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selbst vorgenommen und dabei konnte natürlich nicht eine das neue Unternehmen ist der Umstand, daß der Hafen Ofoten trog 10 objektive Vorsicht beobachtet werden, als wenn eine seiner erheblich nördlicheren Lage das ganze Jahr über eisfrei ist, zweite Berson zum Versuch herangezogen wird. Aus diesem Grunde während in Lulea   für 41/2 Monate die Schiffahrt im Winter geschlossen hat neulich Kiesow die Experimente einer Nachprüfung unterzogen, ist. Im Anschluß daran können wir erwähnen, daß auch in Rußland  und zwar in der Weise, daß die Versuchsperson nicht wußte, was die Erschließung eines wertvollen Eisenlagers in Aussicht steht, nämlich für ein Stoff auf die Zunge gebracht wurde. Kiesow benutzte als des sogenannten Magnet berges bei Torgorvo. Die Erze enthalten Vertreter der vier verschiedenen Geschmacksreize Rohrzucker, Salz- daselbst bis zu 65 Proz. reines Eisen und sind demnach in Rußland  säure, schwefelsaures Chinin und Kochsalz. Diese Stoffe brachte er wohl die reichsten Eisenlager und werden überhaupt in der ganzen in einer gewissen Reihenfolge auf die einzelnen Zungenwärzchen der Welt nur von den oben erwähnten schwedischen Erzen übertroffen. Versuchsperson und stellte fest, ob die richtige Geschmacksempfindung Bisher wurde der Magnetberg wenig beachtet, da es kein Heiz­entstand oder nicht. Im ganzen wurden 39 von den Wärzchen material in der Umgebung gab und auch der Transport der Erze einzeln untersucht, und es ergab sich zunächst, daß vier davon merk- schwierig gewesen wäre. Jetzt haben sich diese Verhältnisse geändert, würdigerweise überhaupt auf teinen der zur Prüfung verwandten da man in der Nähe von Pawlograd Steinkohlen gefunden hat und Stoffe reagierten. Von den übrigen 35 wurden das Kochsalz von 31, außerdem ohnehin den waldreichen nördlichen Ural   und den an der Zucker ebenfalls von 31, die Säure von 29 und das Chinin von Steinkohlen reichen füdlichen Ural   mit dem fraglichen Gebiet durch 21 Wärzchen geschmeckt". Danach wären 4 gegen Kochsalz, ebenso- Eisenbahnen zu verbinden gedenkt.- viele gegen Zucker, 6 gegen Säure und 14 gegen Bitterfeit un­empfindlich.

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Medizinisches.

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Humoristisches.

Berfehlte Spekulation. Ein junger Arzt hat in der cl. Vergiftung durch Thee  . Im Bellevue- Hospital in Stadt seine Pragis eröffnet. Damit es nun in der ersten Zeit im New York   wird gegenwärtig ein merkwürdiger Fall behandelt. Es Sprechzimmer nicht gar so leer aussicht, bieten sich seine Verwandten handelt sich um eine Vergiftung durch Thee  . Der Kranke hat seit und Bekannten an, einige Wochen, zur Zeit der Sprechstunde Kranke früher Jugend eine übertriebene Menge Thee zu sich genommen. zu markieren". Fünf Tage haben sie schon dieses Opfer gebracht Er trant 8-10 Tassen täglich. Jetzt ist er Anfang vierzig und und kein Kranker stellt sich ein. Da erscheint ein biederes Bäuerlein trinkt sogar mehr als 30 Lassen. Dabei nimmt er weder Milch unter der Thüre. Wie er die vielen Wartenden sieht, sagt er ganz nom Buner bag. Der Batient nimmt feine Nahrung zu sich und verschüchtert?, Saa, bai's ma' 3'volll" breht sich um und befindet sich in einem schrecklichen Zustand von Blutarmut  . Der ward nicht mehr gesehen. Teint ist gelb, die Lippen sind weiß, der Altem ist beklommen. Er wird von Hallucinationen gequält und kann sich keiner Arbeit widmen. Ueberdies schläft er fast den ganzen Tag. Man behandelt ihn mit Eisen und giebt ihm nur kleine Nahrungsquantitäten.

