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Höhe Chonia hahantu

war Dr. Richard Aßmann   schon 1895 gekommen, als er in der gut sehen. Der Osten, der ant bas weite Rußland Meteorologischen Zeitschrift" eine Uebersicht über die bis dahin in grenzt, hat bereits start kontinentales Klima mit heißen Betracht kommenden Ballonfahrten gab. Teifferanc de Bort trocknen Sommern und sehr kalten Wintern. Dagegen nimmt hat seine zahlreichen Beobachtungen in einem zum erstenmal der deutsche   Westen bereits an dem maritimen Klima Hollands   und sehr genauen Schema zusammengestellt, in dem er alle die Belgiens   teil. Als Beispiel dafür kann Aachen   dienen, über dessen Bunkte der Atmosphäre, welche gleiche Temperatus keist durch Linien Jiothermen verband. Diese Linien bewegen sich( Karlsruhe   1897 und 1898) berichtet hat. Aachen   hat ein ziemlich - 25 Grad regenreiches Klima, seine Niederschlagshöhe beträgt 856 Milligramm, nun sehr sprungweise in verschiedenen Höhen. Die Isotherme z. B. verläuft im Winter in etwa 3000 Meter Höhe, im während die von Posen 500-600 erreicht. Der Sommer ist nicht Sommer dagegen bewegt sie sich in etiva 7000 Meter. Sie wurde zu heiß, die Durchschnittstemperatur im Juli ist 18,1 Grad, während im September aber sogar in 8000 Meter Meereshöhe angetroffen, so sie in Berlin  , das doch einen Breitengrad nördlicher liegt, 18,75 be= daß also die Höhenschwankung der Isotherme von 25 Grad gegen trägt. Trotzdem hat Aachen   im Jahresdurchschnitt viel wärmeres 5000 Meter umfaßt. Aber noch die Linie, welche die Punkte von Klima, nämlich 10 Grad, während Berlin   mur 9, die Provinz Posen  -40 Grad berührt, kann gegen 4000 Meter Differenz zeigen, ge- mur 7-8 Grad mittlere Jahrestemperatur befitt. oteviet verschiedene Faktoren aber für das Klima eines Ortes jjbulich Meat fejedetube von B Grad. Für gewöhnlich ver- bestimmend sein können, das geht aus Josef Deschauers Beiträgen Läuft sie in einer Höhe von 9000-10000 Meter. Daß die Tem- zur Klimatologie Fuldas( 8. Bericht des Vereins für Naturkunde zu peratur in Höhen über 12000 Meter bedeutend konstanter ist, wäre Fulda   1898) Hervor. Diese Stadt liegt nicht mehr recht in der wohl möglich. Doch ist die Frage nicht mehr von so großem Belang für maritimen Zone, hat aber doch noch mildere Winter als die ost­die Wetterkunde, da die über dieser Höhe befindlichen Luftschichten deutschen   Gebiete. Nun machen sich aber weiterhin ganz lokale Ver= ja nur noch ein Drittel der Masse der gesamten hältnisse geltend. Fulda   liegt nämlich in einem tiefen Thallefsel. Atmosphäre beträgt. Obwohl nämlich die letztere die Erde in einer Die Sonne wird infolge dessen für die Stadt viel später sichtbar Höhe von 20 Meilen umgiebt, verdünnt sie sich doch nach oben zu als sie aufgegangen ist, und ebenso verschwindet sie auch lange Zeit derart rapid, daß ihre Hauptmasse ziemlich dicht über dem Erdboden vor ihrem Untergange hinter den Bergen. Die Bestrahlung und lagert. Bon großer Wichtigkeit ist es, daß die Wärmeschwankungen Erwärmung wird dadurch in dem Thalbecken bedentend beschränkt. in den einzelnen Luftschichten über der Erde fast eben so groß find, Außerdem ist dieses so gelegen, daß es von der Luftströmung fast wie am Boden selbst. Und eben so wichtig ist es, was besonders gar nicht betroffen wird. Das ist nun insofern nachteilig, als da= auch die in den letzten Jahren angestellten gleichzeitigen internatio- durch die kalten Luftschichten, die von den das Becken bildenden nalen Ballonfahrten ergeben haben, daß auch die täglichen Temperatur- Bergen herabfließen, lange Zeit in dem Kessel verharren. Eben diese schwankungen der Atmosphäre sehr bedentend sind. Es folgt daraus, von den großen Luftströmungen abgeschlossene Lage Fuldas daß die oberen Luftschichten an dem täglichen und jahreszeitlichen bringt es mit sich, daß sich Nebel sehr lange dort halten. Zur Bil­Wechsel des Wetters vollen Anteil nehmen und nicht etwa als dung starker Morgennebel aber giebt die Thalniederung des Fulda­ruhige, die Gegenfäße ausgleichende klimatische Faktoren anzu- fluffes reichliche Veranlassung. So ist denn trok der ziemlich füd­sehen find. lichen niederen und vor falten Nordwinden geschütten Lage Fuldas Die Jahreszeiten und die Höhenlage bestimmen in der Haupt- das Klima der Stadt verhältnismäßig recht fühl. Man sieht aber fache die allgemeinen Temperaturverhältnisse eines Ortes. Sie gerade an diesem Beispiel, wie wenig gewonnen ist, wenn man die bilden eine gewisse feste Grundlage für seine Klimatologie. Aber allgemeinen meteorologischen Gesetze der Erde tennt. Es treten so viele diese beiden Faktoren befagen noch nichts über die für das Klima Kräfte auf, die zwar untergeordneter und lokaler Natur find, aber so wichtigen Verhältnisse des Windes und der Feuchtigkeit. Legtere eben deshalb gerade für das Klima einer Lokalität von ausschlag­beide hängen in gewisser Beziehung mit einander zusammen. Der gebender Macht sind. Und die vielen lokalen Verschiedenheiten üben Wind wird erzeugt durch die Strömmingen der Atmosphäre. Die ihre mannigfachen Einflüsse auch auf die tägliche Witterung aus über dem Erdboden ruhende Luftmasse bleibt an den Polen   falt, und machen aus ihr ein Choas faum übersehbarer, in ihrem Ver­am Aequator   wird fie erwärmt. Die schwere talte Luft zieht nun, lauf unberechenbarer Erscheinungen.-

