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Technisches.

bei 8 derfelben ist die Zahl der Abonenten angegeben, nämlich eine gleich Null. Ein Kilogramm Acetylen, das eluen Fabrifpreis von Gesamtzahl von 6300. Litteraturblätter, die teils nur der Kritit, 80 Pf. hat, giebt über ein Kubikmeter Wasserstoff und 925 Gramm teils der Reklame dienen lettere sind gratis erscheinen 13, Ruß. Diefe 925 Gramm Acetylenruß haben für sich allein einen von denen 8 eine Abnehmerzahl von 65 630 zu verzeichnen haben. höheren Verkaufswert, als das zu ihrer Herstellung nötige Gas, so Auch für das Lefebedürfnis der katholischen Kinder ist gesorgt, daß, wie gesagt, der Wasserstoff ganz nebenbei abfällt. 18 solcher Blätter erscheinen, 11 derselben gelangen in einer Anzahl von 231 500 in die Hände der deutschen katholischen Kinder. Die Organe der beiden großen Verbände der katholischen Studenten haben 6300 Abomenten. Außerdem haben 10 katholische Vereine eigne Organe, 7 derselben erscheinen in einer Gesamtzahl von 65 635 Exemplaren. Katholische Kalender erscheinen nicht weniger als 114 in Deutschland  ; 33 derselben werden in einer Anzahl von 888 400 Stüd vertrieben.

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Volkskunde.

- Eigentümliche Beobachtungen an Acetylen brennern. In der Technischen Rundschau" Tefen vir: G. 2. Bourgeret, der technische Direktor der Volta- Gesellschaft in Genf  , hat ein eigentümliches Verhalten des Acetylens in Preßluft und Sauerstoffgebläse beobachtet, welches vielleicht zu weiterer Aus nugung des Acetylens führen kann. Um für gewisse Zwecke eine fehr hohe Temperatur zu erzeugen, ohne zum elektrischen Lichtbogen greifen zu müssen, benugte Bourgerel einen gewöhnlichen Gasgebläse - Die Martelage. Der auf Aberglauben beruhenden brenner, bestehend aus zwei konzentrischen Röhren, aus dessen Heilverfahren giebt es bekanntlich zahllose und es finden sich innerent Rohr die Preßluft ausströmt, während der Raum des darunter die allerseltsamsten Dinge; laun aber dürfte es ein felt- weiteren, äußeren Nohrs für die Zuführung des Gases bes fameres geben als die martelage( Hämmerung, von marteau, stimmt ist. Indem er diesen Brenner mit Acetylen speiste, Hammer), die in einigen Gegenden Frankreichs   ausgeübt wird. Der erzielte er bei richtiger Regulierung eine nichtleuchtende Flamme Anthropologe und Folklorist May Bartels berichtet darüber nach den von hoher Temperatur, welche sowohl Nickel wie Gold leicht Beobachtungen Gaston Builliers, der vor etiva anderthalb Jahren zum Schmelzen brachte. Um aber noch höhere Temperaturen zu der Martelage in einer Schmiede des Departements Corrèze   beiwohnte, erzielen, mischte er die Breßluft mit reinem Sauerstoff aus den folgendes: Der alte Schmied, der in der ganzen Gegend den Nuf im Handel erhältlichen Stahlflaschen