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heftet war, auf dem die Borte standen: Ich lüb' Dich" und blödung auch heute nicht als Fremdling aus entlegenen Zeiten er" I na nu." scheinen würde. Der Lehrer war einen Moment lang erstaunt über diesen Ein- und zweistöckige Häuser mit schlichten weißgrauen Fassaden unerwarteten graphischen Beleg dafür, daß Onkel Bens Schul- find vorherrschend. Der moderne Bruntbau aus Eisen und Spiegelbesuch nicht nur befannt war, sondern auch gedeutet wurde. mittelten Kleinbürgertums sind schmucklos, dunkel und eng; in scheiben taucht erst vereinzelt auf. Die Wohnungen des wenig be Die kleinen Augen der jugendlichen Beobachter waren schärfer wenigen Räumen drängt sich die Familie zusammen. Die Mietsgewesen als seine eignen. Ungeachtet seiner Vorsicht war er preise find dabei selbst gegen Berliner Verhältnisse außerordentlich wieder plump hintergangen worden. Die Liebe, wenn auch hoch, während die Erwerbsverhältnisse schlechter sind. Man nimmt mit undeutlichem Antlig, war wieder dreift in die friedliche die Wohnungsnot als ein mabwendbares Schicksal hin, über das Schule eingedrungen und unangenehme Verwicklungen auf man raisonniert, das zu ändern aber natürlich die christlich- sociale Herrschaft nicht gewillt ist. Auch die wohlhabenderen Schichten beunförmlichen Beinen hefteten sich an ihre Fersen. guügen fich mit wenigen Wohnräumen, deren Ausstattung von V.do d patrizischer Einfachheit ist und von moderner Kunst und Dekoration wenig oder nichts weiß.
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Während dieses einfache ländliche Leben die Schule in der Lichtung zum Mittelpunkt hatte und nur gelegentlich durch einen Pistolenschuß von den Grenzen der Harrisons und Me Kinstrys her aunterbrochen wurde, war über den mehr deni Geschäft obliegenden Teil von Indianerbrunn eine jener unternehmungsvollen Perioden hereingebrochen, welche allen falifornischen Goldgräber- Niederlassungen eigentümlich sind. Die Eröffnung der Eurekagrube und die Erweiterung der Post verbindung von Big Bluff waren Ereignisse von nicht geringer Bedeutung und wurden an demselben Tage gefeiert. Diese Doppelfeier wurde selbst dem Redefluß des Redacteurs des " Stern" zu viel und nötigte ihn, die schwierige Arbeit, über die Postverbindung einen Leitartikel zu schreiben, den Händen des ehrenwerten Deputierten Abner Deau anzuvertrauen. Der Umstand, daß der ehrenwerte Herr Dean in seinen früheren Kämpfen ein Auge eingebüßt hatte, hinderte ihn nicht, in die dunkle Zukunft zu schauen und mit seinem einzigen unbewaffneten Auge genug zu entdecken, um damit drei Spalten des„ Stern" zu füllen. Es ist nicht zu viel gesagt," bemerkte er mit reizender Bescheidenheit, daß Indianerbrunn durch sein eignes, borzüglich organisiertes Beförderungswesen, den Zusammen fluß seines Stromes mit dein Sacramento und dessen Ausfluß in das unendliche Stille Meer selbst mit den fernsten Märkten der Antipoden in direkte Verbindung gebracht ist. ( Fortsegung folgt.) dunusi( bo hiyod
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Sonntagsplandevei.
Der
Das Warenhausivesen steckt in den ersten Anfängen. Der Kleine Zwischenhändler haust überall in seinen engen Läden. fapitalistische Fortschritt in dem Warenvertrieb ist taum bemerkbar. Der Zwergbetrieb mit feiner Decentralisation und seinem fümmerlichen ängstlichen Erwerb versorgt fast ausschließlich die Bedürfnisse der Wiener Einwohnerschaft.
