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Sozialdemokrat"
Mittwoch, 29. Dezember 1937. Nr. 305
Der kifiegeiufo Maschein ist zur Bezahlung der(Uowiemaitegeftuhr zu verwenden 1 Wer im Mücfcstoude WeiH, schädigt die Partei und deren Iresse Die Verwaltung
Aus aller Welt Der strafwürdige Kutz. Aus Irland   kommt eine Kunde, die vermutlich alle Liebespärchen da« von abhalten wird, die grüne Insel zu besuchen oder jedenfalls den Ort Dundalk   zu meiden. Dort hat sich folgendes ereignet: ein junges Mädchen aus Glasgow   verbrachte ihre Ferien in dem Nachbarort Blackrock. Sie lernte einen jun­gen Iren kennen, es.ntspann sich ein Flirt, und eines Tages küßten sich die jungen Leute bei einem Spaziergang. Dies batten aber drei Mit­glieder desBlackrock Vigrlance Committee" ge­sehen, die offenbar nicht nur über Parkwege und Bänke, sondern auch über die Moral von Dun­ dalk   und Umgebung zu Wachen hatten. Jedenfalls nahmen sieAnstoß". Die Sache kam vor Gericht, und das junge Mädchen kann noch von Glück sa­gen, daß der Termin erst nach ihrer Abreise staltfand. Sie wurde nämlich von den gestrengen Richtern in contumatiam zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Sie wird nie wieder nach Irland   kommen können, ohne ihre Strafe abbüßen zu müssen. Was den jungen Mann be­trifft, so kam er mit einer Geldstrafe davon; vermutlich haben die Richter angenommen, daß rin Ire sowas nicht tun könne, ohne von einer Schottin verführt zu werden. Das Dritte Reich in Rumänien  . Im Buka­ rester   Justizgebäude, welches unter anderem den Obersten Gerichtshof und die Staatsanwaltschaft, aber auch das Präsidium der Advokatenkammer und deren Disziplinarrat beherbergt, tragen sich seit Monaten Szenen der folgenden Art zu: Links­gerichtete Advokaten oder Advokaten jüdischen Glaubens werden unter einem Borwand in das Büro des Disziplinarrates gerufen. In diesem ziemlich großen Räum stehen rechtsradikale Ele­mente von der Türe an bis zu dem Tisch, an welchem der Disziplinarrat amtiert, Spalier. Die Eintretenden müssen, um zum Disziplinarrat zu gelangen, dieses Spalier passieren. Hierbei wer­den sie mit Fäusten oder Schlaginstrumenten miß», handelt. Es sind auch bereits Fälle vorgekom­men, in welchen zwei auf diese Weise vor den Disziplinarrat geladene Advokaten von diesen Ele­menten gezwüngeit würden, sich gegenseitig zu verprügeln. Der Aweck der Uebung ist, jüdischen oder linksgerichteten Advokaten auf diese Weise nahezulegen, sich aus der Advokatenliste frei­willig streichen zu lasten, um die»Nationalisie­rung" der Bukarester   Advokatenkammer herbeizu­führen. In der Preffe darf nichts von diesen Vor­fällen erwähnt werden, die Regierung sieht taten­los. Die Berzeltung im alten Japan  . Aus Anlaß der Zwischenfälle auf dem Dantse und der For­derung, daß die schuldigen Japaner bestraft werden müßten, erinnert derMatin" an einen Vorgang, der 70 Fahre zurückliegt. Damals sind die Japaner diel schärfer vorgegangen, und die Schuldigen haben eme Strafe erlitten, die ebenso grausam wie ein­drucksvoll war. Am 8. März 1868 wurde eine Scha­luppe des im Hafen Osaka ankernden französischen  KriegsschiffesDüpleix" ohne irgendwelchen Anlaß von den Japanern beschoffen, wobei elf Mann der Besatzung schwer verwundet wurden. Auf den Protest des französischen   Gesandten gab die japanische Re­gierung mit äußerster Schnelligkeit, und zwar genau acht Tage später, eine Antwort. Sie drückte nicht nur, wie heute auch, Entschuldigungen aus, sondern teilte mit, daß 18 Marinesoldaten und zwei Offiziere, die die Schießerei veranlaßt hatten, öffentlich Hara- k.ri begehen würden. Kommandant und Offiziere