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mußte) wirken in ihrer uns nachgerade wohlbekannt werdenden war. Dieser Regen fiel nun in die untere falte Luft hinein, über­Mache ermüdend, wie denn auch das Ganze durch seinen Mangel an faltete dort und führte so die seltene Erscheinung des Eisregens Farbenwechsel und Innerlichkeit sich recht gleichförmig anhört. herbei. Die Erscheinung selbst verursacht oft nicht unerheblichen Freunden der komischen Opernmuse Aubers sei die Entscheidung Schaden. Auch am 20. Oktober find zahlreiche Klagen darüber ein­anheimgestellt, wieviel sie von der Eigenart Bazins auf diesen seinen gelaufen. So kam aus dem Kreise Waldenburg   in Schlesien ein Vorgänger rechnen wollen. Bericht über Beschädigung von Telegraphen- und Fernsprechanlagen, der fast unglaublich klingt. Vielfach sind die Telegraphendrähte unter der Belastung gerissen. An anderen Stellen sind die Träger der Drähte verbogen oder sogar gebrochen. Auch mittelbar find Schädigungen der Leitungen bewirkt, nämlich durch Brechen und Nieder­stürzen von Bäumen. Diese Verheeringen sind überall durch die starke Be­lastung mit Eis hervorgerufen. Nach vorgenommenen Messungen war der Eisansatz allerdings vielfach ein ganz ungeheurer. Blätter, des Flieders wogen mit dem Eise 500 Gramm und mehr. In Potsdam  hat Süring festgestellt, daß die Zweige eine fünf- bis zehnfache Ge­wichtszunahme erfahren hatten. Daß unter einer solchen Last die Bäume ihre Zweige nicht mehr zu tragen vermochten, ist wohl be­greiflich. Es brachen in der Waldenburger Gegend Aeste von 25 Centimeter Durchmesser infolge der Eisbelastung ab. Der Ver­lust an Bäumen an den Kreischauffeen wird auf 3000 Stück geschätzt. ( Die Natur".)

Die Aufführung war im ganzen trefflich und animiert gemig, daß sich der große, zuletzt alle Beteiligten hervorrufende Beifall rechtfertigte, und daß das Aufspüren mancher gesanglicher Unvoll­tommenheiten, mimischer Uebertreibungen und seenischer Bequemlich teiten zur Rebenfache wird. Das bemerkenswerteste war wohl das Debut der aus Düsseldorf   hierher engagierten jugendlich dramatischen Sängerin Selma vom Scheidt, sie spielte zwar nicht besonders, zeigte aber eine schöne, auch in den Höhen gut ansprechende Sopranstimme. Der von früher her hier wohlbekannte Vaßbuffo Hermann Steffens trug als der geprellte Alte die Hauptpartie des Stückes recht gut; der ebenfalls bekannte Tenor Oskar Braun führte feine Partie mit einer Fülle der verschiedensten, vielleicht durch Ju­disposition gestörten Tenortöne recht wacker durch. Alles übrige trug redlich zum Gelingen eines nicht eben denkwürdigen, aber dankens­werten Versuches der Bereicherung unseres Opernrepertoires bei.

Meteorologisches.

SZ,

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Humoristisches.

Gemütlich. Aber wie können Sie denn meinen Mann Wenn's Ihnen nicht paßt, fönnen wir unsern Freund ja wieder mitnehmen!"

- Traurig. Ja, einem geworfen!"

ste

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Nun, hat denn Ihr Drama gefallen?"

aber den haben dann die andern hinaus­

Programm der landwirtschaftlichen Aus­lung. Im 10 1hr vormittags Ankunft des Rindvichs. Um 11 Uhr Ankunft der Festgäste.

Um 12 Uhr gemeinschaftliches Mittagessen.-

( Flieg. VI.")

