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Gegen jede Sonderbesteuerung wandte sich nur Abg. Gothein( frf. Vg.), der die Regelung der vorliegenden Frage im Rahmen einer allgemeinen Gewerbesteuer vorschlug, aber damit auf den Widerspruch des Finanzministers stieß.

Charakter trug, nicht herausgekommen.-

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Im Verhältnis zu früheren Legislaturperioden find die Wahl­prüfungen dieses Mal weit vorgeschritten und ist anzunehmen, daß dieselben bei der nächsten Tagung des Reichstages zum Abschluß gebracht werden.

denn, daß er die Opposition der Socialdemokraten gegen jedessächsischer Wahlkreis( Pirna  ) und fünfter württem uns auch eine Zeitlang oder auch auf die Dauer ohne einen behelfen, ohne daß dadurch unsere Vers Sondersteuer als besonders wirksames Argument betrachtet. bergischer Kreis( Eßlingca). Ueber vierzehn Proteste hat die Souverän Sein Hinweis darauf, daß die großen Warenhäuser sehr viele Kommission noch nicht verhandelt. Eine Wahl, die des Grafen von pflichtungen gegenüber dem Deutschen Reiche   auch nur um ein Existenzen ruinieren und dadurch den Uebergang in die Dohna- Friedrichstein, welche die Kommission für gültig erklärt hatte, ist Jota zu fura fommen werden. Der Hamburgische Staat zählt mehr vom Plenum wieder an die Kommission zurüdverwiesen worden. Bouden als noch einmal so viel Einwohner, als das Herzogtum Koburg­socialistische Gesellschaft fördern, ist gewiß richtig, nur vergaß 88 Protesten richteten sich 29 gegen konservative, 22 gegen nationalliberale, Gotha   und vermag ohne ein Fürstenhaus auch zu existieren, des­er hinzuzufügen, daß diefer Entwickelungsprozeß in den natür- 10 gegen sogenannte" wilde", 8 gegen centrums, je 5 gegen frei gleichen auch die übrigen Hanſeſtädte und das noch viel größere lichen Verhältnissen begründet ist. finnige und freisinnige Vereinigung, 2 gegen socialdemokratische, je Reichsland. Die Gothaer sollten doch wirklich bedenken, daß noch so mancher Aehnlich dem konservativen Redner sprachen sich die Abgg. i gegen antisemitische und volksparteiliche Mandate. Nicht ver Roeren und Fuchs vom Centrum aus, letzterer unter strifter handelt sind die Proteste gegen die Wahlen der Abgeordneten Göz Prinz unterzubringen ist. Wir erinnern z. B. an den Fürsten   Adolf Ablehnung des Vorschlags, die Besteuerung den Gemeinden von Olenhusen( Göttingen  ); Baron de Schmid( Saargemünd  ); von Schaumburg- Lippe  , von dem die Sage geht, daß er gern bereit zu überlassen, da die karikatur des Dreitlassen- Schulze( Hamm  - Soeft); Sieg( Graubenz); Bolk( Saarbrücken  ); Graf ist, irgendwo deutscher   Landesvater zu werden. Also vorderhand Wahlsystems" zur Folge habe, daß der Mittelstand in den von Dönhoff Friedrichstein( Landkreis Königsberg  ); Graßmann kann von etwaigen Unabhängigkeitsbestrebungen absolut nichts kommunalen Körperschaften zu schwach vertreten sei ein( Thorn); Haacke( Frankfurt   a. O.); Hänel( Kiel  ); Graf Magnis werden. ( Reichenbach); Möller( Duisburg  ); Bräfice( Tilsit- Niederung); Pensionierung älterer Richter. In der Deutsch  . Juristen­zarter Wink für Herrn Miquel, die Kommunalreform nach von Stumn( Ottweiler  ); will( Costin); Zwid( Berlin V). zeitung" veröffentlicht der Berliner   Amtsgerichtsrat Dr. Aschrott eine dem Wunsche des allmächtigen Centrums vorzunehmen. Abhandlung über die Pensionierung älterer Richter anläßlich der Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuchs  . Er hält die untere Alters­grenze von 65 Jahren für zu hoch gegriffen und befürwortet, daß man den Richtern, die 60 Jahre und darüber alt sind, wenigstens ge­statten solle, mit der gewöhnlichen Pension in den Ruhestand zu treten, ohne den Nachweis der ohne daß fie den Nachweis der Dienstunfähigkeit zu erbringen brauchen. Es wirden dann zu unterscheiden sein: a) Richter bis zu 60 Jahren; man verlangt von ihnen die Einarbeitung in die neuen Verhältnisse, falls sie nicht den Nachweis der Dienstunfähigkeit erbringen; b) Richter von 60-65 Jahren, fie tönnen sich ohne diesen Nach­weis mit ihrer gewöhnlichen Bension zur Ruhe setzen; c) Nichter über 65 Jahre, fie erhalten bei ihrer Bersetzung in den Ruhestand drei Jahre ihr volles Gehalt weiter und dann ihre gewöhnliche Pension. Die Ausgaben, welche durch eine derartige Erweiterung der Entwürfe entstehen würden, sollen nach dem Verfasser nicht sehr bedeutend sein.- Chronit der Majestätsbeleidigungs- Prozesse. Wegen Majestätsbeleidigung standen am Freitag und atvei Arbeiterfrauen aus Spandau  , Johanna Gatta Marianne Liviak, vor der zweiten Straffammer am Land­gericht II Berlin  . Die beiden Angeklagten wohnten mit einer Frau Schubert auf einem Flur. Am 3. März dieses Jahres ge­Um die rieten sie mit der Nachbarin der Kinder wegen in Streit. Frau Schubert recht ordentlich zu tränken, warf ihr die Gatka einen unfittlichen Lebenswandel vor, und um die Sache recht deutlich zu machen, zog fie die Person des Kaisers in das Wortgefecht. Grant Livial jekundierte ihr nicht allein, sondern suchte ihr noch zuvor zu thunt und so hatten sie sich beide schwerer Majestätsbeleidi gungen" schuldig gemacht, ohne sich deffen in ihrer Wut bewußt zu werden. Die Verhandlung, die unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfand, endete mit der Berurteilung der Angeklagten zu drei Monaten Gefängnis.