deSDüpleix" wurden gebeten, an der Vergeltung teilzunehmen. Tatsächlich beschloß auch der Kom­mandant und eine Gruppe von Offizieren, sich da» barbarische Schauspiel anzusehen. Aber die Fran­zosen hielten er nur bis zum elften Harakiri au». Tie Szene war so fürchterlich, daß sie die japanischen Militärbehörden baten, die letzten neun zu begna­digen, was auch nach vielem Hist und Her ge­schehen ist.. Sprechend« Bücher. In London   ist ein neuer Verlag  " gegründet worden, der allerdings kein« Bücher drucken, sondern nach einem besonderen Ver­fahren Filmstreifen und die dazu gehörige Wieder­gabeapparatur herstellen wird. Die Gesellschaft, die ihr Geschäft mit einem Aktienkapital von 150.000 Pfund beginnt, will die Rechte für die Herausgabe der Best-Seller der letzten Jahre erwerben, die man auf diese Weise nicht mehr zu lesen, sondern Nur noch abzuhören braucht. Ganz ähnlich wie beim Ton­film wird das ganze Buch vor einem Mikrophon vorgelesen und auf den Filmstreifen gebracht. Der Apparat läßt dann nachher die Stimme aus einem Lautsprecher wieder erklingen. Diesesprechenden Bücher" werden allerdings' vorläufig wirkliche Lu­xusausgaben sein, denn die Apparatur dürfte zwi­schen 25 und 70 Pfund, die Tonstreifen selbst wer­den allerdings nicht viel teuerer zu stehen kommen wie ein übliches Buch, die billigsten sollen sogar nur 2 Schilling 6 Pence kosten, die teuersten gerade ein Pfund.
Vier Stund«» Revision 69 Bestrafungen. Zwischen halb 5 Uhr nachmittags und halb 9 Uhr abends wurde auf der Landstrabe nach Beneschau  ein« Proberevision' vorgenommen;' während dieser Zeit passierten 93 Kraftwagen und 115 Radfahrer die Landstraße. Hievon wurden drei Personen ange­zeigt, 69 bestraft, fünf Autofahrer und drei Rad­fahrer ermahnt. Bestraft wurden 34 Autolenker wegen ungenügender Beleuchtung der rückwärfigen Registernummer, einer wegen Ueberladuga des Wa­gens und 85 Radfahrer wegen Nichteinhaltung der Berkehrsvorschrifien. An Strafgeldern wurden im ganzen 896 Ki eingenommen. Einbrecher verhaktet. Bor einigen Tagen wurde in der Wohnung des B. Bros in Kyje«in Einbruch durch zwei unbekannte Täter vr-übt; der eine davon der mehrfach vorbestrafte Franz Fiala, wurde gestern ermittelt, als seine Geliebte einen Pelz, der aus dem Einbruch stammte, zu verkaufen versuchte. Er ist vor kurzem aus der Zwanaarbeitsanstalt ent­wichen, wo er auch seinen bisher nicht gefun­denen Komplicen kennen lernt«. Eine Haus­suchung in seiner Wohnung in Suchdol förderte ge­stohlene Gegenstände itn Werte von 3000 Ki zutage. Rauschgifthändlerin verhaftet. Detektive der Rauschgifiabteiluna verhafteten gestern die 44jährige Portiersnattin Gisela Krvötüvek aus Prag I unter dem Verdacht des Rauschgifthandels. Die Hausdurch­suchung fördert« 150 Gramm Kokain in verschie­denen Tiegeln und Fläschchen zutage: anßerdem wurde in einer Glühbirne aus Milchglas Kakain und Heroin gefunden. Die Kryßtüvek wurde nach Pankrad gebracht und die Anzeige an den Magistrat erstattet TodeSsturz ans dem Ankobns. Gestern fiel in Lieben der 37iäbriae Jokef Grüs aus einem fahren­den. vom Cbaufsenr Franz Mudrunka gelenkten Autobus und blieb bewußtlos liegen. Er wurde mit einer Gehirnerschütteruna und einem Schädelbruch ins Krankenhaus auk der Bulovka gebracht. Die Ver­letzungen sind tödlich. Da» Referat für AuSflnaSzüae ter Staats­bahnen veranstaltet folgende Reuia''''serkursionen: 81. Dezember bis 2. Jänner nach Spindlermichle 240 Ki. in den Böhmerwold 245 Ki»ns Erzgebirge 200 Ki und ins Riesenaebirge mit Motorzug und Nachtlager 75 KU. Anmeldungen und Informationen im Bakar neben dem Wilsonbahnhof in Prag  , Tele­ phon 88885  .
