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Bitnagardo]

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Die Arbeit ist- litterarisch betrachtet- die dilettantische Stümperei eines politischen Journalisten. Solange Herr Ganz Journalist bleibt und auf der Bühne politisch polemisiert, eriveist er sich als ein durchaus respet tabler Leitartikler. Das war am meisten im zweiten Att der Fall, der infolgedessen auch am günstigsten wirkte. Furchtbar wird Herr Ganz erst, wenn er poetisch wird und das tam leider sehr häufig bor. Er hat Jbsens Volksfeind" gelesen und das Werk scheint mit Necht Eindruck auf ihn gemacht zu haben. Ein Künstler sagt sich in solchem Fall: Der Stoff ist erschöpft; das Motiv ist mithin erledigt." Herr Ganz als Stümper fagt frenbestrahlend: „ das ist sehr hübsch; das kann ich auch dichten 1" Und dann geht er hin und that es wirklich.

und führt dort eine Scene auf, appelliert an das lernfeste Bürger:| Die ältere Annahme, daß diese Wirkung von Giftbrüfen herrührte, tum usw. Schluß der Affaire! Der„ Rebell" wird von allen ver- die von der Haut aus die Haare mit einem sehr heftigen Gift laffen, sein Sohn fordert den Magistratsrat und wird erschossen. befeuchteten, ist von Fabre dadurch widerlegt worden, daß er Er selbst der Nebell- stürmt mit seinen Arbeitern das Kasino das völlige Fehlen solcher Drüsen nachwies. Andrerseits hatte und wird gleichfalls erschossen. In der Gemeindevertretung wird es er unzweifelhaft festgestellt, daß die natürlichen Absonderungen der wohl beim alten bleiben. Raupen die Ursache der eigentümlichen Giftwirkung sind. Seidens raupen, die sich immer auf frischen Maulbeerblättern aufhalten, können ganz ungestraft in die Hand genommen werden, dagegen stellt sich sofort das schmerzhafte Gefühl ein, wenn man eine Raupe anfaßt, die auf einem lange benutzten und von ihr und ihren Geschwistern selbst verunreinigten Lager gelebt hat. Die Maulbeers blätter haben sich dann mit einer diden Schmugkruste überzogen, und in dieser sind giftige Stoffe enthalten, die sich den Haaren der über sie hinwegtriechenden Raupen mitteilen. In allen andren ähnlichen Fällen ist wahrscheinlich ein entsprechender Borgang die einzig richtige Erklärung für die Gefährlichkeit der Raupenhaare. Die Prozessionsraupe nimmt ebenso den in ihren Exkrementen enthaltenen Giftstoff von den damit beschmutzten Baumzweigen mit den Haaren auf. Daraus wird es auch erklärlich, daß die behaarten Raupen in dieser Bes ziehung gefährlicher find als die nadten, obgleich der fragliche Giftstoff, der hauptsächlich in äzenden Säuren und scharfen Salzen besteht, den Extrementen aller Raupen gemeinsam zu sein scheint. In Frank reich will man jetzt versuchen, ob Lösungen von Chlorkalt, die sich als ein wirksames Mittel gegen startes Schlangengift erwiesen haben, etwa auch gegen dieses Raupengift dienlich sein könnten, ob gleich es sich dabei nicht um ein eigentliches Gift, sondern mur um ägende chemische Stoffe handelt. Man will zu diesem Zweck ein besonderes Laboratorium errichten, um darin die nötigen Unters suchungen vornehmen zu lassen und nach Möglichkeit auf Grund der Ergebnisse die höchst lästige Raupenkrankheiten aus den Seiden­spinnereien zu verbannen, the

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In der Darstellung waren Herr Walden und L'Allemand am feinsten. Herr Bittichan ist als Schauspieler so brab wie der Rebell", den er zu spielen hatte. Auch er wäre mir offen ge­standen lieber, wenn er etwas weniger brav und dafür intelli­genter wäre. Er verfügt über ein Ehrbarkeitspathos, das in geradezu entsetzlicher Weise auf die Nerven fällt. Die Leistungen Waldens werden hoffentlich von der Direktion liebevoll verfolgt. Seine einfache und gelegentlich stille Art ist wirklich nicht gewöhnlich.- E. S.

