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Sozialdemokrat"
Freitag, 2.«ulk 1937. Nr. 161
Spanische Klein .N«. Paris   hatte es noch gestürmt, eiskalt war der Regen anf das Pflaster niedergedroschen, lieber den schneebedeckten Pyrenäengipfcln des gro­ßen Canigon>var dann die Sonne ausgegangen, und als das Flugzeug schließlich, die sanft ver­nebelte Landspitze von Denia   abschneidend, in Alted, dem Flugplatz von Alieante, langsam vor die Halle derAir Franee" rollte, war man mit­ten im Sommer. Welch friedlicher Anblick. Zwei Gendarmen in den alten grünen Uniformen schnitten sich geruhsam riesige Käsebrocken ab und spülten, sich den Mund mit Wein. Ein verbeulter, bestaubter Omnibus stand für. den Transport bereit. Die Kontrolle wurde von einigen Herren in Zivil aus- geübt, die man für Rechtsanwälte, Aerzte oder Lehrer halten konnte. Und sie waren es auch. Einer von ihnen, der unter dem Saeco einen schweren Revolver un> den Leib geschnallt trug, Ivar der angesehenste Advokat von Alieante. Die anderen Intellektuelle, die man auf diese Posten gesetzt hatte, um mit den landenden Fremden aus dem Ausland fertig zu werden. Hinzu trat, ein Riese, Typ: Matrose in Zivil, braunqebrannt, mit großen offenen Kna­benaugen. Er begann die Unterhaltung im schön­sten schwyzerisch, ein Tessiner, nach dem Kanton Basel   zuständig, wegen seiner Bielsprachigkeit zum Zensor, für. die Post einer internationalen Brigade  -Truppe. eingesetzt, die' hier in der Nähe lag. In seinem Wagen fuhr ich in die Stadt. Die Wagen der Regierungsstellen sind prächtig. Lauter Mercedes  , Hispano-Suizas, Rolls-Royces und erstklassige Renaults. Die Bürgerschicht, die geflohen ist, hat zwar ihre Juwelen» aber nicht die Autos mitnehmen können. Nun war das Auto die Liebhaberei des reichen Spaniers. Drei, vier Wagen waren in einer der großen Familien nichts Ungewöhnliches. So kam die republikanische Armee zu einen: stattlichen Auto-Park. Biele Wa­gen würden freilich ihre Besitzer heute nicht wie- dererkennen.' Das sind die Beteranen-Wagen, die von der Front kommen, gegen Fliegersicht bunt übermalt. Schlammbespritzt, die Scheiben von Schußlöchern zersplittert, mit zerschmetterten Kot­flügeln kehren sie heim zur Reparatur, oft kolon­nenweise, invalide Kämpfer. Und auf der ande­ren Seite der Straße begegnen ihnen die neuen, hellen, grauen Lazarett-Autobusse, die aus den Spenden der Arbeiter in den Fabriken gebaut worden sind. Taxis gibt es nirgends. Zwischen großen Orten nur einmal im Tag Autobusse, die ihre Dächer'mit Planken eingezüunt haben, damit dort oben ganze Familien nächtigen,. Mittag essen und fom't sich die Zeit vertreiben können. Wenn ein solcher Wagen mit seiner Fracht die steilen Kur­ven durch das Küstengebirge emporklettert, hat man den Eindruck, er müßte jeden Augenblick unter dieser Ueberbelastung in die Schluchten stürzen. Hat man Glück, so stellt die Ortsbehörde einem fremden Journalisten einen kleinen Wagen zur Berfiigung. Und gibt jedesmal einen sprach­kundigen Chauffeur dazu. Mein Mann am Steuer in Balencia war ein englischer Student aus Manchester  , in dem kleinen Roadster in Barce­ lona   saß der frühere Leiter eines Nürnberger  Einheitspreisgeschäftes.neben mir. Der Corso am Meer von Alicante   ist wie in Friedenszelten. Fast violetter Himmel, stahlblau das Meer, bunt die Schiffe, und die Mädchen und Frauen so sorgsam und modisch angezogen, als hätte nicht die Sendung der Pariser  Vogue  " undFemina  " seit einem halben Jahr aufgehürt. Das freilich pittoreskere Moment stellen die Män­ner dar. Niemand ohne Uniform. Vom Halb-