Dor Ball des Angestellten-Verbandes findet am 19. Feber im Deutschen   Haus, Säulensaal, statt. Musik Dolf Langer. Reklamationen an Ernst Strnad, Prag   II, Fügnerovo näm. 4.
Xun&l and WU&tn Prager Konzertsaal Der Konzertsegen in den Prager   Konzertsälen war auch im Dezember noch reichlich genug;' bis knapp vor den Weihnachtstagen waren wir mit Kon­zerten aller Art versorgt. Das künstlerisch bedeu­tendste und erfolgreichste unter diesen Borweih- nachtskonzerten war zweifellos das vom Radiojournal veranstaltete Symphonie« k o n z e r t mit dem weltberühmten spanischen Cel­li ft e n P a b l o E a s a l s als Solisten und Alexan­ der Zemlinsky   als Gastdirigenten der Tsch e- chischenPhilharmonie. EasalS spielte als Hauptvortragsstück das wundervoll lebendige, echt romantische A-Moll-Konzert von Robert Schu­ mann  ; mit der ganzen bezaubernden Süße seines unvergleichlich warmen Tones, mit beglückender Vollendung im Technischen und mit erlebnishafter BortragSgestaltung. Zemlinskys StabführungSwun- der war di« Vierte Symphonie Gustav Mahlers, die«r der berufenste Mahler-Apostel unserer Zeit mit intensivstem Ausdruck und ekstatischer Auf- schwungskraft zelebriert«. Intimeren Charakter hatte das vorweihnachtliche und letzt« diesjährige Konzert des Deutschen Kammermusik« vereins, daS in der Hauptsache Konzert« musikauSdem 18. Jahrhundert bescherte; neben VivaldiS   A-Moll-Konzert und Johann Seba­ stian Bachs   berühmten Doppelkonzert für Violine in D-Moll als interessantestes Programmstück ein Cem­balokonzert von Johann Christian Bach  , dem soge­nannten englischen Bach und jüngsten Sohn des gro­ßen ThomaSkanwrS. Künstlerische Mittler der Werke waren die ausgezeichnete Reichenberger Cemba­li st i n Maria Heller und das Wiener Geis gerpaar Christa Richter und Georg SteL- n« r, deren vornehme Kunst man noch von ihrer sei­nerzeitigen künstlerischen Tätigkeit in den sudeten­ deutschen   Provinzstädten in bester Erinnerung hat. Die modernen Gaben diese» Kammermusikkonzertes waren eine polyphon schön entwickelte Sonate von dem deutschböhmischen Komponisten Arthur Willner  und.W«ihnachtS"-Dariationen von einem jungen Wiener   Tonsetzer llray. Kammermusikalische Be­sonderheiten, darunter namentlich außerordentlich charakteristische und zeitgemäße Kantaten von Hani EiSler, hörte man in einem der zahlreichen, von der unermüdlichen musikkulturellen Arbeit der Ver­anstalter Zeugnis gebenden Konzerte des tschechischen KunstvereineSPiitomnost". Wertvolle Neu­heiten dieses Konzerte» waren unter vielen anderen Stücken auch ein« durch ungewöhnliche Vitalität de» Rhythmus auffallende Klaviersonat« von Alois Häba und eine Grupp« origineller und ausdrucks­prägnanter Lieder von Isa K r e j i1. Unter den Solistenkonzerten muß an erster Stelle jene» des heimischen Pianisten und Klaviermei­sterlehrers der Prager   Deutschen   Musikakademie Prof. Franz Langer genannt werden, eines Künst­lers. der seinem Instrument mit der ganzen inneren
