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hätten eine auf Grund des alten Wahlgefezes vom 8. April 1848

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Zum neuesten Marine Unglück wird uns aus Kiel   ge- 1hängern verkehrt. Für seine antidynastische Gesinnung sei kein Beweis vorhanden. Am Tage des Attentats sei er zu Hause ge­

Mit einer grauenhaften Regelmäßigkeit sind in den letzten Jahren wesen. Ziwkowitsch giebt seiner Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen die schweren Unfälle in der Marine aufeinander gefolgt. Jetzt wieder Lage Serbiens   Ausdruck und erklärt es für seine Pflicht, eine sind vier blühende Menschenleben dem schrecklichen Verbrennungstode Regierung zu bekämpfen, welche die wirklichen Interessen des Landes im kochenden Wasserdampfe erlegen. Wie es möglich ist, daß an nicht verteidige. Mehrere Beugen fagen hierauf aus, Biwkowitsch Bord der Wacht" diese schwere Steffelerplosion sich ereignen konnte, habe in dem Geschäft bei Bawlowitsch ein antidynastisches Gedicht entzieht sich noch der Kenntnis. vorgelesen. Andere Zeugen erklären, Ziwkowitsch habe bei dem Be­Die Wacht", als Aviso gebaut und jetzt zu den kleinen Kreuzern gräbnis Ratitschs eine Rede gehalten, welche Beleidigungen gegen gezählt, ist 1887 auf der Schiffswerft Weser" in Bremen   vom König Alexander und König Milan enthielt. Der Angeklagte erklärt Stapel gelaufen. Das Deplacement des Schiffes beträgt 1250 Tonnen, aber alle diese Angaben für Lügen. die Maschinen entwickeln 4000 Pferdekräfte und die Geschwindigkeit In der Mittwochs- Sizung wurde das Protokoll über die Haus­ist 18 Knoten. durchsuchung bei Biwkowitsch verlesen, bei welcher belastende Papiere An größeren Unglücksfällen sind in den letzten 5 Jahren gefunden sein sollen. in der deutschen   Marine, ungerechnet all die vielen Fälle, wo ein Hierauf wird der Angeklagte Pantelitsch vernommen, de oder zwei Menschenleben ihr Ende fanden, folgende zu verzeichnen: zugiebt, mit ne ze witsch intime Beziehungen unterhalten, abe 1898 erfolgte auf dem Panzer Bayern  " eine Geschüßerplosion, bei von dem Attentate teine Ahnung gehabt zu haben. Wenn er fid der 7 Mann ihren Tod fanden; 1894 ereignete fich die furchtbare schuldig gefühlt hätte, würde er geflohen sein, da er erst 16 Tagi Dampfrohr- Explosion auf dem Brandenburg  " und 42 junge nach dem Attentat verhaftet worden sei. Menschenleben waren dahin.

