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suche haben unter anderem den Erfolg, daß der Garten des Herrn| schiedenen Bestände vertheilen: 130 000 Bestände haben 1-9 Kühe, v. Prosch jetzt jährlich eine große Zahl Nester von vollkommen ein- 50 000 Bestände zwischen 10 und 99 Kühen und 650 Bestände haben gebürgerten, der Stammform ganz ähnlich gewordenen Kanarien mehr als 100 Milchfühe. Diese Million Kühe produzirt jährlich aufweist, welche von weitem den Weibchen der Buch- und Grün- 4000 Millionen Pfund Milch, und mit dem Melfen der Kühe sind finken sehr ähnlich sehen und eigentlich nur noch an Gesang und 200 000 Personen ganz oder zum theil beschäftigt Welches Lockton als Kanarienvögel zu erkennen sind. Ganz besonders reizend Stadtkind denkt wohl daran, daß das Melfen eine Kunst ist, soll sich der trotz alledem schön gebliebene Gesang der Männchen zur die gelernt sein will, wenn dem Landmann nicht ganz ungeheuerer Winterzeit anhören. In hohem Grade interessant ist auch die Wahr- Schaden erwachsen soll. Es gilt, die Kuh ganz auszumelfen, da die nehmung des Herrn v. Prosch, daß allherbstlich ein Theil der freien legten Strahlen die fetteste Milch geben, sodaß z. B. 172 Pfund Kanarien sich unter die schweifenden Schwärme der der wilden Milch der ersten Strahlen ein Pfund Butter geben, während von Fintenarten( Stieglige, Zeisige u. a. mischt) und mit ihnen wohl die den letzten Tropfen nur 12 Pfund zu einem Pfund Butter nöthig

Früher hatte Herr von Prosch auch Kardinäle im Freien weisungen. Vor dem Melken, sagt er, muß die Kuh zunächst freund­gezüchtet. Durch ihre unleidliche Zanksucht und Unverträglichkeit lich gestimmt" werden, durch liebevolles Zureden, Streicheln u. j. w. aber machten sie sich allmälig so unangenehm, daß sie abgegeben Während des Prozesses will sie Ruhe haben", lautes Sprechen und werden mußten. Das gleiche Loos ereilte, aber aus faft entgegen- Lärm ist zu vermeiden, ein gutes, ermunterndes Lied dagegen ist geseztem Grund, nämlich allzu große, auch im Freien bleibende wohl angebracht", und nach Beendigung der Arbeit muß die Kuh Zahmheit, fast Budringlichkeit, die Blumenauſittiche, wieder ein paar freundliche Worte und Liebkosungen als Dank für trotzdem sie schon erfolgreich in einem hohlen Birnbaumstamm ge- die Milch erhalten", denn sie quittirt für alle Unbehaglichkeiten, in nistet hatten. Sie waren durch kein Mittel davon zurückzuhalten, in dem sie weniger Milch giebt. jedes offene Fenster einzudringen und dann im Zimmer Unordnung zu schaffen.

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Archäologisches.