Hingabe seines echten MufikertumS dient, der in der Brillanz feiner Technik, in dem Ruancenreichtum sei­ner Anschlagskultur und in der Stilvollkommenheit des Vortrages zu den besten zeitgenössischen europä­ ischen   Pianisten gehört. Einen in Prag   noch un­bekannten. aber noch keineswegs innerlich zu engst mit seiner Kunst verbundenen russischen Pia- nisten lernt« man in Schura Tscherkaskij kennen, bei dem die Technik vorläufig noch allzusehr über der geiftigen Bedeutung des Spieles steht. Ein künstlerisches Ereignis war dagegen das Konzert des weltbühmten spanischen   Meisters der Gitarre Andres Segovia  . In der virtuosen Vollkommenheit seines Spieles, in deffem unerhörten polyphonen Reichtum und in der ganz ungewöhnlichen Vielseitigkeit und Mannigfalfigkeit seiner VortragS- gestaltung bewies er neuerdings seine gegenwärtig unerreichte Meisterschaft. Zwei Violin« Konzertabend e sind noch als bemerkenswert zu erwähnen. Den einen, zugunsten der.Gesellschaft zux Unterstützung arbeitsloser Intelligenzler", be­stritt der bereits wohlakkredidierte hervorragende tschechische'Geiger Basa P k i h o d a mit einem teil? geistig anspruchsvollen, teils publikumsgefälligen Programm, den anderen eine in den Prager   Konzert­sälen noch fremde, namentlich technisch bedeutende Geigerin Helen« Teschner TaS. Eine Neu­erscheinung auf dem Prager   Konzertvodium War auch die südslawische Piani st in Dora G u s s i ch- F c t l e r. eine junge Vertreterin ihres Faches, deren tiefer künstlerischer Ernst ebenso sympathisch berührte und für sie sprach wie ihr in der Technik, Anschlags­kultur und Vortragsgestaltung gleich Hochstehendes Spiel von ihrer künstlerischen Sendung überzeugte. Auch ihr Programm, das Best« vom Bekttn bietend, offenbarte die hohe Musikkultur der Künstlerin.   Schließlich ist zu berichten, daß auch daS rührige Tschechische Staatskonservatorium noch knapv vor Weihnachten einige seiner vorbild­lichen öffentlichenMusikabende ins Werk gesetzt hatte. E. I.  
Spielplan deS Deutschen Theaters. Mitt­woch, 7.30:A n d r i C h e n i e r". Don­nerstag, 7.30:W i eitet Blut". F rei- t a g, 7.00: ,,S' chottenring", Gast­spiel Werbezirk. 10.15:Schaut her, wir sind' 8!", Silvesterrevue mit G. Werbezirk. Sams­tag, 2.80:Hänsel und Gretel". 7.30: Die Zauberfläte". Sonntag, 2.30: .Kleines Glück auf der Wieden  ^, Gast­spiel Werbezirk. 7.30:W teilet Blut". Spielplan der Kleine» Bühne. Mittwoch, 8 Uhr: .Lilde und das Lotteriespiel",(Bank­angestellten und freier Verkauf). Donnerstag, 8.00: .Erinnerst du dich?" Freitag, 7.30: Georg und Margaret". 10.30:S i e, I o- Han n", musikalisches Lustspiel, Erstaufführung. Samstag, 3.00Kabale und Liebe". 8.00:(5 eorgu» d Margaret",
Der Mm Die Zelt der l.lebe Bul läsky ias" hat man hi^r einen amerikani­ schen   Film genannt, der mit dem tschechischen EpoS Mächas, dem jene Zeil« entstammt, nur die Verbin­dung von Mai und Liebe gemein hat. Die Hersteller in Hollywood  , die ihr ProduktMayttme" nannten, waren ehrlicher und haben sich auf die selige Operette »Wie«inst im Mai" berufen, die sie auch zu Ge- sangSzwecken ausgeplündert haben. Aber sie haben sich damit nicht begnügt; dieser Film ist ein musikali­sche- Riesen-Ragout geworden, zu dem Meyerbeer  und Tschaikowski  (dieser, ohne genannt zu werden für eine angeblich französische Oper), Bellini und Puccini   und der Komponist deS schönen Neger-Liedes Cary me back to old Virginia" beitzeuern mußten. Wenn man in Hollywood   einen Sänger-Film macht, ist man mit Anleihen nicht kleinlich. Aher auch mit