78 einzelte Glühwurmchen durch die Finsternis, als die Eiset schmitter heimkehrten. Es war spät, gegen Mitternacht, und noch hatten sie eine gute Stunde Wegs. Ihre Gesichter glühten trotz des scharfen Bergwindes, der die Haut schnitt wie mit Messern; ihre Kleider blähten sich, flatternd gleich Fledermausflügeln. Irgend jemand trug eine Laterne, aber sie löschte bald aus: nur der Mond, der für Augenblicke zwischen jagenden Wolken vorlugte, zeigte den Weg Er war ein sehr unsicherer Führer jetzt verschwand er ganz mit Gekreisch drängten sich die Weiber in der tiefen Dunkelheit um Pittchen. Das war ein Jux gewesen zu Oberkail ! Als der Peter mit seiner Eskorte angekommen war, tanzten sie schon; mitten im dicksten Knäuel drehte sich die Zeih. Als sie ihren Mann erblickte, ließ sie ihren Tänzer, den Gendarmen, stehen und lief lachend auf Pittchcn zu. Dieser aber that patzig, sah sie gar nicht an und tanzte los mit einem herausfordernden Trotz. Und als er gar Apsel wein kommen ließ und die Eifelschmitter traktierte, war er König des Tanzbodens; die dummen Bauernburschen von Oberkail trauten sich ihm nicht ins Gehege, von denen hatte ohnehin jeder sein Mädchen mitgebracht. iFortsetzung folgt.) Des Bergmemtts Died tum dev Skeinkohle.*> Von Anton HStete. Noch tiefer, immer tiefer in den Abgrund... Erfaßt dich Grauen vor der Fahrt ms Dunkle, Als ging's in einen Brunnen, Bruder mein? Wie. wenn das feste Drahtseil plötzlich reißt Und alles fällt hinunter in die Tiefe Ein paarmal hundert Meter?...'s war kein Spaß l. Ach, Kinderfurcht und kindische Gedanken! Was, Kamrad? Wer Furcht cmgfinden kann, Pflegt unter Tags dem Brot nicht nachzugehen Am Grunde. Hin und her ziehn sich die Gänge Wie Maulwurfsrinnen. Und wir Arbeiter Zerstreuen uns gleich schwarzen Maulwürfen. Und enger, immer enger wird der Weg. Es ist hier stickig, und man atmet schwer. Die Hitze ivächst?... Ei, nah» Ivir wohl der Hölle? Ja, eine Hölle ist's für viele hier; Sie büßen schwer darin die arge Sünde. Daß es zu leben und zu essen sie verlangt. l Im engen Gange flimmern bleiche Lichtchen, Irrlichtern gleich, die über Sümpfen tanzen.! Im Dämmerlichte drängen da sich Männer, Die Brust entblößt, kraftstrotzend, sehnig, jung, Und schürfen, hauen, graben immerzu Und fördern ihn aus'dunklern Schacht zur Höh', Den teuren Schatz, den schwarzen Diamanten. Wann habt ihr lvohl gegrünt und wann geblüht, Ihr Bäume wer vermöchte es zu sagen! Und wer kennt eure Namen heute noch? Dieselbe Sonne, wie in unfern Tagen, Dieselbe Sonne wärmte eure Stämme. Dieselbe Sonne war's, die eure Kronen, Die eure zweigercichen Wipfel küßte, Dieselbe Sonne färbte eure Blätter, Dieselbe Sonne reifte eure Frucht. Doch hat in eurem Schatten dazumal Kein Arbeiter geruht von schwerer Plage, An euren Stämmen lehnte noch kein Hirt, Um seiner Flöte Lieder zu entlocken! Nicht saß noch unter eurem grünen Dachs Das zarte Mädchen in Gedanken tief, Der jungen Liebe süße Lieder singend. Noch dachte unter euch zu jener Zeit Kein Mensch Gedanken, herrlich, groß und tief Und quälte nicht sich mit des Daseins Rätsel.. Doch haben sich auch Menschen nicht gemordet.,, Wohl mancher Sturm ist über euch gezogen, Hat wild getobt, gebrochen eure Aeste Begraben hat euch der Aeoncn Sturm! Tief in der Erde liegen jetzt die Stämme Im dunklen Grab, viel tausend, tausend Jahre, Versteinert, dürre, öde Mumien, Kadaver ohne Blut und ohne Leben, Wie alte Könige in Pyramiden... Und.weiter wühlen sie im Schoß der Erde Und werfen mächtig große Maulwurfshaufeii Aus der»WienerArbeiter-Zeitung", Aus ihrem Schacht zur Höhe Tag für Tag. Geschwärzt und schmutzbedeckt sind die Gesichter. Und von der Stirne rinnt der Schweiß in