Freitag, 10. Dezember 1937Seite 3-Nr. 290kelckenberger TheaterbriefEinen künstlerischen Höhepunkt hat di« laufendezweite Spielzeit der Direktion Paul Barnah miteiner im ausverkauften Haufe mit jubelnder Begeisterung aufgenommenen Neueinstudierung der„M e i st e r f i n g e r" erreicht. Was Dr. Jalowetzals Opernchef für Reichenberg bedeutet, hat diesewahre Festaufführung so recht bewiesen. Dar verstärkte Orchester, folgte mit Verständnis und Hingabe den feinsten Einzelheiten seiner den imierstenGeist des Werkes erschließenden Leitung. Magnerskundige Regieführung, SaidaS schöne Bühnenbilderund Kostüme, die von Kapellmeister Adler mit besonderer Sorgfalt einstudierten Chöre und die Leistungen der ihr Bestes hergebenden Solisten paartensich mit dem Orchestralen zu einer von der Prachtund dem Glanz der Tondichtung erfüllten Wiedergabe. Als Hans Sachs gastierte Josef Schwarz(Prag), in Gesang und Spiel gleich beherrschend.Lore Meher als Eva, Erich Kaufmann als Pogner,Fred Hülgerth als Stolzing, Rudolf Sandner alsDavid, Georg Vogt als Beckmesser, Vera Borska alsMagdalene, sind ein glänzendes Ensemble, dem sichFritz Bergar als Kothner anfangs mit seinem HellenStimmklang etwas befremdlich, dann aber gleichwertig einfügte. Sehr lebendig war die Prügelszene, berauschend schön die Festwiese. Der Beifallsturm nach den Aktschlüssen, besonders aber nach derFestwiese wollte kein Ende nehmen.Die Oper hat uns seit dem vorigen Berichtaußerdem mit einer in jeder Beziehung prachtvollen Aufführung von„Figaros Hochzeit"erfreut— Leitung Dr. Jalowetz, Regie MartinMagner, Bühnenbild und Kostüme Franz Saida,Almaviva Paul Erdy, Gräfin Lore Meyer, FigaroErich Kaufmann, Susanne Edith Falusch, Cherub in;Martha Arazym. Ebenso gut war auch di« Neueinstudierung von Massenets„M a n o n" in geradezu idealer Besetzung der Hauptpartien mitMartha Arazym, Anton Klubal, Erich Kaufmann,Paul Erdy; musikalische Leitung Kurt HerbertAdler. So zeigt sich die Oper als künstlerischer Mittelpunkt des Spielplans und widerlegt aufs glänzendste jene Meinungen, die zur„Sanierung" desTheaters einmal einer Auflassung der eigenen Operdas Wort redeten.Das Schauspie l zeigte seine Leistungsfähigkeit in einer packenden, Wiedergabe von ,Fi a-bale und Liebe". Die von Direktor Barnay besorgte Spielleitung brachte das Werk in einerArt heraus, die seine Aktualität fühlen ließ. Einemanchmal an Paula Wessely gemahnende Luise warLotte Mittersteiner, eine überzeugende Milford TheaSchober. Walter Guberth als Präsident, LotharRewalt als Wurm, Bernhard Wilfert und EmmaMurauer als Miller und Frau, Edgar Mehlhardtals Kammerdiener, Felix Knüpfer als Kalb botenausgezeichnete Verkörperungen,(gegen die der Ferdinand Werner Krauts in seinem Ungestüm leideretwas abfiel.)„Jean" hat trotz glänzender Aufführung hier nicht so eingeschlagen wie an vielen anderen Bühnen. Ebenso ist der aus dem englischenübersetzten Komödie„Erinnerst Du Dich?" der großePublikumserfolg versagt geblieben. Das.MeineGlück auf der Wieden" aber hat eingeschlagen undnicht nur mit der Werbezirk, sondern auch mit EmmaMurauer sehr gefallen.In der Operette war in den Berichtswochen die auf unserer Bühne für die Tschechoslowakei uraufgeführte„Grete im Glück" der größteErfolg; darüber wurde schon gelegentlich der Erstaufführung