. Er leuchtet den Strand am See ab

Der Protektor der XI. Olympischen Spiele, Adolf Hitler.   hatte die Spiele besucht, als zivei amerikanische   Neger zwei Weltrekorde aufstellten. Es waren dies der Neger Johnson, der im Hoch­tage der Olympischen Spiele verweigerte ein ter wurde. Als sie die Estrade bestiegen, um als Schon bei dem Einmarsch am Eröffnungs- sprung siegte, und der Neger Albritton, der Zwei­großer Teil der Delegationen den nationalsozia- Olympiasieger ausgerufen zu werden, verließ tib, indem sie entweder die Hüte zogen, oder mit staltung beigewohnt hatte, das Stadion. Sein listisch- olympischen Gruß und grüßte demonstra- Hitler, der den ganzen Nachmittag der Veran­" Augen rechts" an den Tribünen vorbeizogen. Stab versicherte nachträglich, er sei nur früher Eine Reihe Olympiasieger, u. a. die bekannten weggegangen, um das Gedränge zu vermeiden. Negersportler, die Finnen, Schweden   und Nor- Aber war es nicht vielmehr eine Demonstration. weger verweigerten ebenfalls demonstrativ den gegen die siegreichen Negersportler? Hitler  Olympischen Gruß, als ihnen die Olympischen empfing andere Olympiasieger am gleichen Tage. Goldmedaillen überreicht wurden.

Es waren Deutsche   und Finnen. Johnson jedoch war einer der ersten Olympiasieger. Streicher Die deutschen   Offiziere sind bei jedem war ständig neben Hitler  , und der Herausgeber Olympischen Wettkampf vertreten, d. H. nicht im- des Stürmer" war derjenige, der darauf mer als attive Sportler, sondern als Kontrol- drängte, daß Hitler sich der peinlichen Situation leure und Beobachter. Die deutsche Presse hat ja entzog, in die er gefommen wäre, wenn er die bereits das Wort geprägt, daß die Olympischen Neger hätte beglückwünschen und ihnen die Hand

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Spiele ohne Wehrmacht   nicht durchgeführt wer- reichen müssen. den konnten. Es sind aber bei weitem nicht sport­

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Es ist bekannt, daß der sogenannte" Olym- liche Interessen, die die deutsche   Wehrmacht   ver- Viele Olympiabesucher sind nach Deutschland  pische Gruß" identisch ist mit dem Gruß der natio- anlaßt haben, den Olympischen Spielen   so großen gefahren, um bei dieser Gelegenheit zu versuchen, nalsozialistischen Parteiorganisation. Aus diesem Wert beizulegen. Die Frankfurter Beitung" vom die Verhältnisse im nationalsozialistischen Deutsch­Grunde haben eine ganze Reihe von Sportver- 7. August 1986 schäßt wohl die Ursachen dieses land mit eigenen Augen kennen zu lernen. Wie bänden und aktiven Sportlern die Forderung er- Interesses richtig ein, wenn sie schreibt: oft hat man ihnen erzählt, daß sie in Deutsch