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Und zu so hehrem Ziele haben wir die ,, allgewaltigste Kraft der Revolution" von nöthen.
( Schluß folgt.)
Kleines Feuilleton.
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an dem
revolutionär, weil sie nur im Gegenfaze zur giltigen Allgemeinheit guten Situationswizen, einem Couplet mit treffenden Pointen und exiftirt." einer im Badekostüme erscheinenden Soubrette enthält. Der Inhalt Nur von der großen Menschheitsrevolution ist das neue all- des Vaudevilles ist folgender: Die beiden Studenten Salbe und umfassende Kunstwerk zu erwarten. Wir sollen zwar feine griechi- Wille fallen, da sie, statt Pandekten zu studiren, eine Operette schen Sklaven werden wollen, um aufs neue das hellenische Gesamm geschrieben, natürlich glanzvoll beim Examen durch und erhalten tunstwert zu erzeugen; allein es gilt die Loslösung aus den Fang- gleichzeitig ihr bei einer Theaterdirektion eingereichtes musikalisches armen des Industrialismus:„ Aus mühselig beladenen Tagelöhnern Erfilingswerk als unbrauchbar zurück. Sie stehen, da auch Salbe's der Industrie wollen wir alle zu schönen, starken Menschen Hoffnungen, als Heldentenor mit großer Gage engagirt zu werden, werden, denen die Welt gehört, als ein ewig unversiegbarer Quell sehr bald zerflattern, der troftlosesten Taschenleere gegenüber, als höchsten künstlerischen Genusses." sich ihnen in Gestalt der resoluten Fleischerwittwe Möller Rettung und die erfehnte Geldfluth naht. Die Geschäftsdame benöthigt ,, per fofort" für ihre Stieftochter, deren Bräutigam, ein hochhapelnder Baron, polizeilich eingezogen wurde, einen Erfahmann behufs Vermeidung eines Standals und findet in unsern beiden Studenten gleich Doppelersatz. Die Sache wird so ins Reine gebracht, daß vorläufig Beide gegen einen Vorschuß von je 1000 Mart als Verlobte des Das Mausoleum von Samarkand . Vor einigen Tagen Mädchens gelten, dem die schließliche Wahl zwischen den Bewerbern wurde durch ein Erdbeben, das in ganz Russisch- Turkestan verspürt überlaffen bleibt. Gleichzeitig erhalten die mit Anzahlung" Verworden ist, an den alterthümlichen Bauten in Samarkand mancher lobten von einem findigen Theateragenten die freudige Nachricht, Schaden verursacht. Das merkwürdigste Denkmal dieser Art in daß ihre„ Das Krokodil" betitelte Operette von dem Direktor, Schaden bag smerteun ge en beſt 3. Bon von Dein fich Galbe nach Bertrümmerung feiner perbentelor, diesem Grabdenkmal entwirft Dr. Paul Rohrbach, der im Auftrage Illufionen als Chorist mit 60 M. Monatsgage engagiren ließ, um der„ Preußischen Jahrbücher" eine Reise durch Turan und Armenien einer sehr pikanten Badeszene willen zur Aufführung angenommen gemacht hat, in dem letzten Hefte der genannten Zeitschrift folgende worden fei. Das Herz Des doppelverlobten Mädchens Schilderung: Durch eine niedrige Thür betrat ich das Innere des Mauso- hat sich dem Komponisten, die Liebe der Stiefmama dem ihren leums, das vielleicht den halben Umfang hatte, wie das Junere der heißen Empfindungen sehr widerstrebenden Librettisten des Kro. Kuppel des Berliner Schlosses. Der Boden war mit kleinen Fliesen fodils" zugewendet. In der Première des musikalischen Amphibiums bepflastert: an der Südwestseite, Meffa zugekehrt, lag die Nische des verliert die Hauptdarstellerin in der Badewannenszene" die Perrücke Mihrab , und in der Mitte umgab ein niedriges, durch brochen aus und Faffung, und es muß, um den Abend zu retten, die Doppelbraut, Alabaster gearbeitetes Gitter eine Anzahl von hoben, länglichen welche die Partie mit ihrem Erkorenen studirt hat, einspringen und farkophagähnlichen Grabsteinen. Tauben flogen unter der hohen den Erfolg sichern. Der