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Fuchsien und Kapuzinerkresse sind wirklich dankbare Pflanzen für solche Ballons. Das rasche Austrocknen der Töpfe ist auf einem Ballon natürlich zu befürchten und die Töpfe in Erde einfenten geht nicht. Dafür lassen sie sich aber in Moos   packen und stehen darin, wird das Moos feucht gehalten, ebenso gut.

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Medizinisches.

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großen Astes, welcher Fruchtblüten trägt. Das merkwürdigste an diesem Baume ist übrigens, daß der aufgeimpfte Ast einen auffallend andern Entwicklungsgang einhält, als der Stock, welcher bei dem Impfverfuch zur Unterlage diente: im Frühling entwickelt er nämlich sein Laub um etwa vierzehn Tage später als die Aeste mit Bollenblüten, und Der Blumengarten auf dem Balkon ist der Blumenkasten. Bei im Herbste sind seine Blätter noch grün, wenn die der andern Aeste ihm kommt ein ganz andrer Grundiaz der Pflanzenpflege auf dem längst vergilbt und zum großen Teil schon abgefallen sind. Der Balkon zum Durchbruch die Pflege im freien Grund. Ich habe Baum gedeiht fast in allen Lagen und Bodenarten und ist auch in gefunden, daß in ihm die Pflanzen gegen äußere Einflüsse un- Norddeutschland winterhart; die entgegenstehende Mitteilung von empfindlicher waren, weil die Wurzeln fich frei ausbreiten können. S. Homfeld( Die Bäume der Elbchauffee", Programm des königlichen Der Blumenkasten besteht aus zwei Teilen, dem äußeren, hübsch Christianeums zu Altona   1884) beruht offenbar auf einer Verwechselung. verzierten Gestelle und dem inneren, schmucklosen Blechkasten, der die zu verschiedenen alten Parkanlagen an der Unterelbe finden Erde aufnimmt. Dieser Blechkasten hat unten mehrere Millen, welche sich stattliche Exemplare alter Ginkgos, die vor einem mit Scherben überdeckt werden und alles überflüssige Waſſer nach Jahrhundert von James Booth aus England hier eins dem Abzugsrohr führen. Zur Bepflanzung solcher Kästen eignen geführt wurden. Die Ginkgos in Rücker Jenischs und in fich: Pelargonien, Knollen- Begonien, Fuchsien, Gnaphalium, Kresse, Wesselhöfts Part in Klein- Flottbek bei Hamburg   sind etwa 15 Meter Ephen, Nelken, Petunien, Berbenen, Lobelien, Immergrün, auch hoch und haben in Höhe von 1 Meter über dem Boden einen Farru und ähnliche Gewächse, so daß von der Erde nichts zu Stammumfang von über 1 Meter. Leider kommen sie hier nicht fehen ist.or zur Blüte. Der alte Ginkgo im Schloßpark zu Harbke   bei Helmstedt  ist gleichfalls 12-15 Meter hoch und macht auf den Beschauer einen überwältigenden Eindruck durch die mächtige, breit ausgelegte Krone. ie. Nerventaubheit hat Dr. Macdonald eine bestimmte Ein weiterer Riese von Ginkgo   steht im Garten des Landwirtschaft­Art der Schwerhörigkeit genannt, die leider eine ziemlich