Nr. 67

Freitag, 19. März 1937

Gewerkschaftliche Tagungen

Volkswirtschaft und Sozialpolitik 17. 9a 1937( Finfiem)

Für den 15. bis Mai( Pfingsten) beruft der Vorstand des Verbandes der Trans­port und Lebensmittelarbeiter den ordentlichen Verbandstag nach Bodenbach   ein. Am 19. Juni 1937 und an den folgenden Tagen wird in Brüg der 11. Unionstag der Union der Bergarbeiter stattfinden. Die pro­Aus Genossenschaftskreisen wird uns ge-[ durch größere Kontingente Bevorzugten gehören. Referate über Kohlenwirtschaft und Lohnbildung visorische Tagesordnung weist außer Berichten schrieben: Wird die Duote der Lieferanten der Konsumber- im Bergbau, über die Bruderladenversicherung Troßdem nach langwierigen Verhandlungen eine gekürzt, dann müssen auch die Lieferanten und über die soziale Gesetzgebung im Berg­das Kontingent an die Konsumvereine fürzen. bau auf. Auch aus dem Grunde wehren wir uns mit aller Entschiedenheit gegen einseitige, ungerechte, pro­tektionistische Entschlüsse. Es muß endlich einmal Ruhe werden in der Margarinefrage. Die Inter­essen der Verbraucher müssen endlich nach allen Richtungen die entscheidende Rolle spielen. Wie kommt denn der Verbraucher dazu, sich vorschrei­ben zu lassen, aus welcher Fabrit er seine Mar­aarine bezieht? Der deutsche Arbeiter in den Margarinefabriken will endlich Sicherheit haben gegen die ständigen Bedrohungen seiner Arbeits­möglichkeiten.

Wieder ungerechte Verteilung des Margarinekontingentes beabsichtigt?

und mit einer Verspätung von beinahe sechs Monaten endlich das Jahreskontingent für 1937 festgelegt ist, erscheint das Margarinekapitel noch lange nicht abgeschlossen. Nun ist noch die sehr heikle Aufgabe der Aufteilung durchzuführen. Man sollte es nicht für möglich halten, daß troß aller Erfahrungen der letzten Jahre auch heuer wieder Bestrebungen bestehen nach einer von der bisherigen Norm abweichenden Aufteilung, b. H. Bevorzugung einiger Unternehmer auf Kosten der anderen. Es bestehen Absichten, fünf neuen ,, Erzeugern", den Firmen Janowiß, Poděbrad, Netoušet, Brünn  , Němec, Brünn  , Vlčet, Böhm. Budweis  , Cejta, Strašnice, vom heurigen Kon­Bartoň, Vršovice, Otto, Ratovnit, Heitorn, Ol­tingent 15 Waggon zuzuweisen und den Firmen müş, und anderen mehr um 125 Waggon über jene Menge hinaus zuzuweisen, die sie im Vor­jahre vom Hauptkontingent erhalten haben. Um diese insgesamt 140 Waggon wird das Kontin­gent der anderen Erzeuger kleiner werden. Bei einer allgemeinen Kürzung aller anderen Kontin­gente, würde es sich um eine Durchschnittstür­zung von 2.2 Prozent handeln. Es ist aber gar nicht sicher, ob die mit der Verteilung der Kon­tingente betrauten Behörden sich nicht entschließen werden, die Kürzung der Kontingente nach freiem Ermessen vorzunehmen, was dazu führen könnte, daß manchen Betrieben mehr als 2.2 Prozent

Das Margarinegesez ist ein Unheil für die gesez hat unerhörtes Unglück angestiftet und das Wirtschaft und für die Politik. Das Magarine­Vertrauen hunderttausender Menschen in die Administrative erschüttert. Schafft endlich dieses elende Margarinegeſek aus der Welt oder zu mindest die Kontingente. Solange das Gesetz noch besteht, muß es korrekt eingehalten werden. F. Sv.

Neuer Leiter des Exportinstitutes

Scite 5

Genossen! Genossinnen!

