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( für Kriegszwvede) bekannt gewesen sein soll. Dr. von Lippmann in vor allen Dingen vor givei Uebeln hüten: vor der sinnlosen Halle a. S. hat jedoch, wie der Prometheus" mitteilt, in seiner Meiningerei und vor dem zu vielen Chorsprechen. Das erstere zer­umfangreichen Studie Zur Geschichte des Schießpulvers und der stört die Illusion, statt sie zu fördern, und das letztere hat für das älteren Feuerwaffen", die in der Zeitschrift für Naturwissenschaften" moderne Empfinden etwas Mechanisches, Schulgemäßes, das veröffentlicht ist, den Nachweis bringen können, daß sowohl den den Vorgängen das Leben nimmt. Warum nicht, wo Byzantinern wie den Griechen und Nömern der Salpeter es irgend geht, Einzelgespräche, die in jedem Betracht bis tief in das Mittelalter hinein völlig unbekannt geblieben ist. natürlicher sind und bei denen man jeden der Verse versteht? Ais Das Nitrum" der Alten ist nichts andres als fohlensaures Oedipus überraschte Herr Heine, der auf einem ihm fremden Ge­Alkali, das aus dem trockenen Boden mancher Gegenden Nordafrifas biet eine sehr tüchtige Leistung bot. Neben ihm wären noch Rein­und Westasiens effloresciert und darum auch" Aphronitum" oder hardt, Hübener und Pauli zu nennen. Amanda Lindner Schaummitrum" genannt wurde, ein Stoff, mit dem nicht die ge- war als Jokaste einfach unbrauchbar. Im großen und ganzen aber ringsten Explosionswirkungen hervorgerufen werden können. Damit darf man dem Verein zu seiner ersten Aufführung aufrichtig Glück fällt von selbst die Annahme, daß das sogenannte griechische Feuer" wünschen.- E. S. durch Schießpulver erzeugt worden sei. Unter dem Namen Kesten Psychologisches. veröffentlichte Bischof Julius Africanus  ( 232) eine Art Encyclopädie, k. Das Auge im hypnotischen Schlummer. Im welche aber mit der Zeit um manche Einschiebfel jüngeren Datums hypnotischen Schlummer erleidet das Auge eine Reihe von Ver­bereichert wurde. Zu den letzteren ist unbedingt auch die Erwähnung, änderungen. Diese Erscheinungen, die bisher noch nicht genauer eines friegerischen Geheim- und Baubermittels zu zählen, nämlich eines beobachtet worden sind, hat Neuschüler untersucht und das Ergebnis automatischen Feuers", eines Brandschabes, mit dem man das feindliche in der Nivista sperimentale di freniatria" veröffentlicht. Er glaubt Holzwerk des Nachts heimlich beschmieren solle, damit es sich am Tage darin ein Mittel der Kontrolle gefunden zu haben, das von der unter der Einwirkung der Sonnenstrahlen selbstthätig entzünde. Als gerichtlichen Medizin nutzbar gemacht werden kann. Als objektive Hauptbestandtheile des Brennstoffs werden Harz  , Naphtha, Schwefel, Symptome bezeichnet der Forscher vor allem das Zittern des Augen­Salz und gebrannter Kalt genannt. Die gelbe Flamme des Salzes lids im Moment, two das Ange anfängt, die Wirkungen galt für besonders heiß. Die Entzündung ist muun wohl weniger auf des hypnotischen Schlummers zu empfinden. Während des die Wirkung der Sonnenstrahlen als vielmehr auf die Wärme- Entwick Schluminers zittert es fortwährend. Die Bindehaut ift hung, welche durch Berührung des Aeykalts mit Wasser, nämlich mit während des Schlimmers unempfindlich. Bei manchen tritt dem Morgenthau, hervorgerufen wird, zurückzuführen. Nenere Ver die Anästhesie nur schwer ein und manchmal gar nicht. Wenn suche haben dargethan, daß Mischungen leicht entzündbarer Erdöle mit aber das Auge in Thätigkeit tritt, nimmt die Anästhesie wieder ab fein verteiltem egylalt sich beim Aufspritzen auf Waffer zunächst über oder verschwindet. Die Empfindlichkeit der Bindehaut kommt auch dessen Oberfläche ausbreiten, infolge der durch das Ablöschen des Aetz- wieder, wenn in den Hypnotisterten eine Hallucination erweckt wird. falfes fich entwickelnden Reaktionswärme erhitzt werden und sich in Die Juis ist manchmal erweitert, feltener eingezogen. Dampf verwandeln, zuletzt entzünden, wobei die explosiven für Lichtreize empfindlich. Die Augapfel ändern die Lage derart, Mischungen von Luft und Erdöldampf unter Aufsteigen von Flammen daß sie oft, sich nach oben drehend, die Pupille unter dem oberen und Nauch unter starker Detonation verbrennen. Mittels" Siphons". Lid verbergen. Die Sehschärfe und die Weite der Accomodation er d. h. einer Art Fenerspriße mit doppelt wirkenden Drndpumpen, fuhren während des hypnotischen Schlummers bei den von Neufchüler wurde die Explosivmischung durch lange Metallrohre, deren Oeffnungen untersuchten Bersonen oft Veränderungen. N. hat auch die Beziehung man als Nachen wilder Tiere zu ftilifieren pflegte, gegen den Feind der Sehschärfe und Accomodation zu der suggerierten Blindheit unter geschleudert. Dieser wurde sowohl durch die Wirkung des Feners fucht und feststellen wollen, ob es möglich ist, eine vollkommene Auf als auch durch den Schreck vor dämonischen Mächten in die Flucht geschlagen, so z. B. die Ruffen, welche 941 unter Igor mit tausend Schiffen vor Konstantinopel   erschienen, durch fünfzehn mit griechischem Fener ausgerüstete Barken.-