zu wählende konstituierende Nationalversammlung, schrieben: die jene Verfassung zu vollenden hat, an deren rechtmäßiger Ver abschiedung sie mit Hilfe der Krenz- Zeitungs"-Leute gewalt sam gehindert worden iſt. Die nachträgliche Amnestie der Kammern für den Staatsstreich hat gar nichts zu besagen; denn diese Kammern bestanden ja eben nur auf Grund des rechtswidrigen Wahlgesezes. Nachdem einmal der absolute Staat überwunden und eine Ver­faffung gewährt war, durfte diese nur verfassungsmäßig geändert werden. Darin liegt ja gerade der Wert einer wirklichen Konstitution, daß sie eine gesetzliche Weiterentwickelung gestattet. Die ganze preußische Entwickelung in der Periode nach dem Jahre 1848, wo die Nationalver( ammlung gesprengt wurde, ist eine rechts­widrige Episode von Staatsstreichs- und Bajonetts Gnaden. Die Zwangsverordnung vom 5. Dezbr. 1848 aufheben, heißt zu wirklich ver­faffungsmäßigen Zuständen zurückkehren. Und diese Rückkehr wäre nicht nur eine rechtmäßige Handlung, sondern eine endliche Sühne für eine reaktionäre Gewaltthat, an der noch heute unser gesamtes politisches Leben in Preußen und darüber hinaus frankt. Aber die Kreuz- Beitung" braucht sich gar nicht vor solchen Ratschlägen zu ängstigen. Die jeßige energische" Regierung hat nur drohende Worte, feine starken Thaten. Sie wird die Macht befugnisse nicht anwenden, die ihr moralisch und rechtlich zu Gebote Kaisertreffen. Die von einigen Blättern gebrachte Meldung, daß das russische Kaiserpaar auf der Neise nach Darmstadt   jezt Potsdam   berühren würde, ist, wie offiziös mitgeteilt wird, nicht richtig. Wohl aber wird das Zarenpaar voraussichtlich die Prinzessin Heinrich in Kiel   besuchen. Eine Begegnung zwischen Kaiser Wilhelm   und Kaiser Nikolaus ist für später in Aussicht ge­

stehen.

nommen.

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Der große Hofbann. Die Hofwürdenträger, Schloßhauptleute und Kammerherren, die gegen den Kanal gestimmt haben, sind, wie die Deutsche Tageszeitung" aus sicherster Quelle erfährt, bis auf weiteres von dem Hofe verbannt worden.

Darüber werden die Kanalgegner sehr erfreut sein; denn durch diese Entfernung vom Hofe wird den schwächeren Charakteren die Möglichkeit genommen, sich durch gutes Zureden zu Gunsten des Kanals beeinflussen zu lassen.-

Die ,, Post" spricht auch heute noch von den beachtenswerten Enthüllungen des enttäuscht und angewidert aus der Socialdemokratie ausgetretenen Schenderlein". Wie viel Jahre Zuchthaus muß man eigentlich auf dem Kerbholz haben, um bei den Bost" Leuten unmöglich zu werden.

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Partei- Nachrichten.

Spanien  . 1895 erfolgte während einer Probefahrt eines auf der Germania­ werft   in Kiel   gebauten türkischen Torpedojägers eine Steffelerplosion, San Sebastian  , 12. September. Die Königin- Regentin unter­die 13 Leben vernichtete. Wenige Monate später stürzte eine Lauf- zeichnete ein Defret, durch welches die konftitutionellen Garantien brücke auf der eben genannten Werft ein, wobei wieder 14 Menschen in der Provinz Biscaya zeitweilig aufgehoben werden.- ihren Tod fanden. Sind diese letzten beiden Unglücksfälle auch nicht auf das Unglückskonto der Marine zu sehen, so hängen fie doch mit dem Marinismus zusammen. Gleichfalls 1895 fant durch Kentern in der Jammerbucht bei Skagen   Zum Parteitage. Infolge eines Irrtums teilten wir in das Torpedoboot 41. Jm April 1896 wieder sant durch eine Nr. 213 mit, daß auf dem hessischen Parteitage die Resolution Kollision bei Hochfiel das Boot 48 und 5 Mann waren das Opfer. Kazenstein angenommen und die Resolution David abgelehnt Jm Juni 1896 fenterte ein Rulerboot der Marine in der Dithmarscher   worden sei. Das Gegenteil ist richtig; angenommen wurde die von Bucht und 3 Mann fanden den Wellentod. Am 28. Juli ereignete David vorgeschlagene Resolution mit dem angegebenen Stimmen sich die Iltiskatostrophe in den asiatischen Gewässern und verhältnis( 49 gegen 11), die wir deshalb hier im Wortlaute mit­71 Mann wieder wurden den Ihrigen entrissen. Torpedoboot S 26, wobei 8 junge Leben vernichtet wurden. Jm September 1897 wieder sank in der Elbemündung das