und vergrößerte dadurch die einer Mezze"( Bauberdoktors) genoß, forderte Vuilliers auf, ihn Temperatur so sehr, daß er Platin schmelzen konnte. Bei einem abends zu besuchen. Es war spät; das ganze Dorf schlief schon. Als Versuche aber, ohne Verwendung von Luft mur reinen Sauerstoff der Gast die Schmiede betrat, wurde die Thür hinter ihm sorgfältig und Acetylen in dem Gebläsebrenner zu brennen, erhielt er ganz geschlossen. Ein alter Mann stand am Blasebalge und setzte ihn eigentümliche Ergebnisse. Die Mischung von Acetylen und Sauerstoff Heftig in Bewegung, so daß die Funken aus dem Fener stoben; am erfolgte offenbar weit weniger schnell als vorher, denn das Acetylen brannte Ambos stand der Schmied hochaufgerichtet, mit aufgekrempten Hemd- mit sehr intensiv leuchtender Flamme, welche jedoch auch eine sehr hohe ärmeln, gerötetem Geficht und leuchtenden Augen. Einige Frauen, Temperatur hatte, so daß Calciumkarbidstücke, welche hineingebracht den Kopf mit großen, lang herabhängenden Tüchern bedeckt, waren wurden, sehr bald weißglühend wurden, und ähnlich wie ver um einen elenden Knaben befchäftigt, der an schwerer Malaria lilt brentendes Eisen Finken   sprühten. Das merkwürdigste war aber und unter dem augenblicklichen Anfalle fast das Bewußtsein verloren die Abscheidung eines festen Körpers auf dem Brennerrand and hatte. Der Knabe wurde vollständig entkleidet und auf den Ambos zwar an der Mündung des inneren Rohrs, welcher in der Form gelegt. Die Mutter hielt den einen Arm, eine andre Frau die beiden eines hohlen Comis mit weiterer Deffnung schnell wuchs und be Füße; der Schmied schob nun die linke Hand unter den Nacken des sonders aut feinem Wurzelende so hart war, daß man Glas damit Kranten und führte mit einem schweren Hammer einen kräftigen Schlag rißen konnte, trotzdem er offenbar aus nichts andrem als Kohle be auf den Anibos. Der Kranke, defien ganzer Körper Savon erbebte, stand, cine Erscheinung, die vielleicht für die Herstellung fünftlicher öffnete verdugt die Augen, schloß sie aber wieder, als der Schmied Diamanten den Weg weist. den Hammer noch zweimal wuchtig auf den Ambos fallen ließ. Der Blafebalg vollführte dabei einen Höllenlärm und die Funken Sprühten nur so von der Effe. Der dritte Schlag, der so dicht an dem Kranken herniederging, daß er diesen beinahe streifte, war be­sonders heftig; augenblicklich schwieg das Getöse des Blasebalgs; die Martelage war beendigt. Der Knabe wurde wieder angekleidet und alles ging schweigend nach Hause. Vuilliers erfuhr noch, daß es sich hier um einen uralten Brauch handelte, daß schon Vater und Großvater des Schmieds als große" Mezzen" in der Gegend be­rühmt waren und daß die Martelage in drei aufeinanderfolgenden Neumondnächten vorgenommen werden muß. Sie wirkt gegen die verschiedensten Krankheiten.  -

