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Humoristisches.madan

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Auf

Auf einem andern Bilde geleitet ein Diener eine vornehme Dame mit der Laterne nach Hause. Mit erhobenen Röcken steht sie vor einer Pfüße, der Diener ermutigt: Komm'n Se man dreiste zu, Modamten, id habe Stiebeln an."

Wasser durch Thalsperren zu bewerkstelligen, also durch Stauiveiher, I die Larven. Nach Einbruch der Dämmerung friechen diese unter in denen das Wasser eine längere oder fürzere Zeit vor dem Ge- dem Schild der Mutter hervor und zerstreuen sich über die Pflanze, brauch stagniert. Man schenkte bisher diesem angesammelten Wasser um zu fressen. Gegen Morgen aber sammelt sich die ganze Brut bezüglich seiner Beschaffenheit großes Vertrauen, da man glaubte, wieder unter dem Schild der Mutter, wie die Küchlein unter dem daß alle Verumreinigungen in der Zeit der Ruhe zu Boden sänten Flügel der Henne.- und so unschädlich würden. Die fürzlich in der Stadt Remscheid  , die durch Thalsperrenwasser versorgt wird, aufgetretene Typhusepidemie hat es aber sehr angezeigt erscheinen lassen, das Wasserder Thalsperren einer Berliner   Wize vor 70 Jahren. Einen inter­eingehenden und andauernden chemischen und bakteriologischen Unter- effanten Beitrag zum Kapitel des Berliner   Humors bildet eine suchung zu unterwerfen. So zeigte sich z. B. gerade bei dem Wasser Sammlung Berliner Wige", die anfangs der dreißiger Jahre im der Remscheider Thalsperre beim Beginn des Betriebs( 1892) vom Verlage von Gropius erschien. Die Sammlung ist illustriert und Juni bis Oktober eine starke Trübung des Wassers, die von orga- enthält so manches, was auch heut noch zum Lachen anregt. nischen und unorganischen Stoffen herrührte und dem Wasser auch einem Bildchen sieht man eine mächtig aufgedonnerte Schöne, die ein einen modrigen Geschmad erteilte. Wahrscheinlich war, der Hausknecht im Frack zum Tanz auffordert: Kann ick de Ehre haben, Boden nicht hinreichend von Wurzeln und Graswuchs ge- mein Fräulein? Doch nicht ohne Handschuh?"" Dett schadt reinigt worden. Num wird die Gefährlichkeit der Erscheinung nischtick wasche mir hernach schonst widder." ja dadurch gemildert, daß erfahrungsgemäß die organischen Keime, die ja am gefährlichsten sind, von der Oberfläche nach der Sohle zu immer mehr abnehmen, so daß es von großem Vorteil ist, das Wasser von der Sohle abfließen zu lassen, wie es ja in der That auch geschieht. Dabei hat man noch den Vorzug, daß das Wasser im Sommer auf der Sohle bedeutend fühler ist, als auf der Oberfläche; der Temperatur Unterschied kann in der heißen Jahreszeit bis zu 10 Grad Celsius betragen. Professor Borchardt giebt die Grundsäge an, die für die Einrichtung solcher Thalsperren maßgebend sein sollten. Die Landschaft, in der sie an gelegt werden, soll möglichst frei von menschlichen Niederlassungen fein, die brach liegenden Flächen aber aufgeforstet werden, damit das Niederschlagswafier mehr zur gehalten und dadurch die Zuführung von Schlanmmaffen zum Weiher vermindert wird. Auch empfiehlt sich die Anlage eines Referveftauweihers zwischen Schlammfang und Haupt: stauweiher, um den letzteren zu Zeiten geringer Wafferentnahme einmal im Jahr gänzlich entleeren und reinigen zu fönnen. Ferner ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die Zuflüsse zeitweilig verunreinigt werden( z. B. durch Gewitterregen); es ist dem durch eine Umleitung zu begegnen, welche es gestattet, die verunreinigten Wässer von der Thalsperre fernzuhalten. Trozdem nun die Thalsperre von Rem scheid nach diesen Grundsägen angelegt ist, scheint doch noch nicht die Möglichkeit der Bildung von ansteckenden Keimen ausgeschloffen zu sein, und es wird wohl schließlich nichts übrig bleiben, als Sandfilter zu verwenden, die sich ja bei andren Wasserbecken vorzüglich bewährt haben. ( Rhein  - Westf. 8tg.")