Die gerächte Thronrede.D

Viel ist bei der Besprechung, die ja nur einen akademischen Frische Frege- Lorbeeren. In Herr v. Frege, Vicepräsident des Reichstags und Lehr­beb meister der Preßjünglinge, hat eine neue Großthat vollbracht. Der Centralrat der Hirsch Dunderschen Gewerkvereine hatte Das Reichsgericht hat jenes allerseltsamste Urteil des Landgerichts der Bericht über eine Protestversammlung gegen die Zucht in Frankfurt   a. M. bestätigt, welches über unseren Partei- haus Vorlage in 300 Eremplaren zur Verteilung an die genossen Dr. Quard wegen Majestätsbeleidigung, begangen durch Reichstags- Mitglieder dem Bureau des Hauses überfandt. In eine Kritik der Thronrede, vier Monate Gefängnis verhängte. Die dem Bericht fand Herr v. Frege folgende Ausführung des Gründe des Reichsgerichts sind noch nicht bekannt. Es scheint aber, das Abg. Müller- Sagan: Gericht habe sich der Anschauung des Reichsanwalts angeschlossen, welcher feinen Antrag auf Verwerfung der Revision mit dem bündigen Hinweis begründete:

Der Kaiser hat das Recht, den Reichstag zu eröffnen und die Thronrede muß die Meinung der Regierungen zum Ausdruck bringen. Der Gerichtshof hat aber festgestellt, daß die vom An­geklagten fritisierte Meinung die persönliche Meinung des Kaisers war.

Und wenn Graf v. Posadowsky einen Stolz hätte, wie ein Staatsmann ihn am Ende des 19. Jahrhunderts haben sollte, so müßte er fich an die Spitze der Arbeiterbewegung stellen und nicht danach trachten, fie durch gesetzgeberische Maßnahmen zu hemmen. Sich ein Standbild in der neuen Marfgrafenallee zu sichern ( Stürmisches Bravo.) Es mag sein, daß ihn dereinst der Ruhm wird, auf einer der Marmorbänke in einer Statue verewigt zu werden, mit der Fuchtel in der Hand und vis- a- vis Herrn v. d. Recke  , der nach den Beinen zielt."

