Mr. 198

Mittwoch, 24. August 1938

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Seite 3

Sudetendeutscher Zeitspiegel

Selbstverwaltung

| Die Chinesen wieder vor Kiukian Die Chinesische   Gesandtschaft in Prag   stellt den Blättern folgenden Bericht über die gegenwär tige Situation auf den chinesischen   Kriegsschau­pläßen zur Verfügung:

Nach Eroberung der strategisch- wichtigen Höhens züge zwischen Schaho und Kiulian näherten sich die hinesischen Truppen dem bedeutsamen Pöwenhügel, etwa

Nazi- Wegelagerer bedrohen Jugendliche men, ber chuva vier Stilometer öftlich von Stiu.

und Staatserhaltung tian liegt. Die japanischen Schiffe versuchten wie­Die Nazi- Presse glaubt einen Schlager" Kinderfreunde und Sozialistische Jugend ein und findischem Sieg- Heil- Gebrüll zu empfangen. landen, aber die chinesische   Artillerie und die chine­In Langendorf in Schlesien   haben, Jugendlichen mit den wüstesten Schimpfnamen berum in der Umgebung von Siufian Truppen zu einen gewichtigen Schlager" gegen die Sozial- Landheim, in dem sie gern und oft das Wochen- Es war ein widerliches Theater. Nur dem ent- fische Luftwaffe verhinderten durch ihr Bombarde demokratie gefunden zu haben: das Brünner Na- ende verbringen. Man erreicht es am besten mit schlossenen Auftreten einiger älterer Genossen, ment der vor Kiulian vor Anker liegenden Schiffe tionalitätenprogramm der österreichischen Sozial- dem Rade auf der Fahrt durch die Ortschaften die viel Selbstüberwindung aufbringen mußten, diesen Versuch. Das heftige Bombardement der chi demokratie, das 1899 von den Sozialdemokraten Gotschdorf, Klein- Bressel und Alt- Bürgersdorf. war es zu danken, daß ein Rusammenstoß ver- nesischen Artillerie hielt zwei Tage an. Die chinesi aller Nationen beſchloſſen wurde. Dieses Nationa- Früher tonnte der Wanderer sicher sein, von der mieden wurde. Die Jugendlichen fubren schließ- fchen Truppen greifen heftig die Stadt Sulou, die litätenprogramm fordert bekanntlich wir sagen Bevölkerung freundlich gegrüßt zu werden. Heute, lich in geschlossener Formation, um Ueberfälle äftlich von Kiufian liegt, an. Am Nordufer des bekanntlich, weil wir aus diesem Beschlusse nie ein da diese Orte nazistisch verseucht sind, ist es für auf Einzelfahrer vorzubeugen. Wie notwendig Dengtseflusses schreitet die chinesische   Offensive im Geheimnis gemacht haben, der Brünner Parteitag einzeln fahrende Jugendliche im Blauhemd ge- das war, zeigte sich, als sie an dem Gasthause, in Abschnitt Tajbu- Suanmej fort. Auch Wuhu   wird öffentlich war und dieses Programm viel disku fährlich geworden, diese Dörfer zu passieren. Die dem das SDP- Fest im Gange war, vorbeilamen. von den Chinesen von mehreren Seiten belagert. Zu tiert wurde die Umwandlung Desterreichs in niederträchtige Heße der SdP hat es glüdlich ſo- Dort stand eine johlende Horde von Sakenkreuz- Luftkämpfen kam es im Often von Huvai, im Süden einen Nationalitäten- Bundesstaat. Was die Soweit gebracht, daß der Anblick eines sozialistischen   lern, die sichtlich nur darauf warteten, über die von Hunan   und über dem Pojanſee. In Schans zialdemokraten bor nahezu vierzig Jahren als Jugendlichen als Aufreizung" empfunden wird. Jugendlichen herzufallen und sich als Erjaß für tung fämpfen chineſiſche irreguläre Truppen weiter richtig für das alte Oesterreich ansahen, das müsse doch, so folgert die gleichgeschaltete Presse, auch für Am vergangenen Sonntag fuhren drei Ju­die in dieser Gegend übliche Sonntagsrauferei in der Umgebung der Stadt Ninan, wo sie bereits die Tschechoslowalei richtig sein, müffe auch vier gendliche von Langendorf mit den Rädern nach Schimpfworte, von denen eines der mildesten Sonan schreiten die Kämpfe bei Sinfian und im das Mütchen an Halbwüchsigen zu fühlen. Die eine Reihe von Dörfern erobert haben. Nördlich von fönnten also, wenn sie sich selber treu bleiben nicht einem an der Straße liegenden Gasthaus ein das Wort Surenbagage" war, tann man un- nördlichen Teil der Proving Anhui   fort. den Forderungen der Henlein  - Partei opponieren. Sb- Fest statt. Als die Jugendlichen bemerfi ege, der angesichts dieser Umstände tros strös möglich wiedergeben. Auch auf dem übrigen wurden, bildeten hoffnungsvolle Turnerjungen Wege, menden Gewitterregen fortgesetzt werden mußte, eine Sperrfette quer über die Straße, um die Radler abzufangen. Nur der mutigen Entschlos wurden die Heimkehrer von jung und alt, vom Kleinsten Kind bis zum Mummelgreis mit fort­senheit, mit der unsere Jungen auf die Meute in schärfstem Tempo losfuhren und dadurch zwan währendem Heilgebrüll angestänfert. gen, die Straße freizugeben, verdankten sie es daß sie heil durch die Falle kamen.

