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Striegelte. Vielfach bilden Karikaturen die Totenmale, unter Nordeuropäer . Fraglich ist nur, wie die Ablagerung des Farbstoffes, denen die von dem Lächerlichen getöteten Scheinhelden über den man stets in den tieferen Epidermiszellen findet, zu stande wunden und verachtet ruhen, teiner Schadenstiftung mehr mächtig. fommt. Vortragender ist der Ansicht, daß diese Zellen, je nach In bedrängten Epochen, da der Gedanke geknechtet, von den der Rasse mehr oder weniger, unmittelbar befähigt sind, Farbstoff Schergen der Tyrannei verfolgt und gefoltert wurde, flüchteten sich zu bilden, und daß mun diese Fähigkeit durch die Sonnenbestrahlung die freiesten Geister und feinsten Köpfe hinter die schüßende Larve felbft angeregt wird. Professor v. Luschan bemerkte zu der umfaßbaren Karikatur. So ist eine Geschichte dieser mit den diesen Ausführungen, daß bei den Nordeuropäern individuelle Mitteln der Kunst unabhängig wirkenden Weltmacht nicht nur eine Unterschiede bemerkbar seien hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit ungemein interessante, sondern auch eine sehr ernsthafte Unternehmung. gegen Sonnenbestrahlung. Diese Eigenschaft scheine erblichen Das vorliegende Werk beginnt mit einer anschaulich und lebhaft Charakter zu haben. Manche Leute bräunen sich im Sommer sehr entworfenen Analyse des Wesens und der Bedeutung der Karikatur. start und sind dann unempfindlicher gegen Sonne und Hize als Dann wird in markanten Umrissen das Altertum, das Mittelalter andre. Man kann auch beobachten, daß allenthalben die Gebirgsund die Renaissance geschildert. Die Neuzeit wird in langsamerem bevölkerung dunkler ist, als die der benachbarten Ebene, weil die Schritt durchmessen werden. Die Verfasser bemühen sich, auch Sonnenbestrahlung dort kräftiger wirkt als in der Ebene. Professor die socialen Untergründe aufzudecken, und sie bewähren in Wort und Bild Baelz wies darauf hin, daß umgekehrt eine Bleichung der Haut erjene rücksichtslose Aussprache dessen, was ist, ohne die ein Werk über die folgt, wenn ein dunkelhäutiger Mensch aus einem wärmeren in ein Karikatur zu einer Karikatur seiner selbst würde, und zwar keiner fühleres Klima versetzt wird. Mischlinge von Europäern imd lustigen. Die Auswahl der Abbildungen ist reich und bevorzugt das Japanern werden, wenn sie einige Zeit, namentlich einen Winter, in Seltene und Unbekannte. Köstliche Schäße der fedsten Stunft in Nordeuropa zubringen, an Geficht und Händen hellfarbiger. Auch trefflicher Reproduktion werden hier gehoben, und wunderbar ist die die Juden seien wohl ursprünglich dunkelfarbiger gewesen und im Lebendigkeit, mit der das Lachen und der Hohn über längst ver- Norden heller geworden. Uebrigens zeige sich bei der aristokratischen schollene Menschen, Geschehnisse und Zustände noch heute wirkt. Raffe in Japan auch eine deutliche Hellerfärbung an Gesicht und Das Lächerliche tötet zwar, bleibt aber selbst in ewiger Jugend un- Händen.- sterblich.
Man kann so leicht kein fesselnderes Buch empfehlen als diese Geschichte der Karikatur, deren erster Band mit dem Jahre 1848 abschließen wird. Ein ziveiter, der bis zur Gegenwart reichen wird, foll weiterhin folgen.-
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Kleines Feuilleton.
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Ke.