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Thatsächliche Feststellungen" pflegen ja für das Revisionsgericht Da Herr v. Frege solch freventlichen Spott wider leib­nicht blaß. Denn imantastbar zu gelten. Aber es war denn doch kaum zu erwarten, haftige Minister wahrnahm, wurde er daß das Reichsgericht eine Feststellung" anerkennen würde, die auf einer derer v. Frege wird niemals blaß. Vielmehr er einem groben Rechtsirrtum beruht. kannte Herr v. Frege mit der ihm üblichen Schärfe des Geistes, Wir haben nach der Fällung des Landgerichts- Urteils eingehend daß diese Worte des Dr. Müller für den Grafen v. Pofa­die staatsrechtliche Unmöglichkeit, edus 201bgerichts- liteits eingehend bowsty, fräufend" feien, die staatsrechtliche Unmöglichkeit einer Borschiebung der kaiserlichen dowsky kränkend" feien, und alsbald folgte die schneidige Person, da es sich um eine Regierungskundgebung handelte, That. Herr v. Frege verfügte fraft feines Amtes Macht, daß besprochen. die 300 Exemplare des Berichtes durch das Bureau nicht

Die Thronrede ist eine Rundgebung, die der Kaiser in Berberteilt werden. tretung des Bundesrats verliest, deren Inhalt aber keineswegs feinen persönlichen Anschauungen entsprechen muß, da die Mehrheit des Bundesrats ſehr wohl Beſchlüſſe fassen und in der Thronede zum

Ausdruck bringen lassen kann, denen der Kaiser persönlich nicht zustimmt. Würde man aber selbst annehmen, daß des Kaisers per­sönliche Anschauungen mit den in der Thronrede niedergelegten über­cinstimmen, worüber der Kritiker sicherlich höchstens Vermutungen

haben kann, so bleibt eine kritische Besprechung der Throurede stets ein Angriff gegen eine Handlung der Bundesregierungen und allein deren verantwortlicher Vertreter, der Reichskanzler, tönnte, sofern Beleidigungen vorliegen, Beleidigter sein, niemals aber das Reichsoberhaupt, das staatsrechtlich unverantwortlich ist.

Mit dieser Rechtsprechung, die nun auch das Reichsgericht ge­billigt hat, kann die Kritik jeder Regierungsmaßnahme unterdrückt werden. Mögen sich die Agrarier hüten, daß sie nicht die Kanalvorlage ungebührlich belärmen, sie könnten vor den Richter geschleppt werden und dieser würde feststellen", daß die Durchführung der Kanalvorlage ein Lieblingswunsch des Königs von Preußen sei, also sei die Kritik der Vorlage eine Beleidigung des Königs.

Die Kompensation der Agrarier. Fir die den westlichen Landesteilen durch den Mittelland Kanal   zufließenden Vor­teile werden bekanntlich von allen Seiten, nicht zuletzt von den be­scheidenen ostelbischen Agrariern, Sompensationsforde= rungen erhoben. Und die Regierung scheint ein Einschen zu haben.

den neuen Handelsverträgen gebraucht."

Das sind ja recht fröhliche Aussichten! Für das Recht, die Hunderte von Millionen für den Kanalban anfbringen zu dürfen, follen die Steuerzahler auch noch den Agrariern Kompensationen in Gestalt eines Getreidezolles von 6 M. zahlen.

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Deutsches Reich  .

Wir meinen, daß nunmehr niemand dem Herrn v. Frege den Anspruch bestreiten darf, vor dem Reichstagshaus in 13 Inschrift für den Sockel des Herrn Vicepräsidenten schlagen Marmor gehauen oder als blaffes Schreckgespenst zu glänzen. Als

wir vor: Es ist erreicht!

Zum Anti- Prügel- Erlas. Der Kultusminister hat den unsern der reaktionären Preise jo vielfach angegriffen wurde, den Provinzial Lesern bekannten Erlaß gegen das Prügeln in der Schule, der von Schullollegien mit folgendem Anschreiben übersandt:

"

Die

Von der Straffammer zu Torgau   wurde am 10. Juni ber Handelsmann Ad. Voigt aus Schmiedeberg wegen Majestätsbeleidi gung zu einer Gefängnisstrafe von 4 Monaten verurteilt.- Ausland.

Arbeiterbewegung in Petersburg  .