Stadt Im Krieg wüchsigen.bis zum Mqnn im schneeweißen Bart ist alles im Kriegsdreß. Von den Hotels am.Strande wehen die Fah­nen, weht ein Fahnenrausch: rot-gelb-violett, die Staatsflagge, schwarz-rot die anarchistische, Von einem katalanischen Büro das siebenstreisige gelb­rote, aus einem Baskenhaus das prächtige stern­förmige rot-grüne Banner. Dazwischen flammend rotes Tuch. Riesige Spruchbänder ziehen sich wie Guirlanden an den Fenstern entlang. Bor den Casts eine dichte Menschenmenge. DaS Einzige, was missällt: nirgends auf den Tischen Brot oder Gebäck, überall nur das Glas mit dunkelbraunem Kaffee. Schwatzen, Lachen, Flirten, draußen auf der Reede schaukeln träge die Schiffe in der lauen Frühlingsbrise. Alle Mauern mit bunten Plakaten überklebt, und diese Plakate sind es,.die einem Fremden, der in diese scheinfriedliche Landschaft gerät, zuerst davon erzählen, daß der Tod in der Nähe ist. Man braucht erst, gar nicht bis in die Viertel zu.gehen, wo plötzlich zwischen zwei Hau­sern eine Brandbombenstätte klafft, die Plakate schreien den Aufruhr von Gefahr und Verderben jedem Auge entgegen. Nimmt man sie alle zusam­men, so hat man eine Wandzeitung, die alle Pro­gramme der Parteien und alle Schrecknisse des Bürgerkriegs illustriert. Sehr viel ist primitiv, aber was stört Primitivität dort, wo das Konsulat des britischen Weltreichs unter einem zerschlissen baumelnden Union Jack angezeigt wird, durch eine >nit Tinte in großen Buchstaben beschriebene Papptafel. Die Straßen Ivimmekn, je mehr es dem Abend zugeht, von. Menschen. Viele Verwundete. Das traurige Bild der Kriegsetappe. Leere Rock­ärmel, Krückengestampf, weiß umhüllte Köpfe. Ein junger Bursche hastet durch die Schreitenden, merkwürdige Pfiffe ausstoßend.Der ist drau­ßen bei einem Fliegerangriff etwas verrückt ge­worden", erzählt mein Begleiter.Aber er ist harmlos."- Bon den Kino-Wänden präsentieren sich Charlie Chan   und Chaplin. In einem rie­sigen Raum wird vor der Jugend der Stadt ein Film von der Front gezeigt. Fünfzehnjährige sitzen da, das Gewehr zwischen den Knien, neben ihren Müttern, und wenn die AguilochoS(jun­gen Adler) von Aragon   über die riffige Lein­wand stürmen, braust daS Haus von Beifall. Junge Mädchen in blauen Blusen und breitran­digen Hüten sammeln dann draußen für ein neues Lazarett und reichlich prasseln die Kupfermünzen der uralten CentimoS-Stücke(Jahrgang 1878) in die handgenähten Rupfensäcke. 7 Kommen heute ab^yd Flieger? Niemand weiß es, niemand kümmert sich bärum. Auf einem freien Platz schwingen die Schaukeln, kreischt das Karussell und vor dem Tanzlokal, in dem die üblichen Mädchen die üblichen FlamecoS vor­führen, drängt sich das ausgehungerte Soldaten­volk. Freilich, die Republik   hat die Obszönität die­ser Lokale unterdrückt. Was man früher hier zu sehen bekam, Entschälung der Tänzerin bis auf zwei Kleeblättche» auf den Brustspitzen, gibt es nicht mehr. Das Plakat verkündet, daß auch Fa­milien jetzt hierher gehen können, die Vorstellung seiennicht mehr frivol". Und wenn es auch allenthalben mit dem Mehl knapp ist, Fische und Früchte sind reichlich da. Auch Süßigkeiten. Die großen Buden mit den Marzipan-Leckerbissen zeigen noch immer fünf bis sechs Sorten der Götterspeise Turon, dieses Marzipans, das in zahllosen Varianten, mit Mandeln, mit Ananas, mit Fruchtstücken ge­mengt, zubereitet wird, und das so süß zwischen den Zähnen zieht. * Mühsam blinzeln die Lichter auf. In den Schänken und Bars ist Hochbetrieb. Alicante   war