Theater.

Sie bleibt

hebung der Sehkraft durch Suggestion hervorzubringen. Natürlich hat er sich dabei nicht auf die Aussagen der Hypnotifierten ver laffen. Eine wirkliche körperliche Blindheit war aber niemals feft­zustellen, denn wenn er den schivarzen Star z. B. des rechten Auges juggeriert hatte und die Versuchsperson mit dem linken Auge einen Gegenstand durch ein Prisma betrachten ließ, so zeigte sich Doppel­sichtigkeit. Das aber wäre sicher nicht möglich, wenn eins der Augen völlig blind gewesen wäre. Das rechte Ange folgte in normaler Weise den Bewegungen des andern Anges, das in Funktion ge blieben war. Der Farbenfinn erfährt im hypnotischen Schlummer faum merffiche Veränderungen. Bei den suggerierten Hallucinationen hat der Gelehrte den Grad der Festigkeit hallucinatorischer Bilder untersucht und gefunden, daß das suggerierte Bild denselben optischen Gesetzen folgt wie das wirkliche Bild.­

Hygienisches.

u. Warum sieht der aufgehende Mond größter ans, als der in voller Höhe befindliche? Die Thatsache, daß der Mond, wenn er am Horizont erscheint, viel größer aussieht, als wenn er über unserm Scheitel steht, wird wohl jedermann bekannt geworden sein; über die Erklärung aber herrschte noch kein Einverständnis. Die Annahme, der Mond erscheine uns am Horizont darum größer, weil wir ihn dam mit andren Gegenständen, z. B. Häusern oder Bäumen, vergleichen können, will nicht recht plausibel erscheinen und wird schon durch die Thatsache widerlegt, daß auch auf dem Meere, wo Vergleichsgegenstände von uns bekannter Größe fehlen, der Mond am Horizont sehr groß erscheint. Jetzt giebt der Physiologe Both eine einfache, aber anscheinend ausreichende Erklärung. Both sagt nämlich auf Grund ausgedehnter Versuche, - Die Reinheit des Thalsperrenwassers. Be daß uns beim Geradeaussehen, infolge der Bauart mufres Auges, famutlich werden Thalsperren außer zum Zwecke der Abwehr von alle Gegenstände größer erscheinen, als wenn wir den Blick nach lleberschwemmungen auch zur Wasserversorgung hochgelegener, oben richten. Both machte unter anderm folgenden Versuch: Er wafferarmer Orte gebaut. So entsprang die Thalsperre der Gileppe streckte fich auf einem platten Dach auf dem Rüden aus; dann der Notwendigkeit, die neun Kilometer von ihr entfernt gelegene konnte er den mitten am Himmel stehenden Moud mit dem gerade- Stadt Verviers   mit Wasser zu speisen, und diejenige des Eschbach­aus gerichteten Blick sehen, wie wir ihn gewöhnlich bei seinem Tief- thals bei Wermelskirchen   hat die Aufgabe, dem Wassermangel stand am Horizont betrachten, und dann erschien der hochstehende Remscheids   abzuhelfen. Da nun das Thalsperrenwasser in manchen Mond dem ausgestreckten Beobachter so groß, wie er sonst nur am Fällen von den Städten, wie z. B. auch Remscheid  , als Trinkwasser Horizont aussicht. benutzt wird, so ist die Frage nach seiner Reinheit von hygienischer Bedeutung. Sie tam auf der letzten General Versammlung des niederrheinischen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege in Lennep   zur Verhandlung, wo der Erbauer der im west­lichen Deutschland   befindlichen Thalsperren, Prof. Jnge in Aachen  , sich