Aus dem Tierleben.

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Wieder auf einem andern Bilde geht der alte Zelter über die noch puppenlofe" Schloßbrücke, vor ihm geht ein Schufterjunge und fingt Wir winden Dir den Jungfernkranz." Mit veilchenblauer Seide," fällt Belter ein. Der Junge entgegnet ihm, indem er sich umdreht:" Fangen Sie sich Ihren Jungfernfranz alleene an, wenu Sie fingen wollen."

Das Karnickel, das angefangen", verdankt seinen Ursprung auch den Berliner   Wigen". Scene: Der Wochenmarkt. Ein Hund hat ein Kaninchen totgebiffen. Die Höferin verlangt von seinem Herrn Bezahlung, der Herr weigert fich, es wird ein Polizist gerufen, und der Herr foll mit zur Wache gehen. Da drängt sich wieder ein Schusterjunge hervor und sagt: Jeh'n Se man ruhig mit, lieber Herr, id jeh' coch mit, id wer's bezeugen, Ihr Hund is unschuldig det Starnickel hat anjefangen." thin and stop, inse dut hordog Joann@ mod

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Notizen.

Clangul)

- Björnsons Fallissement" foll im Schauspiel haufe einstudiert werden.-

Das Schiller Theater hat die erste Aufführung von bfens Rosmersholm" auf Dienstag, den 12. Februar, verlegt.

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Jm Thalia Theater wird am 10 Februar, mittags 12 Uhr, die Oper Wahntrud" vom Opern- Probebühnen- Verein aufgeführt.

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August Bungerts Nausilaa" geht anfangs März im Dresdener Opernhaus zum erstenmal in Scene. Max Koner   wird Ende dieses Monats in der Kunstakademie er­a. Eine Ausstellung von Werken des verstorbenen Malers öffnet werden.