Inge List  in dem FilmMadame Kontusovka"
einmal so etwas wie ein See-Badeort. Die offe­nen Kneipen haben einen eleganten Anstrich, er­innern ein bißchen an die Apöritif-Stuben der belgischen und holländischen Küste. Die Bewaff­neten bewegen sich darin aber ohne Befangenheit. Die elegante und formvollendete Haltung, die jeden Spanier  , vom Aristokraten bis zum Stiefel­putzer, auszeichnet, das innere Gefühl von Herrentum und Menschenwürde, das dem Prole­tarier ebenso immanent ist"wie dem Granden, macht, daß sich der mit benageltem Stiefel be­kleidete Fuß auf dem Parkett ebenso sicher be­wegt wie der Lackschuh. Auch bei den Friseuren wimmelt es von Menschen. Die Läden sind riesig. Fünfundzwan­zig bis dreißig Angestellte bedienen auf einnial. Das Friseurgewerbe ist sozialisiert wie viele an­dere Gewerbe auch, und bei dem Bedürfnis des Spaniers nach äußerer Pflege geht das Geschäft glänzend. Rasieren ist hier ebenso ein Kunstwerk wie der Stiefelputz. Mit so viel Liebe und so viel Schikanen wird es kaum wo anders betrieben. Zehn Uhr die Strandpromenade liegt jäh i» pechschwarzer Finsternis. Die Straßen leeren sich rasch. Bewaffnete Patrouillen tauchen auf. Das Ist die Stunde der Ausweise. Wer um diese Zeit noch angetrofsen wird, muß dazu"eine Erlaubnis haben. In einer Seitenstraße, im Tor eines alten Palastes, brennt, blau verhüllt, ein kleines Licht. .Man steigt marmorne Stufen hinan, Statuen neigen sich schattenhaft aus den Wandnischen. Kein Pförtner, kein Wächter. Man durchquert einen parkettierten Salon mit prachtvollen alten italienischen Gemälden. Kleine elektrische Ker­zen, in Spiegeln an der Wand reflektierend, zei­gen den Weg. Gobelins, Fauteuils, kostbare Standuhren auf prachtvollen Kaminen. Nichts iu diesem Patrizierhaus, das von der Volksfront beschlagnahmt ist, ist angerührt oder zerstört. Die Inhaber, eine berühmte aristokratische Familie, sitzen in Paris  , in ihrem Filialschloh draußen in Passy  . In ihrem Palais zu Alicante   haben sie sogar einen Saal mit eigener Kinoeinrichtung. Man betritt ihn und ist jäh mitten unter zwei­hundert Menschen, die, teils auf der Erde, teils auf Stühlen, gebannt auf die Leinwand starren. Aber auf ihr schwingt sich kein Tarzan von Baum zu Baum, noch lächelt Greta ihr melancholisches Liebeslächeln, sondern über die weiße Fläche zie­hen Gewehrteile und Geschütze, auseinander ge­nommen, mit Pfeilen und Kreuzen versehen, und dann sieht man die Laufbahn eines Geschosses oder eine graphische Darstellung zur Berechnung
des Schußwinkels. Elementarunterricht für dir jungen Milizen.... . Draußen ist der« Mond aufgestiegen. Ein Auto schießt aus der Macht hervor und verschwin­det rasend schnell. Das wäre eine Stimmung am Meer; leise wiegen sich die Palmen im Wind, das Wasser spiegelt den Nachthimmel, es duftet aus den Büschen aber der junge Posten an der Mole ist mürrisch:Scheußliches Wetter", meint er,so klar und auSgesternt. Richtiges Ueber- sallswetter für die CaproniS." Manfred Georg.