Librettist bescheidet sich mit seinen Tantièmen, Ruppelwölbung umber mehrere unverglaste Deffnungen gewährten die Stiefmutter mit einem feineren Wurstfabrikanten. Wie bereits ihnen freien Zugang und hatten offenbar seit lange unzweideutige erwähnt, ist die heitere Exposition das befte Spuren ihrer Anwesenheit hinterlassen; die Wände waren bis über Stücke, welches französischen Vorbildern, besonders Nitouche", nicht Mannshöhe von einer ursprünglich prachtvollen, aber start be- ungeschickt nachempfunden" ist, dessen Komit jedoch für einen ganzen schädigten, unschön mit dazwischengestrichenem Gips ausgebesserten Abend zu wenig Athem hat. Herr Ferron, der ehemalige KapellBekleidung aus polygonalen Platten eines onyxähnlich schimmern- meister des Linden- Theaters, sprang mit einigen zarten Gesangs den Steins bedeckt; weiterhin nach oben sahen die mit Nischen walzern, welche uns aus der Ferne wie gute liebe Wiener Bekannte und sogenannten Stalaktitengewölben gezierten Wände, wie alles grüßten, mit fein inftrumentirten und lebendig rhythmisirten Duetten hier, grau getüncht aus, und eine ziemlich dumpfe, unerfreuliche und Quartetten, stets da ein, wo Herrn Walther der Wiz und Luft und ganz ungenügende Beleuchtung trugen nicht dazu bei, Handlungsfaden ausging. Um die mit Beifall aufgenommene Vorden Eindruck dieses Raumes, in dem ein solches Stück stellung machten sich Frl. Mila Theren , eine sehr decent Weltgeschichte schläft, erhaben oder erschütternd zu gestalten. Mein nüancirende Sängerin, die Herren Sachs und Sommer( das Mullah forderte mich auf, ohne Umstände die Barriere zu über- Autorenpaar des Krokodils") und Herr Ewald( Theateragent) steigen, welche die Monumente umgab, und ich trat an den merkverdient. Ihnen gebührt der Haupttheil des Beifalls, für den sich würdigen Nephritblock heran, der die Stelle bezeichnete, unter der die Herren Walther und Ferron nach jedem Aufzuge bedanken in der Tiefe der Leichnam des gottgeliebten großen Emirs ruht. durften. Der mit Schriftzügen von wunderbarer Feinheit geschmückte Grab- Vom greisen Verdi berichtete Puccini unlängst in Wien : stein ist wegen der Dimensionen des Stückes, in dem das feltene Verdi habe in letzter Zeit ein Tedeum und ein„ Stabat mater " ge Mineral hier auftritt, viel bewundert und oft eingehend beschrieben schrieben. Die Opernprojekte, die man ihm zuschreibe, existiren worden. Scheinbar ein Monolith, ist der grünlichschwarze Block in nicht. Der Meister beschäftige sich jedoch mit einem anderen Werke, Wirklichkeit aus zwei gleich großen, sehr genau aneinander das eine schöne Erinnerung an fein Dasein für kommende Ge gepaßten Stücken zusammengefügt, gegen zwei Meter lang, vierzig schlechter bilden soll. Es wird in Mailand ein Heim für Bentimeter breit und dreißig hoch. Er enthält eingemeißelt die alte Künstler errichtet, dem Verdi einen großen Theil Genealogien Timurs und Dschingis- Chaus, das Datum des Todes feines Vermögens widmet. Der Bau, ein Asyl für greise Künstler Timurs und merkwürdigerweise die Erzählung, wie Timurs Urabne und Künstlerinnen, die dem Theater in irgend welcher Stellung an Alankuwa von einem Sonnenstrahle schwanger ward, der von oben gebörten, wird im nächsten Sommer vollkommen fertiggestellt werden. durch eine Deffnung in ihr Belt drang. Der Stein ist von Es soll vorläufig hundert Personen aufnehmen können. Geräumige sechs anderen marmornen Grabmälern umgeben, unter denen Wohnzimmer, ein Konzertsaal und eine Kapelle find den Veteranen Freunde und Verwandte Timurs ruhen. An einer Wand des der Kunst zur Verfügung gestellt. Das Asyl ist von Camillo Boito , Mausoleums ist ein Heiliger begraben, an deffen Ruhestätte eine einem Bruder des Dichterkomponisten