berichtet. Das Werk steht auch jetzt noch— abwechselnd mit dem„Echten Grinzinger", der inReichenberg das Licht der Welt erblickt hat— auf• dem Spielplan. Das mit in den■ Bereich derOperette gehörende musikalische Lustspiel„Warumlügst Du, Cherie..?" hat auch hier großen Beifall gefunden, nicht zuletzt dank der glänzendenAufführung(Spielleiter Otto Dewald, musikalischeLeitung Emil Emanuel). Das au- Elfi Streit, NiaxBöhm, Rudolf TIusty, Otto Dewald, Emma Murauer, Alwin Brosch und Alexander Haber bestehende Ensemble ließ keinen Wunsch offen. EineKlasse für sich waren die mit unseren ersten Opernsolisten Kaufmann, Erdy, Klubal usid Sandnerbesetzten vier Polizisten, die das Publikum förmlichbegeisterten. Es war ein sehr vergnüglicher Abendvoll spritzender Laune.Das erste Sinfoniekonzert brachteim erfreulich gut besuchten Hause die Kantate Ar.106(actus tragicus) von Johann Sebastian Bach,dann Bruchstücke aus der Oper„Wozzek" von AlbanBerg und schloß mit Beethovens„Eroica". Dr. Jalowetz und das von ihm mit Feuer und Inbrunst geführte Orchester mußten unzählig« Male für dieBeifallsstürme danken.In die Berichtszeit fällt auch der Beginn derdiesjährigen Arbeiter- und Angestelltenvorstellungen, veranstaltet von derReichenberger KreiSgewerkschaftskommission. In jezwei ausverkauften Aufführungen wurden bishergeboten„FigaroS Hochzeit" und.Kabale undLiebe". Beide Werk« find Anklagen gegen Unmoralund Sittenlosigkeit der Herrschenden. Die aufrüttelnde Wirkung auf die Besucher der vier Vorstellungen läßt sich kaum schildern; sie ist der überzeugendste Beweis von der unvergänglichen Gegen-wartSnähe wahrer Dichtung, aber auch von der immer lebendigen Unmittelbarkeit der Verbindungzwischen wirklicher Dichtung und arbeitendem VolkKarl Löwit.Großangriff auf Nankingaus japanischerTrupprnabteilun-Wenn diese Mrl-Eine endgültige Entscheidung ist allerdings nochnicht erfolgt.(DND)Kronprinzen-Paläis lGlauben die Herren, die den tschechoslowakischen Gesandten dorthin gehen ließen, daß aufsolche Weise das aktivistische, demokratische,staatstreue Element im sudetendeutschen Lagergestärkt wird? Und wird solcher Art wirklich derGrundgedanke erhöht, auf dem dieser Staat beruht und dessen Zeugen Masaryk, Benes undHodZa sind?Spina und Henleinvor dem Daubaer GerichtVor dem Bezirksgericht in Dauba erfolgtheute vormittags die Fortsetzung deS Ehrenbelei«digungsprozesses, den Konrad Henlein gegen denBdL-Sekretär B e ck wegen des Vorwurfes deSWortbruches, den Beck in einer öffentlichen SdP-Versammlung in Woken erhoben hatte, angestrengt hat. Die Hauptverhandlung ist für Freitag und Samstag angesetzt und es soll dabei zueiner Fortsetzung der Zeugeneinvernahme Henleins sowie zur Einvernahme des MinistersDr. Spina als Zeugen kommen. Es ist nichtausgeschlossen, daß eine Gegenüberstellung derZeugen Spina und Henlein erfolgt. Der Prozeßsoll spätestens Samstag seinen Abschluß finden.Abgeschlagene Angriffe FrancosMadrid.