Iraker Zeitung. Die offiziellen Feiern des 29. Jahrestages der Schlacht bei Zborotv werden Freitag, den 2. Juli, am Jahrestag der Zborower Schlacht ihren Gipfelpunkt in einer festlichen Militär­parade der Truppen der Prager Garnison   vor dem Obersten Befehlshaber der Wehrmacht  , dem Präsidenten der Republik Dr. Edvard Benes  auf dem Masarykstadion finden. An der Trup­penschau nehmen alle Formationen der Prager Garnison   teil. Der Präsident der Republik wird zuerst in Begleitung des Ministers für Natio­nalverteidigung Dr. Machnik die formlier- ten Truppenabteilungen besichtigen, worauf er sich auf eine Spezialtribüne begeben und von dort die Truppen begrüßen wird. Die Schau wird mit einem festlichen Vorbeimarsch der Truppen beendet werden- Nach der Parade wird zum er­sten Male die erste FestszeneVerteidigung des Staates"(Zborow) aufgcführt' werden,, die Sonntag, den 4. ds. im Rühmen des Aryieetäges gleichfalls auf dem Strahover Stadion' wieder­holt werden wird. Ausflugszüge der Tschechoslowakischen Staats­bahnen. Vom S. bis 6. JuliDrei glückliche Tage in Babylon" Xi 180., vom 8. bis 11. Juli Auf­enthalt im slowakischen Paradies Xi 298.. Diese AuSflugszüge sind gesichert. In den Tagen vom 8. bis 6. Juli nach Prachatitz   und Tabor Xi 228., Anmeldungen und Informationen im Basar neben dem Wilsonbahnhof, Telephon 888.88.
XumI ittui WUsm Sommeespielzeit Kleine Bühne. Das Mr die Zeit vom 1. bis 8. Juli von der Gastspieldirektion der Sommerspielzeit der Kleinen Bühne veranstaltete Ensemblegastspiel Szöke SzackallS bringt die Komödie Ä. v. SumarysGold a u S K a n a d a". Preise: 8 bis 88 Xi. Vorverkauf: Deutscher   HauS, Truhlär, Wetzlec, Neues Deutscher   Theater. Beginn 8 Mr.-.......
Vom Angestellten-Berband. Der Mr Mittwoch angesetzte Besuch der AusstellungSlowakische Kunst" wird auf Freitag, den 2. Juli, verschoben.' Zusammenkunft um 8 Uhr abends im dritten Burg­hof. VereinSeriyäßigung. Angestellten-Ber­band. Die AusstellungDeutsche Künstln der ZipS" kann Samstag, den 8. Juli, nm halb 6 Uhr, unter fachlicher Führung besichtigt werden. Ausstel­lungsort: Prag   il, Pitrossova 12. Allgemeiner Angestellten-Verband. In der Gemäldegalerie der städtische» Bücherei am Marianska näm. sind Fak­simile venezianischer Kunst ausgestellt. Täglich, außer Montag, von 9 bis 18, Mittwoch und Sams­tag auch von 18 bis 18 Uhr. Eintritt 1 Xi.
Verfanget überall Volkszünder
Das Rätsel des E.T. Lawrence Von Peer John(London  ) (Schluß.) Und doch war dieser Kriegsheld auch ein großer Schriftsteller. Sein BuchDie sieben Pfeiler der Weisheit" gilt als ein Meisterwerk englischer Prosa. Er hat darin seinen arabischen Feldzug beschrieben aber die Auslage auf wenige hundert Exemplare beschränkt.(Daß er sich verleiten ließ, eine verkürzte Ausgabe, die auch in allen Sprachen übersetzt wurde, zur all­gemeinen Verbreitung zuzulassen, bedauerte er später tief und verzichtete auf alle Einkünfte daraus.) DieSieben Pfeiler" erzielten aus dem Büchermarkt phantastische Liebhaberpreise, bei­nahe so hohe wie die Preise, die die Türken einst auf den Kopf ihres Verfassers gesetzt hatten! Nach seinem Tode wurde das Buch neu und unbeschränkt aufgelegt und ein ungeheurer Erfolg. Ein anderes Buch, das er geschrieben hat,The Mint", ist nie gedruckt worden: es ist ein Bericht über das Leben in der Fliegertruppe so nackt und ungeschminkt, io schonungslos, daß niemand die Berössentlichung wagen kann. Der große Schriftsteller aber war auch ein großer Techniker. Er war zur Fliegertruppe ge­gangen, wie seine Vorläufer im Mittelalter ins