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Aus der unübersehbaren Zahl der Kaffeehäuser, in denen sich das öffentliche Leben Wiens abspielt, heben sich nur ganz wenige durch einen mäßigen Brunt hervor. Die große Mehrzahl ist bescheiden ausgestattet und wirkt mehr durch Behaglichkeit als durch Glanz. Nicht anders steht es mit den Restaurationen. Zwischen neun und zehn Uhr veröden selbst die Hauptvertebrsstraßen. Die zehn Kreuzerdas Sechserl" die der Hausmeister nach zehn Uhr für die Deffing der Thore heischt, bewirten einen foliden Lebenswandel. Nach Mitternacht sterben auch die Kaffeehäuser aus, und wenn zähe Bummler oder Fremde, deren Wissensdurst das Wiener Nachtleben zu ergründen bemüht ist, bis zwei Uhr nachts von den Marmortischen nicht weichen, dann wird die Beleuchtung energisch vermindert, der Boden mit feuchtem Kaffeegrund dem hier beliebten Reinigungsmittel bestreut und die nachtwandelnden Gäste facht und höflich hinausgekehrt.
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Kleinbürgerlich sind auch die Verkehrsverhältnisse. Neben den Fiafern, denen das Gefeß der festen Tage ein Greuel ist und die lieber auf dem Wege jedesmaliger besonderer Vereinbarung das Fahrgeld gewinnen, findet sich eine Stadtbahn, die ein wenig im Verborgenen blüht, und ganz neuerdings die elektrische Straßenbahn, die aber bei weitem nicht der Aufgabe genügt, daß jeder Wiener von jedem Punkte der Stadt in ein paar Minuten ein Verkehrsmittel nagherreichen kann. Das Zu- Fuß- Gehen ist angesichts dieser Verhältnisse immer noch sehr beliebt und führt schließlich noch am raschesten zum Ziel. Ein paar Omnibuslinien zeichnen sich durch Billigkeit aus. Schienengeleise. Um den Ning, an dem sich die herrlichsten öffentDie immere Stadt wehrt sich bisher gegen jedes durchquerende lichen Gebäude der Welt cine wahre Straße der steinernen Schönheit- drängen, trotten in langjamem Schritt von müden Gäulen gezogene uralte Pferdebahnwagen, deren Benugung nur ſec= festen Leuten anzuraten ist. Uebrigens ist die Straßenbahn zwar städtischer Besitz, aber au eine Privatgesellschaft verpachtet. Merkwürdig ist es, daß das vordem so beliebte Radfahren in und um Wien fast ganz aufgehört hat. Das Automobil ist noch eine große Seltenheit. Aber auf den Landstraßen des Nobelpraters jauſen in geschwindestem Laufe die gummirädrigen Equipagen des Adels und der hohen Finanz dahin, und die schlanken, feurigen, vornchinen Pferde stürmen so leicht vorwärts, als wäre die Laft der Wagen nicht vorhanden.
Bei meiner Rückfahrt von Bien las ich die Telegramme über die fast unerwartet großen Siege der Berliner und Charlottenburger Socialdemokratie über den Kommunalfreifiun, und die er freuliche Botschaft verstärkte in mir die Anschauung, daß es sich zwar über die Maßen gut acht Tage in Wien leben läßt, daß es aber doch schließlich für einen nordländischen Murrkopf ant besten ist, wenn er renig wieder in die an genügiamer Heiterfeit unfruchtbaren Gefilde
der Mark Heimfehrt.