bedeutende lichen Instituts der Universität zu Halle a./S., ein fernerer an­Verbreitung befigt. In vielen Fällen äußert sie sich derart, daß die geblich in Bernburg   im Park einer adligen Familie. Auch in davon befallenen Personen äußerst empfindlich gegen laute Geräusche der Süd- und West Schweiz ist der Ginkgo feine Selten sind und deshalb dringendes Verlangen nach einem ruhigen Auf- heit; in Friz Sulzers Garten in Aadorf  ( Kanton Thurgau  ) enthaltsort verspüren. Sie sind in einer geräuschvollen lingebung steht ein männliches Exemplar von 90 Centimeter Stockdurchmesser, im höchsten Grade schwerhörig, während sie sehr gut hören, wenn um ein prachtvoller weiblicher Baum in Ouchy bei Lausanne  . Hier in fie herum Ruhe herrscht. Lauter Lärm wird ihnen geradezu schmerz der Schweiz   zeichnet sich der Ginkgo durch die für ein Nadelholz Haft und kann zuweilen sogar Schwindelanfälle herbeiführen. gewiß feltene Eigenschaft aus, daß er reichlich Stockausschläge, ja Ueberhaupt leiden fie an einer leberempfindlichkeit des Gehörorgans fogar Wurzelbrut treibt, so daß er sich leicht durch Stecklinge und und vertragen zum Beispiel keine Einsprißung in das Ohr. Ferner Geßstangen vermehren läßt; doch erivachsen daraus weniger schlanke fann eine plögliche Erregung wie ein unerwarteter Lichtölig oder und regelmäßige Stämme, so daß die Nachzucht aus Samen den auch das schnelle Vorüberfahren von Wagen dazu genügen, ihr Vorzug verdient, zumal nach der Schweizerischen Zeitschrift für Gehörsorgan aus dem Gleichgewicht zu bringen. Die mit Nerven Forstwesen" diese Art der Fortpflanzung nicht die geringste Schwierig­taubheit behafteten Patienten sind ferner sehr zu Anfällen von feit bereitet. In Norddeutschland treibt der Ginkgo Stocansschläge Migräne geneigt, die für zwei oder drei Tage eine gesteigerte Taub- und Wurzelbrut nicht.- ( Prometheus.") heit herbeiführen. Wahrscheinlich kann diese Erscheinung sowohl durch Blutüberfüllung als durch Blutleere in dem betreffenden Drgan ver anlaßt werden, jedoch ist es zu beachten, daß auch bei bleich­süchtigen Berfonen eine Nerventaubheit dadurch entstehen kann, daß das inuere Ohr selbst zuviel Blut enthält, infolge einer Schwächung der Blutgefäße. Eine Entlastung der Blutgefäße ist in jedem Fall von Nugen, worans sich die günstige Wirkung von ab­führenden Arzneien erklärt. Buweilen ist die Nerventaubheit durch eine Nasenoperation zu beseitigen, die wahrscheinlich ebenfalls zur Entleerung der Blutgefäße führt. Die Anwendung von nerven stärkenden Mitteln und einer besonders kräftigen Ernährung scheint von weit geringerem Nugen zu sein als die Verordnung einer be schränkten Diät und blutreinigender Arzneien. Da dieser krankhafte Bustand häufig in ein dauerndes Gehörsleiden übergeht, so ist feine richtige und frühzeitige Bekämpfung ersichtlich von größter Wichtigkeit.

