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Marie Bilders van Boffe. Herbstlich gelbrothe Buchen| Theater, Die lustigen Weiber von Windsor  " zur Auf­mit filbern und grünschillernden Stämmen. Auf dem dunkleren führung bringen. Grün des Waldbodens liegt schon viel welkes Laub. - Im Schauspielhause kommt Anfang März das drei­Eine Dänin, Bertha Wegmann  , hat ein schönes Bild attige Lustspiel:, Der Vielgeprüfte" von Wilhelm stillen Mutterglücks gesandt, eine Frau, die mit ihren beiden Kindern Meyer- Förster zur Aufführung.  - in heller Sonne figt.

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Kunstgewerbe.

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Von den deutschen   Malerinnen ziehen besonders Dora Hiz, Julie Wolf Thorn, Sabine Lepfius, Ernestine- Das Aluminium in der Lithographie. Aus Schule Naumburg   und die Radiererin Cornelia Wien berichtet das dortige Fremdenblatt" vom 29. Januar: In Paczka Wagner   die Aufmerksamkeit auf sich. Gerade von ihnen der Plenarversammlung des Niederösterreichischen   Gewerbevereins gilt die Bemerkung, daß auch die Malerinnen heute ihre Bilder in hielt Regierungsrath Georg Friz, Vizedirektor der Hof- und Staats­ganz zarten Farben malen. So sind die aus früheren Ausstellungen druckerei, einen Vortrag über die Verwendung von Aluminium= bereits bekannten Porträts von Sabine Lepfius und das Kinder- platten statt der Steine für künstlerische Lithographie. Der bildniß von Dora Hiz in blassen Tönen gehalten. Etwas frischer Vortragende gab zunächst einige statistische Daten über die rapid im Tone und fräftig gemalt ist das Bildniß eines Mädchens von steigende Aluminiumfabrikation im verflossenen Dezennium, den E. Schultze Naumburg. Julie Wolf Thorn ist durch ein Damen  - beispiellos großen Preisrückgang großen Preisrückgang dieses Metalles, Bildniß der letzten Berliner   Ausstellung sehr bekannt geworden. läuterte sodann in eingehender Weise die Verwendung des Sie malt in der Regel mit Pastellfarben und hat sich eine große selben bei der lithographischen und Lichtdruck- Technit. Ein Meisterschaft in dieser Technik erworben. Diese weichen, trockenen Ersatzmittel für den schweren, theuren und unhandlichen Farben gestatten es, eine Fülle von einzelnen Farben ineinander Lithographie- Stein zu finden, beschäftigte die Fachkreise zu verreiben und mit äußerst feinen Zwischentönen zu arbeiten. feit Bestehen der Lithographie, aber feines mit Ausnahme der Zink­Auf einem kleinen Bilde steht der Kopf Eva's" dicht vor dem Be­trachter gegen den Spiegel eines fleinen Gees, in dem das Bild der Bäume am Ufer und des gelben Abendhimmels in verschwimmenden Farben auftaucht. Von dem Bildchen in den gelblichen und grünen Tönen geht ein geheimnißvoller Zauber aus.

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D3tar Rühl.

Kleines Feuilleton.

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Geographisches.