In Berlin hat der Socialismus dem Liberalismus den Garaus gemacht; er lebt nur noch als Asylist des Privilegien- Wahlrechts, aber freilich auch in dieser traurigen Verfassung verfügt er noch über die ausschlaggebende Macht und vermag das freie Spiel der Hausbefizer und Aktiengesellschaften triumphieren zu laffen. Dennoch ist der moralische Einfluß der Socialdemokratie in der Kommune ber Reichsbauptstadt fest und unbesieglich gegründet und niemand fann sich ihm ganz entziehen, zumal die Socialdemokratie nicht mur Alle christlich- sociale Frömmigkeit und Tugend hat die Biener gegen das freifinnige Manchestertum, sondern auch gegen den Staubplage nicht zu beseitigen vermocht. Starl Queger teilt sich mit Absolutismus den Willen des Proletariats darstellt. dem Staub in die Herrschaft Wiens, das das Paradies für SchwindDer Staub wirbelt auf den 190 Auch in Wien ist der Liberalismus überwunden, ja ausgerottet. fuchts- Bazillen aller Art sein muß. Jedoch abgelöst hat ihn nicht das befreiende Weltbürgertum des zu Gassen, er dringt ein in die Wohnungen, und auch in den öffentfeiner geschichtlichen Miffiou reif gewordenen Proletariats, sondern lichen Gebänden, dem Reichsrat, det schimmernden Marmorpalästen jenes enghirnige, univisiende Kleinbürgertum. des Kramladens und des Burgtheaters und der Hofoper, den Museen ist die trockene Luft der Küchenmadame, das sich vor dem unvermeidlichen Untergang voll beizenden Staubes; nach furzem Verweilen beginnt der Hals durch Schimpfwvorte und Faustschläge zu retten sucht. Der zu schmerzen und verlangt nach spülenden Flüssigkeiten. pa 1) reichshauptstädtische Liberalismus ist zwar mit allen Lastern Die Art, wie man des Staubes sich zu entledigen trachtet, ist behaftet, er ist furzichtig, feig und habgierig, aber er hat charakteristisch für die kommunale Thätigkeit des Kleinbürgertums. doch ein gewisses Maß von Intelligenz und Bildung, er Ich bemerkte zwei gleich finreiche Methoden. Die eine beruht ist auch innerhalb der Grenzen seines dürren Manchestertums arbeits auf einem fahrenden Wasserfaß. die zweite auf einer Gießkanne. fähig Das Wasserfaß, das Pferd gezogen wird, hat
Widlung einer modernen Weltſtadt einigermaßen gerecht zu werden. Dinten in her Ausflußormung einen Gummiblauch, ver wit
Das Kleinbürgertum, das im Wiener Rathaus umumschränkt herrscht, ist ganz und gar urteilslos und unfähig. Es ist überhaupt nur ein Chorus, der seinem Vorfänger, dem allmächtigen König Wiens , dem edlen Karl Lueger mißftimmig nachplärrt.
ein Elefantenrüssel aussicht. Hinter dem Faß schreitet un ermüdlich ein Mann, der das Ende des Nüssels abwechselnd nach links und rechts schwingt, so daß das aus dem Schlauch fließende Wasser einen zarten Tropfenfall über die ganze Breite der Fahrstraße ergießt; die sonderbare Operation ist augenscheinlich der geiſtBien hat nicht nur eine fleinbürgerliche Kommimalherrschaft, lichen Handlung des Weihwassersprizens nachgeahnt, und sie ent sondern es ist auch als Millionenstadt des 20. Jahrhunderts eine fernt ebenso wenig den Staub, wie das Weibwasser etwa den Körper fleinbürgerliche Stadt geblieben. Kein größerer Gegensatz ist denkbar wäjcht. Für den Wiener Mittelstand ist die Maschine Teufelswerk als zwischen Berlin und Wien . Dort der üppige Emporkömmling, und der Handbetrich gottgefällig. Es ist also zu vermuten, daß noch der nicht rasch und prozig genug seinen haftig erworbenen Neichtum für lange Beit der Mann mit dem Elefantenrüffel in den Kampf zur Schau stellen kann, dem teine historische Bietät eine empfind- gegen den Staub geschickt wird.
jame Rüdicht Rücksicht auferlegt, dessen unbändiger Thätigkeits- Noch einfacher und für die Hebung des Staubes zweckmäßiger brang fich im Ueberladenen und Ueberhafteten austobt. ist die Methode der Gießkanne. In diesem Fall geht ein. bedächtiger Wien dagegen ist noch immer die Stadt der bescheiden- behaglichen Mann die Straße mit einer Kanne entlang, aus der er in ZwischenBürgerlichkeit, in der ein Raimund trotz aller christlich- socialen Ber- räumen von je einem Meter einen Tropfen des töstlichen Naffes ver