Aus dem Gebiete der Chemie.

Humoristisches.

- Eine Schwärmerin. Buchhalterin: Das ist nun schon der dritte Briefbogen, den Sie zerreißen!" Korrespondentin:( verzweifelt): Ja, ich weiß nicht, ich fanm heute schreiben, was ich will, es wird immer ein Liebes­brief!"-

bitterten Rechtsstreit mit einander führen, begegnen sich in der Straße, -Tagierung. Zwei Bauern, die seit Jahren einen er in welcher ihre beiderseitigen Rechtsanwalte wohnen, der eine eine Gaus auf dem Arm, der andre ein Schwein an der Leine. Dunmerwetter," murmelt der mit der Gans schadenfroh, e ganz Schweinle bringt er zu dem Rechtsverdreher, da muß' s schlecht stehn um sei Sach!"

-Fachmännisch. Na, was sagen Sie zu dieser hübschen Serpentintänzerin?" Brachtvoller Beleuchtungstörper!"

Notizen.

( Meggend. Hum. Bl.")

In Genf   erscheint seit kurzem eine neue Halbmonatsschrift Revue helvétique", die die Eigenart der Litteratur der rontanischen Schweiz   wahren will.

ss. Ein neuer Zweig der Acetylen- Industrie, dessen sich wohl auch die an erster Stelle stehende chemische Industrie Deutschlands   bald bemächtigen dirfte, wird jetzt von Frankreich   aus gemeldet. Das Verfahren, das im Journal de Chimic industrielle" beschrieben wird, ist eine Erfindung des Bergbau Jugenfeurs Hubou und bietet einen besonderen Vorteil dadurch, daß gleichsam als Nebenprodukt ein chemischer Stoff fast fostenlos gewonnen wird, der bisher teuer bezahlt werden mußte, nämlich der Wasserstoff. Für dieses Gas ist besouders wegen der unaufhaltfanten Fortschritte der Luftschiffahrt, die es zur Füllung der Ballons braucht, eint ftetig Steigender Bedarf vorhanden, und trotzdem ist der Wasserstoff noch immer nicht erheblich im Preis zurückgegangen. Am vorteilhaftesten ist noch das in Deutschland   neuerdings übliche Verfahren, den Wasser- t. Die Herausgabe der Werte von Kart stoff direkt aus dem Wasser durch dessen Bersegung mittels Friedrich Gauß   nimmt jest nach einer längeren Unterbrechung des elektrischen Stroms zu gewinnen. Nach dem altbekannten Her- wieber ihren Fortgang. Der soeben erschienene 8. Band enthält stellungsverfahren aber stellt sich der Preis für das Kubikmeter eine Sammlung bisher unveröffentlichter Schriften über Arithmetit, Wasserstoff noch immer auf 42 Pf. Der Ingenieur Hubon hat mum Algebra, Analysis, Wahrscheinlichkeitsrechnung und Geometrie. Der ein ganz neues Verfahren durch Benugung des Acetylens gefunden, noch nicht erschienene 7. Band wird die berühmte Theoria Motus aus dem er gleichzeitig den sehr wertvollen Acetylenruß und den( die Theorie der Bewegung) und eine Sammlung der Abhandlungen Wasserstoff darstellt. Wenn Acetylengas   auf 2 bis 3 Atmosphären über astronomische Störungen enthalten, der 9. Baud geodätische und zusammengepreßt und durch einen glühenden Draht entzündet wird, physikalische Untersuchungen, der 10. Band endlich die Lebens­so zersetzt es sich unter einer Explosion in Wasserstoff und Kohlen- beschreibung und Auszüge aus dem Briefwechsel. stoff. Die Explosion bietet keinerlei Gefahr, wenn man sich eines Hoffmanusthals Der Thor und der Tod" genügend festen Gefäßes bedient. Der Apparat von Hubou enthält bildet die nächste Novität des deutschen Voltstheaters zu außer diesent Gefäß einen damit in Verbindung stehenden Behälter, Wien  . der den entwickelten Wasserstoff aufzunehmen hat. Eine Kompreffious Robert Hamerlings Epos Ahasverin Rom" pumpe fezt das Acetylen innerhalb eines Stahlblocks unter ist von Horst dramatisiert worden. Das Drama wird im Hant­einen Druck von fünf Atmosphären, worauf ein im Junern burger Stadttheater seine Erstaufführung erleben. dieses Stahlgefäßes befindlicher Draht durch den clef trischen Strom zum Glühen gebracht wird. Bei der erfolgenden Berfezung entweicht der im Acetylen enthaltene Wasserstoff unter einem Druck von 25 Atmosphären, und gleichzeitig schlägt sich der Der Mannheimer   Bürgerausschuß hat für den Kohlenstoff in den als Acetylenruß bezeichneten äußerst feinen Bühne utumban des hoftheaters 465 867 m. bewilligt.- Teilchen auf den Boden und an den Wänden nieder. Der ent Ph. Schartentas   Toudichtung Sakuntala". wickelte Wasserstoff wird dann durch einen Hahn in seinen Behälter nach einem Text von Karl Wittkowsty, hat bei der Erst­abgelaffen. Die Erzeugungskosten des Wasserstoffs sind dabei fast aufführung in Würzburg   einen großen Erfolg erzielt.

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- Tragödie der Seele", ein Drama Roberto Braccos, wird im Wiener   Boltstheater im Januar 1901 zum erstenmal in deutscher Sprache in Scene gehen.

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Berantwortlicher Redacteur: Robert Schmidt in Berlin  . Druck und Berlag von Mar Bading in Berlin  .

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