Kloster gingen. Dort jedoch, in ständiger Be­schäftigung mit Maschinen, wurde sein unendlich reger Geist bald konstruktiv und ohne je Technik studiert zu haben, wurde Lawrence zu einem der allerersten Fachleute aUf dem Gebiete des Moto­renbaus, dem die britische Militäraviatik nicht wenig verdankt. In den Ruhepausen seiner anstrengenden technischen und militärischen Tätigkeit aber über­setzte Fliegersoldat Shaw die Odyssee in ein knappes, hartes, ganz unrhetorisches Englisch   oder er betrieb archäologische Studien, die ihm noch von seiner Studienzeit in Oxford   vertraut waren. Um die Ruinen der Kreuzritterburgen zu sehen und nach den Spuren der Hettitter zu gra­ben, war er ja nach Vorderasien gegangen, hatte dort die Sprache' und die Bräuche der Araber kennen und lieben gelernt und sich.so für die" große Aufgabe qualifiziert, die ihm, dann im Kriege von der britischen Heeresleitung übertra­gen wurde. Ein geheimnisvoller Dämon hatte ihn in seine historische Rolle getrieben und trieb ihn nun weiter durchs Lebens Er selbst hatte kein Ziel. Alles, was anderen Menschen erstrebenswert scheint, Heim, Familie, Frauen, Geld, Behagen, Ruhm, Macht, bedeutete nichts für ihn. Widersprüche zerrissen seine Brust. Der Widerspruch, an dem er wohl sein ganzes.Leben lang am schwersten litt, war der zwischen seinem
unbändigen Tatendrang und dem Wissen von der tieferen Vergeblichkeit alles Tuns. Darum gerade mag er seinen ruhelosen Geist in-die monotone Disziplin des Militärdienstes gebannt haben. In den GefchwindigkeitSräuschen rasender Motorrad- fahrten suchte er dann Entschädigung. Der Dä­mon saß ihm im Rücken und führte ihn schließlich in den Tod. Widerspruchsvoll war auch seine Haltung zu den Menschen. Niemand war im persönlichen Ver­kehr freundlicher^ gütiger als er, niemand hatte soviele Freunde. Die Großen des Landes waren stolz,' ihn zu ihrem Kreise zählen zu dürfen, dis besten Maler haben ihn gemalt, die' besten Schriftsteller' seine Gesellschaft gesucht, seinen Kameraden in der Fliegertruppe war er der beste Kamerad,-seine Untergebenen im'arabischen Feld­zug hingen mit-abgöttischer Verehrung qn. ihm. Ihn gekannt zu haben"', schreibt'einer.von ihnen in dem Buch..der Achtzig,.-bedeutet das größte Erlebnis, das mir'zuteil' ward.''-Und'doch-grub dieser liebenswerte und so viel geliebte Mann kurz vor dem Ende seines Lebens, da es aus der Flie­gertruppe äusttat und sich, in ein bescheidenes LandhäuS'chen zürückzog,-in dem Schlußstein dieses Hauses- ingriechischen Lettern das' verächtlich­hochmütige Motto des-griechischen Menschenfeindes Hippokkeides. Er war gut und' freundlich zu allen Menschen, die er kansite, aber er haßtelrie Mensch­heit"alS-solche, zumindest die- Gesellschaft und ihre). Konventionen, verachtete sie und die-EhreN.dle
sie zu vergeben hatte, stand- immerwährend in innerer Revolte gegen sie. Das also war der Mann, den sich die lahme. Kolportagephantasie als Karl-May  -Helden im Kriege und als gefährlichen Meisterspivn im Frieden malte. Er war als Mensch größer als das Große, das er auf so vielen verschiedenen Gebieten vollbracht hatte. Zu seinem innersten Kern drin-- gen alle Deutungsversuche nicht. Aber es sei doch erlaubt, hier zum Schluß, so phantastisch sie klingt,, eine Hypothese anzuführen, die ein geistreicher Mann kürzlich vorgebracht hat:. Diese Hypothese knüpft an den Beitrag Ber  ». nard Shaws in dem Sammelband an, der auf. die merkwürdig'"jungenhafte Erscheinung'auf­merksam macht, die.sich Lawrence er.war 47. Jahre alt, als er starb bis zuletzt bewahrt hatte, auf sein ganzes jungenhaftes Wesen, seine Art zu sprechen, seine Art zu lachen;und-so stärk und mächtig auch sein Geist war", fügt Shaw hinzu,,»so. hege ich doch Zweifel, daß er je seine volle Reise erlangt hat/' War Lawrence am Eiche so lautet nun die Hypothese eine Muta­tion, eine jäh austretende biologische Artver­änderung? Der Vorläufer nieeS neuen Menschen­typs-von höheren'intellektuellen Gaben, der später erst als der Mensch von heute zur vollen Reife gelangt, um dann in einem längeren und. reiche­ren Leben als dem unseren' Höhen zu- erreichen, von denen wir uns heute nichts.'träumen'lassen?
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