Aus dem Gebiete der Chemie.

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Poesie und Prosa. Sie( schwärmerisch): Guter: Mond, du gehst so stille Er: Na, das fehlte, daß der auch noch nachts Lärm machen würde!"

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Darum..... Wie aber der Förster gestern gelogen hat, so hörte ich noch keinen lügen!"

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Bedenken Sie doch, der ist aber auch nicht Förster, sondern Ober förster!" ( Flieg. Bl.")

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Ein blauer Korallen Farbstoff wurde, wie der Prometheus" mitteilt, von Professor Liversidge in Sydney   in einer bei der Funafuti- Expedition entdeckten und dort häufigen Koralle ( Heliopora coerulea) aufgefunden. Die Tiere sind außen von einer gesättigten licht schieferblauen Färbung, die innen dunkler ist, und enthalten 1 Proz. schön blauen Farbstoffes, der am leichtesten in Eisessig löslich ist. Er erwies sich als völlig verschieden vom Indigo, wie auch von dem blauen Farbstoff der Hummerschale sowie von andern bekannten blauen Farbstoffen am ähnlichsten schien noch das blaue Bigment der Emu- Eierschale. Die Lösung ging allmählich in Stadtverordneten- Versammlung in Thorn auf Antrag des Magi -Die Erbauung eines Stadttheaters wurde von der Grün über, aber langsamer als eine Indigolösung von gleicher Sättigung der Farbe. Ueber die Zusammensetzung ist nichts Näheres strats beschlossen. Die Baukosten sind auf 300 000 Mark ver­ermittelt; die Asche enthielt reichlich Eisen, Phosphor, Kalt und etwas Magnesia.-

Astronomisches.

t. Die Tageslänge auf dem Planeten Mars oder, mit anderen Worten, feine Umdrehungsdauer ist fürzlich wiederum genau bestimmt worden, und zwar von dem bekannten englischen Astronomen Denning. Es wurden zahlreiche Beobachtungen benutt, die im Monat Februar der Jahre 1869 und 1884 gelegentlich der größten Erdnähe des Planeten gemacht wurden. Als Fixpunkt galt dabei die sogenannte Große Syrte  , eines der bekanntesten Landschafts­gebilde auf der Marsoberfläche. Die letzte Beobachtung geschah dann am 7. März 1899. Zwischen dieser und der ersten Beobachtung am 4. Februar 1869 Tagen 10 987 Tage 21 Stunden und 31 Minuten, während welcher Zeit der Mars 10 710 Achsenumdrehungen vollführt hatte. Die Dauer der einzelnen Umdrehung beträgt denmach 24 Stunden 37 Minuten 22,7 Sekunden, also etwas über eine halbe Stunde mehr als der Erdentag.-

Bergbau.

anschlagt.­

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Notizen.

Der Komponist Johann Strauß   in Wien   ist an einer Lungenentzündung sehr schwer erkrankt.-

c. Ein eigenartiges Reisebuch aus dem 17. Jahr= hundert ist fürzlich von Emmanuel Rodocanachi in den Archiven des Vatican gefunden worden und gelangt demnächst zur Veröffent­lichung. Es ist das Manuskript eines Tagebuchs, das ein Edelmann Giustiniani, geboren am Anfang des 17. Jahrhunderts, auf einer Reise durch ganz Europa   seinem Sekretär diftiert hat. Er besuchte Deutschland  , Holland  , England und Frankreich   und legte in seinem Tagebuch seine Eindrücke von den zahlreichen Menschen und Dingen, die er zu sehen bekam, nieder. Das Buch wird einen beachtens­werten Beitrag zur Kulturgeschichte jener Zeit liefern.

