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Eine eigentümliche Ansicht vertritt der geistvolle Geologe Eduard war bereits am 28. Mai eingetreten; dabei war es absolut trocken, Sueß. Seine Forschungen haben ihn zu der Annahme geführt, daß in der Zeit vom 1.- 4. Juni ist aus teiner von 19 über ganz feit alter Zeit es hauptsächlich das Wasser sei, welches in seinem Deutschland verbreiteten Stationen Regen gemeldet, mur in Hamburg Niveau gewaltige Veränderungen erfahren habe. Das Land jei, fielen 2 Millimeter Regen. Nach Herrn Falb wird es nach dem 3. Juni von kleinen lokalen Hebungen abgesehen, im allgemeinen auf der ziemlich trocken; in Wirklichkeit haben wir vom 5.- 25. Juni in ganz selben Niveaustufe verblieben. Sueß hat die Ausdehnung der der Deutschland häufigen Regen bei sehr niedriger Temperatur gehabt, schiedenen Meere in älteren Erdepochen genau untersucht und vom 5.- 13. Juni im westlichen Deutschland stärker als in hat dabei gefunden, daß das Meer in verhältnis östlichen, in Münster , in Karlsruhe z. B. 60 Millimeter. Vom 21. mäßig furzen Zeiträumen einer und derselben Epoche eine au follte es nach Falb wieder start regnen und zum Schluß vers sehr verschiedene Lage auf der Erde inne gehabt hat. Es hältnismäßig fühl werden. Thatsächlich gingen vor dem 21., in der tönnen dafür taum Beränderungen im Niveau des festen Landes Beit vom 17.- 21. Juni, in Sachsen , Bayern und besonders in vorausgesetzt werden. Vielmehr muß sich der Spiegel des Wassers Schlesien starke Wolkenbrüche nieder. Der Rest des Monats war häufig gesenkt und gehoben haben, so daß bisweilen große Weber- dagegen wieder ganz trocken, nur in Borkum fielen 3 Millimeter, in griffe des Meeres über das Land stattfanden. Aber auch heute noch Memel 1 Millimeteter Regen, und die Temperatur schlug am Beuten alte Strandlinien in Standinavien und andre Zeichen darauf 25. Juni un, von welchem Tage an wieder wie zu Anfang des hin, daß selbst in den jüngsten Erdzeiten noch gewaltige Monats eine ganz normal starte Hize herrschte. Der wirkliche BerSchwankungen des Wasserspiegels stattgefunden haben. stattgefunden haben. Be- lauf des Wetters war also so ziemlich direkt das Gegenteil von dem, sonders hat Sueß, schon bevor sein großes, noch nicht voll den Herr Falb prophezeit hatte. Falb wird aber ruhig weiter ständig abgeschlossenes Werk Das Autlig der Erde " erschien, prophezeien und wahrscheinlich auch weiter Gläubige finden. smis nachgewiesen, daß während der Eiszeit sich die Wassermassen zu einer Sonderbare Pflanzennamen. Da haben wir ein Vormi Höhe auftauten, zu der sie später nie wieder emporgestiegen sind. wischen in Paderborn , einen Eliaswagen an der Weser, einen Die Ostsee ist seit historischer Zeit in stetem Sinten begriffen. Das Weiberkrieg in Schwaben, Thüringen , Sachsen usw. Eine lange Reihe fann man ganz deutlich an den im Küstenfels vorgezeichneten Wasser und bunte Auswahl! Ohne Kenntnis der Landschaft und ihrer Bes marken sehen, die immer höher über das Wafferniveau emporrücken. Durch eine genaue Analyse der dortigen Wasserverhältnisse beweist Sueß, daß die onderheiten in Sprache und Ueberlieferung, oder ohne ZuhilfeBuströmung des Waffers in die Ostsee nicht so bedeutend ist wie der wir niet wissen, daß das Vorwischen die auch unter dem Nanten nahme der überall anerkannten lateinischen Bezeichnungen würden Abfluß. Für die Wasserveränderung andrer Meere werden nun auch Leberblümchen bekannte Frühlingsblume Hepatica triloba ist, daß andre, meist noch unbekannte Ursachen verantwortlich zu machen sein. Der Eliaswagen Aconitum variegatum( mit unfrem Eisenhut 8. B. wird eine Anhäufung von Ablagerungsboden auf dem Meeres verwandt) bedeutet, und daß hinter dem Weiberkrieg Ononis grund das Niveau erhöhen, dagegen