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Endlich räumten wir den Papageien wieder das Feld und Voriges Jahr wurden in Ain  , in der Nähe von Coligny   in begaben uns noch einmal in den Garten. Auf einer Fichte nahe Frankreich   zahlreiche Neste einer umfangreichen Bronze tafel am Einflugfenster hatte die Papageienschaar im obersten gefunden. Daß diese Stücke aus römischer Zeit( etwa aus dem Wipfel einen Wächter zurückgelassen, um, wie Herr von Prosch 2. bis 3. Jahrhundert) stammten, ging aus der Schrift und aus den sagte, die Kameraden von unserem Gehen und Kommen zu benach Zahlen hervor, die Worte waren dunkel. Doch wurde schon so viel richtigen. Die Richtigkeit dieser Bemerkung bestätigte sich sofort; bei der ersten Ausgabe festgestellt, daß es es sich um einen denn kaum entfernten wir uns, als der Sittichposten seinen Genossen teltischen Kalender handele. Nun hat Seymour de Ricci  auf papageiisch ein Signal gab, worauf sie sämmtlich angeschwärmt die Inschrift einer erneuten Prüfung unterzogen und ge= famen, um die etwaigen Folgen unseres Besuches in der Nistkammer langt durch geschickte Aneinanderfügung der Trümmer zu zu besichtigen. Im Garten waren wieder einzelne Mönchssfittige be- Ergebnissen, die das bis jetzt unbekannte Gebiet der keltischen schäftigt, sich aus dem kurzgeschorenen Rasen Habichtskräuter zu Zeitrechnung ein wenig aufhellen. Die 12 Monate spalten sich suchen, welche sie sehr zu lieben scheinen. Im übrigen sollen die in zwei Theile, der erste hat 15, der zweite 14 bis 15 Tage. Am Vögel an Obst oder Pflanzen kaum einen nennenswerthen Schaden Beginn der ersten Reihe steht der betreffende Monatsname, über der verursachen. Wie weite Ausflüge sie bisweilen unternehmen, zeigt zweiten steht regelmäßig atenoux, worin de Ricci wohl richtig die der Umstand, daß einzelne schon bei Penzig( Luftlinie etwa 24 Kilo- Vollmondsnacht sieht( noux:= nox= vo). Ohne große Mühe ließ meter) gesehen wurden. Heute erzählt mir der Kustos der hiesigen sich die Reihenfolge der Monate ausfindig machen, und so tam Naturforschenden Gesellschaft( Görlig), Herr Dr. von Rabenau, daß für das Jahr eine Zahl von 355 Tagen heraus. Da nun auch in unserer nächsten Umgebung( Luftlinie etwa 14 Kilometer) der Kalender sich auf eine Reihe von mindestens fünf Jahren die sächsischen Papageien", wie sie im Volksmund schon heißen, ge- erstreckte, so mußte man, weil die gewöhnliche Jahreslänge sehen wurden. zu kurz ist, irgendwo einen Schaltmonat vermuthen; es hat fich herausgestellt, daß ein solcher( ciallos genannt) alle 21/2 Jahre eingeschoben wurde. Merkwürdig ist, daß links neben jedem Tage ein Loch durchgeschlagen ist; diefes diente, wie sofort richtig erkannt wurde, zur Aufnahme eines Stäbchens, das den je­weiligen Tag anzeigen sollte. Auch finden sich bei vielen Tagen rechts teltische, oft wiederkehrende Worte eingetragen, die wahrschein ich auf Feste und andere religiöse Handlungen hindeuten. Diese Beischriften, sowie auch die Monatsnamen werden wohl noch lange der Deutung harren; eher ließe sich herausfinden, welchen Jahres­zeiten die einzelnen Monatsnamen entsprechen und inwieweit die vor­liegende Zeitrechnung von der römischen abweichend ist.-

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Kleines Feuilleton.

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Medizinisches.