(Havas.) Mittwoch früh eröffneten die Aufständischen einen heftigen Angriffim Abschnitte Billa Nueva de la Eanada, zweiKilometer nördlich Brunete. Seit dem letztenGegenangriff des Generals Franco im Juli desheurigen Jahres, im Verlaufe dessen die repu-blikanijchen L Abteilungen^Brunese 7 verlassenhaben, blieben die Abteilungen FrancvS ungefähr drei Kilometer südlich von Billa Nueva dela Canada. Der gestrige heftige Angriff, bei demdie Francotruppen zahlreiche Tanks einsetzten,wurde von den Republikanern zurückgeschlagen.Nanking. Die Schlacht um Nanking begann in Wahrheit erst Donnerstag, als die Japaner nach einigen Pofitionsänderungen die Offensive gegen die Chinesen begannen, welche zähenWiderstand leisten. Den ganzen Tag über ist Ge-schützfeuer und das Einschlagen der Granaten zuhören, während jepanische Flugzeuge ohne Unterlaß die chinesischen Positionen bombardieren.Die chinesischen Abteilungen setzen die Vernichtung aller Gebäude fort, die alS Deckung dienenkönnten. Gegen Abend wüten in einzelnen Stadtvierteln Nankings noch Feuerbrände und dieStadt ist in dichten Rauch gehüllt. Die verzweifelten Bewohner beobachten traurig das Werk derVernichtung, dem ihre Wohnstätten zum Opferfallen.Einzelne äußerliche Anzeichen, insbesondereVorbereitungen für Gegenwehr, scheinen dafürzu zeugen, daß die Chinesen die Stadt bis an dieGrenze des Möglichen zu verteidigen beabsichtigen. Sämtliche schmale Gassen sind verbarrikadiert und auf den aus Möbelstücken, Sandsäckenund Steinen errichteten Barrikaden sind Maschinengewehre aufgestellt. Die chinesischen Militärbehörden erließen an die Ausländer eine Warnung, gegen den Eintritt in die Stadt. Die Chinesen geben zu, daß die Japaner Tschinkiangerobert haben, erklären aber, daß die Festungennoch in ihren Händen sind.Unbestätigte MeldungenOuellc besage», daß japanischegen in Wuhu eingezogen find.dnng der Wahrhett entspreche« würde, würde diesLansbury ist in Prag eingetroffenDer labouristische Abgeordnete George L a n s-b u r u ist Donnerstag abends in Begleitung seinesMitarbeiters Rev. Carter und des Generalsekretärsder Gesellschaft der Friedensfreunde Percy W. Bartlett in Prag eingetroffen. Auf dem Wilsonbahnhofbegrüßten ihn in Vertretung des AußenministeriumsMinisterialrat Dr. Cerny und Dr. Kubka, für di«englische Gesandtschaft H. C. Purvis.bedeuten, daß die einzige Möglichkeit für den Rückzug der Chinesen im UeVerschretten des FlussesJangtse bestände.Japans KriegszieleTokio.(Reuter.) Der Präsident einer großen Textilgesellschaft Kanegafuchi erklärte, derFall Nankings könnte vielleicht von großer militärischer Bedeutung sein, in wirtschaftlicher Beziehung würden aber mit dem Falle der chinesischenHauptstadt bei weitem noch nicht alle Ziele Japans erreicht sein. Kanegafuchi fügte hinzu, daßdie wirtschaftlichen Kreise Japans den Wunschhegen, daß die Kriegsoperationen noch weiter fortgesetzt werden.Tatarescu nach ParisBukarest.(Havas.) Wie verlautet, wird derrumänische Ministerpräsident Tatarescu der fran«zösischen Regierung im Jänner n. I. einen offiziellen Besuch abstatten. Tatarescu, der heute mitMinister DelboS über den Gegenstand dieses Besuches beriet, wird in Paris mit dem Ministerpräsidenten ChautempS und den übrigen Regierungsmitgliedern politische Gespräche führen.In KariesLondon. Wie„Times" aus Warschau berichten,hat der polnische Außenminister Oberst Beck eineoffizielle Einladung zum Besuch« Lettlands erhalten, der er voraussichtlich Folge leisten wird. Beidieser Gelegenheit wird er auch Estland besuchen.Der Besuch wird im Jänner des nächsten Jahresstattfinden.Mexiko City. Der gegenwärtige mexikanische Gesandte in Paris Oberst Alberw Tejeda wurde zummexikanischen Botschafter in Barcelona ernannt.München. Der Zustand des Generals Ludendorff hat sich, wie auS dem Krankenhause mitgeteiltwird, bedeutend gebessert.Was noch Herr Mastny?Mittwoch wurde in Berlin die„erstesudetendeutsche Kun st aus st el-lung" eröffnet.