ein Einsturz von Land, der das Waffer zur Ausfüllung einer Lücke zwingt, den Meeresspiegel herab spinosa( im übrigen meist Hanhechel genannt) steckt. In Hessen brücken. Allein der letztere Fall hat nach Suez nur selten statt Stonrädchen, wofür eine Erklärung schwerlich beizubringen ist, wäh nennt man das weitverbreitete Gänseblümchen, Billis perennis, gefunden. Er ist der Meinung, daß das feste Land sich im allgemeinen ruhig verhalte und daß nur das Meer gewaltige Niveau- rend Sohn vor dem Vater, wie mittelalterliche Botaniker mufre Zeit lofe( Colchicum) nannten, infofern berechtigt ist, als man mit schivankungen durchmacht. sid handour ga Dabei ist natürlich nur gesagt, daß das Land im allgemeinen und erst viel später, im Herbst, die Blüte entwickle. Andre Namen Staunen bemerkte, daß die Pflanze zuerst, im Frühling, Früchte nie so tief unter das Meeresniveau gesunken ist, daß es sich infolge dieser merkwürdigen Pflanze find Hanekiötenblume( Göttingen ). dessen hätte mit großen Wasserflächen bedecken müssen. Im einzelnen find natürlich immer lokale Veränderungen auch auf dem Festlande Schulblume, Wiesenhahn( Eifel ) und Spinnerei( Schwaben ). In vorgekommen. Das stellt selbstverständlich auch Sueß nicht in Ab- ftpreußen kennt man Krause Maria( Alchemilla vulgaris), rede. Denn man braucht nicht lange zu suchen, um irgend eine Gotteshemdchen( Convolvulus arvensis ), Mittagsblume( Knautia arvensis), Mirschemei( Lycopodium annotinum), Mädchens Erdschicht älterer Zeiten zu finden, die nicht mehr die ursprüng frant( Spiraea Ulmaria), ispe( Viscum album), Stagentäje( Malva liche Lage inne hat, sondern eventuell gar auf den Kopf neglecia) und Lämmerzagel( Amarantus retroflexus; Bagel- Schwanz). gestellt oder übergekippt worden ist. Wenn auch nicht auf die Verbreitung des Meeres, so haben doch solche Ver- Aus Agrimonia ist zunächst im 15. Jahrhundert Odermynga, später änderungen des Erdniveaus einen großen Einfluß auf die Verteilung dermännchen, Ackermännchen, Ottermännchen entstanden. der Wasserläufe gehabt. Ein Beispiel dafür bietet unter anderm die Aurikel ist mit Dehrlein zu übersezen; vom lateinischen auris, Entstehung des Nils, die Max Blandenhorn jüngst in seiner„ Geologie auricula, ursprünglich vollständiger auricula ursi, das Bärenöhrlein, Aegyptens"( Berlin 1901) geschildert hat. Im letzten Abschnitt der Tertiar wegen Aehnlichkeit der Blätter mit wirklichen Bärenohren. Nener zeit, im mittleren Pliocän gingen im heutigen Aegypten größere Erd- dings streitet man sich, ob die Distelart Cirsium eriphorum Manns veränderungen vor sich. Vor allem entstand eine große Einseutung, eine treu oder Mannstreu genannt worden ist. Einen häßlichen Namen Mulde, deren rechte Böschung die arabische Wüste bildete. Stellen hat das Pflänzchen Anagallis, nämlich Faules Lieschen oder Faule weise versanten sogar Erdstücke zwischen der lybischen und arabischen Wagd, weil es das Erschließen seiner Blüten vom Wetter abs Daß der Volksmund auch Nelken mit Näglein bes Wüste und es entstand ein tiefer Graben. Diese Mulden- und hängig macht. zeichnet, ist wohl mehr in Süddeutschland üblich. Während die Grabenbildung im mittleren Pliocän zeichnete dem Gewässer, das Barnaffia, die im August unsre Wiesen und Gräben schmückt, in von den Hochgebirgen Mittelafrikas kam, den Weg vor. Es entstand der Ur- Nil. Aber dieser einigen Teilen Deutschlands Studentenröschen und Studentenkraut mündetete noch nicht so weit nördlich wie heute genannt wird, heißt sie in der Schweiz Eisblume. Einer der interheute ins Mittelmeer . Vielmehr sandte dieser eine große fjordartige Einbuchtung in das effantesten Pflanzennamen ist( nach F. Söhus) die Bezeichnung innere Aegytens hinein, so daß der Mil bei dem Tausendgüldenkraut für Herba( Erythraea) centaurea. Man meinte, die Heilkraft der Pflanze, besonders gegen das Fieber, sei so groß. heutigen Fesche mündete. Jm oberen Pliocän. bersumpften darauf weite Strecken Aegyptens . Der Nil bildete eine lange Sette daß sie 1000 Gulden wert sei.