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In der Zeit unmittelbar vor dem 1. Mai und im Laufe des ganzen Monats Mai Hauste die Gendarmerie in Peters­vor dem Zaren die Ansicht vertrat, die letzte ruſſiſche burg wie selten jemals zuvor. Da der Finanzminister Witte Studentenbewegung habe keinen politischen Charakter, ver­Abschrift erhält das königliche Provinzial- Schullollegium mit anlaßen seine Feinde in den höheren Regierungssphären dem Veranlassen, die Seminar Direktoren seines Bezirkes zu die Petersburger Polizei, sich die größte Mühe zu beauftragen, in entsprechender Weise die Seminaristen im geben, um einen Zusammenhang zwischen den Leitern der pädagogischen Unterrichte und in der Thätigkeit in der Studentenbewegung und der Redaktion des Organs der lebungsschule zu richtiger Handhabung der Schulzeit ein­

=

bon

gehend anzuleiten und insbesondere auch von vornherein Petersburger Socialdemokratie: Der Arbeitergedante" nach­zuweisen. Außerdem sollte unbedingt die Verbreitung der die Anwendung anzutveisen grundsätzlich 3ütigungen zu vermeiden und gute Zucht durch Maifest- Flugblätter und der zu erwartenden Nr. 6 des ,, Ar­Infolgedessen folgten angemessene unterrichtliche und erziehliche Einbeitergedankens" verhindert werden. wirkung zu erzielen. Es muß zugleich dabei vorausgesetzt seit Ende April in Petersburg   je de Nacht Verhaftungen werden, daß hierin die Lehrer des Seminars und besonders die auf Verhaftungen. Von den im Laufe des Monats Mai Ordinarien der Uebungsschule den Seminaristen zum guten Vor Verhafteten sind wir in der Lage, die folgenden Namen zu bilde dienen. Sollten einzelne Lehrer, namentlich aber Ordinarien nennen: der Schule, dagegen fehlen und durch Neigung zum Züchtigen den Seminaristen ein für ihre weitere amtlichen. Garder, der Feldscherer Ustinow, die Studenten des Tech­Thätigkeit schädliches Beispiel geben, so ist ernstlich dagegen ein zuschreiten, erforderlichenfalls solchen Lehrern die Thätigkeit in der lebungsschule zu entziehen; insbesondere ist event. das Ordinariat der Schule einen anderen Lehrer zu übertragen.

Die Aeußerung des Kaisers über die oftelbischen Arbeiter. bekanntlich in der konservativ- agrarischen Preise sehr verschnupft und wohnungen im Verhältnis zu den Schweineställen hatte war verschiedentlich als ungenau, übertrieben, mißverstanden und dergleichen hingestellt worden. Die Elbinger Zeitung", von der jene Aeußerung in die Oeffentlichkeit gebracht worden war, hält ihre Mitteilungen jedoch aufrecht. Sie schreibt:

"

der

nologischen Instituts Michael Gorbatschow, Sergei Kirpitschnikow, Wladimir Nostow, Waffili Fominych, Andrei Scholomowitsch( diese fieben sind in der Peter Pauls- Festung, alle weiter unten ge­nannten im Untersuchungsgefängnis untergebracht worden); Atim Bender, Jordansky, Korschunow, M. Mogilansky ( Studenten); Michael Gordenko, Jwan Gribkow( Studenten des Technologischen Instituts); Andrei Caorsky( Student des Instituts der Wegekommunikationen), Marie Neustrojewa und Marie Sijarewa( Studentinnen der höheren Frauenturje); Olga Mirgorodzewa und M. Klewanskaja( Studentinnen der Leftgaft­schen Kurse, die letztere von diesen wurde auf dem Bahnhof der Petersburg Warschauer Bahn verhaftet); Nadeschda Archan­gelstaja( Schülerin der Roschdestwenslyschen Hebammen­Echule); Jesephine Gascher( Lehrerin); Afanasfjet, Balzer, Nikolajew   und Poljakow( Schüler der Feldscherer Schule); Nikolai Kornjuchow Jwan Malinin, Bawalnew und Potrowsky( Arbeiter); M. Maklakowa( Arbeiterin); Wera Gurari, Wladimir Sabreschew- Feodorow, Wsevolod Koschewnikow.

