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Den nenen Herrn im Ministerium des Innern, v. Rheinbaben, charakterisiert H. v. Gerlach, der nach der Deutschen Tageszeitung" ein Wetter theinbabens sein soll, in der Welt am Montag" wie folgt:

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" Herr v. Rheinbaben ist konservativ, aber kein Polizei konservativer von der Richtung wie Buttkamer und Stöller. Weit eher könnte man ihn zu der der christlich- socialen Richtung ver­wandten social- konservativen Gruppe zählen. In der deutschen   Adelsgenossenschaft, in der er eine hervorragende Rolle heimen thätig eingetreten ist, gehörte er zu dem social angehauchten gespielt hat, und namentlich für die Errichtung von adligen Damen­Flügel. Für eine bloße Polizei- und Unterdrückungs­gefergebung ist er nicht zu haben. Obwohl seinen verwandt­schaftlichen Beziehungen nach ausschließlich dem Kreise der Groß­grundbefizer und Offiziere angehörig, ist er doch weder Bündler noch cinseitiger Junker. Ueber seine Befähigung ist bei niemandem, der ihn fennt, der leiseste Zweifel. Hervorzuheben ist namentlich seine rednerische Gewandtheit.. Kurz, er besitzt so manche Eigenschaft, die einen fagen läßt: es hätte eine schlechtere Wahl getroffen werden

fönment.

" Lächerlich freilich wäre es, sich einzubilden, daß Freiherr  v. Rheinbaben eine liberale oder eine wirklich sociale Politik ein­Teiten würde. Denn wenn er auch kein bloßer Polizeiminister à la Recke ist, so trennt ihn doch eine ganze Welt von der liberalen Weltanschauung. Und wenn man ihn socialkonservativ zu nennen wagt, so liegt doch der Ton dabei durchaus auf dem Worte tonjervativ.

Im großen und ganzen wird also die preußische Politik unter ihm diefelbe bleiben wie bisher. Das liegt ja auch schon darin, daß er, der Liebling Miquels, zu den wärmsten Anhängern des schlauen Finanzministers gehört."

Von der Minister- Brutauftalt. Woher kommen die Minister? Darüber plaudert H. v. Gerlach in der Welt am Montag" wie folgt: Die preußische Politik wird immer dieselbe bleiben, so lange man nicht mit dem bisherigen Rekrutierungssystem für die Minister bricht. Bis jetzt holt man sie, von den reinen Fachministerien ab­gesehen, fast immer aus den Oberpräsidien oder Regierungspräsidien. Das heißt, man greift auf die Elemente zurück, die die Verwaltungs­Taufbahn vom Regierungsreferendar an früher, ehe die Scheidung zwischen Gerichts- und Regierungsreferendaren durchgeführt war, vom Regierungsaffessor andurchmessen haben.

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Die Beft.

Die oldenburgischen Landtagswahlen beginnen am 21. Sep­tember. Die Wahlmänner werden an verschiedenen Tagen gewählt. Oporto  . 10. September. Gestern sind zwei Personen an der Unsere Parteigenossen gehen mit großen Hoffnungen in die Wahl. Best gestorben. Drei mit Serum behandelte Pestkranke befinden sich Ein antisemitischer Parteitag hat am Sonntag zu Hamburg   auf dem besten Wege zur Genesung. Ein Bericht der französischen   Aerzte spricht sich stattgefunden. Liebermann v. Sonnenberg hielt eine recht refignierte, lebensmüde Rede. Der Parteitag erklärte sich in Sachen der dahin aus, daß die Pest noch andauern könne, ohne jedoch Zuchthausvorlage mit der gegnerischen Haltung der Fraktion ein- an Umfang zuzunehmen; es sei kaum möglich, andere verstanden, nachdem Bruhn von der Staatsbürger- Beitung" scharf europäische Städte vor einer Ansteckung zu schützen; aber die Seuche werde nur in den Städten auftreten, die keine zur Berstörung der Koalitionsfreiheit ein. für die Zuchthausvorlage gesprochen. Die antisemitische Presse tritt nach wie vor gleichfalls für die Wahrung der Gesundheit erforderlichen Maßregeln getroffen haben. Der Bericht beklagt das Vorhandensein des sanitären Kordons in Lissabon  , in Erwägung, daß eine Steigerung der Liebermann wurde trotz seiner Rücktrittsgedanken wieder zum schlimmen Lage in Oporto   der Verbreitung der Best Borschub leisten ersten Vorsitzenden gewählt; zweiter wurde Zimmermann. wverde, das Geld für Bestreitung des Kordons würde besser zur Paralyse. Organisation von hygienischen Maßnahmen in Oporto   angewandt werden.