In jeder

Betriebsversammlung Getvertschaftsversammlung, Genossenschaftsversammlung, Wählerversammlung, Frauenbersammlung,

politischen Versammlung,

Bersammlung oder Sizung einer proletarischen Organisation sollt Ihr für die

Jozialdemokratische Barteipresse

intenfibste Werbearbeit leisten.

teren Organisationsform, nämlich als Miliziolon­

als Gegner, die deutschen   als Kampfgefährten Die Reorganisation des Exportinstitutes fennengelernt. Ihre Erfolge jezt in Spanien  ", wird in der nächsten Zeit durchgeführt werden. so meinte er. basieren feineswegs auf überlege­Der gegenwärtige Leiter, Oberdirektor Matějíček, ner Kampftüchtigkeit. Erfolge haben sie nur da geht in Pension. An seine Stelle wird voraussicht errungen, wo ihnen die Spanier in einer schlech­lich Dr. Fafl, der Generalsekretär der Prager   nen gegenüberstanden. Aber es wird sich auch hier Handelskammer, berufen werden.( DNB.) in Spanien   zeigen, daß die Italiener die schlech= testen Soldaten der Welt sind, sobald sie erst ein= Bindfaben und Seile aus Glasgarn. Die mal auf die republikanische Volksarmee stoßzen, Mineral Trade Notes". zufolge im verflossenen tennt, hält sie im spanischen Feldzug jenen unter­Glaswolleproduktion der USA   hat einer Meldung der und was die deutschen   Soldaten anlangt: Gene ral Ludendorff  , der sie gewiß durch und durch Jahre eine rasche Entwicklung durchlaufen. In tech legen, die um ihren heimischen Boden kämpfen. nischer Beziehung sei es gelungen, Glasfasern in Auch die Funktion des Auslandsfa solcher Vollkommenheit herzustellen, daß die praktischismus ist erfüllt: er hat die Spanier   von fche Auswertung für die Erzeugung von Bindfaden Badajoz   bis Madrid   zurückgetrieben, hat ihnen und Seilen aufgenommen werden konnte.

Spanien  , auf sich selbst gestellt

Von unserem spanischen Berichterstatter

weggenommen wird. Wir tennen die An der Aragonfront ist es seit geraumer Zeit| Hauptstadt keine Stunde halten können. Aber sie Bragis in diefen Dingen und ruhig. Die katalanischen Blätter quält seit lan  - haben den spanischen Milizen gezeigt, was eine

rechtigkeiten bei der Auftei=

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Irun, San Sebastian   und zuletzt Malaga ge= nommen, mit all dem aber ihnen die Augen ge­öffnet, daß nur ein wirkliches Heer, eine richtige Volksarmee, unter einem einheitlichen Kom­mando: dem der Regierung der Volksfront, die Republik   retten fann". Spanien  , heute auf sich selbst gestellt, arbeitet fieberhaft an diesem neuen, Siegbringenden Instrument. Im Gegensatz zu Madrid   und Asturien   ist der Prozeß seiner Vollen­dung in Katalonien  , genauer gesagt an der Ara­gonfront, die im Befreiungsfampf einmal eine geschlossen. Daher die erzwungene Ruhe dort auch

Truppe ausrichten kann, die einheitlich geführt, ihnen hat sich die Zentrumsarmee aufgerichtet heute fämpft dort, dank dem Vorbild der Inter  - auf unserer Seite. nationalen Brigaden- ein richtiges Volksheer: in den Offensiven jetzt hat es sich glänzend be­währt. Damit ist die Mission der ausländischen Freunde des neuen Spanien   vollendet; vollendet glüdlicheriveise gerade in dem Augenblick, da die internationale Kontrolle beginnt, die jeden wei­teren Zustrom nach Spanien   abzuſtoppen hat.

müssen mit Nachdrud vor unge gem die Frage, warum man hier nicht zur Offen- straff organisiert und zuhöchst diszipliniert ist. An entscheidende Rolle zu spielen hat, noch nicht au= Iung warnen. Wo liegt denn die Begrün- sive schreitet. General Miaja, Chef der Zentrums­dung für die Gesamtheit, daß die paar erwähn- jarmee, hat einer Abordnung katalanischer Intel­ten Fabriken heuer um 125 Waggon mehr pro- lektueller, die nach Madrid   kam, der heldenmüti­duzieren sollen wie im Vorjahr? Was geht denn gen Stadt die brüderlichen Grüße Barcelonas   zu die Allgemeinheit das Profitinteresse des Herrn Heitorn in Olmüz und des Herrn Otto in Ra- bestellen, erklärt: Der schönste Gruß Barcelonas fovnit an? Soll wegen des Strebens der Erzeu= wäre eine Attacke gegen Aragon". ger nach einer vergrößerten Produktion neuerlich Ich habe jetzt die Aragonfront besucht und Unruhe in die Bevölkerung getragen werden? kann versichern: Nicht Waffenmangel ist es, was Wer kann dies verantworten? Geradezu lächer- unsere Offensive gegen Zaragoza   hinauszögert. lich und unverständlich ist die Absicht, an fünf Nicht Probleme des Kriegsmaterials, sondern der det Fabriken" 15 Waggon Margarine aufteilen zu Fattor Mensch erzwingen die gegenwärtige Pe- den wollen. Bedenken denn die mit der Verteilung riode der Muhe, und zwar auf beiden Seiten. Das betrauten Behörden nicht, daß es diesen neuen Menschenmaterial der Faschisten nehmen die bier=