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Geologisches.
beträchtlich zu und bei 1000 Grad ergab nach der Rechnung 1 Liter Grauit ungefähr 20 Liter verschiedener Gase und 89 Liter Wasserdampf, d. H. mehr als sein hundertfaches Volumen Gase und Dämpfe. Man begreift die erplosive Kraft, die darin gegeben ist, so daß das Eindringen von Oberflächenwasser bis zu den feurigen Schichten für die Bulkantheorie entbehrlich ist.- ( Prometheus.")
daraus entwickeln, wenn man sie start erhitzt, bieten ein beträcht-Die Gase der plutonischen Gesteine, welche sich liches Interesse, sofern man einen Teil derfelben als seit ihrer Bildung darin existierend und unter starkem Druck eingeschlossen betrachten muß. Armand Gautier unterwarf verschiedene solcher unter hoher Temperatur und Druck gebildeten Gesteine der Erhizzung und erhielt bei Rotglut aus je 100 Volumen Gestein bei Granit 670, bei Ophit 760, bei Porphyr 740 Volumen Gase. Da Wie man ,, Unsterblicher wird. Mitglied der Académie man diese Gesteine im Erdimmern häufig zu ähnlichen Française zu sein, so schreibt man der Frantf. 8tg." aus Paris , ist Graden, die tief unter ihrer Bildungswärme stehen, erhitzt zu gewiß eine große Ehre. Die franzöfifche Nation hat teine größere denken hat, so giebt das für die Entstehung der vulkanischen zu vergeben. Staatsoberhaupt kann jeder werden. Er muß mur, und int Thermalquellen gelösten Gase einen bemerkens wie der erste Napoleon oder Felix Faure , die Sache zu arrangieren werten Anhalt. Man hat in Anbetracht der bedeutenden Spannverstehen. Aber unter die Vierzig Unsterblichen" gelangt allein fraft, welche diese Gesteinsgafe entwickeln müssen, wenn irgendwo das reinste Verdienst. So wollen es wenigstens die ehr der Druck über im Erdimmern erhitzte Gesteine nachläßt, die alte würdigen Statuten der Akademie. Alphonse Daudet und die Theorie von der Erzeugung vulkanischer Eruptionen durch einLustspieldichter haben uns zwar gelehrt, daß die Unsterblichen" dringendes Wasser eigentlich nicht mehr nötig. Bei stärkerer Ermit den ganz gewöhnlichen Schwächen der Sterblichen be- higung nimmt natürlich das Volumen der ausgetriebenen Gase noch haftet sind. Sie find eitel, ungerecht, räntefichtig, settiererisch. Bei den Wahlen neuer Mitglieder wird oft weniger auf die Vorzüge des Kandidaten als darauf gesehen, daß die Gruppe der Herzöge", die Gruppe der Gelehrten" ihre traditionelle Anzahl von Fauteuils befizzt. Daß auch die Gunst großer Damen aus dem Faubourg" viele Stimmen gelvinnt, ist schließlich mir natürlich. Nun erzählt uns aber dieser Tage eine Stimme aus dem Grabe ganz gräßliche Dinge über die illustre Gesellschaft. Und es ist ein Akademiker selbst, Jules Simon ,- Theorie der Liebe. A.: Glauben Sie, daß man gleichder das verrät. Seine autobiographischen Aufzeichnungen„ Premières zeitig zwei verschiedene Frauen mit gleicher Leidenschaft lieben années" enthalten die folgende Erinnerung an seinen Eintritt in die Akademie: Es gab vor Zeiten einen Mann in Paris , der hieß Tissot. Er war Professor am Collége de France und Mitglied der Académie Française . Sobald er irgendwo einen jungen, auf dem Wege zur Berühmtheit befindlichen Schriftsteller entdeckte, machte er ihm einen Besuch. Ohne viel Umstände sagte er ihm: 3 Selbstmord verurteilt wurden, haben sich entschlossen, anstatt ,, Sie müssen in die Akademie." Weder Sainte- Beuve noch Sandeau sich den Bauch aufzuschligen, mit der Großen Pekinger Elektrischen" waren damals schon Mitglied. Der junge Schriftsteller errötete zu fahren. daher und that bescheiden. Aber Tissot hatte seine Antwort auf die Einwendungen bereit, er bewies dem schüchternen, jungen Manne, daß die Akademie ihn notwendig zu den Ihren zählen müsse, daß es feine Pflicht sei, zu kandidieren. Und dann stieß er brüst hervor: Wieviel geben Sie?" Wenn man Neuling war, so wagte man natürlich nicht, sofort zu verstehen. Aber Tissot wurde dann sehr deutlich: Ja, wirklich, wieviel Geld geben Sie mir für meine Stimme? Wieviel für meine Initiative? Wieviel für meine Schritte? Jules Simon fügt ironisch hinzu, er wisse nicht mehr, ob es einen festen Tarif gab und ob man im Voraus bezahlte. Aber er müsse es wohl einmal gewußt haben, denn er habe Tissots Besuch wie alle andren erhalten.