Eisregen. Viele werden sich noch des eigentümlichen in so betrunkenem Zustande nach Hause bringen?" Regens erinnern, der im Oktober vorigen Jahres fiel. Es regnete, aber wo der Regen niederfiel, bildete sich Eis. Das Eis überdeckte alle Gegenstände, Stämme, Zweige und Blätter der Bäume, den Boden, die Häuser und selbst die Kleider des Menschen. Das Eis blieb vollständig klar, so daß die Gegenstände, die es überzog. deutlich sichtbar blieben. Löste man das Eis von einem Blatt ab, so zeigte sich auf dem Eise deutlich ein Abdruck des Blattes. Das Eis schmiegte sich also bei der Bildung wie eine biegsame Masse dicht an die Gegenstände an. Das merkwürdige an der Erscheinung war, daß fie bei einer Temperatur von 0 Grad eintrat, daß es aber gar nicht so erheblich kalt war, um ein derartiges rasches Gefrieren alles Regenivassers erklärlich zu machen. Die Ursache des Vorganges mußte demnach auf anderen Dingen beruhen. Einmal konnten die Gegenstände infolge einer voraufgegangenen Kälteperiode noch eine niedrige Eigentemperatur haben. Allein eine Frostperiode war dem Regentage gar nicht voraufgegangen, außerdem bedeckten sich ja auch die Kleider des Menschen mit dem Eis. Selbst die aufgespannten Regenschirme zeigten bald eine dide Eistruste. Demnach mußte das Regenwasser selbst die Eigenschaft besitzen, sofort nach Berliner   Gastspiels die Tragödie Die Gioconda" Eleonora Duse   wird in der zweiten Hälfte ihres Auftreffen auf ein Hindernis zu gefrieren. Diese Eigenschaft kann Gabriele d'Annuncio   zur Darstellung bringen. Das Werk es aber nur gehabt haben, went es, wie man sich ausdrückt, über­taltet war. Wir wissen, daß Wasser in vollkommener Ruhelage weit erscheint vorher in deutscher Nebersetzung bei S. Fischer. unter 0 Grad abgekühlt werden kann, ohne daß es gefriert. Sowie, Paul Lindaus neuestes vierattiges Lustspiel Der Herr es aber dann irgendwie bewegt wird, erstarrt es sofort. Mit solchen im Hause" gelangt im November d. J. im Berliner   Schau­überfalteten Negentropfen hatten wir es an jenem Tage es war spielhause zur Erstaufführung.­der 20. Oktober zu thun.

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Notizen.

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von

- Von Reclams Universal- Bibliothek   gelangt in den nächsten Tagen die 4000. Nummer zur Ausgabe sie enthält PeterNoseggers: Geschichten und Gestalten aus den Ipen.-

-Josef Jarno   übernimmt die Leitung des Josefstädter Theaters in Wien  , vom 1. Jamtar 1900 an auf eigene Rech­nung und als selbständiger Pächter des Hauses.­

Borstellung von Schillers Wilhelm Tell" eröffnet.- Das neue Grazer Stadt Theater wurde mit einer

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In Amsterdam   ist, nach der Vossischen Ztg.", ein aus­gezeichnetes Bild von Rembrandt   entdeckt worden. Es ist das Bild eines frischen, etwa 20jährigen jungen Mannes, vollständig en face gemalt, mit dem Anfang eines blonden Schnurrbarts, mit breit gerändertem Hut auf dem Stopf, aber ohne Hände. Er blickt hell aus seinen prachtvoll gemalten Augen, trägt ein schwarzes Gewand, das sehr tief und breit gemalt ist, und einen flachen weißen Stragen. Der freie, grane Hintergrund ist zur Hälfte übermalt, der Hut ist unbedeutend beschädigt, aber das mit außerordentlicher Kraft gemalte schöne Antlitz ist vollkommen gut erhalten. Das Bild ist auch sicher um das Jahr 1632 gemalt und darf jedenfalls eines der anziehendsten Bilder aus jener Zeit genannt werden.