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Für unsere Antisemiten ist der Kampf um das Recht in Frankreich   eine verzweifelte Angelegenheit. Für dessen Unschuld ge­ftritten wird, ist ein Jude, der nach antisemitischer Völterkunde a priori ein Schuft sein muß. Ist Dreyfus ein Verräter, wie herrlich bestätigt und fördert das die antisemitische Rassenhaz. Alfo sei er ein Verräter trotz nicht nur allem geraden Menschen­verstand, nein, trop der klaren, eindringlichen Widerlegungen der eigenen deutschen   Regierung.

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Ueber 20 000 Fabrikarbeiter in Oporto   find durch die Ab­Der Anblick der Stadt ist troftlos. sperrung brotlos geworden. Die Agitation gegen die Absperrung wächst. London  , 11. September. Wie der" Standard" aus Konstanti nopel meldet, ist im azarett zu Beirut   ein Bestfall fest­Derselbe soll an Bord eines von Alexandrien   ge= gestellt worden. kommenen französischen   Dampfbootes aufgetreten sein.

Oestreich Ungarn  .

Eger  , 10. September. Gestern abend fanden hier wiederum große socialistische Stundgebungen gegen die Deutsch  - Nationalen statt. Spanien  .

Rußland.

Ueber die Petersburger Hochschul. Verhältnisse wird uns

Zwei Berliner   Blätter halten fest an Dreyfus' Schuld, an der Gerechtigkeit des Urteils von Rennes  : die Deutsche Tageszeitung" und die Staatsbürger- Zeitung". Die Verurteilung Dreyfus als­bald nach der bekannten hochamtlichen Erklärung des Reichs- An­zeigers" hat die Antijuden der Staatsbürger- Beitung" vollends pathologisch zerrüttet und sie faseln um die Wette mit dem Cernucky und Mertine de Muller: ** Barcelona  , 10. September. Der Klub der Autonomisten in Mit tiefer Beschämung aber erfüllt uns das Verhalten der deutschen   Presse, die noch in den letzten Stunden Anlaß nahm, Katalonien   verbreitet eine Proklamation, in welcher die Autonomie die höchst überflüssige und mindestens in ihrer der Provinzen gefordert wird, die das einzige Mittel set, durch das Form verfehlte Erklärung im Reichs- Anzeiger" Spanien   gerettet werden könne. Die Proklamation wird in er­als ein Beweisstück für die Unschuld des Dreyfus hinzustellen. regter Weise besprochen. Das ist eine schändliche Mache des vereinigten Judentums, eine Nichtswürdigkeit, die zu begehen selbst, wenn auch nicht deutsch  gejinnte, so doch deutsch   gedrudte Blätter sich schämen sollten. Und wäre unser deutsches Voll nicht so irregeleitet in seinem mitgeteilt: Die Petersburger Hochschul Professoren sind von ihrer Denken und Fühlen durch die Judenpresse, wie es leider der Obrigkeit einem Verhör unterworfen worden; sie wurden befragt, Fall ist, so müßte es sich gegen die Frechheit der Organe des wie sie sich den Studenten gegenüber zu verhalten gedenken, welches renfussyubitats mit Empörung verwahren. Aber unser ihre politische Ueberzeugungen sind, ob ihrerseits nicht ein schädlicher Volt läßt sich ja leider von der Judenklique in der Presse leiten. Einfluß auf die Studenten zu erwarten ist. Die Folge dieses In dieser Hinsicht besteht eine Dummheit, die nicht scharf genug Verhörs war, daß die besten Professoren der Peters­gekennzeichnet werden kann, und leider sind es die Kreise von burger Universität sowie der höheren Frauen= Bildung und Besiz", die sich so undeutsch, so judenkriecherisch turse von ihren Aemtern zurüdtreten mußten, es zeigen! Als wir die Erklärung im Reichs- Anzeiger" Tafen, wußten sind dies die Professoren der russischen Litteratur Wengerow wir sofort, daß die Dreyfuspresse sie benutzen würde, um den und Kotljarewsky, der russischen Geschichte Karejew, der jüdischen Verräter als unschuldig erscheinen zu lassen, und allgemeinen Geschichte Forsten, der Geschichte des Mittelalters leider leistete die Form der Erklärung diesem Treiben ja Vor- Grews.