Ganz Katalonien   hat, wie man weiß, seit dem tragischen Fall von Malaga   eine ungeheure Bewegung für die Generalmobilmachung erfaßt. Es defilierten vor kurzem hunderttausend militä­risch formierter Männer in Barcelona  , um unter der Fahne der Republik   diesem lebenswichtigen Gebot der Stunde Ausdruck zu geben. Seine Daher fann, wie eben aus Valencia   gemel- Durchführung bedeutet einen Wendepunkt in der wird, die Regierung der Republit entschieden Geschichte des spanischen   Bürgerkrieges. Eine Gedanken aufnehmen, alle Ausländer, welche Voltsarmee nämlich rekrutiert sich aus Angehöri gen aller Schichten des werftätigen Volkes und Kampfe stehen, wieder nach Hause

Fabriken doch nicht möglich ist, mit dieser Kleinen hundert Kilometer Schüßengräben runder: der Seite der Regierung und auf der der die aus. Parteigängern aller Strömungen des Anti­

um zu schicken. Diese Idee haben jetzt die Außen- faschismus: Ihre Voraussetzung ist daher die Menge Margarinefabriken einzurichten und Madrid   voll in Anspruch. Bis jetzt ist die Initia- minister Frankreichs   und Englands in ihren Par- absolute Einigkeit all dieser Schichten Margarine und Kunstfett hygienisch herzustellen? tive dort ausschließlich von ihnen ausgegangen. lamentsansprachen entwickelt: Die Regierung der und Parteien: die festeste Volksfront. Darüber iſt Ist die Bestimmung des Margarinegefeßes Madrid   war Amboß  , nicht Hammer, im spanischen Republit macht sie sich zu eigen und erklärt, ent- es in Valencia   zu einer Art Regierungskrise ge­51/1934, mit der die Gründung neuer Betriebe Befreiungskampf. Seit aber General Miaja ober- schlossen zu sein, sie in die Praxis umzusetzen, fommen, die gelöst wurde Qurch die Verpflichtung von der Bewilligung der Ministerien abhängig ster Chef des ganzen Abschnitts dort geworden ist, falls gesichert ist, daß dies auch auf der anderen aller Gruppen, hinter dem Kabinett auf das Ziel einer sozialen Demokratie. Dahin muß gemacht ist, aufgehoben, dann müssen alle neuen gingen die Madrider   Truppen an allen neural- Seite geschicht." Produktionsansuchen bewilligt werden, auch das ſiſchen Punkten im Zentrum zur Offenſive über. Der Mancheſter Guardian" hat errechnet, Spanien  , auf ſich ſelbſt geſtellt, Aachen  . des GEC- Verbandes und nicht nur jener Fabri- die abzuwehren der Faschismus alle seine Kräfte daß dem General Franco   hunderttausend Deutsche  fen, die sich zu großen Margarinelieferungen an benötigt. So muß er die Aragonfront weiter außer und Italiener zuhilfe gesandt wurden. Wenn man die Einkaufszentrale der Kaufmannschaft ver- Acht lassen. sie wieder repatriiert, so besteht kein Zweifel, daß pflichten. Also alle Ansuchen um Produktionskon= Das Wunder Madrid   die Abwehr zuerst die Republik   über genug entschlossene Anhänger Der amerikanische   Marineminister forderte bei den tingente bewilligen oder keines. Jede andere Ent- und jeßt der Angriff hat man im Ausland oft verfügt, nun wirklich dem Militäraufstand ein Privatwerften Kostenvoranschläge für den Bau des scheidung widerspricht dem Gerechtigkeitsgefühl der Internationalen Brigade   zugeschrieben, die im rasches Ende zu machen. Was aber, wenn dieses ersten 35.000 Tonnen- Schlachtschiffes an. Die vor­der Bevölkerung. entscheidenden Augenblick dort auftauchte. Der Projekt scheitert? Ich habe auf meiner Reise jest aussichtlichen Kosten betragen 60 Millionen Dollars Wert der Internationalen Brigade   liegt in etwas einen Führer der Freiwilligen gesprochen, die im ( 1.680 Millionen!). Das zweite Schlachtschiff ganz anderem. Als es hart auf hart ging, in den Augenblick der höchsten Gefahr zu uns gestoßen Novembertagen, zählte sie nicht mehr als 1800 find. Er hat den Weltkrieg als Offizier mitge- des diesjährigen Bauprogrammes soll in den Marine­Mann. Mit achtzehnhundert Mann hätte man die macht und hat damals die italienischen Soldaten werften gebaut werden.

