90S

1

die befruchteten Eier in einer Fischbrutanstalt ausbrüten vielen Seenen, die bunten Kostüme und Dekorationen, alles wirfte zu lassen und dann an passenden Stellen des Juns auszuschen, zusammen, um den Eindruck des Seltsam- Fremdartigen noch zu ver­damit es en Nadnuuchs nicht fehle. Es werden jährlich im Zuger   stärken.

See etwa 120 000 Stück Rötel gefangen; die Preise schwanken von Es war ein Hintergrund, der zu der wirklichkeitsentrückten, 20 bis 30 Ceutimes das Stück. Ein großer Teil wird in der bunten Märchenfunst des Serpentintanzes stimmungsvoll hinüber­Gegend selbst verspeist; in kleinen Städtchen sollen allein Jahr für leitete. Das berühmte, durch neute, immer nene Nuancen vers Jahr etwa 25 000 Stück gegessen werden. Seitdem der Nötel aber feinerte Fallen- und Farbenspiel der Loie Fuller  , noch immer der table d'hôte- fähig geworden, findet man ihn fast in der ganzen Königin in dieser ihrer Kunst, war der stärkste Erfolg des Abends. Schweiz   in den Gasthöfen und Restaurants. Meitestens wird der ledere Fisch sogar Exportartikel; so soll für diese Saison bei einem Fischhändler in Zug eine Bestellung von 50 000 Stück aus Paris  eingetroffen sein.­Theater.

-

-

Humoristisches.

-dt.

Sein wunder Bunft. Der Herr Pfarrer trifft auf cinem Spaziergange den Toni beim Wildern. " Toni," sagt er, will init anzeig'i, aber Du mußt mir heili versprechen, es nimmer zu thun!"

Schau'n S, Herr Pfarrer, i tann's halt nit lass'n!" Toni, Toni! Der Krug geht so lang zum Brunnen, bis er bricht! Ein' jed'n haben's no' erwischt und Di' werden auch trieg'n! Dann hast Deine zehn Jahr sicher und verbringst Dei' schönste Lebenszeit im Sterker!"

" kaun's halt nit lasin, Herr Pfarrer!"

"

Gentral Theater. La Loie Fuller   mit ihrer japanischen Gesellschaft Sada Jacco, O. Kawa= tami. Seltsamer und fremdartiger, als man erwarten mochte, war das Spiel der japanischen Truppe, die am Montag zum ersten male auf einer Berliner   Bühne auftrat. Man hat so viel und so auhaltend von der europäisierenden Entwickelung dieses merkwürdigen Volkes gehört, daß man unwillfürlich auch in seiner dramatischen Litteratur Züge vermutet. die, bei aller nationalen Besonderheit, uns fulturell verwandt berühren, ja die vielleicht, ähnlich der japanischen Malerei, in mancher Hinsicht anregend und befruchtend auf die europäische  Kunstübung zurückwirken können. Es mag deren geben; aber jedenfalls trat in den beiden kleinen Dramen, welche die Truppe zur Aufführung brachte, nichts Derartiges hervor. An Eigenart und darum auch an Interessantem fehlte es nicht, doch es war die Eigenart cines noch und findlich unentwickelten, vielfach noch den grellsten und unvermittelt grausamsten Effekten zugewandten Halbbarbarentums. Nirgends einid Aufaß zu einer auch nur einigermaßen überzeugenden Motivierung tanzt und ordnenden Zusammenfassung statt dessen, vermischt mit einiger Sentimentalität, eine Hänfung von gewaltsamsten Leidenschafts­ausbrüchen, von Waffenlämpfen, Mord und Totschlag. Das Dramatische war ganz der Pantomime, die Pantomime gauz einem nach den stärksten Emotionen greifenden Geschmacke unter von der Klugheit der Hunde auführen?" worfen. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn der Theaterzettel, der ja ausführlich über den Inhalt der Scenen berichtete,

Dann kommt d' schöne Weihnachtszeit, wo's Schmalznock'n und Wohnnudeln giebt, wo's Apfelmost und Kronawetta trink'n, und Du sig'st im Werter bei Wasser und Brot!"

hoch

All's recht schön, Herr Pfarrer, wenn i'' s nur lass'n kunnt!" Und's wird Lenz, d' Aepfelvam blith'n, und d' Lerchen trillern omad, d' Buam und die Dirndl juchezen und treib'n auf d'Alm, Du Hockst derweil im Kotter!"

