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Sie wollen sich zivei Zimmer nehmen," fagte Frau Helene, Er steigerte sich von einem Schilling bei dem einfachen Stundenten, und vielleicht nach'm Garten oder vier Treppen hoch, Lieschen meint zivei Mart bei dem Baccalaureus, zu 2, Mark bei dem Lizentiaten und 40 Schillingen   bei dem Master of Arts. ja, die gäbe es für dreißig Mark im Monat."

Ach so' ne Hofwohnung! Na ja 1" Frau Hartmann rümpfte die Nase. Das ist doch aber auch nichts für Heinrichs Stand. Wenn er eine mit Geld nähme, könnte er doch wohnen und leben wie es ihm zukommt."

nun mach' was."

Meteorologisches.  

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cc. Regenbogen Abendrot. In der Meteorologischen  " Haben wir ihm ja alles vorgehalten, er liebt sie doch aber; fchrieben, die einigemale in den Tropen beobachtet wurde. Das Beitschrift" wird eine merkwürdige Dämmerungserscheinung bes Ich hätte es troß alledem nicht gelitten," ereiferte sich Frau Dämmerungsrot umfäumte in prächtiger Weise die Berg- oder Hartmann. In was für Verhältnisse kommt denn der Junge da? Hügelconturen da, wo die Sonne untergegangen war. Aber der Jezt kann er doch leben, wie wir es gewohnt sind, das wird ja das ganze Himmel nahm an der Dämmerung Anteil. Längs des reine Hungerleben. Fünf Mark' n Tag reicht doch nicht für' ne Horizontes zog sich ein ziemlich breiter, intensiv ziegel bis Familie. Die muß doch wenigstens zehn Mark haden, oder noch mehr! Nein, Lenchen, ich würde es auseinander bringen." Na, aber, das kann man doch nicht! Nachher wird der Junge unglücklich. Nein, nein", Frau Helene schüttelte den Kopf, und Lieschen will ja auch die Wirtschaft allein machen!"

Na, das kann fie doch ganz und gar nicht." Frau Hartmann wurde immer erregter:" Soll Deine Schwiegertochter vielleicht ab­waschen oder die Mülleimer runter tragen? Na weißt Du, das wär' ja grade wie' ne Arbeiterfrau, das geht auf keinen Fall 1"

Wenn sie' s doch aber mm mal will? Ich kann ja nicht drein reden! Für die gröbsten Arbeiten nimmt sie sich wohl auch jemand; dazu hat sie ja auch gar keine Zeit, sie will ja ihren Puz weiter machen und zuverdienen."

Auch noch, es ist schon reizend als ob das Mode wäre in unfren Kreisen. Und wenn ich denke, wie Heinrich es haben könnte, der bekäme die reichste Frau, wenn er nur wollte."

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Er will doch aber nicht, er will ja auf alles verzichten, wenn er nur sein Lieschen hat, und sie macht es ebenso. Es ist eben' ne Liebesbeirat, siehst Du." sagte Frau Hartmann,' ne Deiner Stelle alles dran," die Deiner Sten

Es ist' ne ganz verrüdte Heirat," unpassende Heirat ist es. Ich setzte an Beiden auseinander zu bringen." dod ni aine a'i alin@.

blutrot gefärbter Streifen, in fanftem lebergange folgte darauf die verhältnismäßig schmale Spettralzone des Orange­gelb bis zum reinen Gelb. Das darauffolgende Grün war von allen Farben am undeutlichsten, jedoch auch noch bemerkbar, dann tam ein schmaler Streifen blau, bis zu dem man sich ungefähr 45-60 Grad mit der Blicklinie über die Horizontale erhoben hatte. Dann war das ganze übrige Firmament bis über den Zenit violett getönt. Der Beobachter dieser Erscheinung, Dr. Wutlaner, meint, daß vielleicht jedes Abendrot ein größerer oder kleinerer Teil des Sonnenspektrums sei, das Rot in unmittelbarer Nähe der Sonne ist so kräftig, daß es alle andren Farben übertönt. Diese Erklärung dürfte von den Naturforschern kaum angenommen werden, das Abendrot entsteht nach ziemlich allgemeiner Alimahme nicht durch irgend eine Brechung des Lichtes, sondern durch Absorption. Der Wasserdampf, welcher stets in der Luft vorhanden ist, absorbiert die blauen und violetten Strahlen außerordentlich start, während er die Bei dem tiefen gelben und roten Strahlen sehr gut durchläßt. Stand der Sonne am Morgen und Abend haben die Sonnenstrahlen einen weiten Weg durch die tieferen, reich­licher mit Wafferdampf beladenen Luftschichten zu durchlaufen. Hier bei werden die blauen und violetten Strahlen stark absorbiert, wodurch die Erscheinung zu stande kommt. Das Morgenrot ist meist sehr viel weniger lebhaft gefärbt als das Abendrot, weil die Luft in den Morgenstunden weniger Wasserdampf enthält als des Abends. Be= fonders feuriges Morgenrot ist immer der Vorbote des Regens. Die Schwankungen der örpertemperatur Die oben beschriebene Dämmerungserscheinung mit aufeinander­beim gefunden normalen Menschen im Verlaufe des Tages, das An- folgenden Regenbogenfarben, wobei das Violett über den Zenit, bis nach Often hinreicht, ist also etwas wesentlich anderes. steigen am Morgen, das Maximum am Nachmittag und das Abfinken Dr. Wutlaner hat sie im ganzen dreimal in den tropischen Gegenden während der Nacht zu einem Minimum, hat man auf entsprechende Schwankungen des Stoffwechsels, bedingt durch die Nahrungs  - beobachtet. aufnahme und durch die Einwirkung äußerer Einflüsse während des Wachens zurüidgeführt. Eine Stütze für diese Deutung fand Praktische Gegnerschaft. Präsident: Haben man an Personen, die augeftrengte Nachtarbeit verrichteten, und Sie für Ihre Pantscherei einen Entschuldigungs­bei denen das Minimum während der Nacht sich nicht mehr geltend grund?" machte. Neuerdings haben nun die beiden Phyfiologen Francis Weinhändler: Ja, Herr Präsident, ich bin Alkohol. Benedikt und John Ferguson Snell forgfältige Versuche über die Temperaturschwankung während der Ruhe und bei der Arbeit, über den Einfluß des Fastens und der Umkehrung der täglichen Lebensweise Aufrichtig. Fräulein( zum Verehrer): Sie ges ausgeführt, bei denen sie zu recht interessanten Ergebnissen fallen mir sonst sehr gut, mur in Ihrer Glaze finde ich ein Haar!" gelangt find. An einer zehntägigen Beobachtungsreihe, die Verehrer: Und ich leider tein einziges mehr!"- einem gefunden Studenten, über die Umkehrung-Ein guter Gast. Herr Binagel, mit Ihrem Stainme der Lebensweise anstellten, konnten sie der Naturwiss. Rundsch." trügel is uns a Malheur passiert, es hat einen Sprung friegt, und zufolge feststellen, daß nach zehn auf einander folgenden Tagen, an jezt rinnt's!"