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Ein Mitarbeiter der Braunschweiger Nenesten Nachrichten" hat Der Geheime Nat, der diese Angelegenheit im Kultusministerium Herrn v. Miquel in Sachen der Kanalvorlage interviewt behandelt, scheint ein sehr guter Pädagoge zu sein, zu dessen Auf die Bemerkung des Berichterstatters, es sei wohl anzunehmen, Ausführungen wir unsere volle Zustimmung aussprechen müssen. daß der Kronrat für den Fall der Ablehnung der Vorlage die Auf- Insbesondere richtig erscheint es uns, den Schwerpunkt auf die Er­ziehung des Lehrer Nachwuchses zu legen, um die Neigung lösung des Abgeordnetenhauses beschlossen habe, erwiderte Herr v. Miquel: Der Kronrat ist eine geschlossene Burg, zum Züchtigen" erst gar nicht fich ausbilden zu laſſen. Nur eins befürchten wir: Männer von so vernünftigen Ansichten, aus der nichts nach außen dringt. Die Auffassung des wie jener Mann im Kultusministerium fallen in Preußen nur zu Kaisers über die Bedeutung des Kanals läßt wohl darauf häufig der reaktionären Meute zum Opfer.- schließen, daß eine Auflösung dann unvermeidlich sein würde." Auf die Erwiderung, das scheine man in konfer­vativen Kreisen nicht zu fürchten, vielfach sogar zu wünschen, erklärte der Minister: Dann unterschäßen die Herren die Macht, die für den Kanal eintritt und die bereit ist, der Landwirt­Die Polizei war insbesondere bemüht, die Druckerei des schaft bei der Revision der Handelsverträge einen Getreidezoll von Arbeitergedankens" ausfindig zu machen und anfangs Mai von 5 bezw. 6 M. zu gewähren. Die Landwirtschaft spielt mit berbreitete fich in Petersburg   sowie in der Provinz das dem Fener, wenn sie die Machtfaktoren von sich stößt, die sie bei Wir befonen, daß wir die Aeußerungen Sr. Majestät mit Gerücht, die Druckerei und die gesamte Auflage der Nr. 6 stenographischer Genauigkeit wiedergegeben haben, des Arbeitergedankens" feien der Polizei in die Hände ge­daß wir unsern Bericht in vollem Umfange auffallen. Anlaß zu diesem Gerücht gab die Thatsache, daß und recht erhalten 11113 von feiner Seite ettvas leider eine nicht geringe Zahl von Exemplaren der Nr. 6 davon abhandeln lassen. Unser Gewährsmann ist noch sicherer informiert als der Streuz Zeitung" und von der Gendarmerie bei einer Haussuchung aufgegriffen ganz unanfechtbar. Bon Irrtümern", ganz unangebrachten worden sind und die Polizei sich wohl eine furze Zeit im politischen Erörterungen", auf eine größere Entfernung etwas gehört Glauben gewogen haben mag, sie habe die Petersburger haben fann gar feine Rede sein. Deutlicher zu werden haben wir Arbeiter vor dem giftigen Einfluß dieser Zeitung gerettet. feine Beranlassung. Die Sache ist für uns erledigt. Doch die Freude der Polizei sollte nicht lange dauern sehr anfechtbar, wenn er, wie die westpreußischen Blätter behaupten, die Verbreitung der Nummer 6 des Arbeiter­Der Gewährsmann" der" Elb. 8tg." ist in der That un- bald mußte sie erfahren, daß unmittelbar nach ihrem Fang die Fran Landrat v. Esdorf ist, mit der der Kaiser eben gedankens" unter den Arbeitern der ver. iene Interhaltung geführt hat. schiedenen Petersburger Fabriken in ge Thronfolge in Koburg  - Gotha  . Aus Gotha   wird vom wohnter Weise pünktlich vor sich gegangen ist. Freitag gemeldet: Im gemeinschaftlichen Landtage erklärte in Ver- Diese Nr. 6 des Arbeitergedankens" liegt uns vor. Es tretung des abwesenden Ministers v. Strenge Staatsrat Schmidt, daß sich Minister v. Strenge auf Befehl des Herzogs nach England ist dies eine schön gedruckte achtſeitige Zeitung, welcher ein begeben wird, um mit den Beteiligten die Behebung der in der sehr gutes Bild von Karl Mair als Beilage beigefügt ist. Thronfolge hervorgetretenen Schwierigkeiten zu betreiben. Bei dem Im Vergleich mit den früheren Nummern weist diese- was Zur Wahlagitation im achten