Ausgaben nicht; man bat Opernbühnen und festlich« Zuschauerräume verwendet, Pariser Straßen und prunkvoll« Hotelzimmer aufgebaut, ein amerikani­sche» Maifeft und ein» in St. Cloud und sogar«inen Hofball bei Napoleon III.   auf di« Leinwand gebracht, alles, um die großartige Karriere einer Sängerin zu zeigen, die ihren russischen Lehrer heiratet, obwohl sie sich in einen amerikanischen   Bariton verliebt hat. auf dem Gipfel ihres RyhmS den Geliebten heiraten will, aber erleben muß, daß ihn der bisherige Ge­mahl erschießt. Und nun sitzt sie so beginnt der Film al» alte Frau in ihrem blühenden Maien-
Ehemänner gesucht 1 Das war schon damals so, zur Zeit unserer Ur-Ur-Urgroßmütter: die jungen Mädchen woll­ten heiraten.Ich muß dieses Jahr noch einen Mgnn haben", sagte manche,es gehe, wie es wolle!"Ach, ein Mann, ein Mann, ein Mann! hat er gleich kein' guten Fetzen an!" In der Weihnachtsnacht konnte man erfah­ren, ob man im kommenden Jahr in den Ehestand treten würde: man warf einen Schuh über die Schulter; traf er die Wand, dann blieb man im Haus, traf er die Tür, dann wurde man aus dem Hause geholt. Schlug auf den Lärm ein Hund an, dann mußte man aufpaffen, aus welcher Richtung diese Antwort kam; von daher würde der Freier auftauchen. Die Mägde und das weibliche Gesinde spra­chen in der Andreasnacht ein besonderes Gebet, vermöge dessen sie um ein Mann eyfrig und in­ständig bitten, auch wenn sie sich gantz nackend dabey ausziehen müssen"; denn wenn sie diese Zeremonie genau einhielten, dann erschien ihnen in der Nacht ihr künftiger Liebster.
An unsere Leser I Die allgemeine Teuerung hat auch die Herstellifhgskosten der Zeitungen gesteigert. Die Papierpreise sind in die Höhe gegangen, ebenso die Druckkosten(diese u. a. auch durch die Erhöhung der Arbeitslöhne) und die Kosten für die Berichterstattung. Diese Tatsachen, die bei anderen Blät­tern schon vor drei Monaten zu einer Erhö­hung des Bezugspreises führten, zwingen auch uns, wenn wir Inhalt und Umfang des Blattes auf der gewohnten Höhe halten wol­len, den Bezugspreis zu erhöhen. Die Preissteigerung wird monatlich 1 Ki betragen, so daB unser Blatt ab 1. dün­ner 1938 monatlich 17 Ki statt 16 Ki kosten wird.* Der Einzelpreis des Blattes betrug bisher 70 Heller und wird ab L Jänner 75 Heller betragen. Wir sind davon überzeugt, daß unsere Leser die Gründe würdigen werden, die uns zu dieser Maßnahme zwingen und daß uns die Treue unserer Leser erhalten bleiben wird. garten und erzählt einem jungen Mädchen, das Sän­gerin werden will, warnend und mit Erfolg die Ge­schichte, daß man die Liebe nicht dem Ruhute opfern soll. Die Geschichte ist keineswegs neu, aber sie wirkt immer wieder, weil sie erstens die Leute tröstet, die kein« Aussicht haben, berühmt zu werden und weil zweitens ein Stück Wahrheit darin steckt, daß red« große Begabung und Leistung Opfer an privatem Glück erfordern. Der Star des Sängerfilms ist die aus derLu­ stigen Witwe  " undSan Francisco  " bekannte Jeanette Macdonald  , die hier ein reiches, eng­ lisch   und französisch gesungenes Lieder- und Arien­programm absolviert. Man glaubt ihr ztpar nicht ganz die welterobernde Opern-Primadonna. aber ihre Stimme ist rein und angenehm und auf seltene Art mit körperlicher Anmut und Schauspiel-Talent ver­bunden. Ihr Partner ist der Bariwn Nelson Eddy  , der sich in geziemendem Abstand von ihr hält. In einer Opernszene wirken Sänger des Donkosaken  - chors mit. Und die einzige nichtsingenede Hauptrolle hat der tüchtige Schauspieler John Barrymore. eis