über diesen Punkt aussprach. Was besonders die Remscheider  Anlage betrifft, so wird das zum Genuß bestimmte Waffer zunächst nicht dem großen See der Thalsperre entnommen, dessen Wasser gleichwohl während sieben bis neun Monaten, je nach den einge­fretenen häufigen oder weniger häufigen Niederschlägen, vom besten Brunnenwasser nicht unterschieden werden kann, sondern man fängt das am oberen Ende des Thals zufließende Wasser ab, ehe es in das Becken gekommen ist, damit es seine volle Reinheit behält, und leitet es in geschlossenen Rohrleitungen durch das Sammelbecken in einen Sammelturm, von wo es, soweit es gebraucht wird, weiter ge­leitet wird. Sobald das in den Turm frisch zufließende Wasser nicht gebraucht wird, öffnet sich im Sammelturm selbstthätig ein Ventil. und das Wasser tritt um den Turm herum, bleibt aber in der Nähe desselben und tritt, um auch hier seine Reinheit und Frische möglichst zu bewahren, durch angehäufte Steinmaffen hindurch. Braucht man mehr Wasser, als von oben zufließt, so tritt in der Nähe des Turms das Wasser, welches sich noch nicht lange im Becken aufgehalten hat, durch ein andres selbstthätiges Ventil wieder in den Turm, und man leitet es dann zur Pumpstation. Kommen Monate, in denen diese oberen Quellen beziv. Bachzuflüsse nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken, dann muß mittelbar aus dem Sammelbecken Wasser ent­nommen werden, und dieses Wasser wird dann durch einen besonderen Springbrunnen mit der Luft in Berührung gebracht, fließt in einen

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Akademischer Verein für Kunst und Litteratur: Oedipus von Sophotles. Es ist sehr erfreulich, daß sich neuerdings unter den Studenten so etwas wie litterarisches Leben zu regen beginnt. Vor kurzem erschien eine kleine Statistit Was die Berliner   Studenten lesen", die von geradezu grauenhaften Zu­ständen Zeugnis ablegte. Am Ende war es nicht möglich, weiter herunterzufommen und so ist es nur natürlich, daß eine aufwärts­gehende Bewegung einsetzt. Der neue Verein hat sich mit dem Dedipus sehr vorteilhaft eingeführt. Freilich: wir haben wieder einen nenen Bühnenverein; aber einmal gedeiht die Litteratur mit wenigen Ausnahmen immer noch am besten in den Vereinen und zum andern macht wenigstens dieser Verein keinem andern Konkurrenz. Er beabsichtigt nämlich, einen Cyklus antifer Dramen aufzuführen, was eine ebenso interessante als fünstlerisch wert­volle Aufgabe ist. Am meisten interessiert natürlich, in welcher Weise die griechischen Dichtungen auf unser modernes Gefühl wirken. Daß wir dem tragischen Verhängnis in der antiken Form fremd gegenüberstehen, ist selbstverständlich. Die Anschauungen vom Wesen des Tragischen haben sich ja nicht nur seit den Tagen des Sophokles, sondern auch seit denen Schillers geändert. Trotzdem schlug die poetische Gewalt an vielen Stellen durch. Die einleitenden Gespräche des Oedipus mit dem Priester waren von hoher Schönheit. In der Scene mit dem blinden Seher flutete starkes dramatisches Leben, und als der geblendete Oedipus   herausstürzte, empfand man sogar etwas von den Schauern der großen Tragit. Der Verein sollte sich