"

' S is z'ipät, Herr Pfarrer, i' tann's nimmer laff'n!" lnd's tommt der Summa und' s kommt der Kirta, da wird und z'legt wird graft, und Di..." Halt, Herr Pfarrer. halt... ja, ja i' versprich's Heili' werd's nimmerthun!"

Beweis. Lehrer: Kannst Du mit auch ein Beispiel Schüler: Sie heulen, wenn musiziert wird!" Boshaft. Bucherer: Ich besaß in meinem ganzen

init ein paar Worten auch darauf eingegangen wäre, Leben noch nie einen Belz."

ού und welche Rolle dieses cigentümliche Genre aut Herr: Sonderbar, wo Sie doch schon so vielen das Fell dem modernen Theater der Japaner spielt. Doch wohl keine über die Ohren gezogen haben." sehr bedeutende! Das läßt, von inneren Gründen abgesehen, schon der Umstand vermuten, daß als Entstehungszeit wenigstens des einen Stückes das 16. Jahrhundert angegeben ist.

-

-

Notizen.

=

( Meggend. Hum. Bl.")

"

Das erste der beiden Dramen nennt sich Der Ritter und die Geisha". Ein, braver Kavalier, der öfter das Viertel der Geishas besucht," verliebt sich in eines dieser schönen Mädchen, muß aber sofort mit Der litterarische Nobel- Preis wurde von der einem früheren Liebhaber einen grimmigen Strauß um sie bestehen. schwedischen Akademie Frederic Mistral  , dem Haupte der Dieser mit frappanter Gewandtheit egekutierte Waffengang ist der Renprovençalen zugesprochen. Mistral ist 1830 geboren und hat schon Höhepunkt des ersten Attes. Die Geisha, für den braven Kavalier" zwei Breise davongetragen: 1861 den Preis der Akademie für sein entflammt, trennt die Streitenden, aber nur, um der neuen Geliebten Gpos Mirėio", 1890 den Preis Jean Reynand( 10 000 Fr.) Er hat von neuem zu verlieren. Er fehrt zu seiner legitimen Braut zurück ein ausgezeichnetes Wörterbuch des Neuprovençalischen verfaßt und und verbirgt sich warum bleibt unbekannt mit dieser in einem Epen, Lieder, Versiovellen und Tragödien, alles in provençalischer Stlofter. Die Geisha verfolgt die beiden. Um die Mönche zu bewegen, Mundart, geschrieben.­ihr Einlaß in das Kloster zu gewähren, sucht sie dieselben Vorschuß auf unsterblichkeit. Bei der letzten hier war Sada Yacco   von entzückender Ammut durch Tänze Verteilung der Bauernfeld Stiftung hat auch Felig zu gewinnen. Umsonst. Doch mit der Kraft der Verzweiflung stößt sie Dörmann 1000 kronen bekommen und zwar für seinen Herri nun die Abwehrenden zurück und erzwingt den Eingang. Im Tempel von Abadessa  ". Zu dieser Thatsache bemerit Karl Straus in findet sie die Braut des lugetreuen und erichlägt sie in der der" Fackel":" Ich habe mich vergeblich bemüht, mir die Lektüre Extase eifersüchtiger Leidenschaft. Der Geliebte stürmt herbei, des Herrn von Abadessa" zu verschaffen, für den Herr Dörmann in seinen Armen stirbt sie, wie der Zettel sagt, an gebrochenem 500 Gulden bekommen hat und der noch auf leiner östreichischen Herzen". Das Spiel der Jacco war trefflich. Sie starb so schön, Bühne aufgeführt ist. Das Werk ist auch im Buchhandei noch nicht erschienen. wie sie getanzt hatte. erschienen. Die Herren haben also litterarischen Arbeit, die ihnen im Manuskript vorlag, einen Breis zuerkannt, für den sie keine Stonkurrenz auss geschrieben hatten Wie geschahes, daß von den tausend Manuskripten, die gegenwärtig in den Schreibtischen tausend unentdeckter östreichischer Dichter liegen mögen, just das des Herrn Dörmann preisheischend in die Hände der Bauerufeld- Kuratoren ge­langte?" Das Trianon Theater( Lebende Lieder". Leitung Otto Julius Bierbaum  ) wird am ersten Weihnachtstage in der Georgenstraße eröffnet werden. De Pantier"( Der Panzer), ein neues Stüd von Hermann Heyermanus jr. wird durch die Niederländische Looneelvereinigung" in Amsterdam   einstudiert. Massenets neue Oper Griseldis" hatte bei der Generalprobe in der Opéra Comique   zu Paris  einen starken Erfolg.