Nun, die Sozialdemokratie ist sich selber treu geblieben! Ihr Parteiname sagt, daß sie eine de­mokratische und für die Demokratie wirkende Par­tei ist. Sie war es im alten Oesterreich und sie ist cs in der Tschechoslowakei   geblieben und ist es vor allem jetzt erst recht, da die Demokratie in jenen Ländern, die Henleins Gesinnungsgenossen be­herrschen, vernichtet und in unserem Lande ge­fährdet ist. Also ist wohl nichts selbstverständlicher, als daß sie auch eine demokratische Lösung des tschechisch deutschen Problems will eine nicht bloß formal- demokratische, sondern die Demokras tie sichernde.

Auch bei der Schaffung des Nationalitätens programms der österreichischen Sozialdemokratie handelte es sich um eine Frage der Demokratie: das alte Desterreich sollte demokratisiert werden. Aber es ging noch um etwas anderes: um die Erhaltung des Staates und die Abwehr des Krie­ges. Was damals noch keiner der frisch- fröhlich miteinander streitenden Führer des Bürgertums der vielen Nationen Desterreichs erkannte, das sahen die Sozialdemokraten: daß die Ungelöstheit der nationalen Probleme den Frieden gefährdete, daß der Kampf der Nationen um den Staat den Staat zu sprengen drohte. Nun sprach für die Er­haltung des Staates die Tatsache der großen, im Laufe der Geschichte gewordenen Wirtschaftsein heit, aber auch die Erkenntnis, daß unmöglich die

Noch turbulentere Szenen spielten sich am Abend ab, als der Großteil unserer S3. etwa 30 Jungen und Mädchen. die Heimfahrt nach Jägerndorf   antraten. An der Straßenfreuzung Langendorf- Alt- Bürgersdorf, wo man wegen der Steilheit der Straße zu Fuß geben muß. ftanden drei Nazis, die sich nicht schämten, unsere

Schluß mit dem Politisieren

In Warnsdorfer Betrieben Warnsdorf. Im Einvernehmen mit der Be­girtsbehörde hat die Warnsdorfer Polizeierpojitur eine für den ganzen Bezirk gültige Verordnung erlassen, die sofort in Kraft trat und folgende Ver­bote enthält:

Hakenkreuzflieger ,, verirrt" sich über England

Wie der ,, Daily Herald" berichtet, hat am vorigen Freitag ein deutsches Junters- Flugzeug. unsere Kinder und Jugendlichen Freiwild find Garnison   in Shoebury erkannt wurde, die neu an Diese Menschen glauben anscheinend, daß dessen Nummer von den Beobachtern der britischen und außerhalb des Gesezes stehen. Wir haben gelegten Artillerieſtellungen au der Foulneß- In­noch nicht vergessen, wie anläßlich der Maiwande- fel überflogen hat. Diese Artilleriedepots find ge­rung 1935 eine Gruppe von Frauen in einem heim, und die Insel darf nur gegen Voriveing dieser Dörfer von tapferen treudeutschen Wehr eines Militärpasses betreten werden. Das deutsche männern mit Feuerwehrbeilen bedroht wurde! Flugzeug, das angeblich auf dem Wege nach dem Wir wagen noch immer zu hoffen, daß die Londoner   Flugplatz Croydon war, konnte erkannt Staatsgewalt doch imstande sein wird, friedliche werden, weil es infolge des starken Windes nied­Staatsbürger zu schüßen. rig fliegen mußte und die Militärpolizei, welche die Insel bewacht, das Hakenkreuz am Schwang des Flugzeuges deutlich sehen konnte.

um mehr als 20 Prozent geringer als im vergan­genen Jahre. Jm unteren Egertal wurden bei­spielsweise im Vorjahre in einem Garten mit 66 Schock Hopfenpflanzen 1496, heuer aber nur 1187 Viertel geerntet. Auch aus den übrigen Hopfengebieten, vor allem von der Peripherie, werden noch größere Ernteausfälle gemeldet, die stellenweise bis 30 Prozent betragen. Nach den bisherigen Ergebnissen dürfte sich der Ernteaus­fall zwischen 15 und 20 Prozent der Vorjahrs­ernte bewegen.