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platten fonnte es über das Versuchsstadium hinauszubringen. Das Verdienst, das Aluminium den graphischen Künsten dienstbar gemacht und damit ein vollkommen verwendbares Ersatzmittel für den Stein gefunden zu haben, gebührt dem Druckereibesiger Josef Scholz in Mainz  , der damit nach vieljähriger Arbeit zu außergewöhnlich guten Cornelia Paczka- Wagner   hat eine Sammlung von Alumino  - Resultaten gelangt ist. Die Vortheile des Aluminiums gegenüber graphien und Radirungen ausgestellt. Tas neue Verfahren, das tem bis jetzt in Gebrauch befindlichen Stein bestehen in dem be­die Lithographie erseyen soll, wirkt nach diesen Versuchen deutend billigeren Preis, in dem leichten Gewicht, der Raumersparniß nicht so fräftig als diese, weil die Schattengebung weniger bei Aufbewahrung der Platten und in der sehr einfachen Behand­grobkörnig wird, ist aber sehr gut geeignet, die Wirkung des Weichen, lungsweise seitens des Zeichners und Druckers. In Deutschland  , Runden hervorzubringen. Für Frau Paczka mußte dieses Verfahren Frankreich  , England, Amerika   ist das Aluminium bereits in vielen fehr willkommen sein, da sie auch in ihren Radirungen vor allem großen Anstalten mit bestem Erfolge eingeführt.- diese Wirkungen erstrebt. Die Künstlerin arbeitet seit längerem an einem Zyklus, der das Leben des Weibes zum Gegenstand hat. Ueber den Bergschatten und seine gra Unter den ausgestellten Drucken ist eine Reibe interessanter Charakter: phische Ermittelung hielt Dr. Peucker am Jenenser töpfe und weiblicher Akte; unter den letzteren fällt der schlanke, deutschen   Geographentage einen sehr interessanten Vortrag, der jetzt hagere Körper einer Psyche, die die Arme erhebt, und der volle, reife sammt den graphischen Beilagen in den Verhandlungen des 12. Körper einer Eva", die sinnend den Apfel betrachtet, besonders auf. deutschen   Geographentags in Druck vorliegt. Der Globus" theilt Indessen machen diese Werke wie auch die anderen einen etwas un- daraus folgendes mit: Der außerordentlich hohe Einfluß, welchen lebendigen, starren Eindruck. Das Fleisch ist nicht weich. Es ist oft, Sonne und Schatten auf die Eis- und Schneeverhältnisse eines Ge­als habe die Künstlerin nach einer Statue und nicht nach einem birges, auf die Lage und Form der Siedelungen, den Anbau von lebenden Menschen gearbeitet.- Kulturgewächsen, ja überhaupt auf das ganze Pflanzen- und Thier­leben in den Bergen haben tönnen, ist befannt genug, und hat nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch beim Volte stets Beachtung gefunden. Aber es fehlt bisher an einer Methode, nach welcher man Zahlenwerthe für den Bergschatten( im weiteren Sinne) er ie. Die Pflanzenwelt der Homerischen Gesänge. Nachdem mitteln konnte. Indem nun Peucker von der Erkenntniß ausging, daß der Genuß an der Homerischen Dichtkunst auch in Deutschland   längst die jährliche Dauer der Bergbeschattung für einen Ort eine Funk­zum Volkseigenthum geworden ist, wird es gewiß für viele einen tion der perspektivischen Projektion des Bergprofils auf die Reiz haben, auch die Pflanzenwelt derjenigen Gegenden, in welche sphärische Fläche der Jahres Sonnenbahn an der Himmelstugel Homer   die Kämpfe und Leiden seiner Helden verfeyt, fennen zu lernen. bildet, ist es ihm gelungen, die gesuchten Bergschattenwerthe für Diesem Zwecke dient eine intereffante kleine Broschüre, die von Jahr und Jahresabschnitte auf Stunden und Minuten zu ermitteln Fellner fürzlich veröffentlicht wurde: Ueber die Homerische und graphisch darzustellen. Aus den zahlreichen Beispielen, welche Flora". Fellner geht von der Voraussetzung aus, daß die Westküste der Verfasser aufführt, wählen wir einige besonders prägnante Fälle. Kleinaftens den meisten Anspruch darauf hat, aus dem bekannten In Schwarzburg  , Thüringen  , werden durch den Bergschatten von Wettstreite um die Geburtsstelle des Homer als Sieger hervorzugehen. der mittleren Tagesdauer im Jahresmittel 13/4 Stunden entzogen, Infolge dessen wird die Pflanzenwelt dieser kleinasiatischen Küfte in Brotterode   südöstlich vom Jufelberg, nur 1 Stunde, in Gastein  nach ihrem heutigen Zustande studirt und