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-Univeit Iau( Mecklenburg  ) hat man bei Ausschachtungs­arbeiten eine goldene Armspange gefunden, die dem Museum in Schwerin   überwiesen wurde. Sie wird als ein Eidring be= zeichnet, welcher der jüngeren Bronzezeit, etwa dem 6. vor­christlichen Jahrhundert, augehört. Der Ring ist in einer Tiefe von etiva 2 Meterit in schwarzer Torferde gefunden als Einzelfund und besteht aus feinstem Golde im Gewicht von 56 Gramm. Er stellt einen einfachen, sich nach den Enden zu verjüngenden, nicht ge­schlossenen ovalen glatten Reif dar. Die Enden Taufen in fleine trompetenartige Knäufe aus und zeigen geringe Verzierung durch Serbschnitte und Punkte.

Der englische   Papyrusforscher Grenfell ist mit der Herausgabe der Papyri aus Oyyrynchos( Aegypten  ) beschäftigt, die unter anderem auch die Neste einer Olympionikenliste enthalten, die mit der 75. Olympiade( 480 v. Chr.) anhebt und bis zum Jahre 452 herunterreicht. Es ist eine schlichte Aufzählung der Sieger in den Olympischen Spielen.-

ie. Das reichste Eisenerz Lager der Welt ist nach einer Mitteilung der Zeitschrift für angewandte Chemie" dasjenige von Kirunavara im nördlichen Schweden  . Zu seiner Ausbeutung wird gegenwärtig eine Eisenbahn von 184 Kilometer Länge gebaut, in deren Herstellung sich die schwedische und die norwegische Regie­rung teilen, und zwar liegt von der Gesamtlänge etwas weniger als ein Viertel auf norwegischer Seite. Die Gesamtanlage wird etwa 30 Millionen Kronen kosten, wovon Norwegen   7 Millionen über nommen hat, in welcher Summe die Ausgaben für die nötigen Hafenanlagen in Ofoten, dem Endpunkte der Bahn, einbegriffen sind. Das Erzlager wird auf 205-300 Millionen Tonnen im Niveau des In dem dem Reichstage zugegangenen Nachtragsetat nahegelegenen Luossajärvi- Sees und im ganzen auf etwa 700 ist unter den fortdauernden Ausgaben des Reichsamts des Innern Millionen Tonnen bis zu 200 Metern Tiefe unter dem Seespiegel ein Betrag von 20 000 Mark zur Förderung der römisch­geschätzt. Das erscheint gar nicht zu viel, es ist aber zu berücksichtigen, germanischen Altertumsforschung eingestellt. Es waltet daß der Gehalt des Erzes an Eisen so hoch ist, wie man es noch hierbei nach den Berl. Pol. Nachr." die Absicht vor, in Anknüpfung nirgend anders gefunden hat. Das Erzgebiet von Kirunavara ist an die erfolgreichen, zu Beginn des nächsten Jahres ihr Ende er nur etwa 105 Kilometer von dem schon seit langem berühmten Eisen- reichenden Limesausgrabungen eine wissenschaftliche Cen erzlager von Gellivara entfernt, liegt aber noch erheblich weiter tralstelle für die Erforschung der Vergangenheit nördlich( faft unter dem 68. Breitengrade) und wird wahrscheinlich das Deutschlands   in den einstmals von den Römern be nördlichste Bergiverk der Welt werden. Auch die deutsche Eisen- sezten Teilen von den ältesten Zeiten bis zum Ende der industrie ist an seiner Entwickelung in gewissem Grade interessiert, Römerherrschaft zu schaffen.- da das nordschwedische Erz wegen der billigeren Verladung von Die Wiener Akademie der Wissenschaften wird Ofoten aus, wenigstens für die westdeutschen Häfen etwas billiger zwei Astronomen nach Delhi   in Ostindien zur photographischen sein wird als das Gellivara- Erz von Lulea   aus, woher Deutschland   Aufnahme des Leoniden Schwarmes, der dort sichtbar bisher eine nicht unbedeutende Menge bezog. Besonders günstig für werden wird, entsenden.

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Verantwortlicher Redacteur: August Jacobey in Berlin  . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin  .