mit der abgelösten Wachtmannschaft der kaiserlichen Werft, und wieder Im Februar 1898 wieder tenterte im Kieler Hafen eine Barkasse waren 11 Mann das Opfer. Dann wieder fanden noch in der Memel  drei Mann der Marine ihren Tod, und jetzt wieder folgt dieses letzte Unglüd. Nürnberg  , 13. September. Die Generalversammlung des deutschen   Vereins für öffentliche Gesundheitspflege wurde heute unter zahlreicher Beteiligung aus Deutschland  , Destreich, Ungarn  , der Schweiz   und Rußland von dem Geh. Sanitätsrat Dr. Lent- Köln eröffnet. Kreis- Medizinalrat Dr. Bruglocher- Ansbach begrüßte die

Auf dem Wege zum Kanal. Die Rathenower Beitung" Gäste namens der bayrischen Regierung. enthält folgendes Scherz- Inserat:

Kanalfreundlicher Kandidat

Exped. d. 8tg. erbeten.

( nicht Beamter)

teilen:

1. Die Landeskonferenz der Socialdemokratie Hessens   sieht in den Sätzen des allgemeinen Teiles des Erfurter Programms feine der socialistischen Theorie als eine wissenschaftliche Lehre er unanfechtbaren, für alle Zeiten feststehenden Wahrheiten. Der Charakter heischt ihre fortgefeßte vorausseßungsfreie Prüfung und Weiter bildung gemäß den Fortschritten der wissenschaftlichen Erkenntnis und der praktisch- politischen Erfahrung.