ihre Zusammenfeßung mit 4 Stunden, in Meran   23/4 Stunden, in Hallstadt   43/4 Stunden. den in den homerischen Liedern erwähnten Pflanzen verglichen. Während aber in Gastein   die Tagesverkürzung des Sonnenscheins Man kann annehmen, daß die Pflanzenwelt der Jufeln im Griechischen am geringsten im Sommer( 3 Uhr nachm.), am stärksten im Winter Meere   ce gleiche gewesen ist, wie die der fleinasiatischen( 41/2 Uhr nachm.) ist, ist der Verlust an Sonnenstrahlung in Meran  Küsten  , a zwischen Kleinasien   und der Dittüfte von in allen Jahreszeiten gleich groß, und die mittlere Morgenverspätung Griechenland   sicher ein steter und reger Pflanzenaustausch stattfand. der Sonne gerade im Winter am geringsten( weniger als halb Zunächst der Küste Kleinasiens   zieht sich ein Streifen immergrünen so groß wie in Gastein  ). In Hallstatt   aber entzieht der Berg­Landes dahin. Dort wächst der wilde und veredelte Delbaum, schatten in den Sommermonaten dem Ort 6 Stunden Sonnenschein, ferner der Lorbeerbaum, der Nationalbaum der Griechen und das und die Sonne verschwindet bereits um 23/4 Uhr nachmittags hinter Seiligthum des Apollo, ferner immergrüne Eichen, die düsteren den Bergen. Extrem hohe Verluste an direkter Sonnenstrahlung Cypressen, verschiedene Nadelhölzer, die. Tamariske, Manna- Esche 2c. zeichnen besonders die nach Norden ausliegenden Kare aus, An den Ufern stehen besonders men, Erlen, Weiden   und Pappeln, namentlich im Winter; so dringt auf den Boden der großen Schnee­wie bei uns zu Lande auch. In lichten Wäldern und Hainen wuchs grube im liefengebirge, die nur so viel direkte astronomische ein üppiges Strauchwert als Unterholz, darunter besonders Oleander Sonnenstrahlung erhält, wie ein horizontfrei gelegener Punkt unter und Myrthen. Man darf aber nicht die heutige Vegetation 87 Grad nördl. Br., von Mitte Oftober bis in den März hinein dieses Landes vollständig auf die damalige Beit übertragen, durch volle 41/2 Monate hindurch kein Strahl der Sonne. Da ist denn im homerischen Zeitalter gediehen dort manche Pflanzen noch es dann nicht zu verwundern, wenn sich während des Winters nicht, die jetzt eingeführt sind, u. a. Orangen und Zitronen, Kaktus der Schnee bis wenige Meter unterhalb des 190 Meter hohen arten, Agaven, der Johannisbrodbaum, der weiße Maulbeerbaum, Randes dieses eiszeitlichen Gletscherbettes aufammeln faun.­Zwergpalmen und Dattelpalmen, die veredelten Rosen u. s. w. Auf Aus der Urzeit. den Bergen standen Wälder aus Kastanien, Eichen, Buchen, Kornel­firschen und Nadelhölzein. Ju den Sümpfen wuchs besonders das Fossile fliegende Hunde in Europa  . Pfeilrohr( Arundo donax), daneben das Schilf, Binsen und Seggen- Claude Gaillard unlängst der Pariser Akademie mittheilte, haben Gras. Die Wiesen enthielten als Gräser nach der Erwähnung die von dem Lyoner Museum veranstalteten Ausgrabungen in den Homer's nur das Agrostis und Poie, daneben aber zahlreiche Blumen tertiären Thonlagern von Grive- Saint- Alban( Isère  ) jüngst zu einem wie den Asphodelos( der fich auch auf der glücklichen Wiese in der Unterwelt findet), Narzissen, Hyazinthen, Safran, Lotos, Sellerie zc. Der zweite Theil der genannten Broschüre berichtet über die Pflanzen­welt des bebauten Landes: Getreide, Wein, Obst, endlich noch über die damals werthvollen Kräuter.

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Theater.

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Die Freie Volksbühne" nicht die Neue Freie Boltsbühne", wird am Sonntag im Friedrich- Wilhelmstädtischen

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Wie

seltenen Funde geführt, dem Oberarmbein einer miocänen frucht­freffenden Fledermaus von der Größe eines egyptischen Nachthundes. Es ist, so viel bekannt, das erste Beispiel eines foffilen Ueberrestes dieser Thiere, durch welches nun der Beweis erbracht wird, daß ihr Stammbaum bis ins Miocan hinaufreicht. Der miocäne Flughund hatte noch nicht die Größe der gegenwärtig lebenden, auf die östliche Halbfugel beschränkten größeren Flughunde erreicht, und das Ober armbein, obwohl es demjenigen der Nachthunde von Egypten und Madagaskar   nahekommt, war noch nicht so verschieden von dema