Sport-Spül-JC&qwpffegt Der nationale Ausgleich im Sport bereits voll­zogen." Unter diesem Titel schreibt Wer dieses ak­tuelle Thema imMontaaSblatt" der Vorsitzende der CsAF. Prof. Dr. Rudolf Pelikan, u. a. folgend«»: Wir diskutieren nicht über den nationalen Ausgleich, sondern wir haben ihn bereits. Uns Sporller kann daher die heutige nationale Erregung kalt lassen, sie kann uuS nicht treffen. Wir haben uns schon vor vielen Jahren ausgeglichen.. ," Wir werden auch den Ausgleich im bürgerlichen Sport zur Kennt­nis nehmen, aber obwohl unS dieser nicht viel angeht wir können ihn z. B. bei den diversen internattonalen, sogenannten Länderkämpfen gerade nicht wahrnehmen. Ein: mehr wäre wobl schon nicht nach dem nationalen Schlüssel deutscher Fuß­baller im Verbandsteam der CKlF in den letzten Jahren würde mehr für den Ausgleich sprechen als der schönste Weihnachtsartikel. Bevor man vom nationalen- Ausgleich in so hochtrabenden Worten spricht, müßten die verantwortlichen Faktoren auch seine wahr« Bedeutung und seinen hohen moralischen Wert sich zu Herzen nehmen; dann wollen wir die Letzten sein, welche es nicht zur Kenntnis nehmen Eishockey. Komotau  : DFK gegen Prager  LTC Reserve 1:1..Witkowitz  : Sparta Prag gegen Team der Eisenwerke 8:2. Reinerz < Preußisch-Schlesien  ): Troppauer EV gegen Bres­lauer EB 8:1 und gegen WSB Weißwaffer 0:0. S t. Moritz: EHE St. Moritz gegen Amsterdam  3:0, gegen OueenS Club London   10:0 und gegen CSH Brüssel 8:2; Berliner SC   gegen Brüssel 9:2 und gegen Amsterdam 1:0. Davos: HC gegen Orford 10:0. Klagenfurt  : Berner SC gegen AC 3:2 und 0:2. Die Eishockeyspiel« um de»Spengler-Cup" in DavoS   ergaben am Montag folgend« Ergebnisse: Der LTC Prag schlug die Cambridge  -Studenten mit 10:0 und HC Davos die Oxford-Studenten 7:1. Am Dienstag gewannen die Prager   gegen den Berliner  Schlittschuhklub 8:1.
Es gab auch einfachere Orakel, um über den künftigen Ehemann Bescheid zu erhalten. Das Mädchen nahm ein rohes Ei und schlug es in ein Glas Brunnenwasser; aus den Figuren, die sich dabei bildeten, konnte man den Stand oder das Handwerk des Mannes erraten. Klopfte das Mädchen in der Christnacht an das Hühnerhaus und es krähte der Hahn, dann bekam sie einen Mann, gackerte die Henne, dann bekam sie keinen. Sicherer freilich als die Orakel waren schon damals die Heiratsvermittlerinnen. Wenn sie eine wirklich vorteilhafte Partie zustandebrachten (die meisten Eltern wollten für ihre Tochter hoch hinaus!),-bekamen-sie denKoppelpelz", der natürlich nicht wirklich ein Pelz sein mußte,, son­dern eben nur irgendein ansehnliches Geschenk. Die Männer wieder, die ach! so gesuchten Ehemänner- sahen- vor allem auf die Mitgift: Goldgelbe Haar-und ein bleyerner Beutl kommt nicht an, aber bleyerne Haar und ein goldener Beutl erhalten-das Lob und siegen aller Orten ob." Nur sind und waren leider die goldenen Beutel ein viel seltener-Artikel als das schone goldene Haar!
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