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Anthropologisches.
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fami?
Humoristisches.
B.: Zwei verschiedene Frauen? Nein; bei mir wenigstens müßten es schon zwei I e bendige Frauen sein!- Modernes Haratiri. Mehrere chinesische Prinzen, die
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Notizen.
( Lust. BI.")
Preis für die besten in finnischer und schwedischer Sprache in Finn - Der finnländische Senat hat zum drittenmal den fand erschienenen Werke der schönen Litteratur verteilt. Die preisgekrönten Schriftsteller sind diesmal Juhani Aho , Erkko, Kasimir Beino, Eino Leino , Larsson und H. Runeberg. erhielt tausend finnische Mark, Juhani Aho zweitausend Mark. Jeder von ihnen Das Ensemble des Lessing Theaters wird an fangs Juni ins Deutsche Theater übersiedeln; zu dieser Zeit trifft nämlich die Wiener Josephstadt - Bühne ein, die im LeffingTheater gastieren wird. Die Mitglieder des Deutschen Theaters werden zu dieser Zeit auf östreichischen Bühnen gastieren. - Der bekannte Schauspieler Karl Schönfeld geht vom Theater zum Brett über.
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Glimmer als Wärmeschutz masse. Von einer Londoner Gesellschaft wird neuerdings Glimmer als Wärmeschutzmasse empfohlen und in 4 Millimeter starten Platten, die mit Draht zusammengeheftet und in Drahtneße eingeschlossen find, in den Handel gebracht. Die Jiolierfähigkeit scheint höher wie die der befannten Asbestmassen zu sein, ob auch höher wie die der Kieselguhr, ist unwahrscheinlich.
In der letzten Sitzung der Anthropologischen Gesellschaft" sprach Professor Baelz aus Tokio über Hautfärbung mud ihr Verhältnis zur Wirkung der Sonnenbestrahlung. Wenn ein Mongole fich den Strahlen der Tropensomme aussett, so wird seine Haut dunkler, ohne daß sonstige Wirkungen eintreten. Bei einem Kautafier dagegen, namentlich einem hellfarbigen ( blonden) Nordeuropäer verläuft die Sache anders; die Haut wird entzündlich, schwillt an, schält sich ab. Es entstehen Kopfschmerz, Schwindel, sogar Delirien. Der Unterschied wird eben durch den Farbstoff der Mongolenhaut verursacht. Dieser aus gelben Körnern bestehende Farbstoff hält die chemischen Strahlen des Sonnenlichts zurück und schützt das Blut vor deren Wirkung. Bei dem Nord- t. Schwamm fischerei bei elektrischem Licht wird europäer fehlt dieser Farbstoff fast ganz, und deshalb fehlt auch der an der Küste der Halbinsel Florida neuerdings betrieben. Es wird Schutz vor den Wirkungen der Sonne. Eine Art von Uebergang eine verschlossene elektrische Bogenlampe in das Meer herabgelassen, bilden die füdeuropäischen Völker, die Spanier, Portugiesen, Italiener , die den Tauchern beim Absuchen des Meeresgrundes nach wertvollen die deshalb auch das Tropenklima weit beffer ertragen, als die Schwämmen leuchten foll.
Verantwortlicher Redacteur: Heinrich Wetter in Gr. Lichterfelde. Druck und Verlag von May Bading in Berlin .