1. In Werkstätten, Betriebs- und Fabrik­räumen politische Bemerkungen zu machen; 2. durch Gesten oder Zurufe politische Grüße zu lei= Nationen ſo voneinander zu lösen waren, daß es fee; 3. Gabrikräume, Werkspläte uſw. für politi. teine schmerzenden Wunden, teine schwer zu tra­sche Zwecke zur Verfügung zu stellen; 4. in De­genden nationalen Verluste gab. Und auch das triebsrämen politische Abzeichen, Wimpel und ivar den Sozialdemokraten klar, daß die Auf- Bilder aufzuhängen; 5. durch Ausnützen der wirt löſung Deſterreichs nur das Ergebnis eines furcht- schaftlichen Abhängigkeit auf andere einen unzu­baren Krieges ſein konnte- und die Sozialdemo- läffigen Druck auszuüben, insbesondere in politi- weiten Bürgermeister- Stellvertreters gekoppelt; fratie war und ist Gegnerin des Krieges. Des halb, aus allen diesen Gründen, war die Sozial­demokratie im alten Desterreich zwar für die gründliche Umgestaltung, aber doch für die Erhals tung des Staates.

fcher Hinsicht.

Zu dieser Verorrdnung führte der Umstand. daß sich die Beschwerden gegen die politisierenden Unternehmer gehäuft haben. Wir haben ja selbst eine Reihe von traffen Fällen nach der Richtung hin anführen können. Für die Uebertretung der Berordnung find eldstrafen von 10 bis 5000 oder Arreststrafen bis zu 14 Tagen

Bauarbeiter

Bürgermeisterwahl in Bodenbach. Am Diens Bodenbacher Stadtvertretung der SdP- Rechtsan­tag wurde in der konstituierenden Sibung der walt Dr. Kreißl zum Bürgermeister gewählt. Die demokratischen Gruppen hatten zur Wahl des fie wählten den deutschen   Sozialdemokraten Er­win 3 azwork a. Erster Stellvertreter wurde Fachlehrer Julius Stumpf, ein SDP- Mann. Dem Stadtrat gehören auch die deutschen   Sozial­demokraten Josef Schweichhart und Ernst Fiedler an.

Ein Fuß zermalmt wurde dem Landwirt Wilhelm Rudolf in der schlesischen Ge­meinde Lichtenwerden, als er in die Dresch maschine geriet. Erst nach zweistündigem Be­mühen gelang es, die Maschine auseinanderzu­nehmen und den Mann, der qualvolle Schmerzen erdulden mußte, zu befreien. Der Fuß mußte ab­genommen werden.

Horthy   auf Helgoland  

Gemeinsam mit Hitler   besichtigte Reichsver vejer Horthy große Kampfübungen der deutschen  Kriegsflotte und fuhr dann mit seiner Gemahlin und dem Reichskanzler nach Helgoland  , das für den Empfang reich geschmückt war.

Boykott deutscher   Zeitungen in Polen  

Warschau  . Der Verband der Verleger der polnischen Tagesblätter in Danzig   brachte beim polnischen Außenministerium eine Petition ein, das Ministerium möge in der Angelegenheit des Verbotes von sieben polnischen Zeitungen in Dan­Verbot sei durchaus unbegründet und die Artikel sig einschreiten. Der Verband behauptet, dieses der einzelnen Blätter, die vom Danziger Senat als anstößig bezeichnet wurden, seien in feiner Weise gegen die führenden Männer in Danzig  

gerichtet gewesen.

Nach diesem Verbot in Danzig   griffen einige polnische Streise zu Repreffalien. So haben sich die Kaffeehäuser, Restaurationen und Rajeure entschlossen, die deutschen   Blätter zu boykottic= ren, indem sie das Abonnement ab 1. Septem= ber aufgeben.