Medizinisches.

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Humoristisches.

Auf der Lokalbahn. Sachse( zum Zugpersonal): Ei nu', ich gloobe gar, heute schieb'n Se den Zug?" Bugspersonal: Aber nu häru Se bei dle Gohlens

breise!!"

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Ein Reinfalt. Herr( der einer Dame ins Wasser nach­gesprungen ist):" O web, ich Dummtopf faun ja nicht schwinnien[" Eulalia:„ Aber ich; jezt rette ich Sie und Sie heiraten mich aus Dankbarkeit, oder ich laffe Sie extrinfen 1"-

Notizen.

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- Die Freie Litterarische Gesellschaft" ver anstaltet am 9. und 25. November ini Architektenhaus ihre ersten Bortragsabende. Eritönig ein Schwant von A. Sill, ist vom Schauspielhaus zur Aufführung augenommen worden. Jm Theater des Westens   gelangt am 21. d. M. das Musikdrama Maria und Magdalena" von Massenet  durch den Cäcilienverein zur Aufführung.

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t. Ueber eine Berufskrankheit der Seiden­spinnerinnen hat der Sekretär der Pariser Akademie der Medizin bei Gelegenheit der legten Sigung eine überraschende Auf­flärung gegeben. Das hygieinische Jutereffe an der eigentlichen Berufstrantheit ist selbstverständlich auf die Länder beschränkt, in denen die Seidenfpinnerei eine bedeutende Entwicklung besigt. Die Tragweite ist aber eine viel größere, denn überall beinahe hörte man im Laufe des Sommers von gewissen Erkrankungen, die an geblich von Raupenhaaren herstammen. Es find an der deutschen Ostseeküste Fälle vorgekommen, daß gelegentlich einer Ueberschwemmung der in der betreffenden Gegend befindlichen Nadelwaldungen mit Prozessionsraupen und infolge der dadurch bedingten geradezu epidemisch auftretenden Strankheiten beliebte Badeorte ganze Jahre lang, so lange die Raupenpest dort herrschte, ver- Vegetarische Wut. Frau:„ Aber Hermann, warum ödeten und die größte Schädigung erlitten, alt andern wirst Du schon wieder wild?" Stellen haben fich Eichenwaldungen als der Ausgangspunkt einer Vegetarier( ärgerlich): Wild kann ich überhaupt nicht derartigen Landplage erwiesen. Somit handelt es sich um eine werden, ich bäume mich höchstens." ziem häufige Erscheinung, deren Erklärung daher einen all­Meggend. hum. Bl.") gemeineren Wert beauspruchen darf. Allerdings finden sich wohl Erklärungen auch jetzt bereits in den Büchern der Insektenkunde vor, 3. B. sollen die Raupeuhaare mit ihren feinen Spigen ohne weiteres in die Haut eindringen und dort Entzlindungen hervorrufen, oder fie sollen so viel Ameifensäure enthalten, daß sie einen starten Reiz auf die Haut ausüben; diese Erklärungen scheinen aber hinfällig zu fein. Einer der ersten lebenden Insektenforscher, J. Fabre in Avignon  , durch viele ausgezeichnete Arbeiten besonders auch über die Lebensgewohnheiten der Jnfetten rühmlichst bekannt, hat in feinen fürzlich veröffentlichten, Souvenirs Entomolo giques" auch ein Stapitel Ein Infektengift" geschrieben und darin die Erklärung der Erkrankung durch die Raupenbaare im allgemeinen und jener Berufskrankheit der Seidenspinnerinnen im besonderen gegeben. Bekannt wurde lettere um die Mitte des Jahrhunderts, und 1852 empfing die Pariser Akademie zum erstenmale einen Bericht über die Krankheit in den Seiden­spinnereien, worauf eine für die damalige Zeit flassische Unter fuchung eingeleitet wurde. Um die Kokous abwideln zu können, tauchen die damit beschäftigten Frauen sie in Schüsseln mit fochendem Wasser, um die