2. Die theoretischen Streitfragen, die von Bernstein   aufgerollt worden sind, können natürlich nicht durch Majoritätsbeschlüsse ent­schieden werden. Die Landestonferenz lehnt es daher auch ab, zu den aufgerollten theoretischen Streitfragen in zustimmendem oder ab­lehnendem Sinne Stellung zu nehmen, ebenso wie sie jeden Ver such, die Freiheit des Denkens und Forschens innerhalb der Partei München  , 12. September,( Eig. Ber.) Die 71. Versammlung einzuschränken, zurückweist. deutscher   Naturforscher und Aerzte tritt vom 17. bis 23. September betrifft, so ist die Landeskonferenz der Ueberzeugung, daß das 3. Was die taktische Haltung der socialdemokratischen Partei in München   zusammen. Wir hätten keine Veranlassung, dieser zum sucht Stellung im Landtag. Offerten unter Landtag  " an die Teil rein fachlichen Vorträgen, zum Teil dem Vergnügen gewidmeten Hauptgewicht der Parteithätigkeit auf der praktischen Mit­arbeit ant allen aus der Gegenwart erwachsenden social­Tagung besondere Aufmerksaniteit zu schenken, wenn nicht bereits Noch zweckmäßiger wäre es, den ganzen Landtag in Submission der vorjährige Kongres in Düsseldorf   mit den alten Bann ge- politischen Aufgaben zu liegen hat. Dabei ist ein zeit­an den Meistbietenden zu vergeben und die Kanalfreundlichkeit unter brochen und eine Kommiſſion zur Erforschung und Beweiliges Zuſammenwerfen mit anderen Parteien nicht zu die Submissionsbedingungen aufzunehmen. fämpfung der Tuberkulose gewählt hätte, der auch niemals ihren Charakter als äußerlich unabhängige und innerlich umgehen. Selbstverständlich darf dabei die Socialdemokratie Die Wodansleute und die Zuchthausvorlage. Die in Vertreter der Invaliditätsversicherung( Gebhard- Lübeck), der Hamburg   versammelten Antisemiten haben nicht nur gegen den Erz- Krankenkassen( Friedeberg- Berlin) usw. angehören. Professor festgeschlossene Partei zur Durchführung des proletarischen Klaffen­bater Abraham   und für den altgermanischen Heidengott Wodan Hüppe, der Vorsitzende der Kommission, die in München   ihren tampfes, dessen Ziel die volle politische, wirtschaftliche und sociale gewütet, sie haben nicht nur die Juden für Halbmenschen erklärt, ersten Bericht erstatten wird, sagte damals bezüglich der Permanenz Emanzipation der Arbeiterklasse, verleugnen. 4. Diese auch schon seither von der socialdemokratischen Partei sondern auch zur Zuchthausvorlage Stellung genommen". Wir haben der Kommission:" Ich habe allerdings noch einen gewissen Hinter­das schon erwähnt, wollen die Haltung dieser Partei der Hans- gedanken, es werden auch weitere Streise unserer Naturforscherverfanum befolgte Praxis wird vom Genossen Bernstein   in feiner Weise in narren aber noch mit ein paar Worten kennzeichnen. Man einigte lung gewonnen werden, wenn die Leute sehen, daß wir uns auch Frage gestellt, sondern im Gegenteil ausdrücklich gebilligt. Die sich schließlich auf folgende nichtssagende von Lieber- und Zimmer mit Dingen beschäftigen, die unsere ganze Umgebung interessieren, Landeskonferenz sieht darum auch in keiner Weise Bernsteins zu­man gemeinfam gezeugte Resolution: daß unsere Arbeit auch voltswirtschaftliche Bedeutung hat." gehörigkeit zur Partei in Frage gestellt, und ist der Meinung, daß In Crwägung, daß die Rede des Abgeordneten v. Lieberman Profeffor Leube( Würzburg  ) sagte: Der Vorschlag ist außerordentlich alle diesbezüglichen fegerrichterischen Wünsche doktrinärer Theoretiker