„ Das ist recht hübsch, aber natürlich von Süßwasserseen. Das Regenklima, das diesen Wasserreichtum unhaltbar. Den lateinischen Namen trägt die Pflanze zu Ehren des Centauren Chiron, des Kroniden, der, in allen Wissenschaften, bea hervorgerufen hatte, wich indes im Diluvium, der Nil begann zu fonders aber in der Arznei, d. h. Kräuterkunde, wohl erfahren, in fließen. Und nun fing im Alluvium die gewaltige Thätigkeit des Erdtransports, die der Nil bis auf die Gegenwart fortsegt und die feiner am Belion gelegenen Höhle viele Heldenjünglinge und Götters die Fruchtbarkeit Aegyptens bedingt, an. Die Schlammmaffen, die ohne unterrichtet hat, so Herakles , Asklepios, Jason und Achilles. der Nil im Laufe des Alluviums bis jetzt in seinem Thalgebiete ab- Die spätere Zeit, welche den heilkundigen Centauten nicht mehr kannte, zerlegte sich das Wort centaurium in centum( gleich 100) gesetzt hat, bilden eine Schicht von 10-20 Meter Höhe. So ver- und aurum( gleich Gold) und schuf sich so ein Hundertguldenkraut. dankt denn der Nil seine Entstehung mulden- und grabenförmigen Nun ist aber die Zahl 100 durchaus nicht volkstümlich in Gebrauch; Erdeinsenkungen im Tertiär, ähnlich wie es bei der Elbe und auch sie ist erst spät aus dem Altsächsischen herübergenommen und erst in bein Rhein der Fall gewesen ist.
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Kleines Feuilleton.
Die
mittelhochdeutscher Zeit für das ältere hunt gebräuchlich worden; das Volk hat sich für hyperbolische Zeitbegriffe nicht Worte mit hunt, hundert, sondern stets mit tausend gebildet und bildet dieselben noch heute mit tausend. Wir finden in mittelhochdeutscher Zeit( und dieser verdanken wir das Wort Tausendgüldenkraut) Worte wie tasentvalt, tüfentlistelaere( gleich Tausendkünstler) tûsentstunt( gleich tausendmal) usw." ( Kölnische Volkszeitung.")
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rocc. Falb und das Wetter.„ Aehnlich wie der Mai dürfte auch der Juni verlaufen. In der ersten Woche herrscht aus gebreitetes Regenivetter bei verhältnismäßig niedriger Temperatur. Namentlich dürfte sich der 3. Juni als ein kritischer Termin erster Ordnung bemerkbar machen, und zwar wahrscheinlich schon vom Die Laune. In einer psychologischen Studie, die Dr. dritten ab; zu dieser Zeit sind selbst Schneefälle in den höheren Siegfried Türkel in der Wiener Morgenzeitung" einer foeben erRegionen nicht ausgefchloffen. Nach diesem Termin wird es ziemlich schienenen Schrift Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens, trocken, doch treten zahlreiche Gewitter ein, die allerdings Heft 15: Die Laune" von Dr. Ernst Jentsch( Wiesbaden 1902) die Trockenheit stellenweiſe empfindlich unterbrechen dürften. widmet, führt der Referent u. a. folgendes aus: Es kommt ja Vom 21. Juni ab, einem kritischen Termin dritter Ord- wohl vor, daß jemand unter Thränen lacht oder daß ein plötzlicher mung, sind wieder ausgebreitete Regen und unmittelbar zuvor Umschlag der Stimmung gleichsam als Ausgleich zu hoher Ladungszahlreiche Gewitter zu erwarten. Es wird verhältnismäßig fühl." spannung eintritt( z. B. das In- Thränen- Ausbrechen bei zu großer So lautete die Vorhersage des Herrn Falb für den Monat Juni. Freude, der Galgenhumor 2c.). Auch hier mögen oft tiefliegende Wie war dagegen der wirkliche Verlauf des Wetters in ganz Ursachen des plötzlichen Stimmungswechfels vorliegen, die dem Deutschland ? Der Juni begann mit großer Sige der Umschlag Beobachter entgehen. Uns beschäftigt jedoch der 2 a unenwechsel,