Für die deutschen   Konsumvereine bedeutet die im besten Falle generelle Kürzung ein wei­teres Manto von 12 bis 15 Prozent, weil die Lieferanten des GGC- Verbandes nicht zu den

Valencia  - Refrain 1937

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Sozialisierte Hotels Kriegsmenus Am Sitz der Regierung Valencia  , im März.

Wie lange ist das her, daß der Name Valen­ cia   ein jubelnder Schlager- Refrain war! Die Mistinguette hatte ihn treiert, und seine Entdek­

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Ein Schlachtschiff für anderthalb Milliarden.

Schüsse vom Meer. Donnernde Motore. Feinds| tags, abends wird die Zeit genau eingehalten. I nicht in kürzester Zeit schon hier Standgerichte liche Flieger. Regierungsflieger. Irgendwo ein Und das will etwas heißen, denn hier effen ganze tvahllos dezimieren werden, was heute sich schon paar trachende Detonationen. Eine Feuertvehr tinderreiche Familien, die aus Kastilien geflohen im sicheren Besitz auf Generationen hinaus glaubt. rast durch die Gassen. Der Lärm verklingt. sind, zahllose Beamte, Urlauber, der kleinste Win- Im übrigen merkt man Valencia   an, daß es Die Bevölkerung fümmert sich überhaupt fel ist ausgenußt, und das Publikum ist gemischt Regierungssiz ist. Zahllose Paläste sind in Mini­nicht darum. Sie flucht, sieht zu, lugt aus dem vie auf einem Bahnhof, auf dem es nur einen ſterien umgewandelt, und in diesen Ministerien Kaffeehaus  , verpakt ein paar Würfe im Glücks- Wartejaal gibt. Troßdem: blütenweise Tischtücher, wird gearbeitet vis tief nach Mitternacht  . Noch spielautomaten aber die Schuhpußer üben wei- dauernder Gedeckwechsel, rascheſte Bedienung und um elf, zwölf Uhr abends fann man jeden beliebi­ter ihre phantastischen Leder- Exerzitien, in den alles spottbillig. Das Menu ist von den Gewerk- gen Minister fast immer auf Anhieb sprechen. Bars flirren die Orchestrions   und ein paar Laben- schaften vorgeschrieben, sogenanntes Kriegsmenu, Ueberall sind die Vorzimmer voll und doch: über­fung fiel zusammen mit der des Estimo- Eises, das damals zum ersten Mal im Moulin Rouge inhaber prüfen nach, ob die Papierstreifen auf bestehend aus Vorspeise, Fisch, Fleisch, Früchten all wickelt sich der Verkehr reibungslos ab. Die am Mittag. Abends statt der Vorspeise Suppe.   revolutionären Gestalten der Posten und Wachen, gelutscht wurde. Heute ist die Stadt, deren Name ihren Fensterscheiben auch nicht abgefallen sind. Brot ist knapp. Man bekommt zu jeder Mahlzeit die jedes öffentliche Gebäude und auch Hotels viel­wieder in die Welt schwirrt, ein Ort, der aus Merkwürdiger Anblick: teine spanische Stadt, nur einen Wecken. Sonst kann man nachfordern fach sichern, die zahllosen Sandsack- Barrikaden, einer lärmenden, fröhlichen Provinzstadt plötzlich in der nicht heute alles, was Glas ist, treuz und so viel man will. Noch abends um neun Uhr die an allen Ecken und Enden für etwaige Stämpfe eine Regierungshauptstadt geworden ist. quer mit zahllosen Papierornamenten beklebt ist. fließendes heißes Wasser auf den Zimmern. Und schon im voraus errichtet sind, die riesigen Solon­Es ist schwer, sich hier zurechtzufinden. Weil Da man jede Minute eines Bombardements ge- das Trinkgeld ist gründlich abgeschafft. Nur Kinnen der Roten Kreuz- Autos, die von den republi­jeder Zweite, den man nach einer Straße fragt, wärtig fein muß, hat man alles, was Glas( und der unter zehn Jahren, die irgendwo etwas besor- tanischen Truppen gestiftet und hergestellt wurden kein Valencianer, sondern ein Madrider   ist. Flücht hier fast unerfeßlich) ist, gesichert. Aber der Spa- gen sollen, laffen sich noch eine Befete zahlen. und mit ihren stöhnenden Frachten die Pläße pai­ling