Katholischer Volksbund aufgelöst

Wien  . Der Volksbund der Katholiken in Desterreich wurde, wie fast alle anderen latho­lischen Vereine aufgelöst. In Desterreich bleib: le­diglich die..Katholische Aktion" bestehen, die sich aber nur auf die Pfarren beschränkt und deren Tätigkeit sehr eingeschränkt wurde.

und längstens am 1. Oktober werden hinter blank­gepußten Scheiben längst weiße Gardinen hängen, davon Kunde gebend, daß das Haus bereits wohn lich eingerichtet und besiedelt ist. Bauarbeiter! Nach wohldurchdachten, bis in

Für die Neuorganisation des Staates tritt sie auch heute ein. Aber wieder will sie die Erhal­tung des Staates, und deshalb muß sie sich gegen Pläne wenden, die auf die Auflösung des Staates abzielen. Und sie will, das wurde schon gesagt, festgesetzt. eine die Demokratie sichernde Lösung des deutsch­tschechischen Problems. Henleins Forderungen Benleins Forderungen Schlechte Hopfenernte? aber haben mit Demokratie nichts zu tun, jie wollen die Totalität, die zwangsweise Gleichschal- Die bisherigen Ergebnisse der Hopfenpflücke tung, die völlige Entrechtung der Nichtnazi, sie sind unbefriedigend. Der Ertrag der Pflüce ist wollen die Beherrschung der Schule und des ge= samten deutschen   Kulturlebens durch die Nazi, die Freilich, wo das Bauarbeitervolt auftritt, rechtliche Statuierung des Wirtschaftsterrors, sie wollen aus den sudetendeutschen   Gebieten eine wird Schmuß. Nicht umsonst heißen im Voltsmund Filiale des Dritten Reiches   machen. Und nich: ist Wenn ich aus meinem Kanzleifenster sehe, die Maurer auch Dreckschwalben". Aber Bauen wohl selbstverständlicher, als daß sich die Sozial- erblicke ich einen Neubau, auf dem eine Anzahl ist auch teuer und davor soll ,, Gott   uns behüten!" demokraten solchen Plänen widersetzen. Maurer und Handlanger schaffen. Das Tempo, Früher einmal lebte auch in der Mauerei, Selbstverständlich wollen wir die Selbstver- das sie einhalten, ist enorm. Mit Riesenschritten wie in so vielen anderen Berufen die Romantif. die letzten Details ausgearbeiteten Plänen arbei­waltung. Aber feine Selbstverwaltung, die teine geht das Haus seiner Vollendung entgegen. Den Wieviel Wize gab es nicht über die Maurer! ten jie. Aus losen Steinen formen sie den Bau. mehr ist, sondern eine Nazidittatur, nein, eine ganzen Tag hört man es flopfen, scharren, rufen. Deren angebliche Bequemlichkeit und Langsamkeit Stolz strebt er schließlich empor, vom Fleiße der solche Verwaltungsorganisation, daß gleichermaßen Da schleppt einer auf dem Rücken die Ziegel waren oft die Zielscheibe des allgemeinen Spottes. Menschen und deren Fähigkeiten Zeugnis ab= den Lebensbedürfnissen der Nationen wie denen empor. Immer wieder steigt er die Treppen auf- Wenn es Mittag schlägt", so hieß es, und der legend. des Staates entsprochen wird, also die Demokratie wärts, den schwer beladenen Träger auf dem Maurer hat gerade einen Ziegel in der Hand, läßt Die Steigerung des Arbeitstempos hat den gesichert wird. Rüden und leer kommt er wieder herab, so geht er ihn fallen." Oder: Die Advokatentinte ist des= Bauarbeitern teinen Nußen, sondern Schaden ge= Die Sozialdemokratie ist sich selber treu ge- e3 vom frühen Morgen bis zum Feierabend. Ein halb so teuer, weil sie aus Maurerſchweiß gebracht. Zwar konnte ihre Gewerkschaftsorganisa­blieben, treu ihren Grundsätzen! Das deutsche anderer Handlanger miſcht Stalt, füllt ihn in die macht wird." Aehnliche Behauptungen wurden Bürgertum war es, das in den Zeiten des alten Blechbutte und schleppt seine Last ebenfalls auf mehr aufgestellt. Desterreich von einer Staatsreform nichts wissen wärts, zu dem Arbeitsplaß der Maurer. Ueber den Tatsache ist, daß das Tempo von früher mit wollte es hat dadurch den Krieg mitverschul- Stopf hinweg füllt er die Mörtelkästen und dann dem der heutigen Zeit gar nicht mehr vergleichbar det. Jest will dieses selbe Bürgertum eine Lösung steht er wieder auf dem Boden und mischt Kalt ist. Die moderne Entwicklung hat auch vor diesem des nationalen Problems, die einvernehmlich, auf und Sand zum bindenden Brei. Berufe nicht halt gemacht. Währte ein Neubau Grund einer tschechisch- deutschen Verständigung, Die Maurer aber legen Riegel um Ziegel auf früher einige Monate, ist er heute, mit der glei­nicht möglich wäre denn daß die Tschechen be- die Mauer, die sichtbar emporivächst. Sah man chen Anzahl der Beschäftigten, in ebensoviel reit wären, ihren Staat zerschlagen zu lasse, ist anfangs nur spärliche Konturen, ist jetzt die Form Wochen fertig. Das Attordſyſtem hat Einzug ge­nicht anzunehmen. Will dieses deutsche Bürger- des Gebäudes bereits flar ersichtlich. Die Eintei- halten und die Rationalisierung bzw. Technisie­tum wieder einen Krieg mitverschulden? Die So­lung der Zimmer sieht man, die Oeffnungen der rung fat nach ein übriges? Die Parole der Van zialdemokraten wollen es nicht! Deshalb streben Fenster und Türen und die mit kantigen Hölzern meister iſt: Tempo, Tempo! Vom Tempo sie eine Lösung mit demokratischen Methoden und auf dem Boden der Demokratie an, und damit ausgesparten Kaminlöcher. Stiegen werden ein hängt die Existenz der Menschen, aber auch die des glauben sie ihren Beitrag auch zur Erhaltung des gefügt und Betondeden gemacht. Immer wieder Unternehmers ab. Friedens zu leisten.