Arrigo Boito , gebaut. Es rohe hölzerne Stange mit einigen schmutzigen Lappen daran auf- tostet mehr als 500 000 Lire. Diefer Bau und seine Ausgestaltung gepflanzt ist. Dieses seltsame Zeichen wird von jedem frommen sind jetzt Verdi's einzige Beschäftigung. Immer wieder macht er die Moslem mit großer Ehrfurcht betrachtet, denn jene defekten Zeug- Reise von St. Agata nach Mailand , um sich von dem Fortschritte stücke sind die Gebettücher, auf denen fromme Pilger an heiligen feines edlen Wertes zu überzeugen. Verdi begnügt sich jedoch nicht Drten gekniet haben, vielleicht sogar in Metta oder in der Omar- mit dem Bau des Asyls allein. Der 84jährige Meister, der sich moschee zu Jerusalem , und die sie am Grabe des Heiligen als Zeichen voller geistiger und törperlicher Frische erfreut, hat eine jährliche höchfter Verehrung zurückgelaffen haben. Mit einem Gemisch von Erhaltungssumme von etwa 70 000 Frs. sichergestellt, die nach seinem Indignation und Bestreben, trotz der seltsamen Umstände meine Ableben aus seinem Nachlaffe dem Asyl zufließt."- Stimmung dem Orte anzupassen, blickte ich umber, als mir der Mullah eine Stelle zu Füßen des Steines zeigte und bemerkte, hier pflege man seine Opfergabe für die Hüter des Heiligthums niederzulegen. Nachdem ich mich dieser Pflicht entledigt hatte, forderte er mich auf, ihm weiter zu folgen und führte mich eine furze Treppe hinunter in das gänzlich schmucklose eigentliche Grabgewölbe, eine Art Krypta, unter der Kuppelhalle, wo eine schwarze, mit Inschriften überdeckte Marmortafel die Stelle bezeichnete, in der die Gebeine des Fürsten beigesetzt waren, genau unter dem Nephritdenkmal, das oben darüber lag. Hier herrschte feierliche Ruhe. 4-6 prächtigen Pferden. Im Junthal werden an diesen Wagen
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Theater.
- Der Grazer Gemeinderath beschloß die Erbauung zweier neuer Theater, und zwar eines Theaters im Stadt parke zu dem Kostenpreise von 800 000 Gulden und eines VolksTheaters in der Murvorstadt zum Preise von 400 000 Gulden.-
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Mufik.
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-er-. Thalia Theater. Das Krokodil" nennt sich eine Musikpoffe von Oskar Walther und Adolf& erron, welche einen guten ersten Akt von lustiger Umwahrscheinlichkeit, einen zweiten langweilig handlungslosen und einen dritten Att mit einigen
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Volkskunde.
- Bayerische Brautfuhr. Vom elterlichen Hause fähre die junge Braut im Rammer oder Kuchelwagen", auch Brautfuhr genannt, auf den Hof des Bräutigams. Kutscher und Roffe diefes Gefährtes werden mit bunten Bändern und Rosmarin geschmückt. Die prunkvoll zur Schau gestellte Aussteuer der Braut wird durch diesen Wagen von ihrer Heimath in den neuen Wohnort gefahren, meist am Sonnabend vor der Hochzeit, unter Anspannung von
häufig auch Ochsen gespannt. Die wichtigsten Bestandtheile des Kammerwagens find: Ein Kruzifig, eine Kommode, zwei Stühle, ein Hängelasten, ein mit Leinwand gefüllter Schrank, die Ghebetten und dahinter die Schaukelwiege, die niemals fehlen darf. In der Gegend von Kochel wird streng darauf gehalten, daß im Brautgemach neben dem Himmelbett der Zimmeraltar sich finde. An der Spitze des künstlichen Aufbaues auf dem Brautwagen befindet sich das Spinurad, dessen Gupf" mit Flachs besteckt und mit vielen Bändern verziert ist. Hoch oben auf dem Wagen fizt die Näherin, in manchen Gegenden die Braut felbft. Die Geschwister der Braut oder eine Dirne treiben die Kuh, welche der Bauer feiner Tochter gern mitgiebt, hinter dem Wagen einher. Daneben schreitet
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