oder Beamter oder Soldat auf Urlaub. Selbst nier hat sich dabei verspielt. Er hat nicht bloß brab Sonst wird bescheiden, aber bestimmt jedes Trint- sieren, die unaufhörlichen Nufe der Zeitungsver die Polizisten wissen häufig nicht Bescheid, aber treuz und quer Sing- Sing- Muster geklebt, son- gelb abgelehnt( ganz abgesehen davon, daß der läufer, die von den bürgerlichen bis zu den anar­sie haben lleine Büchlein bei sich, in die man ihnen dern die phantastischsten Ornamente, Arabesten, Betreffende bestraft werden würde, wenn ein miß- chistischen Blättern eine ungeheure reichhaltige die wichtigsten Gebäude und Behörden hineinge- ia ganze Landschaftsbilder. Völlig individuell. günstiger Kollege ihn anzeigen würde). Literatur vertreiben, die schlammbesprißten ehe­schrieben hat. Jede Straße ist ein Museum von Silhouettenkunst. Diese Hotel- und Kellner- Organisationen maligen Lugus- Limousinen, die mit Kugelein­Wer als Frember in Valencia   ankommt, kann Eine Ueberraschung sind die sozialisierten funktionieren übrigens überall ausgezeichnet. In schlägen bedeckt von der Front zurückkehren, die Lagelang nach einem Zimmer suchen. Alle Hotels, Hotels. Wenn man im Victorla wohnt, to den kleinen Orten der Levante   ebenso wie in den flinken, sauberen Wagen der Regierung, die mit alle Privathäuser sind bis unter das Dach über- Minister absteigen, auswärtige Diplomaten, und Restaurants von Barcelona  , die zum Teil noch Kurierposten und Botschaften hin und her flißen, füllt. Die Straßen wimmeln von Menschen, die wo man am Nachmittag beim schwarzen Kaffee einen ziemlich abgestuften Charakter in puncto und dazu die ihres Straßenlebens und-erlekens Straßenbahnen find bepadt mit ihnen, daß Vor- die schlanken Gestalten der republikanischen Flies Preise und Speisen haben. Eine ungeheure Gut- nimmermüde Masse eines kindlich- heiteren Volfes, der und Hinter- Perron völlig überdeckt sind von ger, die Freizeit haben, ihre lebten Abenteuer aus- mütigkeit, Bereitwilligkeit und innere Bufrieden- das sich seiner neu gewonnenen Freiheit und Wiacht Menschenleibern. Die Kinos sind voll, die Thea tauschen hören tann, so ist ein Unterschied zu heit kennzeichnet diese Form der sozialen Umwäl- ehrlich und bisweilen noch etwas ungeschickt freut ter sind voll, die Cafés bis auf den letzten Wintel einem erstklassigen City Hotel großer Weststädte zung. Wenn man an frühere Zeiten zurüddenkt, bdas alles fließt zusammen zu einer neuen besest. Valencia   ist Front und Etappe zugleich. überhaupt nicht zu merken. Aber viel erstaun bie Saumfeligkeit und Laschheit in allen Institu- Symphonie Valencia   1937. Wie diese Symphonie Bunft zehn Uhr erlischt die Straßenbeleuchtung. licher, wie das flappt, in einem zweitrangigen, tionen der Reise und des Verkehrs, denen man in enden wird, weiß niemand. Aber wer sie aur Aber hinter den Häuserfronten geht das Leben am Bahnhof gelegenen achtstödigen Kasten, der Spanien   begegnete, so erstaunt die Präzision und einen Tag lang gehört hat, der ist erstaunt über weiter. Bewaffnete Patrouillen tauchen gespen- laut Anschlag genau so von der Angestelltengelverk die Qualität, die man hier mitten in einem chaoti- den ungeheuren Frohsinn, den inneren Mut und itisch an den Ecken auf. Nirgends Betrunkene. fchaft geführt wird wie jedes andere Etablissement. schen Alltag erleben kann, den Reisenden doppelt. die große Zukunftshoffnung, die in ihr enthalten feine Schlägereien. Steine Striminalfälle. Dann Zwei Leiter sind vorhanden, einer im Büro, der Denn chaotisch ist schließlich der Tag. Nie- sind. plötzlich Scheinwerfer,' Sirenen, Signalpfiffe. andere bedient als Kellner mit. Morgens, mits mand weiß, was das Morgen bringt, weiß, ob