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auf der Chauffee marschiert, immer zwischen ungepflügten Aedern, über Wiesen und durch stille Dörfer und Fleden. Die Sonne stand schon tief am graublauen Himmel. Ein fühler Wind wehte durch die Bäume, feine Tropfen fielen in den weißen Chausseestaub. Der Weg zog sich geradeaus vor ihm hin, zwischen flachen Feldern. So weit er sehen konnte, lag tein Dorf, fein Haus am Wege. Jetzt fingen die Füße au zu brennen. Ein leichtes Fieber er griff ihn. Da bogen mehrere Wagenspuren ab in einen Landweg. Bielleicht fam er auf dem Landwege früher zu einem Dorfe, als auf der Chauffee. Schnell entschlossen, bog er seitwärts ab in den früppeligen Kiefernwald. Der Sandboden war spärlich mit Heidekraut und Moos überzogen, grauweiße Flecken leuchteten aus dem dämmrigen Dunkel unter den Bäumen hervor. Wie schwer ging es sich auf dem weichen Sande! Die Dämmerung nahm rasch zu noch war fein Haus zu sehen. Die Helle der Landstraße war sein einziger Wegweiser in dem Gewirr der buschartigen Bäume, die in der Dunkelheit des feuchten November- Abends ihre Aeste über den Weg zu streden schienen, als wollten sie den Wanderer nicht vorwärts lassen.

