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Daß auf diese Weise periodisch"," zu einer fritischen Zeit", wo vorigen Winterhalbjahr waren es 10 128 gewesen. An erster Stelle Trockenheit und Heuschrecken die Ernte fast vernichtet hatten, vor fleht Berlin   mit einer Gesammtbesuchszahl von 3207 Studirenden dem Aufstand und vor der Rinderpest, bei vollständiger Kenntniß( ordentliche Studirende, Hörer und Gäste); es folgt München   mit der Transportschwierigkeiten- daß unter diesen Umständen der Vor­rath an Lebensmitteln vermindert wurde, dies allein, unter völliger Außerachtlaffung der zwei Kriege" und der aus ihnen sich ergebenden Zerstörung des Getreides, rechtfertigt vollauf die von mir erhobene Anklage: daß die Briten   die Hungersnoth in Matabele vorbereitet und ihr den Weg gebahnt haben. Harriett E. Colenso."

Dies die wuchtige, erschütternde Auflagefchrift des tapferen Weibes, die von ihrem Vater, einem der so seltenen Männer, für die Christenthum: Menschenthum und Menschlichkeit in Wort und That bedeutet, den Opfermuth und die zähe Standhaftigkeit ererbt hat und mit Recht von den 2egten den traurigen Ueber­bleibfeln der Matabele und Zulukaffern als Mutter" und Schivefter" verehrt wird. Zu widerlegen war da nichts. Zu widerlegen war da nichts. Der Fluch der bösen That, daß sie fortzeugend Böses muß gebären, erfüllte sich an den unglücklichen Eingeborenen.

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1915. Darmstadt   mit 1296, Karlsruhe   mit 1072 und Hannover   mit 923 Besuchern. Dresden   wies 946 Besucher auf, Aachen   395 und Braunschweig   390. Nahezu ein Drittel der Gesammtzahl der eigentlichen Studirenden, nämlich 3513, entfallen auf das Maschinen­fach, 1575 hatten sich dem Ingenieurwesen zugewandt und 1249 der Architektur, 925 studirten Chemie. Auf Mathematik und allgemein bildende Fächer tamen 321 Studirende, 611 besuchten elektrotechnische Vorlesungen, auf das Forstwesen beziehungsweise die Landwirth. schaft entfielen 59 Studirende.-

Einen schwunghaften Kahenhandel betreibt die amerikanische  Stadt Maine  . So wurde fürzlich eine besonders große und werth­volle Ladung an einen bedeutenden Händler in Philadelphia ver schifft. Der Preis für 100 Razen stellte sich auf 600 Dollars. In der Sendung befanden sich alle Abarten, schwarze, weiße, gestreifte, gefleckte, gelb und weiße; auch die weiße Angorakaße mit rothen lugen, die tiefschwarze, sowie die prächtige Malteserkage fehlten nicht. Zum Aufenthalt während der Seefahrt dienten den Miezen Die vorausgefehene neue Mißernte ist gekommen und große Kisten mit verschiedenen Abtheilungen, die oben mit einem die unvermeidliche neue Hungersnoth, die nur die Fortsetzung der Drahtgitter versehen waren. id 102 alten war, hat den blühenden, für wirkliche Kultur so empfänglichen Stamm der Matabele fast vollständig weggerafft, aufgerieben, odagni ad at Kunst. vertilgt. Die spärlichen Ueberreste, die man neuerdings als Auf­rührer" vor die Maxim- Kanonen zu bringen sucht, werden bald ver­schwunden sein. Und das hat die kapitalistische Gesellschaftsordnung gethan!

Kleines Feuilleton.

einer Lothung V011

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In Karlsruhe   ist unter den Künstlern eine Segesfion eingetreten. Schon seit längerer Zeit bestanden dort Meinungs­verschiedenheiten zwischen den Vertretern des Alten und den Modernen. Bereits während der Berliner   Ausstellung 1896 hatten diese zu einer vorübergehenden Trennung geführt. Jetzt find 40 Maler aus dem alten Künstlerverein ausgeschieden und haben einen Künstlerbund" gegründet, an dessen Spize Graf Raldreuth, Karlos Grethe und Friedrich Kall. morgen stehen. Geschichtliches.