schub. Das war ja eben die Perfidie der ganzen Treibereien, Von den Studierenden, welche wegen ihrer Beteiligung am daß die Sache so gedreht wurde, als müsse Dreyfus Studentenstreik verhaftet wurden, befinden sich zur Zeit noch in für Deutschland   spioniert haben oder, wenn das Petersburg   im Gefängnis die Studenten der Universität Koljajew  , nicht nachzuweisen war, überhaupt kein Spion gewesen sein. Wir Sokolow und Nosdrin; der Forstakademie Safonow, Ladygin, Tschern­haben dieser Mache gegenüber wiederholt erklärt: Dreyfus

war Spion, aber nicht für uns, sondern für jaew und die Schülerin der Roschdestwenschen Hebammenschule Rußland. Der Urteilsspruch des Gerichtshofes in Rennes   giebt Archangelstaja. uns recht. Daher auch die mildernden Umstände"!.

Die Staatsbürger- 3tg." hat mit Dreyfus unter einer Decke für Nußland Spionage betrieben. Daher ihre unheimliche Wissen­

Zum Zuchthausgesetz- Entwurf

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In den nächsten Tagen beginnt in den russischen Hochschulen das Wintersemester. es wird allgemein angenommen, daß die Studentenunruhen von neuem ausbrechen

werden.

Wer bringt es nun zum Regierungsreferendar? So unscheinbar der Titel ist, so schwer ist es oft, ihn zu erhalten. Aus yuu Hefigen Schar der Gerichtsreferendare iſt es nur eine fleine feudalen" Regierung zu vertauschen. Nicht gerade eine geistige Auslese ist es, die vorgenommen wird. Auf Begabung und Lei­stungen wird weniger gesehen, als auf Gesinnung und Geburt. Man fann fein Referendaregamen mit Auszeichnung bestanden haben und doch vergeblich an die Pforten der preußischen Verwaltung flopfent, während ein anderer, der mit Mühe und Not zum zweitenmale die Prüfungsbehörde genommen hat, ohne jede Schwierigkeit durch das für ihn weit geöffnete Thor hineinsprengt. Man muß nur eine gewisse Vorsicht in der Wahl seiner Eltern beobachtet haben. Jſt man adlig oder durch Korpsstudentenschmisse nobilitiert oder Reserve­Offizier oder Sohn eines Großgrundbesizers, Offiziers oder höheren Beamten, so hat man die besten Aussichten. Jüdisches Blut bildet mur dann kein Hindernis, wenn es durch Taufe, viel Geld und feudales Leben angeblaut ist. Alles, was liberaler oder auch nur bürgerlicher Gesinnung verdächtig ist, bleibt fast ausnahmslos von der Verwaltung ausgeschlossen. Dafür sorgen schon die Regierungs­präsidenten, von deren diskretionärem Ermessen die Annahme der schaft.. Regierungsreferendare abhängt. Jedem zweifelhaften" Bewerber schallt ein Besetzt!" entgegen, während gut empfohlene Kandidaten, auch wenn die Bahl voll ist, borgemerkt" werden. So kommt es, daß die Verwaltungsbeamten hoch über den gewöhnlichen" Juristen des Abg. Heine, daß die socialdemokratische Reichstagsfraktion zur daß die Verwaltungsbeamten hoch über den gewöhnlichen" Juristen bemerkt die Nat.- Lib. Storrefp." in Anknüpfung an eine Bemerkung schweben, die es nur bis zum Richter oder gar mir bis zum Rechts- zweiten Beratung des Gesetzentwurfs mit positiven un anwalt bringen. So hoch, daß man sich schmunzelnd in den frägen hervortreten werde, die den wirksamen Regierungstreifen die Geschichte von dem Amtsrichter erzählt, den man wegen Größenwahns ins Irrenhaus sperren mußte, weil er sich Schutz der Koalitionsfreiheit bezweden" folgendes: Bekanntlich hat der Abg. Lieber bereits bei der ersten Be­einbildete, zum Regierungsassessor ernannt worden zu sein. er ratung jenes Gesetzes angekündigt, daß er im Herbst dem Regierungsentwurf einen ausgearbeiteten eigenen Ent wurf gegenüberstellen werde, der das zunächst schaffen und vollenden solle, was die Regierungsvorlage zu schügen unter nimmt. Insbesondere wollte der Centrumsführer den politi­schen Vereinen das Recht, mit einander in Verbindung zu treten, und den Berufsvereinen die Rechtsfähigkeit erwirken. Wie weit er in seinem Entwurf auch den Schutz der voll­endeten Koalitionsfreiheit gegen Mißbrauch entwickeln wollte, ging aus seiner Rede nicht mit Sicherheit hervor. Jedenfalls eröffnen aber diese Ankündigungen von seiten des Centrums und der Socialdemokraten die Aussicht auf langwierige und weit: Neumünster  , 10. Sept. 1899. ansgreifende Debatten zur zweiten Lesung des Entwurfs. Der alle zwei Jahre stattfindende Parteitag für Schleswig­Praktisch bedeuten diese Ankündigungen etwa soviel, dai Holstein, das Herzogtum Lauenburg  , Fürstentum Lübeck  alle noch unerledigten Initiativanträge, die mit der und Hamburg   hat Sonntag in Neumünster   seinen Anfang ge­Stoalitionsfreiheit irgend in Beziehung stehen, demnächst nommen. in Verbindung mit dem Entwurf zum Schutz der Anwesend find ca. 60 Delegierte, Vertreter der Schlesw.- Holst. werblichen Arbeitsverhältnisse auf die Tagesordnung gestellt Volkszeitung", des" Hamburger Echo", der Nordwacht" und des Außerdem find anwesend die Agitations und beraten werden sollen. Dahin gehört dann selbstverständlich Lübecker Volksboten". auch der Antrag der nationalliberalen Fraktion, fommission und die Reichstags Abgeordneten Frohme und durch ein Notgesep" das Koalitionsverbot für politische Vereine v. Elm. aus der Welt zu schaffen, wo es landesgesetzlich noch immer fort­besteht. In welcher Weise eine derart belastete Plenarberatung zu Ende geführt werden kann, ist vorläufig nicht abzusehen."-