zur Zuchthausvorlage im Namen der Partei sowohl sich entschieden wichtig, in Bezug auf die Medizin sowohl, wie vor allem auf das energisch zurückzuweisen sind. gegen die Regierung wendet als auch die positiven Vorschläge des Volkswohl. In anderen Ländern wird darin viel mehr geleistet Eine Parteiversammlung in Aachen   beschloß, daß die Fraktion Parteiprogramms zur Lösung dieser Frage erfüllt, erklärt sich der als hier in Deutschland  ." Professor Waldeyer( Berlin  ) hielt es beauftragt werden soll, beini Reichstage wieder die Einführung des Parteitag mit der Haltung der Fraktion einverstanden." für notwendig, daß die Versammlung es erstreben soll, achtstündigen Normal- Arbeitstages, sowie der obligatorischen Ge­Gegen die Zuchthausvorlage sprachen sich nur Graf Reventlow sich in solchen Fragen eine gewiffe Stimme in Deutsch   verbegerichte zu beantragen. Ebenso soll sie für eine reichsgesegliche und Abg. Na ab aus. land auch gegenüber gegenüber der Regierung zu verschaffen. Es Regelung des Submissionswesens durch Einführung eines Minimal­Graf Reventlow führte aus: soll eine permanente Kommission geschaffen werden, die sich lohnes eintreten. Einen herben Tadel verdient die Fraktion wegen ihrer social- mit einer der wichtigsten Fragen nicht nur der Medizin, sondern politischen Haltung, wegen ihrer Stellung zum" Buchthausgefez". auch der Naturwissenschaft beschäftigt". Hüppe nannte noch die Nach diesen letzten Leistungen kann man von der Fraktion in dieser Tuberkulose eine sociale Krankheit ersten Stanges" Beziehung taum noch etwas erwarten. Koalitionsrecht der Arbeiter und erwähnte, daß im Regierungsbezirk Düsseldorf   der Prozentsaz ist in unserem Programm und man stimmt für Kommissionsberatung der Mortalität an Tuberkulose   45, in einer Stadt jogar 60 Prozent haben bis Mittwochmittag gestellt 351 Kollegen, bewilligt erhielten Zur Lohnbewegung der Möbelpolierer. Forderungen des Zuchthausgesetzes? Wie paßt das zusammen? Der sociale überschritten hat. Man darf jedenfalls auf den Bericht, den die Gedanke ist uns gleichwertig mit dem antisemitischen. Machen wir kommission am 20. September in München   erstatten wird, gespannt Die andern haben anderweitig Arbeit zu den neuen Lohnfäßen an­210 Kollegen, zur Kontrolle als ausständig haben sich gemeldet 106. weiter solche Sachen, so hat kein Arbeiter mehr fein. Von sonst hier interessierenden Vorträgen der Tagung nennen Bertrauen zu uns. Bloß mit antisemitischem Trompeten wir noch: Für Unfallwesen usw.: Seydel( Königsberg  ) über genommen. Donnerstag früh sollen die Kollegen der Firmen, welche geschmetter oder bloß mit Mittelstandspolitik bringen wir noch Psychoje nach Bleivergiftung; Müller( Lübed): Was müssen die der Freien Vereinigung der Holzindustriellen" angehören, Bescheid nicht den Beweis für unsere Existenzberechtigung. Unsere Partei Berufsgenossenschaften von den Aerzten verlangen?"; Fossel( Graz): erhalten, ob diese bewilligen oder nicht. Für uns liegt der Arbeits­wird nur lebensfähig sein, wenn sie social ist! Redner beantragt Boltsmittel in der steirischen Vollsmedizin"; Scholeng( Staffel): markt günstig, denn täglich laufen Meldungen über bewilligte Forde folgende Erklärung:" Der Parteitag erwartet von der Fraktion," Die Frauen in der Geschichte der Medizin". daß sie den Entwurf des Gesetzes zum Schutze des gewerblichen Arbeitsverhältnisses in zweiter und dritter Lesung ablehnen werde."