km. Rarrikaturen auf die gute Presse" und das Bolt der Denker". Der zermalmende Druck strenger, die Deffentlichkeit ausschließenden Polizeimaßregeln lag auf dem ge sammten deutschen   Geistesleben. Ein fräftiges Wort fand vor der Polizei feine Duldung. Die Zensur erstreckte sich bis auf die harmloseste Opern fritik herunter. Nicht einmal wahrheitsgetreue Berichte über historische Ereignisse durften die vormärzlichen Zeitungen bringen. Der Zenfor slutte diese Berichte nach seinem Belieben zurecht oder hielt sie überhaupt künstlich zurück. So brachten z. B. die Berliner  Beitungen erst genaue Nachrichten über die revolutionären Vor­gänge im Kanton Neuenburg  , als fie bereits schon im Munde aller waren. Die geradezu ungeheuerlichen Streichungen Gehalt. Sie brachten die Zeitungen um jede Farbe, jeden waren rückgratlos, verschwommen, breiartig. Was war die gute Presse" anders als ein Häuflein unmündiger Buben, die am Gängel­bande eines schulmeisternden Zensors fein artig einherfchritten? So charakterisirte sie einst treffend eine Karrikatur aus dem Jahre 1848. Sie läßt der Schaar von Schulknäbchen einen blinden Maulwurf mit wehender Fahne voranmarfchiren, auf der ein großer Krebs prangt. Die Schulfnaben befinden sich am Leitseile ihres strengen Präzeptors, dessen Kopf eine große Scheere bildet. Der würdige Herr stützt sich auf einen großen Zensorstift und hält unter dem einen Arm die uns vermeidliche, gehorsamgebietende Ruthe. Dem Zuge der Kinder folgt ein höchft einfältiger Schafbock im Bedienten oder Amtsfrack mit einem Dreimaster auf dem Kopfe. Der Schafbock führt an der Leine ein zahmes Händelein. Gewiß, das war die gute Presse"! In den Zeitungen war dem deutschen   Volke der Mund verschlossen, und es konnte daher nur im Stillen in polizei­widriger Weise grübeln, tüfteln, denken. Die deutsche Nation wurde mit bitterem Spotte als Volk der Denker verhöhnt. Auf einer Karrikatur sehen wir in großen Perrücken und steifen Zöpfen die grübelnden deutschen   Spießbürger dasigen. Der Gegenstand ihrer gewichtigen Dentübungen ist auf eine Tafel geschrieben:" Wichtige Frage, welche in bentiger Sizung bedacht wird: Wie lange möchte uns wohl noch das Denken erlaubt bleiben?" Die Gesetze des deutschen   Denfertlubs lauten folgendermaßen: 1. Der Präsident er öffnet präzise 8 Uhr die Sigung. 2. Schweigen ist das erste Gesetz dieser gelehrten Gesellschaft. 3. Auf daß fein Mitglied in Versuchung gerathen möge, feiner Zunge freien Lauf zu lassen, so werden beim Eintritt Maulkörbe ausgetheilt.