Stellen die Regierungsreferendare schon jetzt eine Auslese dar, so wird die Säuberung auch noch später fortgesetzt. Man fischt noch im Hälter. Die Masse der Beamten bleibt bei den Bezirks­regierungen, macht dort die gewöhnliche Ochsentour" durch und stirbt schließlich, nachdem sie mit dem offiziellen Blödsinnigkeits­attest" versehen ist, wie man einen gewiffen, weniger mit Rücksicht auf Verdienste als auf Dienstalter verliehenen Titel zu nennen pflegt. Die schneidigen" Elemente werden Landräte. Aus ihnen und aus gewissen vortragenden Räten in den Ministerien gehen die Minister hervor, nachdem das Durchgangsstadium des Regierungs­präsidiums überwunden ist.

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Nationalliberales Denunziantentum. Die Münchener Allg. Zeitung" schreibt:

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Ausland.

Der Hochverrats- Prozeß in Serbien  .

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Ju Saratow  ( Gouvernementsstadt an der Wolga  ) wurden im August verhaftet drei wegen Beteiligung an der Studentenbewegung beiter der Eisenbahnwerkstätten( Sosnowzew, Kornilow  , Luschnikow, relegierte Studenten( Malinin, Tschegodajew und Chischow), elf Ar­Terefchtin, Fokin, Tschernjawsky, Jegorowo, Chasin, Kostin, Schutarin, Studrjaschow die vier lezztgenannten sind bereits aus der Haft entlassen), der Arbeiter der Behringschen Fabrik Plaksin( dieser ist gleichfalls schon entlassen) sowie zwei Arbeiter der Wolgaer Stahl­fabrik. Außerdem wurden bei einigen zur Intelligenz" gehörenden Personen Hanssuchungen vorgenommen, darunter bei zwei Schwestern, von denen eine derart erschrat, daß sie, als die Polizei in ihr Bimmer drang, durchs Fenster hinaussprang. Anlaß zu diesem Vor­gehen der Gendarmerie gab das Erscheinen der hektographisch her­gestellten Zeitung Der Arbeiter von Saratow  " Nummern dieser Zeitung waren bereits erschienen.

Partei- Nachrichten.

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Aus der reichhaltigen Tagesordnung heben wir besonders her. vor: die Berichterstattung der Agitationsfommission und die liber die Presse, und die Stellungnahme zu den Kommunalwahlen in der Provinz.