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Schutz den Arbeitswilligen.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

rungen ein. Die Lohntommission. Restaurant Scheere, Blumenstr. 38. Posamentierer. Bewilligt haben nachträglich folgende Firmen: Halbing, 2. Prinz, L. Knopfmacher, Gebr. Brinz. Nicht E. Gustedt  , Köstermann u. Harinzanski, Sachs u. Schwarz, W. und bewilligt haben: Bünger, Wendel u. Komp., H. Plischke, G. Keßler, A. Sinsel, Hoffmann und Weiland, Wagler, Reiß u. Bur meister, F. Hoppe, M. Hoppe, Eisner u. Haussig, Przygode, B. Volmer Brehmer, H. Schmidt, Ebel Nachfl. Die nichtbewilligten Firmen sind streng zu meiden. Die Lohnkommission. Von der Kommission der Arbeitgeber" geht uns ein Schreiben zu, in dem mit Bezug auf die gestrige Bekanntmachung Verkürzung der Arbeitszeit bewilligt habe. Ferner sei bei der Firma angegeben wird, daß die Firma Hugo Schulz   nur die 1/ 2stündige Gebr. Prinz unter bedeutender Abweichung" des aufgestellten Lohntarifs die Arbeit wieder aufgenommen worden.

Dagegen bemerkte Vielhaben: Diese Vorlage soll dem Arbeiter zu je sechs Wochen Gefängnis; sie sollen einen Arbeits­Die Ferienstraffammer zu Je hoe verurteilte givei streifende Mittelstande helfen, soll ihn befreien von dem Streifterrorismus der willigen in Verruf erklärt haben. Die Staatsanwaltschaft hatte Socialdemokratie. Deshalb muß etwas geschehen. Der Versuch sechs Monate und sofortige Inhaftnahme beantragt. Der Arbeits­der Regierung mag ein schlechter gewesen sein, wir werden ihn ver- willige ist ein Mann, der erst vor ungefähr einem Jahre die gait bessern müssen. Bruhn Berlin  : Es ist bedauerlich, daß die Vorlage das lassen hat. Dagegen ist von den Verurteilten der eine noch gar lichen Mauern des Zuchthauses, das er zwei Jahre bewohnte, ver­Wort Zuchthaus auch enthält. Sie will etwas durchaus nicht, der andere mit wenig fleinen Strafen wegen BetteÏns Gutes. Sie will dem Mittelstande helfen, der am vorbestraft. meisten unter dem Streifterrorismus leidet. Auf dieser Grundlage läßt sich etwas Brauchbares schaffen. Ich freue mich, daß Schußes der Staatsgewalt. Wie hieß es doch in der famosen Aber macht nichts, die Arbeitswilligen bedürfen des besonderen Herr v. Liebermann für die weitere Beratung der Vorlage Motivierung der Zuchthausvorlage? eingetreten ist und bereit ist, dem guten Gedanken zum Siege" Dies( der Umstand nämlich, daß die Arbeitswilligen durch die zu verhelfen. Wir haben doch nicht nur die Aufgabe, immer bestehende Nechtsordnung nicht genügend geschüßt seien) ist um so nur für den Arbeiter zu sorgen. Es giebt auch noch andere bedenklicher, als es sich gerade bei den Arbeitswilligen Für die Arbeiter Dänemarks   gingen bei der Charlotten Stände, die der Fürsorge dringend bedürftig sind, vor allem der um ruhige, in die Staats- und Rechtsordnung jich burger Gewerkschaftskommission weitere 140 M. ein, Mittelstand. Der Großindustrielle kann sich vor dem Streif- ichicken de, für den Staat besonders nühliche Elemente darunter durch L. Pfeifer 2,50 M., vom eingegangenen Statklub terrorismus schüßen, nicht aber der kleine Gewerbetreibende, der handelt, welche in ihren mit den Staatsinteressen zu durch Richter 6,15. dieses Schutes dringend bedürftig ist. Wenn man sich von vorn- sammenfallenden persönlichen Interessen wirksam herein gegen jede solche Vorlage wenden wollte, wie es Graf Re­ventlow will, so wäre das grundfalsch. Fragen Sie mal die Gewerbe schüßen eine wichtige und dringliche Aufgabe der treibenden, wie die über die Vorlage denken. Staatsg gewalt ist." Das jezige Recht ge­währt nicht genügenden Schuß, da eine Verfolgung des Streit Zuchthaus ist offenbar nur ein unbedeutender Schönheitsfehler auf Ein bißchen ehrlich, d. h. nicht wegen Terrorismus erworbenes terrorismus nur auf Antrag geschieht. Ich bitte Sie, eine Erklärung dem Idealbilde eines Arbeitswilligen.­dahin abzugeben, daß die Fraktion den Gedanken der Vorlage auf nimmt, um auf seiner Grundlage ein brauchbares Gesetz zum Schutze des Mittelstandes zu schaffen.( Beifall.)

Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozesse.

Weitere Beiträge nimmt entgegen F. Bleed, Pestalozzistr. 22, b. 2 Tr. bei Pankow  . Dortselbst sind jeden Montag, Mittwoch und Freitag, abends von 6-8 Uhr die geschäftlichen Angelegenheiten des Kartclls zu regeln. Der Vertrauensmann der Gewerkschaften Charlottenburgs  . Deutsches Reich  .