„W erwardabei? Natürlich die Führer der sudetendeutschen Schutzverbände, Getznerfür den Kulturverband, W e h»renfennig für den Bund der Deutschen,Bernhard für den Deutschen Turnverband;(die letzgenannte Körperschaft dürfte ja besondersberufen sein, diese sudetendeutsche„Kunst", diesich vorher schon in Karlsbad sehr unkünstlerischzur Schau gestellt hatte, zu beurteilen und zufördern!). Und wer war noch dabei? Herr Kolk' e n h e y e r, der Dichter von Hitlers und Henleins Gnaden. Und natürlich Herr Henleinselber; der hielt die Eröffnungsrede namens desSudetendeutschtums; diese Präponderanz läßtsich der Führer der SdP nicht nehmen, selbst zudem Zeitpunkt nicht, da ein Teil der eigenen Partei sich gegen ihn wendet und ihm das Recht abspricht, namens der Sudetendeuffchen schlechthinzu sprechen.Wer aber war schließlich noch dabei, als derFührer jener Partei, für die T e p l i tz und seinebeispiellose Ausschlachtung durch die reichsdeutschePresse charakteristisch ist?„Unser" Gesandter, derHerr Mastnh, der vielbesprochene„Diplomat",der jetzt überall dabei ist, wo die Loyalität unterdie Sonne der Diktatur geht!Hat Herr Mastnh dahin gehen müssen?Gab es keinen anderen diplomatischen Ausweg?Herr Henlein, der sich immer blendender Gesundheit erfteut, wenn er die in einer Demokratielebenden Sudetendeutschen vor den Augen derDiktatoren repräsentteren darf, wurde, als Ma«| saryk begraben wurde, unpäßlich, obwohl dieLenin— auch ein Trotzkist?In ihrem krankhaften Eifer überall Trotzkisten der Arbeit zu sehen, ist der„Roten Fahne"in der“böserspricht„ollennins",wird und nennt dasGoebbels-Küche". Daß das Testament Leninseine mehr als zehn Jahre alte Sensation ist.daran sind wir unschuldig, denn Lenin ist ebenmehr als zehn Jahre tot. Es ist aber immerhinbemerkenswert, daß ein richtiges Zitat aus demTestament des Begründers des neuen Rußlandals aus der„Trohki-Goebbels-Küche" bezeichnetwird. Hat vielleicht Stalin die Herren aus der„Roten Fahne" angewiesen, auch Lenin einenTrotzkisten zu nennen, bloß deswegen weil Lenin in seinem Testament die Bolschewiki vorStalin gewarnt hat?Polemik gegen den«Sozialdemokrat" einBetriebsunfall zugestoßen. Das Blattin dieser Auseinandersetzung von der1924er Sensation vom Testament Lewelche von uns gegen Stalin ausgenützt„Kohl aus der Trotzki«Rumäniens Nazi-Deutscheals nationale VerräterWahlbündnis mit Tatarescu-VoevodLondon. fEigenbericht.) Dierumänische RcgiernngSgrnppe hat ein Wahlübereinkommen mit den deutschen Nazis inSiebenbürgen gettoffen, dir von dem berüchtig-ten Goebbelsagenten Fabricins geführtwerde». Fabricins spielt in der dcnffchen Minderheit Rumäniens ungefähr die Rolle, die Henlein im Sadetendeuffchtnm spielt und sein Wahlabkomme» mit der Regiernagsgrnppe ist einglatter Verrat an de» Interesse» des rnmä-nischeu Deutschtums zugunsten von etwa neu»Leuten, die Abgeorduetensitze erlange» werden.Dieses Wahlabkomme« ist eine gewisse Parallelez» de« Bemühungen, die tschechische