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" Das von der socialdemokratischen Gewerkschaftskommission. verbreitete italienische   Agitationsblatt L'Operaio Italiano" hat bei den Italienern eine gute Aufnahme gefunden; aus den Reihen der Italiener sind selbst Agitatoren( Bosi usw.) er­standen, die die socialdemokratischen Lehren eifrig weiter berbreiten. Es haben sich sogar italienische socialdemo fratische Organisationen in Deutschland  , speciell in Süd­ deutschland   gebildet, ein Zustand, der auf die Dauer doch zu sehr mannigfaltigen Bedenken Anlaß geben muß. Bor etlichen Tagen hat wiederum im Badischen   eine große Versammlung italienischer Arbeiter und Arbeiterinnen statt­gefunden, denen in italienischer Sprache die socialdemokratischen Die Agitation ist je den Mitteln entsprechend nach besten Lehren verzapft und die mit allen Mitteln zum Anschluß an die Kräften erfolgt und haben sowohl die Nachwahl in Plöner   Kreise socialdemokratischen Organisationen bearbeitet wurden. Na ut m im November 1897 wie auch namentlich die Hauptwahlen 1898 die für alle fremdländischen Arbeiter ist in Deutsch  - Aus der Sonnabendvormittags- Sitzung wird noch berichtet: Agitationsfommission sehr in Anspruch genommen. Troß der auch land; aber wir haben doch wahrlich mit unserer Oberst Nikolic wird aufgefordert, sich über den ihn betreffenden diesmal wieder besonders beliebten Lokalabtreibung, des Drucks von eigenen Socialdemokratie so viel zu thun, daß Teil der Anklage zu äußern. Er erwidert, die ganze Angelegen- Oben, ist die Stimmenzahl für unsere Partei in der Provinz auf wir keinen Grund haben, das neue flänzchen heit sei ihm unbekannt, er könne das beeiden, er habe zu der 81 000 gestiegen, gegenüber 128 000, die insgesamt auftommen zu laffen. Die italienischen   Arbeiter find radikalen Partei in feinen Beziehungen gestanden. Der Branntwein die Gegner auf sich vereinigten. Politische Organisationen sind 44 in Deutschland   ganz gern gesehene Gäste, aber sie haben schänker Dimie behauptet, nichts von der Angelegenheit zu wissen, vorhanden. In den zwei Jahren der Berichtsperiode sind an Druck­nicht das Recht, sich hier an staatsfeindlichen Organisationen er habe niemals Knezevic gesehen und sei völlig un- schriften, Flugblätter 1 600 000 verbreitet und 1,5 Millionen Stimm­schuldig. zu beteiligen." Hierauf wird die Aussage Knezevics vom zettel verteilt worden. Die Abrechnung der Agitationskommission Also: Polizei hilf! Die italienischen   Arbeiter haben zwar das 9. Juli verlejen, welche besagt, daß Knezevic, Nikolic schließt in Einnahme mit 15 179 m., davon aus Berlin   6500 M., Recht, nach Deutschland   zu kommen, um hier billiger zu arbeiten und ein Unbekannter, angeblich Peter Karageorgewitsch, sich Hamburg   2700 M., Altona   1427 M., Kiel   763 M., Jyehoe 655 M., und williger alle Unternehmerbrutalitäten zu erdulden, wie die in Gegenwart des Dimic über das Attentat auf Milan verabredeten. Neumünster   402 M., und einer Ausgabe von 18 657 M. Für deutschen   Arbeiter; wenn sie aber versuchen, durch Organisation Auf Befragen bestätigt Knezevic die Richtigkeit dieser Aussage. Agitation einschließlich der Reichstagswahl sind 12 904 M. ver der Ausbeutung zu wehren und für Berbesserung ihrer Lage einzu Die Nachmittags und die Sonntags- Vormittagssigung waren ausgabt worden. treten dann hinaus mit ihnen; das läßt sich ein ausländer vollständig dem Verhöre Pasites gewidmet. Basite erklärte, die Ju der Debatte werden die Fragen der Agitation im allgemeinen freundlicher Unternehmer nicht gefallen. Denn das muß festgehalten gegen ihn persönlich erhobenen Anklagen beträfen die radikale Partei, und der Landagitation im besonderen, und die Niederlage im Kieler  werden: La Operaio Italiano" ist ein rein gewertschaft die indeffen die Opposition stets in legalen Grenzen betrieben Kreise