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,, Der Bureau Angestellte", Organ für die wirtschaftlichen 8immermann- Dresden  : Was das Gesetz zum Schutz der Der Bergmann Theophil Brabainski aus Ruda soll sich am Interessen der deutschen   Bureau Angestellten, wurde in einer be­Arbeitswilligen betrifft, so kann ich den Standpunkt des Grafen   2. Mai d. I. einer Majestätsbeleidigung schuldig gemacht haben. fonderen Agitationsausgabe in einer Auflage von 15 000 Gremplaren Reventlow nicht teilen. Im wesentlichen ist die Organisation der In dieser Sache wurde als Zeuge der Kleriker Adam Guttowski in ganz Deutschland   verbreitet. In dem Blatte wird die miserable Arbeiter nur eine Waffe in den Händen der Singer und Genossen. aus Rom   vernommen. Die Vorlage war in der eingebrachten Form unannehmbar. Es Straffammer fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Der ganisation aufgefordert. Die Verhandlung vor der Gleiwißer Lage der Bureau- Angestellten geschildert und zum Beitritt zur Or ließe sich aber auf dieser Grundlage ein Ausbau des Koalitionsrechts Angeklagte wurde zu sechs Monaten Gefängnis ver und ein durchgreifender Schutz des Mittelstandes, den wir brauchen, urteilt. vornehmen.

Der Sinn der Resolution ist also, daß die Wodanspartei für eine verbesserte" Zuchthausvorlage eintreten will. hat auch niemand etwas anderes erwartet!

Enquete für Zuchthausliebhaber. Der Bund der Industriellen  "

Ausland. Hochverratsprozeß in Serbien  .

Der Milansche Rache- Prozeß in Belgrad   wird fortgeführt, ohne einer wörung gegen das

Zur Aussperrung der Steinmetzen in Dresden  , Pirna  und Umgegend. Die vereinigten Arbeitgeber im Steinmet gewerbe erlassen in der letzten Nummer des Pirnaer Anzeiger" eine lange Erklärung", in welcher sie die Schuld an der Aussperrung den Gehilfen in die Schuhe schieben wollen. Die in der Erklärung gegebene Darstellung ist einseitig und fast durchaus unrichtig. Ev heißt es, die Gehilfen auf dem Schillingschen Werkplatz hätten ledig­lich deshalb die Arbeit verlassen, weil man Zureisende aus dem 1. Erkennen Sie die Notwendigkeit eines Schuges der Arbeits- Leben Wilans zu Tage täten. Es ist tein 3weifel Barüber, daß Greifgebiete nicht einstellte. Das ist aber nur ein Grund auter vielen willigen an? 2. Welche Fälle der Anwendung von Zwangsmitteln die Anklage das Attentat eines Verzweifelten dazu benutzen will, andern mit gewesen. Num berufen sich die Unternehmer gegen Arbeitswillige seitens der Ausständigen sind Ihnen bekannt? unt die politischen Gegner Milans und seiner Regierung zu ver- auf das Statut ihrer Organisation, nach welchem ein Arbeitgeber, 3. Halten Sie es für möglich, durch freie Vereinigungen der Arbeit- nichten. Gehilfen, welche aus einem Streifgebiet als Streifende kommen, geber den Schuß der Arbeitswilligen herbeizuführen? Oder: In der Dienstagnachmittags- Sigung erklärte der Angeklagte nicht eingestellt werden dürfen. Das ist es allerdings, was die 4. Sind Sie der Meinung, daß nur auf gesetzlichem Wege durch 8iwkowitsch, sein Vorschlag im radikalen Komitee sei nicht dahin| Gehilfen aus principiellen Gründen empört, weil eine der­Erlaß von Strafbestimmungen- dieser Schutz herbeigeführt werden gegangen, die Steuerzahlung zu verweigern, sondern dieselbe nicht artige Bestimmung ganz direkt mit den diesbezüglichen Bestim freiwillig zu leisten. Der Angeklagte sagt, der Staatsanwalt habe mungen der Tarifgemeinschaft in Widerspruch steht. Die gegen­Die Herren hätten sich ihre Bemühungen sparen dürfen. Das ihn mit Unrecht der Teilnahme an dem Attentat angeklagt. Er ſeitig nach der Richtung getroffenen Vereinbarungen gehen dahin, Buch thausresultat ist von vornherein nicht zweifelhaft. babe niemals Karageorgewitsch gesehen, noch mit dessen An- daß der Unternehmer die Gehilfen, wie sie kommen und gebraucht

tönne?

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