ss. Ueber die soziale Rolle des Propheten Jejaias giebt Carl Niebuhr in der Orientalischen Literatur- Zeitung" eine Unter­suchung wieder, die auf die Stellung dieses Propheten und auf die Deutung der von ihm erhaltenen Ueberlieferungen ein ganz neues Licht wirft. In seinen Mahnreden an das Volk Israel   betont der Prophet verschiedentlich, daß der Mund Jehovah's  " durch ihn spreche. Dies soll nach Niebuhr eine ganz bestimmte Bedeutung gehabt haben im Gegensatz zu dem Munde des Königs", als den sich die mächtigen jüdischen Adeligen und Priester betrachteten. Der Prophet Die egyptische Augenkrankheit. Prof. Greeff hat Jesaias befand sich zu diesen in einem scharfen Gegensaße der sozialen Anschauungen und Bestrebungen. Damals wurden die beiden fürzlich in der Berliner medizinischen Gesellschaft einen Vortrag über jüdischen Königreiche, sowohl Juda als Israel  , von den Affyriern afute Augenepidemien gehalten, dessen wesentliche Punkte werth sind, unter ihrem Könige Tiglat Pileser III.   von Syrien   aus ernstlich be- breitet sich von Zeit zu Zeit die erschreckende Nachricht, in diesem oder allgemein bekannt zu werden. Mit ziemlicher Regelmäßigkeit ver­droht, so daß der König Ahas   von Juda bereits an eine freiwillige jenem Bezirke sei die egyptische Augenkrankheit ausgebrochen. Glück­Huldigung vor dem assyrischen   Könige dachte; die Adels- und Priester­licherweise liegt jedoch in der That die Sache nie so schlimm. Schon geschlechter aber widerstrebten dieser Neigung des Königs ebenso entschieden, wie Jesaias dieselbe unterstützte. Dabei kam die Kunde, daß die Krankheit plöglich ausgebrochen sei und mit nun noch eine ganz besondere Rücksicht in betracht. Der assyrische unheimlicher Geschwindigkeit um sich greife, läßt mit Sicherheit Eroberer Tiglat Pileser   war nämlich durch eine Art von Bauern- darauf schließen, daß es sich nicht um die mit Recht so gefürchtete Diese wird nicht so leicht von Person aufstand auf den Thron gelangt, und seine Herrschaft beruhte dem- Seuche handelt. Person übertragen; haftet viel­haltung des Abels und der Brigger. beſties ar auf der ieder mehr an ganz beſtimmten Orten und Bezirkel, in betejet für eine ähnliche Ordnung der Dinge begeistert und rieth dem Könige bald eine kleinere Anzahl von Individuen befällt. Sie tritt also Jahrhunderten, ja vielleicht seit Jahrtausenden, bald eine größere, Ahas  , in Juda ebenso zu verfahren und sich damit zugleich die Gunst nicht epidemisch, sondern endemisch auf. Im einzelnen Falle macht des assyrischen   Königs zu sichern. So verführerisch dieser Vorschlag für den König in feiner damaligen Bedrängniß gewesen sein sie sich sehr allmälig geltend, so daß die befallenen Personen oft mag, so war der Widerstand des Adels und der Priester doch lange nichts von der Krankheit merken. Bald stellen sich indeß noch mächtiger. Es sind sogar Anzeichen dafür gegeben, daß sich der größere Beschwerden ein, und wenn nicht im Verlauf von Monaten Prophet Jesaias einen assyrischen Agitator für die Sache der Bauern den üblen Folgen, die sich bis zur totalen Blindheit steigern können, die gänzliche Heilung eintritt, so können die Kranken zeitlebens an und des assyrischen   Königs zum einflußreichen Vorbilde genommen haben mag. Nach den biblischen Schriften machte diese Politik sozialer zu leiden haben. Die akuten Augenepidemien verhalten sich in jeder Hinsicht anders und sind daher leicht von der Umwälzung, an deren Spize Jesaias stand, bis 722 v. Chr. Fort egyptischen Augenkrankheit zu unterscheiden. Sie sind in schritte, dann aber erreichte sie zugleich mit dem Sturze Tiglat hohem Maße ansteckend, und verbreiten sich daher oft in Pilesers durch die assyrische Reaktion ihr Ende. Von dieser Zeit an famen Adel und Priester in Juda wieder zur Herrschaft, und seit dem werden auch die Reden Jesaias' düster und hoffnungslos: Deine Fürsten   find Abtrünnige und Diebesgesellen, sie nehmen alle gern Geschenke, und trachten nach Gaben, dem Waisen schaffen sie nicht Recht, und der Wittwen Sache kommt nicht vor sie."

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Ueber den Umgang mit Kühen. Aus Kopenhagen   be­richtet die Allgemeine Zeitung  ": Herr Jörgen Petersen, Vorsteher der landwirthschaftlichen Schule in Dalinn, hat eine Schrift heraus­gegeben, in der er mittheilt, daß Dänemark   zur Zeit zirka eine Million Milchkühe besitzt, die sich folgendermaßen auf die ver­

Sie sind

wenigen Tagen über eine ganze Schule oder dgl. es, die oft zur Verbreitung des Gerüchts vom Ausbruch der ersteren Strankheit Veranlassung geben. Ihr Verlauf ist jedoch stets gutartig, so unangenehm die Syniptome auch sein können. Diese bestehen in reichlichem Thränenfluß, lebhafter Entzündung der Bindehaut, Schmerz­haftigkeit, Lichtschen der Lider u. s. w. Diese Erscheinungen stellen sich meistens sehr plötzlich ein, kommen häufig über Nacht, so daß die Batienten am Morgen die Augen wegen starter Lidanschwellung nicht öffnen fönnen. Das erregt dann natürlich große Besorgniß, die aber gänzlich unnöthig ist, da die Krankheit mit all ihren Beschwerden in zwei bis drei Wochen vorüber zu sein pflegt.