tion Vertragslöhne durchseßen, die bis heute in Geltung sind, aber was nüßt der beste Vertrag. wenn er gewöhnlich nicht eingehalten oder um­gangen wird und was nüßen Verträge überhaupt, wenn die Menschen keine Beschäftigung haben? Früher war es möglich, daß die Bauarbeiter über die Wintermonate in Induſtriebetrieben unter­schlüpfen konnten. Das hat seit Jahrzehnten auf­gehört. Im Sommer sind nicht alle Bauarbeiter und Professionisten beschäftigt und wenn sie schon Arbeit haben, dauert diese doch nur wenige Wes chen. Ueber den Winter find fie arbeitslos. Von der Gesetzgebung als Saisonarbeiter bezeichnet, haben sie es auch beim Unterstüßungsbezug schwerer als die Industriearbeiterschaft. Zur Strafe also, daß fie selbst im Sommer nichtstuend herumlungern müſſen, benachteiligt man ſie auch noch auf allen Gebieten.

Sie, die die geschickten Vollender geistiger

schöpft die Kelle Mörtel   aus dem Hölzernen Be- Wer wagt es, in der heutigen Zeit noch über hälter, Riegel fügt sich zu Riegel und so wächst die angebliche Faulheit der Maurer Wise zu rei­hätter, Rieger flat u bietet und nivelliert, hen? Wer fann über die Arbeitsweiſe noch spöt­Mit dem wahren deutschen   Sinn und mit gemessen und gewerkt. Nach einem wohldurchdachtisch lächeln? Nur der, der sich die Mühe noch nicht der rechten Vaterlandsliebe insgemein ist ten Plan fügt sich eines zum anderen. Wer die genommen hat, den Maurern bei ihrer Arbeit zu­es so beschaffen, daß sie von selbst und ver- cute schaffen sicht, erinnert ſich unwillkürlich frü- zusehen. Die Wirklichkeit ſtraft die Legende Lügen. Werte sind, leiden Not, bittere Not. Wenn ein­borgen in der Brust wächst, und da ist sie herer Beiten. Irgendwo in einem Bauerngehöft an ihrer Stelle, wenn sie auch vielleicht im habe ich einmal den Spruch gelesen: ganzen Leben nicht zur Sprache gelangt. ( Jacob Grimm  : Teutscher Merkur  , 6. 8. 1814),

Gott   behüt uns vor schwerer Reit. vor Maurer und vor Bimmerleut!

Ich kann bei dem Fortschritte der Arbeiten mal an Hilfsmaßnahmen für die Provinz gedacht fast ausrechnen, wann das Saus fertig fein wird. wird, dann möge man nicht achtlos an den Bau­Nächste Woche werden die Zimmerleute und Dach- arbeitern vorübergehen. decker kommen, die Schlosser, Maler und Glaser!

Franz Ker n.