fie

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Physiologisches.

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gegner!"

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Humoristisches.

( Meggendorfer Blätter.  ")

denen regelmäßig am Tage geschlafen und geruht, in der Nacht Aber das schadet ja nig! Ich trint's so immer gleich gewacht und die gewohnten Mahlzeiten des Tages eingenommen aus!"- wurden, eine Neigung zur Umkehrung der Temperaturschwankung nicht beobachtet wurde, obwohl das Maximum am Morgen eintrat und der Einfluß der Arbeit und der Nahrungsaufnahme in der Nacht fich geltend machte. Das Steigen der Temperatur am Morgen und das Auftreten des absoluten Minimums in der Nacht war durch die Umkehrung der Lebensweise nicht beeinflußt.

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Cada Kulturgeschichtliches.

Notizen.

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- Das Juliheft der Monatsschrift Die Jufel" ist nicht zur Ausgabe gelangt, weil der Druckerei- Inhaber Anstoß an der in diesem Hefte abgedruckten Tragödie, Büchse der Pandora" von Frank Wedekind   genommen hat.

Frau Prasch Grevenberg ist aus dem Verbande des Der erste Schliff", ein neues Lustspiel von Hugo Lubliner wird am Wiesbadener   Hoftheater demnächst seine Erstaufführung erleben.

c. Sechs noch ungedrudte Sonaten Mozarts, die man für verloren hielt, sind bei Reparaturen in der Bibliothek in Buckingham Palace   in London   von dem Bibliothekar wiedergefunden worden.

- Der Basßbuffo Wilhelm Lamberg ist für das Bunte Theater" engagiert worden.-

- Universitäts  - Darleihelassen im Mittel- Berliner Theaters" ausgeschieden. alter. Nach einem in" The Dublin Review" veröffentlichtem Aufsatz bestanden bereits im im dreizehnten Jahrhundert in England Universitäts  - Darleihekassen. Im Jahre 1240 ist eine solche von dem Bischof von Lincoln für Orford errichtet worden, aus der die Studenten Darlehen entnehmen durften, vorausgesetzt, daß sie ein Pfand von annäherud dem Wert des geliehenen Betrages gaben. Dafür genügte ein Buch, ein Becher, Kleidungsstücke, die bei Nichteinlösung des Pfandes innerhalb Jahresfrist verkauft wurden. Im Laufe der nächsten zwei Jahrhunderte entstanden durch Stiftungen nicht weniger als zwanzig folcher Stassen allein in Oxford  . Von einer Darlehus­tasse, die 1430 errichtet wurde, sind ausführliche Gründungsatten und Statuten noch vorhanden. Sie stand unter drei jährlich neu zu wählenden Aufsichtsräten, welche auf die Statuten der Chichele­Staffe" vereidigt waren und jährlich Rechnung abzulegen hatten. Ihre Bestimmung war mur, temporäre Not zu lindern, nicht aber studentische Verschwendung zu erleichtern. So waren auch Maximal summen angesetzt, welche die Kasse je nach dem Universitätsstand Stenographinnen im Altertum. Dr. Heraeus der Entleiher geben durfte. Die Universität als solche konnte für schreibt im Arch. f. Stenogr.": In Nom fand man im Jahre 1889 Storporationszivecke bis zn hundert Schillingen  , jedes Kollegium auf der Bia Tiburtina eine Grabschrift, die zu deutsch   lautet:" Den fünf Mark entnehmen. Für die Individuen variierte der erlaubte Manen geweiht. Der griechischen Stenographin( Notariae) Apate, Betrag je nach ihrem akademischen Stand, und zwar richtete er sich die 25 Jahre gelebt hat, hat Pittosus diesen Grabstein seßen lassen nach dem alten Wehrgeld( der Buße für Verlegung oder Tötung). I als seiner lieben Gemahlin."

- Der Dresdener Mozart- Verein wird am 26. Ot­tober in der hiesigen Singakademie ein Konzert ver­anstalten, zu dem Profeffor Joachim und seine Quartettgenossen ihre Mitwirkung zugesagt haben.

-Ju Erfurt wird im Auguft dieses Jahres der Grundstein zu einem Großen Thüringer   Museum, nach Art des Nürn  berger Museums, gelegt werden.

Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin  . Drud und Berlag von Mag Bading in Berlin  .