-

Doch dieses Stück ist zahm im Vergleich zum zweiten. Hier ist der gauze erste Aft von dem schwerterklirrenden Kampf eines Ritters mit einer Räuberbande angefüllt. Er befreit ein gefangenes Mädchen und die Mutter verspricht ihm als Lohn die Haud der jungen wieder von Sada Yacco   dargestellten. Schönheit. Aber als er, im zweiten Aft, aus einem langen Kriege zurüd tehrt, findet er die Verlobte als Frau eines andern. In feiner Wut will er zuerst die wortbrüchige Mutter töten. Doch die junge Frau beschwichtigt ihn durch eine List. Er solle ihr den angetrauten Galten im Schlafe morden, dann wolle sie ihm angehören. Aber sie liebt den Gatten, und in der Nacht, als der Mord geschehen soll, weiß sie ihn zu entfernen. Eie will sich für ihn opfern, und als der Mörder naht, streckt sie sich auf das Lager ihres Mannes hin. Tödlich trifft sie der Dolchstich des Ritters. Als er die furchtbare Täuschung sieht, reißt er, taumelud in Angst und Rene, mit seinem Messer sich Bauch und Kehle auf. Diese Rolle wurde mit einem unheimlich wilden Naturalismus, mit dem bestialischen Zittern einer blinden entzügelten Mordgier gespielt. Und als ob es des Gräßlichen nicht genug wäre, quoll aus der durchschnittenen Kehle der Getöteten wie aus den Wunden des Mörders rotes Blut hervor. Aber um so rührender und schöner war das stumme Spiel, mit dem das Mädchen, zu der furchtbaren Opfer that sich rüstend, von dem Leben leise schluchzend Abschied nahm. Warum denn freilich dieses Opfer nötig war, warum sie sich nicht ihrem Gatten offen anvertraute, das sind Dinge, nach denen man nicht fragen darf.

-

"

-

13

"

einer

Professor Eugen Bracht   hat eine Berufung nach Dresden  angenommen und wird dort als Lehrer und Vorstand des Meisters ateliers für Landschaftsmalerei an der Akademie der bildenden Künste wirken.

Nagelbare Steine gelangen seit turzer Zeit als Ersatz von Holz- und andren Dübeln in den Handel. Sie bestehen aus einer Mischung von Cement   und förnigem Bimstein, sehen ähnlich aus wie die allbekannten Schivemmsteine, unterscheiden sich aber von diesen durch größere Härte und Festigkeit. Sie sind scharfkantig uno helltlingend wie start gebrannte Ziegelsteine, lassen sich aber wie Holz Die eintönige dumpfe Barbaremusik Trommel- und Guitarren- nageln, ohne zu reißen und zu bröckeln. Der Stein wird mit dem ähnlicher Instrumente, das burlesk- cckige Spiel der Nebenperfonen in Manerwerf eingemauert und dient als Dübel. Verantwortlicher Redactene: Carl Leid   in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin  .

-