Wie ist aber eine solche Neberkaltung des Regenwassers zu er flären? Diese Frage hat Meinardus in einer Mitteilung in der Meteorologischen Zeitschrift" näher erörtert. Er geht zunächst davon aus, daß die Verdichtung des Wasserdampfes in der Luft selbst bei einer Temperatur über 0 Grad erfolgen muß und daß erst die Wasser­tröpfchen überfaltet werden können. Eine solche Erkältung wäre denkbar, wenn die Tröpfchen durch Wind in eine Umgebung mit niedriger Temperatur getragen werden oder wenn durch Aus Strahlung an Ort und Stelle eine starke Abkühlung erfolgt. Der­artige Vorgänge find nicht selten. Sie bringen uns die bekannten Rauhreif Erscheinungen; der Nauhreif ist der Niederschlag über­falteter Wassertröpfchen an allen festen Gegenständen. Ein solcher Ansatz von Eis kann aber nur durch die kleinen Tröpfchen, die im Nebel und in den Wolfen schweben, bewirkt werden. Zu größeren Regentropfen können diese sich nicht zusammen ballen, da sie bei dem Zusammenstoßen ja sofort gefrieren müßten. Das Regnen überfalteten Wassers ist daher nur so erklärlich, daß die Regentropfen selbst sich in einer wärmeren Luftschicht bilden, dann aber durch eine talte Schicht hindurchfallen. Junerhalb dieser werden sie überkaltet. Sobald die Regentropfen dann den Boden er reichen, erstarren sie und bilden Glatteis. Stoßen sie schon in der Luft infolge eines Windes zusammen, so gefrieren sie und erreichen als feste Gistörner den Boden. Nuhiges Wetter ist daher für einen Eisregen besonders günstig. Meinardus hat nun die Witterungs­Tage am 20. Oftober 1898 auf die Verhältnisse hin näher- Der siebente internationale Geographen- untersucht. Er hat zunächst die räumliche Ausdehnung des Kongreß wird am 28. d. M. in Berlin   zusammentrefen und Eisregens festgestellt. Aus der seiner Mitteilung bei bis zum 4. Oktober tagen. Er hält seine Verhandlungen im neuen gefügten Starte entnehmen wir, daß der Eisregen fast in dem Gebäude des Hauses der Abgeordneten. Für die allgemeinen ganzen östlichen Deutschland   gefallen ist. Er wurde beobachtet etwa Sigungen des Kongresses find u. a. folgende Vorträge angemeldet: vom Thüringer Wald   und Harz an bis zur Ostgrenze des Reiches. Prof. Chun Leipzig   Die deutsche Tiefsee- Expedition der Nur ein schmaler Küstensaum an der Ostsee   blieb frei. Sodann Valdivia", Fridtjof Nansen  - Christiania   Die oceanographischen untersuchte er die Verteilung des Luftdruckes über Deutschland  , und Resultate der Fram- Expedition", Prof. v. Drygalski- Berlin zivar nicht nur im Meeresniveau, sondern auch für eine Höhe von Plan und Aufgabe der deutschen   Südpolar Expedition und 2500 Meter. Es zeigte sich, daß infolge eines breiten Luftdruckrückens, ihr Zusammenwirken mit der englischen  ", Sir Elements Markham­der sich vom bottnischen Meerbusen bis zum Don etwa erstreckte, Ost- London Die antarktischen Expeditionen", Karl Lehmann- Berlin  deutschland   in der unteren Luft von kalten östlichen Winden über- Ergebnisse einer Expedition nach Armenien  ", Prof. Rayel- Leipzig  strichen wurde. In der Höhe von 2500 Meter lag nun Ursprung und Ausbreitung der Indogermanen", Prof. Aßmann­über Deutschland ein tiefes Minimum, in dem zweifellos Berlin  " Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Ballonfahrten des eine Tendenz 311 starker Niederschlagsbildung vorhanden deutschen   Bereins zur Förderung der Luftschiffahrt".

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Berantwortlicher Redacteur: Robert Schmidt in Berlin  . Prud und Verlag von Wag Bading in Berit

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