gummiartige, an den Seidenfäden haftende Substanz zu erweichen. Bei dieser Arbeit stellt sich schon in den ersten Tagen eine Rötung und ein Juden der Haut an den Händen ein, später tommt es zu schmerzhaften Wunden, Blafen und Pusteln mit reich lichem Ausfluß und Eiterabsonderung. Schließlich fann die Haut derart angegriffen werden, daß sie wie von der Rose befallen aus fieht, und es font wohl gar zu einer Schwellung und völligen Laut Mitteilung des preußischen meteorologischen Entstellung der Finger und zur Bildung großer Geschwüre. Instituts waren in Preußen im Jahre 1899 fünf meteorologische Die Heilung geht mir langsam von statten und lange noch Stationen I. Ordnung( Aachen  , Bremen  , Erfurt  , Magdeburg   und bleibt das juckende Gefühl und der Schmerz bei der Be- Uslar), 118 Stationen II. Ordming, 71 III. Ordnung und acht wegung der Finger zurück. Besonders häufig stellt sich IV. Ordnung vorhanden. Die Gesamtzahl aller thätigen Regen Die Krankheit ein, wenn alte aus China   eingeführte stationen betrug 2113, von denen im Laufe des Jahrs 70 eingingen. Kotons gesponnen werden, die also bereits lange Beit aufs Gewitterstationen sind 1427 vorhanden, von denen zusammen bewahrt worden sind. Früher suchte man die Ursache des schädlichen 44 966 Meldekarten eingingen. Einflusses jener Beschäftigung in der langen Berührung der Hände Die Schriftgießerei von W. Wöllmer in Berlin  mit heißem Wasser und in der Reizung durch die in Fäulnis über- SW., Friedrichstr. 226, fegt Preise von insgesamt 2700 m. aus gehenden organischen Stoffe, die aus der Vernichtung der in den 1. für Entwürfe zu einer modernen, eigenartigen Netlames und Cocons   befindlichen Schmetterlingspuppen stammen. Diese Er Injeratschrift; 2. für Entwürfe zu einer modernen Cirkularschrift, Hlärung lag nahe, da das in den fraglichen Gefäßen befindliche die sowohl stehend als schrägliegend sein kann. Alles Nähere ist Waffer meist so entfehliche Gerüche von sich gab, daß man schon vor bei der Firma zu erfahren. 60 Jahren in Frankreich   die Seidenspinnerei unter die ungesundesten c. Die korpulenz einer Sängerin als Ent. Betriebe einreihte, weil sie auch die Wasserläufe der Nachbarschaft laffungsgrund. Miß Minnie Trach, eine der Primadonnen verunreinigte. Fabre ist num bei seinen Untersuchungen von jener der englischen Operngesellschaft von Savage und Grau in New York  Beobachtung ausgegangen, daß die Raupen gewiffer Bombyr- Arten wurde plöglich entlassen, weil ihre immer mehr zunehmende Kor ( Spinner) bei der Berührung ein schmerzhaftes Juden verursachen. I pulenz ihr Erscheinen auf der Bühne beeinträchtigte.

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Im Prozeß um den Nachlaß Johannes Brahms  wurde durch Urteil des Wiener   Oberlandesgerichts auf Grund eines im Nachlaß vorgefundenen Briefs, dem die Verwandten in erster Instanz Testamentscharakter abgesprochen hatten, der„ Ge­ sellschaft der Musikfreunde in Wien  ", dem Wiener Musikverein Czerny" und dem Hamburger Musikverein Lifzt" die Summe von 210 000 Gulden zugesprochen.

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-Die dänische aus 13 Mitgliedern bestehende Expedition, die im Mai abreiste, um unbefannte Gegenden Islands zu erforschen, ist wohlbehalten nach Stopenhagen zurüdgekehrt. wichtige wissenschaftliche Resultate wurden erreicht.-

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Verantwortlicher Redacteur  : Dr. Georg Gradnauer   in Groß- Lichterfelde  . Drud und Verlag von May Bading in Berlin  .