am Erdboden hiustreichend, nach den heißen Tropengegenden hin, während die dort befindlichen Schichten, infolge ihrer Erwärmung leichter gemacht werden und dadurch in die Höhe geben, um nach den Bolen zu abzufließen und die von der kalten Luft verlassenen Stellen Kleines Feuilleton. einzunehmen. So kommen dann auf jeder Halbfugel zwei Hauptströmungen der Atmosphäre vor, ein falter, niedrig a Die erfte Raft. Den ganzen Tag war er im Sonnenschein verlaufender Polarstrom und ein warmer höher streichender Acquatorialstrom. Da nun am Aequator   das Meer eine große Aus­dehnung hat, so nimmt der von hier aus streichende Strom eine große Menge Wafferdampf in sich auf und führt die Feuchtigkeit nach Norben weiter. Im Gegensatz dazu lagert an den Bolgegenden sehr viel Land oder das Wasser ist mit festem Eis bedeckt. Es verdunstet also wenig Waffer, und so ist denn der Polarstrom nicht nur talt, fondern zugleich sehr troden. So hängen denn die Bewegungen der Atmosphäre mit der Verteilung der Feuchtigkeit eug zusammen. Die beiden Hauptströmungen der Luft ziehen nun freilich nicht so gleich mäßig über einander hin. Echon die Drehung der Erde ruft ganz bestimmte Ablenkungen hervor. Sodan vermischen und bekämpfen fich die beiden Züge vielfach gegenseitig, aber auch die Berteilung von Festland und Meer auf der gesamten Erde und mancherlei fleine Iolale Umstände haben den Einfluß, daß die Hauptströmungen allerhand Ablenkungen, Zerteilungen, über haupt luregelmäßigkeiten in ihrem Laufe erleiden. Daher rührt das Problem des Wetters. Trotz des einfachen großen Grundgefeßes der atmosphärischen Bewegung zerlegen fich die Strömungen in ein solch' Tompliziertes und anscheinend unregelmäßiges System von Einzel­bewegungen. daß niemand auf längere Zeit, ja selbst mit Benußung aller meteorologischen Stationen kaum auf einen halben Tag hinaus das Wetter vorher wissen kann. Daß trotzdem viele das Wetter auf Monate vorher sagen und andere ihnen glauben, das will nichts be­sagen. Es paffieren täglich noch viel dimmere Dinge.

Die Frendigkeit und Zuversicht, von der er in den Tagesstunden beseelt war, schwand, als sich die Finsternis herabsentte. Er war zum erstenmal als Handwerksbursche auf der Landstraße. Wie frisch und mutig hatte ihn das Marschieren im Sonnenschein gemacht! und wie er sich auf das erste Nachtlager freute. Er hoffte, bei einem Bauern unentgeltlich aufgenommen zu werden. Seine Bar schaft war nicht groß. Er mußte sehr wirtschaftlich mit ihr um­gehen. Endlich tam er wieder auf Felder, auf denen dunkle Massen lagerten Bauerngehöfte. Er wollte gleich bei dem ersten um Nachtquartier bitten. Aber als er vor den Zäunen stand, über die Lichischimmer aus den Fenstern fiel, verließ ihn der Mut. Zögernd ging er vorbei.

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Für die Feuchtigkeitsverhältnisse eines Ortes spielt aber neben den Luftströmungen auch seine Umgebung eine große Rolle. Es kommt in erster Linie darauf an, ob eine Gegend von großen Festlands­massen oder vom Meer umgeben ist. Das Festland nimmt die Wärme, wenn sie vorhanden ist, also im Sommer, sehr leicht an, giebt sie aber auch sehr rasch wieder ab, so daß ungeheuer falte Winter zu stande fommen. So sind die kältesten Buufte der Erde In der Mitte des Dorfes traf er ein Haus, das keinen Vors nicht an den Polgegenden zu suchen, sondern weit füdlicher im nörd- garten, keinen Baun hatte. Aus den Fenstern fiel hellerer Lichtschein. lichen Teile des großen asiatischen und amerikanischen   Festlandes. An den Futterfästen sah er, daß er vor einem Gasthof stand. In Als der fälteste Ort der Erde wird Werchojanst im Lenathal an einer Anwandlung von Leichtsinn ging er hinein. Wenn er auch gesehen, das auf dem 67. Breitengrade, also noch 23 Grad vom heute sein Nachtlager bezahlen mußte es war ja das erste, und Nordpol   entfernt liegt. Obwohl hier der Juli nicht viel tälter ist er war ja seinem Ziel bedeutend näher gekommen, als er geglaubt als unsere Sommermonate, weist dort der Januar eine Durchschnitts- hatte. Er trat rasch in die zur ebenen Erde liegende Gaststube. temperatur von-51,2 Grad auf. Einzelne Tage hatten eine Kälte Die Wirtin, eine kleine dürre Person, betrachtete ihn mit bon 67,8 Grad, ein Februartag einst eine solche von nahezu zweifelnden Blicken. Er fühlte jetzt, daß er ohne Vorhemd, Kragen 70 Grad! Welche Bedeutung maritime oder tontinentale und Manschetten ging, daß er einen start geflicten Anzug trug und Lage hat, lönnen wir auch an Deutschland   schon recht daß sein Hut schon durchgeschwißt und schmierig war. Und dany

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