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Aus der Pflanzenivelt.

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Humoristisches.

Enfant terrible. Junge: Mutter, hat der Missionär nicht gesagt, daß die Negerkinder nadt gehen müssen?" Mutter: Ja, das hat er gesagt!" Junge: Warum hat nachher der Vater beim Absammeln einen Stopf in die Büchsen' geben?"-

Widerspruch. Der Herr Kupfer ist doch ein recht wider­spruchsvoller Mensch."

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Wieso?"

Er will Rechtskandidat sein und tanzt immer Tints. herum!"

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Tonerl?"

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Sein Schmerz. Onkel: Warum weinst denn, Tonerl: Weil ich jetzt die Masern gehabt hab' und vier Wochen in ta Schul hab' gehen dürfen!"

Ontel: Mach Dir nichts draus und bedenk, daß du jetzt nie wieder die Masern bekommen wirft." Tonerl: Drum wein i do gerad!"

Notizen.

( Lustige Blätter".)

Die Eröffnung des Liederspielhauses( Kroll) findet

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Der Ginkgo, ein merkwürdiger Baum. Die Pflanzen und Tierwelt hat bekanntlich nicht an allen Orten der Erde in ihrer Entwicklung gleichen Schritt gehalten und auch nicht halten können. So bietet die heutige Vegetation Chinas   und Japans  noch ganz den Charakter einer Landschaft aus der Braunkohlen­zeit dar. Hier ist auch der Ginkgo( Ginkgo biloba L.  , Salis­buria adiantifolia der merkwürdigsten Erscheinungen in der ganzen Pflanzenwelt. in Sm.) heimisch, eine Sein japanischer Name wird allgemein Ginkgo geschrieben, und vielleicht nur irrtüm­lich zuweilen Gingko. Obwohl systematisch zu den Nadel- am 30. Mai( Freitag) statt. hölzern, und zwar zu den Tayaceen gehörig, trägt der Baum doch Die Taucherbrant", eine einattige Operette von sommergrüne breit feilförmige, fächerartige, zwei bis vierlappige Claude Terrasse, Tegt von Tristan Bernhard, wird im Blätter, die in ihrer lederartigen Struktur an die Blätter des Lustigen Theater am Eröffnungsabend der kommenden Spiel­Frauenhaar- Farnes erinnern. Bufolge der langen Blattstiele ist der zeit aufgeführt werden.- Baum, wenn freistehend, der Espe ähnlich, der er auch in seinem Leopold Hassentamp& Operette, Die zertanzten Habitus ähnelt; in Gruppen oder geschlossenem Bestande allerdings Schuhe" wird kommenden Winter erstmalig im Central ist der Baum pyramidenförmig. Da er im Herbst auch das Laub Theater in Scene gehen. abwirft, erinnert der Ginkgo auch nicht entfernt an seine nächsten Zum Dirigenten der Wiener Philharmoniker   wurde Verwandten, die Nadelhölzer. Die reifen Früchte des zweihäufigen Jofeph Hellmesberger   mit 55 Stimmen gewählt; Direktor Baumes haben das Ansehen grünlich gelber, saftiger Eierpflammen, Mahler erhielt 22 Stimmen. die zwar Walmßgröße haben, aber keineswegs berechtigen, den Ginkgo als japanischen Nußbaum" zu bezeichnen. Die Früchte werden übrigens in China   und Japan   gegessen. Merkwürdig ist, daß in dem Samen ein Keimling noch gar nicht angelegt ist, wenn die reifen Früchte schon vom Baume fallen.

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Der bekannte Anatom und Physiologe Professor Adolf Kußm aut ist in Heidelberg  , 80 Jahre alt, gestorben. -Das große Technolegikon, daß in deutscher, englischer und französischer Sprache herausgegeben werden soll, ist unter Leitung von Dr. Hubert Jansen schon eifrig gefördert worden. Es sind für Diefer in mehr als einer Beziehung interessante Baum wurde 730 Fächer deutsche, für 450 Fächer englische und für 96 französische 1712 durch Kämpfer bekannt, aber erst 1754 in Europa  , zuerst Mitarbeiter gewonnen. Versandt wurden 3608 Merkhefte zum Ein­in England, eingeführt. Gegen das Ende des achtzehnten Jahr- tragen seltener technischer Ausdrücke; ausgefüllt wurden 420 000 hunderts kam von dort ein männliches Exemplar nach Montpellier  , Wortzettel. Von Vereinen haben sich zur Mitarbeit bereit erklärt: das 1812 zur Blüte gelangte, natürlich ohne Früchte zu erzeugen. 266 deutsche, 23 englische und 22 franzöfifche. Im Jahre 1901 hat Im Wiener Botanischen Garten steht ein männlicher Ginkgo, welcher der Verein deutscher Ingenieure 40 000 Mart für das Unternehmen vor mehr als hundert Jahren zu einem interessanten Versuch diente. des Technolegikons verausgabt.- Jacquin impfte ihm nämlich die Knospe eines weiblichen Ginkgo auf, Der Durchschlag des großen Albula   Tunnels auf der aus welcher sich ein Seitenaft entwickelte. An dem mächtigen Baum neuen Engadinbahn ist nunmehr erfolgt. Der Tummel ist 5880 Meter tragen heute alle Aleste Pollenblüten mit Ausnahme des einen lang. Die Bahneröffnung ist auf den 1. Juni 1903 festgesezt.- Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin  . Druck und Veriag von Mag Bading in Berlin  .