Rechtskreiseseinerzeit znr Gewinnung der SdP für dirKandidatur eines uattonalistischen Staatspräsidenten unternommen hatte», Bemühungen, de-ne« gegenüber sich die Henleinlente bekanntlichdamals ebensowenig spröde gezeigt haben wieihr Gesiunungsgenoffe Fabricins in Rnmänieusich jetzt spröde zeigte. Diese seltsame Bundes-geaoffenschaft des Naziführers mit de« Exponenten der Unterdrückung deutsche» Volkstumsin Rumänien wird seine anfklärende Wirkungüber die nationale BerratStatigkeit der Nazisauf die Ausländsdeutsche« hoffentlich nicht verfehle«.Die Kanzlei des Präsidentenund der 18. FeberWie„SeveroLeskh denik" berichtet, wurdeein junger Beamter der Steuerverwaltung inReichenberg namens Stöffl sowie ein älterer Angestellter der gleichen Behörde in die Kanzlei desPräsidenten berufen. Wie der DND hiezu erfährt,befinden sich bisher unter dem Personal der Kanzlei des Präsidenten der Republik sechs Deutsche,darunter zwei Konzeptsbeamte und zwar Ministerialrat Dr. Schraubet und Dr. Pachmann.Entsprechend den Regierungsbeschlüssen vom 18.Feber soll den Deutschen auch in der Kanzlei desPräsidenten der Republik eine schlüsselmäßige Vertretung im Beamtenstande eingeräumt werden,weshalb verschiedene Berufungen in Aussicht genommen sind. Tatsächlich soll von der Reichenberger Steuerverwaltung der Beamte Stöffl indie Dienste der Kanzlei des Präsidenten der Republik übernommen werden, ebenso ein ältererAngestellter deutscher Nationalität aus Prag.] 1stoßen habe. Die Arbeiterpartei stehe geschlossenhmter Attlee. Die Regierung werde in keinerWeis« eine Aussprache über die SpanienreiseAttlees begünstigen.Labour hinter AttleeLondon. Die Labour Party lehnt die An griffe des konservativen Abgeordneten Lidall aufbte Spanienreise des Labour-FührerS Major\ sumsten Strahlen der Frühherbstsonne dem großenAttlee entschieden ab.„Daily Herald vertritt Demokraten auf seinem letzten Gange leuchtete;die Auffassung, daß Attlee rn keiner Werse gegen! dem Herrn Mastnh tuen die garstigen Nebeldie von ihm übernommenen Verpflichtungen ver-, be8 Winters nichts— er muß dabei sein, auch imTitulescus KandidaturBukarest. Der frühere Außenminister Ti«t u l e s c u wird nach einer Mitteilung dernationalen Bauernpartei im Wahlbezirk Old,dem Heimatbezirk TituleScuS, auf der Liste dernationalen Bauernpartei in die Kammer kandidieren. TituleScu, der Senator von Rechts wegen,also auf Lebenszeit ist, wird nach zwei« bis drei«monatiger Tätigkeit in der Kammer auf seinSenatsmandat optieren und sein Kammermandatsrinem Nachfolger überlassen.Vor neuer Nazi-OffensiveIn Oesterreich?London.(Eigenbericht.) Man erwar-1er eine neuerliche Nazi-Offensive in Oesterreich,die durch eine intensive Tätigkeit der illegalenNazi-Organisationen in Oesterreich eingeleitetwerden soll. Es werden Berichte bekannt über dasBestehen einer auswärtigen Sektion der österreichischen Nazis, die an der Brennergrenze Spionagedienste für Deutschland gegen Italien leisten.Aus Schuschniggs„Demokratie"Graz. Der 33jährige Maurer Rudolf Berger auS Knittelfeld wurde vom Schwurgerichtin Leoben wegen V e r k e h r s mit der illegalenkommunistischen Partei und wegen Verbreitungvon Propaganda-Material zu drei Jahrenschweren Kerkers verurteilt. Berger warbereits wegen Hochverrats zu zwei Jahren Kerkers verurteilt worden.