erörtert. Vom Abg. Frohme werden die Ausführungen der liches Blatt und es handelt sich bei den Versammlungen habe. Pasite betonte seinen dynastischen Geist und erklärte, er habe Agitationskommission dahin ergänzt, daß auch die Leistungen italienischer Arbeiter lediglich um gewerkschaftliche Agitation und stets anerkannt, daß aller Fortschritt, ja der Bestand Serbiens   von der Altonas für den 10. Wahlkreis mit in Rechnung gefeßt werden Organisation. Der Profit ist in Gefahr das ist staatsfeindlich Stabilität der Dynastic abhänge; alle Errungenschaften Serbiens   feien müßten. Nicht weniger wie 12-13 000 m. feien für diesen Wahlkreis für jeden echten Nationalliberalen! dem Hause Obrenovitsch und dessen Einvernehmen mit dem Volte verausgabt worden. Für die Agitation sei nichts wichtiger, als daß Ueber die königlich bayrische" Socialdemokratie lief danken. Bajite leugnet entschieden, aufrührerische Beziehungen der die Agitation betreibende Genosse auch dem Denken, Fühlen mit Nikolic gehabt zu haben. Er schwöre bei seinen Kindern, und Empfinden des Volkes nahesteht und deshalb solle neulich folgendes Geschichtchen durch die Presse: weder verbotene Zeitungen oder Broschüren gesehen noch gelesen zu solche Gnossen nehmen, die hier den Ansprüchen Als jüngst e. fgl. Hoheit der Prinz- Negent über Urfeld am haben, auch habe er niemals aufrührerische antidynastische Aeußerungen genügten, und da erscheine es bei der Eigenart des hiesigen Boltes, Walchensee   nach Lindenhof fuhr, waren die Dörfer Urfeld usw. gethau. Vier Zeugen erklären, Basic habe im Park von namentlich auf dem Lande, weniger rätlich, so vielfach, wie in der festlich geschmückt, die Bewohner begrüßten den Regenten aufs Boscharewatsch in Gegenwart zweier Bauern gejagt: Beunruhigt Provinz geschehen, Frauen zur Agitation zu verwenden. Verschiedentlich schmuck angelegt, an der Front des Hauses waren blau- weiße eintreten.' Grüßet unsere Leute, sagt ihnen, sie sollen bereit sein. der Kieler   Genossen und der infolgedessen etwas zu lässig betriebenen Fähnchen gekreuzt angebracht, Frau v. Bollmar entbot am Thor Basic leugnet demgegenüber und behauptet, gar nicht im Arbeit zurückgeführt. Von den Kieler   Delegierten wird der Verlust der Villa dem vorüberfahrenden Regenten respektvoll den Gruß Parte gewesen zu sein. darauf zurückgeführt, daß die bürgerlichen Parteien es meister­und dasselbe that Herr v. Vollmar von der Veranda des Der Präsident des Standgerichts verständigte die Zeitungslokale, persönliche Interesse des einzelnen Wählers in den Vorder­haft verstanden, in der Frage der Flottenvermehrung das Hauses aus." Die geschilderte Scene ist, wie die Münch. Post" bestimmt berichterstatter, daß er ihnen, falls sie nicht objektive erfährt, ziemlich wahrheitsgetreu wiedergegeben. Nur daß dabei Berichte brächten, den Eintritt in den Gerichtssaal ver eine fleine Verwechslung von Ort und Personen unter bieten werde. laufen ist. Die Sache hat sich nämlich nicht auf Soiensaß, sondern vor dem ein paar hundert Meter davon gegen Urfeld zu gelegenen Landhaus des Berliner   Professors Rietschel ab gespielt.

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Es ist wohl zu glauben, daß es den Schergen des ungeheuer­lichen Justizverbrechens, das in Belgrad   verübt wird, nicht gefällt, wenn die Leichtfertigkeit der Auflage, die Scheußlichkeiten der Milan Bande dem europäischen Publikum mitgeteilt werden.

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grund zu rücken, was teilweise nicht ohne Wirkung geblieben sei. Ebenso haben auch die Bauarbeiter- Ausstände in Neumünster   und Preez zahlreiche Wähler vom Orte fern gehalten.

Ein Antrag, den Siz der Agitationskommission von Neumünster  nach Stiel zu verlegen, wird mit dem dadurch ermöglichten besseren Handinhandarbeiten der Presse und der Agitationsleitung be= gründet.