Im Hamburger Verein für naturwissenschaftliche Unter haltung" sprach unlängst Dr. G aus über einige biologische Beob­achtungen, die er bei brasilianischen Infetten gemacht Die Lichtung", ein Schauspiel von Maurice hatte. Der Hamb  . Korresp." berichtet über den Vortrag: In Donnay und Lucien Descaves  , gelangt am 10. Februar Minas geraes fand Dr. Gaus mehrfach eine schwarzgrüne Wefpe im Residenz- Theater in einer Wittagsvorstellung zur Erst­aus der Familie der Wegewespen, sechs Centimeter lang bei einer aufführung.­Flügelspannweite von 11 Centimeter, die mit Vorliebe den großen Vogel- oder Blutspinnen nachstellt. Sobald die c. Björnsons Ueber unsre Straft" gelangt in Spinne ihren Feind erblidt, sucht sie sich vom offenen Paris  , zu Ehren des Besuchs Björnsons in Paris  , am 19.( I. Teil) Wege ab unter Pflanzen oder Steine zu flüchten; gelingt dies nicht, und 28. Februar( II. Teil) zur Aufführung. dann ist sie gewöhnlich verloren. Die Kämpfe der ungleichen Gegner, die oft eine halbe Stunde dauern, find sehr interessant; die hinteren Beine flach auf dem Boden aufliegend, auf den andren Beinen hoch­aufgerichtet, wehrt die Spinne die Angriffe der Wespe von oben ab, um sich plötzlich mit einer Schnelligkeit, die man dem plumpen Thier nicht zugetraut hätte, auf den Hinter­beinen herumzuwerfen und eine Attacke der Wespe von hinten zu parieren. Ist es der Wespe endlich gelungen, der Spinne einen Stich beizubringen- der Stachel ist etwa 1 Centimeter lang und wie die Nadel einer Morphiumsprize durchbohrt dann umfliegt sie in großen Bogen ihr Opfer, um die Wirkung des Eine gut erhaltene Bronze statue in natürlicher Stichs abzuwvarten. Diese ist ähnlich dem Curare, es tritt in Größe wurde durch Taucher im Cerigo Kanal( Griechenland  ) furzer Zeit eine Lähmung der Spinne ein, die darauf trotz gehoben. Der Kopf der Statue ähnelt dem Hermes des Pragiteles. ihrer Größe und Schwere von der Wespe mit den Beinen gefaßt und nach ihrem Bau geschleppt wird. Dort legt die Wefpe in den Genootschap der Bevordering vom Natuur- Genees- en Die goldene Swammerdam  - Medaille ist von ihr Opfer ein Ei, und da das Gift der Wespe außer der Heelkunde te Amsterdam  " dem Profeffor Dr. C. Gegenbaur lähmenden auch eine fäulniswidrige Wirkung hat, hat die ans in Heidelberg   zuerkannt worden. Die Medaille wird nur alle zehn dem Ei kriechende Larve der Wespe ausreichend Nahrung zu ihrer Entwicklung. Außer Spinnen fallen auch große Kakerlaken dieser T. Th. v. Siebold und Ernst Häckel   zu teil. Swammerdam   war Bisher wurde die Medaille den Professoren Jahre verliehen. Wespe zum Opfer. Bei Betropolis findet sich häufig eine Heuschrede, die wegen ein berühmter Insektenforscher. ihrer Färbung, grün und gelb( den brasilianischen Landesfarben),- Briefmarken Blods. Die ungrische Postdirektion hat, gafanhoto da independencia genannt wird, Rhomalea miles Drury. wie der Bester Lloyd" berichtet, im Interesse der Bequemlichkeit Die ungeflügelten Larven dieser Heuschrecken haben die Gewohnheit, des Bublifums eine praktische Einrichtung getroffen. Damit jeder auf einem niedrigen Busch alle in Haufen beisammen zu figen mann feinen Briefmarken- Vorrat bis zum Zeitpunkt der Benutzung und die Blätter abzufressen; nähert man sich ihnen, dann stieben sie rein und unbeschädigt erhalten könne, hat die Postdirektion Brief­nach allen Richtungen auseinander, um sich später, wenn die marken- Blocks in Verkehr gesezt. Diese haben die Gestalt kleiner Störung vorüber, wieder auf demselben Busch zu versammeln. handlicher Couponhefte, deren einzelne Blätter aus je sechs, Die erwachsenen Heuschrecken dieser Art leben ganz ver- durch ein Blatt Delpapier noch besonders geschützten Brief­einzelt. Eine eigenartige Brutpflege findet bei einem Käfer marfen bestehen. Jedes Heft enthält vier Blätter, somit aus der Familie der Cassiden oder Schildkäfer, Omoplata 24 Briefmarken. Das Schußblatt des Blocks von 10 Heller pallidipennis Bohem, statt. Der Käfer ist nur 41/2 Millimeter breit, Briefmarken ist rot, das der 25 Heller- Marken chamoisfarben feine Flügeldecken stehen aber an der Seite soviel vor, daß er und das der 35 Heller- Marken grasgrün. Das äußere Schutzblatt über I Centimeter breit erscheint. Den Tag über figt der Käfer jedes Blocs enthält ferner einen sehr informativen Auszug aus dem ruhig auf der Unterseite eines Blatts, gewöhnlich einer Passiflore, Brief- Posttarif. Jeder Block ist um 2 Heller teurer, als der Gesamt­und unter dem vorstehenden Schild der Mutter sigen dichtgedrängt wert der in ihm enthaltenen Briefmarken.

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Berantwortlicher Redacteur: Wilhelm Schröder in Wilmersdorf  . Drnd und Berlag von Max Bading in Berlin  .