fächsischen Reichstags: gegenwärtigen Stande der Dinge sei es nicht möglich, Aufklärung die principielle Haltung und die Reichhaltigkeit des Inhalts Wahlkreise haben unsere Genossen bereits die einleitenden Schritte fiche Mitteilungen wird der Landtag Sonnabend in einer geheimen ist die Erweiterung des Teiles, welcher der Arbeiter­über die Angelegenheit in öffentlicher Sizung zu geben. Bertrau anlangt einen entschiedenen Fortschritt auf, namentlich gethan. Die erste große Versammlung, die überfüllt war, fand be- Sigung in Empfang nehmen. bewegung im Auslande gewidmet ist, hervorzu­reits im größten Saale Pirnas statt. In derselben wurde Genosse Es scheinen übrigens Vestrebungen im Werte zu sein, irgend heben. Außerdem bieten großes Interesse zwei Artifel Landtags- Abgeordneter Fräßdorf, der bereits zweimal im Streise einen preußischen oder sonstigen deutschen   Prinzen auf den über Finnland  ( im ersteren ersteren bon bon diesen wird die kandidiert hat, wieder unter begeisterter Zustimmung als Kandidat Gothaer Thron zu bringen. Das freisinnige" Gothaische Tageblatt" für die Nachwahl aufgestellt. Die Genossen des Kreises werben alle schreibt: Wir verspüren durchaus feine Neigung, uns- was finnische Arbeiterbewegung, im zweiten die Bewegung der möglichen Anstrengungen machen und hoffen bestimmt, daß diesmal ja doch der zwar unausgesprochene, aber zweifelhaft vorhandene finnischen   Bürgerschaft gegen die absolutistischen Gelüste der eine ausführliche Wunsch der Auch- Nationalen" ist irgend einen deutschen Prinzen, russischen Regierung geschildert) und der Kreis unfer wird. deffen ganze Qualifikation zum Herrscherberufe nach Ansicht jener Leute Geschichte und Schilderung der gegenwärtigen Zustände Die Wahlprüfungs- Kommission des Reichstags hat am voraussichtlich doch bloß nach seiner Dienstzeit in einem in der Weberei von Bahl. Diese Schilderung der Donnerstag ihre letzte Sigung in dieser Session abgehalten. In der Berliner   oder Potsdamer Garde Regiment be Pahlschen Fabrik ist außerdem im Separatabdruck als Broschüre selben wurden die schriftlichen Berichte über die Wahlen der Abgeord meffen werden sollte als zuffünftigen Landesvater aufoctroyieren zu erschienen, welche speciell zur Agitation unter den Pahlschen neten Smalakys( Memel- Heydekrug), v. Kardorff( Oels- Wartenberg) laffen. Und wenn alle Stride reißen und was aber völlig Arbeitern dienen soll. Wie uns mitgeteilt wird, hat die Re­und Brodbek( Eßlingen  ) festgestellt. ausgeschlossen erscheint jeder der berechtigten Agnaten auf Der Kommission haben im ganzen 83 Wahlprotefte vor Erbfolge verzichten oder nicht befähigt sein sollte, diese zu über- daktion des Arbeitergedankens" die Herausgabe ähnlicher gelegen. Davon sind erledigt durch Gültigerklärung der Wahlen 43, nehmen, wer sagt denn den auchnationalen" Ratgebern, daß es Broschüren auch über eine Reihe von anderen Petersburger über 22 Wahlen ist die Entscheidung ausgesezt und sind Erhebungen gerade ein hochgeborener Prinz sein muß, der die Regierung Fabriken in Aussicht genommen. beschlossen, drei Mandate find taffiert: Berlin   II, achter unseres Landes zu übernehmen habe? Im Notfalle tönnen wir Soweit ist Der Arbeitergedante" aus den Stürmen der

Der heutige Tag ist ein Gedenktag. Am 16. Juni des vorigen Jahres fanden in Deutschland   die Reichstags: wahlen statt, und das von der Neaktion geplante Attentat gegen das allgemeine Wahlrecht wurde durch die fieg­reiche Aktion der Socialdemokratie vereitelt. Wir denken heute dieses Tages umso lieber, als wir jetzt von einem neuen Attentat bedroht sind, einem Attentat gegen das Koalitions recht. Auch dieses Attentat werden wir zu Schanden machen! Die Besiegten des 16. Juni 1898 werden auch die Bejiegten des Bucht hausgesezes sein.-

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