-Neber die deutsche Tiefsee- Expedition 1898/99 sprach in der letzten Sigung der Gesellschaft für Erdfunde Dr. Gerhard Schott  . Die Expedition wird von Prof. Kuhu in Breslau  , einem der besten Kenner der unterseeischen Fauna, geleitet werden. Die Hanptaufgaben der Expedition liegen auf zoologischem Gebiete, doch wird auch die Dzeanographie ganz besonders berücksichtigt werden. Zunächst werden Untersuchungen des Meeresbodens nothwendig ſein. Die Lothungen werden mit 1 Millimeter startem Loth draht ausgeführt, der eine starte Belastung verträgt. 3u Metern braucht man 1/2 bis 2 Stunden Zeit. Selbst unter günftigen Umständen lassen fich also an einem Tage nur wenige Tiefseemessungen vor nehmen. Bei der Untersuchung werden natürlich diejenigen Meeres­gegenden bevorzugt, von denen man wenig Angaben hat. Weitere Untersuchungen werden sich auf das Meerwasser selbst erstrecken. Im Gegensatz zu früheren Forschungen soll diesmal namentlich fest gestellt werden, welche Gasarten das Wasser frei und gebunden ent­hält und abgiebt. Wichtig ist, daß ein tüchtiger Analytiker das Wasser gleich an Bord untersuchen wird, da das in Flaschen gefüllte Wasser mit der Zeit seinen Charakter verändert. Es handelt sich ferner um die Bestimmung der physikalischen Eigenschaften der Meeres: temperatur, jedoch nur der Schichten von 1000 bis 1500 Meter Tiefe; denn als allgemein zutreffendes Ergebniß früherer Expeditionen hat sich die interessante Thatsache ergeben, daß die geographisch interessanten Temperaturvertheilungen sich lediglich auf diese Schichten beschränken, daß alle tieferen Schichten eine ungemein große Gleich­förmigkeit der Temperatur zeigen, gleichgiltig, ob unter dem Acquator oder sonstwo. Hand in Hand mit Feststellungen der Meeres temperatur werden Messungen der Meeresboden- Temperatur gehen. Solche Messungen lassen Rückschlüsse auf die Gestaltung des Bodens zit. Es wird ein Tiefsee- Thermometer verwendet werden, das eine englische Firma herstellt und das 110 M. pro Stück toftet. Zugleich will man Versuche anstellen mit einem sehr eigenartig und finureich eingerichteten Thermometer eines Potsdamer Professors, das eine Fernbeobachtung der Tempe­ratur auf elektrischem Wege ermöglichen soll. Große Aufmerksam feit wird man den Meeresftrömungen widmen, weil hier ja auch unmittelbar praktische Interessen der Schifffahrt in Frage kommen. Beobachtungen sollen schließlich angestellt werden über den Umfang der Meereswellen, über die Farbe des Seewaffers, die( verschiedene) Durchsichtigkeit des Wassers u. f. w. Dabei sollen event. photo: graphische Platten und elektrische Lichter versenkt werden. Selbst verständlich ist, daß auch möglichst genaue meteorologische Unter­fuchungen gemacht werden. Was nun die Hauptaufgabe, die zoologischen Forschungen betrifft, so liegen hier eine Reihe hochinteressanter Fragen und Probleme vor. Es sei nur erinnert an die eigenthümliche augenfällige Uebereinstimmung, die in so vielen Beziehungen in der Thierwelt der Arktis   und der Antarktis   herrscht. Der Ozeanograph neigt der Ansicht zu, daß Meeresströmungen den Austausch der arktischen und antarktischen unterseeischen Thierwelt herbeiführen. Für die Auf der Insel Cypern wurde vor kurzem nach einer Mit­Fahrt wird voraussichtlich ein Handelsdampfer der Hamburg  - Amerita- theilung der Revue archéolog." eine Goldplatte mytes Linie von über 2000 Reg.- Tons gechartert werden. Außer der Benischen Ursprungs gefunden, das erste bisher bekannt ge­fatzung und dem Führer Professor Kuhn werden mitfahren 5 bis 6 Zoologen, 1 Botaniker, 1 Chemifer, 1 Dzeanograph, 1 Arzt, 1 Photograph, 1 Navigateur. Der Reiseweg ist im wesentlichen eine Umjegelung Afrika's in mehr oder minder großem Bogen.

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Besuch der technischen Hochschulen in Deutschland  . Im laufenden Winterhalbjahr wurden die neun technischen Hoch­Schulen des Deutschen Reiches von 11 204 Studirenden besucht. Im

Die Gegenstände werden in diesem Denkerklub nicht besprochen, nein, sie werden mur bedacht. Der grübelude Spießbürger mit dem festen Maultorb vor dem Munde ist ein trenes Bild des träumenden deutschen   Denkervoltes vor dem 18. März. Aus dem Alterthum.)

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wordene Denkmal mytenischer Goldschmiede- Arbeit, das von dieser Infel herrührt. Die 76 mm breite und 46 mm hohe Platte zeigt neben einer Sphing zwei bartlose marschirende Krieger mit Helm, Schild, Lanze. Daß der Fund mytenischen Ursprungs ift, geht au der überraschenden Aehnlichkeit der Figuren mit denen auf kannten mytenischen Denkmälern hervor: den plumpen Gefi den auffallend schlanken Gliedern, der Länge des Halfes Lebhaftigkeit der Bewegung. Der Fund von Cypern dür