Strömen. Gedämpfte Stimmen hört man hie und da, Hier einen Seufzer, Flüche, einen Witz.., In weiter Ferne knallt das Dynamit... Doch keines Liedes Schall wird laut allhier. Nur schwache Lichter leuchten bei der Arbeit Sonst alles finster finster wie im Grabe. Dort oben aber leuchtet hell die Sonne Und badet die Natur im Strahlenmeer, Und Gras grünt dort, Getreide. Bäume, Sträucher Und bunte Blumen blühen in den Gärten. Es müht der Mensch sich um das Stückchen Brot, Doch müht er sich im Glanz der Sonnenstrahlen. i Nun fort, nun fort!... Ermüdet, schwach vor Htwger Entsteigen nun die Knappen ihren Gruben, Wie Sträflinge gebrochen, bleich und welk... Stumm schreitet eine Schaar die Straß' entlang, AIS schwebten sie dahin gleich körperlosen Schatten. Die Sonne selbst erglänzet diesen Augen, Des unterird'schen Dämmers nur geivohnt, Zu hell, zu grell, zu strahlend und zu leuchtend. Was kümmert sie die Sonne, was der Tag?" Das Müh'» um Brot erfüllt des Armen Sinne Genuß und Licht sind anderen beschieden. Ach, gehet mir. Die Mahlzeit ist bereit, Ob ihrer Schwere biegt sich nicht der Tisch, Ihr werdet damit nicht viel Zeit verliere», Geht, euch zu kräftigen und auszuruheil Für neue schwere Plag'!... Und fort und fort! Der Schacht verschlingt schon wieder neue Scharen In seinem unersättlich weiten Schlünde. Und Tag für Tag das gleiche Lied l.., Halt ein O. langsam, langsain doch, ihr kecken Knappen! Im Schoß der Erde schläft der mächt'ge Dämon O wehe, wenn ihr lärmend ihn erwecket I Er ist der Herr der unterird'schen Schätze, Sein Eigentum ist all die Kohle hier. Weh euch, wenn er erwacht! Er wird sich rächen, Ertappt er euch, euch Räuber seiner Habe, Erwischt er ench, euch hinterlist'ge Diebe. Die ihr ihm seine Schätze stehlen kommt! Wie hat er sie gehütet durch Aeonen I Nur er allein hat sie gekannt, sonst niemand, Nur er hat sie geschaut und eingeschlossen, In seinem Stolze ihrer sich gefreut... Da plötzlich kommt der Mensch herangeschlichen, Dies Ding voll Bosheit, Tücke, Hinterlist. Er sieht die Schätze, starrt sie gierig an Und greift danach mit seinen schmutz'gen Händen Und zieht ans den Verstecke» sie ans Licht. Weh, wenn der geiz'ge Heinzelmann erwacht! Er zündet all die Todesgase an, Die er bereithält in der Erde Schoß. Dann gicbt c-Z Blitz und Donnerschlag und Beben. Der Schacht verwandelt sich zur Flammenhölle--7 Es mordet euch der Geist in seiner Wut. Und jener Tag wird traurig sein und schrecklich. Und aus dem dunklen Schlünde werden euch Die Kameraden eurer Plage ziehen Hinauf, wo Leben sproßt und Sonne scheint, Als Tote mit unkennbaren Gesichtern, Als Röchelnde in gräßlich ivilden Schmerzen, Euch, sterbende Märtyrer der Arbeit... Dan» konnnt ein Abend, traurig trüb und bitter Zahllose rote Fackeln werden brennen, Ihr blut'ger Glanz wird leuchten in die Nacht.! Z Ein langer Trauerzug, ach. wird es sein. Ein schwarzer Sarg am andern...dlizerero";» Das Fahnentuch der Arbeiter im Flor Wird langsam euch zur elv'gcn Ruhe führen Dort unter Tags... Die Glocken werden läuten So ivehmntsvoll, daß Steine weinen könnten.., Was werden dann, ach, eure Frauen sagen? Und was wird sagen eure Kinderschar?-- (Aus dem Slovenischcn übersetzt von Etbin Kristan .) Kleines �euillekon» >- Nachcpnppci». In der bayrischen Oberpfakz haben von ihren Geliebten betrogene Mädchen ein eigentümliches Verfahren, um sich zu rächen. Zur Mitternachtzeit zünden sie unter allerlei Beschwörungen eine Kerze an und stechen mit Nadeln in dieselbe hinein, wobei sie sprechen:.Ich stech' das Licht, ich stech' das Licht, ich stech' das Herz, das ich liebe". Dann muß der Ungetreue sterben. von ihrem Galten Hintergangene Japanerin heftet dessen Die